Gast
Samstag, 15. September 2012 - 07:30

hallo

mir stellt sich die frage trauern männer anders als frauen??

gehen die anders damit um???

lg anja

Binweg

596 posts
Samstag, 15. September 2012 - 18:41

Wenn sich männer hier beteiligen würden, wüssten wir es. Aber ich glaube fest, auch sie haben innersten schmerz und, sie leiden auch. Ich meine, sie können nur nicht so darüber sprechen.

Wenn du magst, können wir telefonieren, an weihnachten, wir beide. Wenn du das willst. GLG rosti

annachristine

307 posts
Samstag, 15. September 2012 - 22:03

es ist schon so, daß sich hier noch keine Männer gemeldet haben, die die Partnerin verloren haben. Ob Fred Lessing noch hier vorbei schaut und mal mit liest? Er hat um seine Ines sehr gekämpft und hat so viel durch gemacht. Er wird bestimmt nicht wissen, daß wir hier dieses Forum jetzt haben und als Hinterbliebene Reden können. Dann hätten wir was von ihm gehört. Daher ganz liebe Grüße an ihn.

Männer trauern auch, aber etwas anders als wir Frauen. Sie sind das starke Geschlecht und man kann keine Schwäche zeigen.

Anna-Christine

Gast
Montag, 17. September 2012 - 16:37

Männer weinen heimlich...... kennt iht das nicht ?

Grönemayer wusste das.....

Männer sind stark, nach aussen - und gehen nach innen eher ein, als sich zu öffnen.

Es sein denn durch Alkohol, und dann wird s ganz übel.

Also nicht zu beneiden.

Manfred

Gast
Montag, 17. September 2012 - 20:10

ob das Lied auf den Trauerfall in seiner Familie bezogen war? Glaube aber daß zu diesem Zeitpunkt seine Frau noch bei ihm war. Und heimlich weinen kennen wir Frauen auch, denn wir müssen ja eben "Frau" sein. Mir gefällt von Grönemeiser das Lied: "Das Dorf hat einen neuen Klang" sehr gut, denn es sagt soviel über die sch. Krebserkrankung aus und über die gegebenen Medikamente = Chemos. Vieles in seinen Liedern auf "Mensch" und "Zwölf" hat etwas mitseinem Verlust zu tun.Asl ich 12 zu ersten mal hörte, lief es mir kalt den Rücken runter, so hat mich das angesprochen. Es wird wohl jedem gehen, der einen Angehörigen verloren hat oder der für diesen kämpft. Ich will aber auch nicht die Betroffenen selbst nicht vergessen. Auch da gibt es bestimmt einge Lieder, die sie auch für sich selbst sehen. Mein Mann hatte als Verknüpfung auf dem PC "Ohne dich" liegen und natürlich "Wie ein Baum, den man fällt".

Jeder hat so seine eigenen Lieder für sich herausgefunden. Egal ob Mann oder Frau.

Anna-Christine

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64 posts
Dienstag, 18. September 2012 - 08:31

Hallo Anja

Wie wir unser Kind verloren haben,war mein Mann der,der in Stille getrauert hat und versucht hat seine Tränen anderen gegenüber nicht zu zeigen,ich war da ganz anders.

Mein Mann ging oder geht auch heute noch mit dem Hund gassi über die Felder und lässt seinen Tränen freien lauf.

Ich habe das in seinen Augen lange zeit gesehen,wenn er nach Hause kam/kommt.

Uns hat alles noch mehr zusammen geschweist,weil da auch die blöden Sprüche von aussen kamen so von wegen ihr seit noch jung dann macht doch ein neues kind.

Heute kann mein Mann vor mir seine traurigkeit zeigen,das find ich gut.

LG Peti

Binweg

596 posts
Sonntag, 21. Oktober 2012 - 22:01

Tränen lasse ich laufen, wenn es mir danach ist --

nur nicht bei menschen, die mir eins reinwürgen könnten, oder in der Vergangenheit die getan haben.

Für uns ist das Lied von Freddy Mercury "The show must go on"

Binweg

596 posts
Mittwoch, 24. Oktober 2012 - 11:16

Ich glaube, mein Mann hat auch erst am Schluss um sein Leben getrauert, was er in seinen Augen verpfuscht hat, warum nur, ich konnte ihm nicht mehr helfen, auch nicht, in dem ich ihm zugehört habe.

Es tut so weh, wie sehr er sich selber kaputt gemacht hat.

Doch ich habe schon immer mein Herz auf der Zunge getragen, und das auch ausgelebt, er hat das bewundert, aber er meinte "Wenn man etwas von sich preisgibt, wäre man verletzlich!". Dieser sein Satz klingt mir noch in den Ohren, wie schrecklich es wohl WIRKLICH in ihm ausgesehen hat.

Bin ich froh, dass er jetzt Ruhe hat, endlich SEINE Ruhe. rosti55

Chicana

413 posts
Dienstag, 30. Oktober 2012 - 21:15

Ich glaube, jeder Hinterbliebene geht anderst damit um und ich möchte es jetzt nicht in Schubladen aufteilen, aber das heute hat mir doch ziemlich zugesetzt.

Bei meiner Chemo hatte ich eine Zimmernachbarin, mit der ich mich sehr gut verstanden habe und wir hatten auch von da an regelmässig Kontakt zueinander. Vorallem konnten wir unsin der Krankheit, die damit verbunden Ängste und Hoffnungen stützen und musste nicht immer alles erklären, weil man die Gefühle ja kannte. Sie ist vor 3 Monaten an Darmkrebs gestorben und fehlt mir sehr. Sie war sehr lange verheiratet und hatte 2 erwachsene Söhne, einer davon ist in Costa Rica verheiratet.

