Gast
Donnerstag, 27. September 2012 - 09:12

hi

ich finde es wird mit der zeit immer schlimmer statt besser 2 männer die ihre frauen verloren haben sagten zu mit nach 4-6 monaten wird es besser

habe jetzt festgestellt das stimmt nicht die haben gelogen ich hab das gefühl es wird immer schlimmer

deswegen auch meine frage gehen den männer anders mit der trauer um als wir frauen???

ein paar frauen die ich gefragt habe finden auch das es schlimmer wird

und ich bin ja so sauer auf gott und schaff es ja nicht mehr in die kirche zu gehen oder eine kerze an zu zünden

aber kann es auch sein das er das so will das er mir dadurch kraft gibt das ich meine wut an ihn richte und so ist gott dann doch für mich da so auf seine art halt oder so wie er es für mich richtig hält.

muß da noch ein bischen grübbeln.

lg

Gast
Donnerstag, 27. September 2012 - 18:35

Hallo Anja,

Männer gehen mit der Trauer ganz anders um. Vermutlich ist ihr Gehirn anders gestrickt als das der Frauen in dieser Beziehung. Ich glaube da wird sehr schnell nach einem "Ersatz" gesucht, denn man möchte sich wieder an den Tisch setzen und bedient werden. Sich um den Alltag Sorgen zu machen wollen sie einfach nicht. Sie gehen arbeiten und wollen dadurch vergessen. sie reden nicht mehr darüber das sie wieder allein sind. Ich sehe es bei uns als Frau so, dass wir ja die Kinder geboren haben, diese gehegt und gepflegt. Da steckt eben auch ein Teil des Partners in den Kindern. Und da kann man eben nicht so schnell sagen, man hat die Zeit überwunden und kann wieder anders in die Zukunft sehen. Mir fällt es sehr schwer wieder hellere Sachen zu tragen. Wenn ich am arbeiten im garten bin habe ich dort meine Arbeitssachen. doch ich fasse zu Hause immer wieder nach den dunklen Sachen. Ist wohl auch eine Art der Trauerbewältigung. Ich kann auch noch nicht begreifen, daß bereits 6 Monate vergangen sind. Die Zeit ist gelaufen. Oft will mir vieles nicht von der Hand gehen.

Das Buch von de Cousine habe ich sehr oft weglegen müssen, weil mich da vieles an die Krankheitszeit meines Mannes erinnert hat. Ich habe es gelesen, doch verinnerlicht habe ich es bestimmt nicht. Werde es bestimmt noch einmal lesen, wenn ich glaube ich kann es. Daher habe ich es mir auch gekauft um das geliehene zurück zu geben.

Liebe Grüße

Christine

Binweg

596 posts
Sonntag, 30. September 2012 - 06:41

Hallo ihr beiden, verrat mir anna- christine welches buch du meinst?

rike

Gast
Sonntag, 30. September 2012 - 19:14

Hallo Rike,

ich meine das Buch von Christoph Schlingensief "So schön wie hier kann`s im Himmel nicht sein!" Er hat darin seine Krebserkrankung, die Chemo, seine wünsche usw. beschrieben. Werde es bestimmt noch einmal lesen, denn es gab so vieles was darin stand, was auch bei uns war. Ich würde sogar sagen auch bei meiner Mutti.

Ich umarme dich.

Anna-Christine

Gast
Montag, 29. Oktober 2012 - 23:53

Hallo Anna-Christine,

was du über die Trauerbewältigung der Männer gesagt hast, kann ich so nicht bestätigen. Männer haben die Angewohnheit, alles in sich zu schlucken und werden dadurch oft krank, weil sie Meister in der Verdrängung sind. Das ist für andere Familienangehörige oft ein Problem, weil sich Männer ausschweigen, statt darüber zu reden. Deswegen glauben sie oft