Heute traf ich ihre Sohn und fragte nach, wie es seinem Vater gänge. Grosses Erstauen: na, gut sagte er und das er eine neue Freundin habe, mit der jetzt den Winter bei seinem Sohn in der Karibik verbringen werde. Neue Freundin? so schnell? Oh, ja, war die Antwort, die habe er schon vor dem Tod seiner Frau im Internet kennengelernt, denn er wäre nicht der Mann, der alleine leben könne.

Es steht mir nicht zu, darüber zu richten, aber das hat sie nicht verdient.

Lg. Chicana

Zerlina

67 posts
Dienstag, 30. Oktober 2012 - 21:45

Chiccana,

meine Schwester starb im Mai 2010 - eine Woche vor Mamas Geburtstag genau... Ostern darauf, also 2011, war meine Nichte bei mir und erzählte, dass Papa sie gefragt hat, wie sie eine neue Frau an seiner Seite fände..... Dann, an Mamas Geburtstag rief mich mein Schwager an ( meine Schwester lebte genau 1 Jahr und 7 Tage nicht mehr) und erzählte von einer neuen Frau in seinem Leben....er hätte schließlich 2 Scheissjahre gehabt und wolle auch leben.... Ich fand das auch arg früh. Ich würde nicht wollen, dass er für den Rest seines Lebens alleine bleibt, dafür ist er noch viel zu jung, aber so schnell...

Es erscheint, der Mensch sei nur eine Variable, austauschbar - gerade auch für Mama ganz schrecklich! - aber dieses schnell sich neu binden habe ich schon oft von verwitweten Männern gehört - vielleicht auch eine Art, die Trauer, den Schmerz nicht zuzulassen?

Chicana

413 posts
Mittwoch, 31. Oktober 2012 - 06:55

Hallo Zerlina

Was mich am meisten getroffen hat, ist der Umstand, dass er nicht mal den Anstand hatte, zu warten bis sie unter dem Boden ist.

Lg. Chicana

Binweg

596 posts
Mittwoch, 31. Oktober 2012 - 15:22

Ich fürchte, für die Männer ist der Alltag dann einfach zu streßig, dass sie sich gleich jemanden wieder suchen.Warum diese Frauen sich dann auf so einen frischen Witwer einlassen, kann ich auch nicht begreifen.

Ich könnte mir das nie vorstellen, vor einem halbne oder ganzen Jahr, mich auf jemanden einzulassen. Da hat KEIN Mann eine chance.

Rosti55

Binweg

596 posts
Sonntag, 18. November 2012 - 07:52

Ich habe gestern die Erfahrung gemacht, dass männer wirklich ganz anders sind.

Habe einen Mann kennengelernt, dessen fRau vor vier Jahren an Nierenkrebs verstorben ist.

Sie ist immer noch da, er mauert sich ein.

Es ist schrecklich, sie wird fast jeden Tag am Friedhof besucht und er will mit niemandem darüber reden.

'Ich denke, ich werde ihn auf den Friedhof begleiten.

Sie waren 37 Jahre verheiratet, das ist für ihn schier nicht zu schaffen.

Leider, er ist ein lieber Kerl.

Ich hoffe, dass ich meinen Kurs mit dem Rausgehen unter Leutegehen weiter so fahren kann.

Depressiv möchte ich nicht werden, m ein gott, niemals.

Ich danke Euch für euren Beistand. Bin dann mal wech für gut 2 wochen. Rike

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64 posts
Dienstag, 27. November 2012 - 10:20

Hallo

es gibt auch Partnerschaften die sich im Laufe einer Krankheit verändern,vor allem wenn es über Jahre geht.

Manche Menschen die dem Tod sehr nahe sind werden agressiv,wütend und ungerecht ohne das sie es wollen.

wenn man dann eines Tages alleine ist und sich wieder gesammelt hat,warum soll männlein oder weiblein dann alleine da stehen,wenn man in der blüte seines Lebens ist.

Und oft ist es so die,die es sich nicht vorstellen können,haben dann am ehesten wieder einen Partner.LG Petra (ist nur meine Meinung)

Lisa Jahn

8 posts
Montag, 9. November 2020 - 18:35

Hallo zusammen, 

ich glaube, dass jeder Mensch, sei es Mann oder Frau, auf seine individuelle Art und Weise trauert. Ich glaube man kann nicht pauschal sagen, wie Frauen und wie Männer trauern. So individuell wie jeder Mensch ist, so individuell lernt er auch mit Verlusten umzugehen und seine Trauer zu bewältigen. Teilt doch gerne eure Erfahrungen.

Liebe Grüße, 

Lisa

Susanne Herrlich

14 posts
Mittwoch, 11. November 2020 - 13:25

Hallo,

ich tue mich tatsächlich etwas schwer mit der Frage. Zum einen denke ich auch, dass es nichts Geschlechterspezifisches ist, und jeder Mensch auf seine Weise damit umgeht. Es gibt Frauen die sehr verschlossen sind und genauso gibt es auch Männer die sehr offen mit dem Thema umgehen. Dennoch finde ich, dass die Mehrheit der Männer solche Themen eher mit sich selbst ausmacht und Frauen kommunikativer sind. Vermutlich gibt es da Einzelfälle, die anders reagieren. Aber ich schätze so pauschal lässt sich das nicht beantworten.

Liebe Grüße 

Samstag, 14. November 2020 - 20:56

ich denke leider auch, dass Männer zwar genauso trauern, aber es anders verarbeiten.. Leider reden Männer nicht so gerne über ihre Sorgen, wozu auch das Trauern zählt. Jedoch sollte man das auch akzeptieren, ich denke, Männer machen das lieber mit sich selbst aus.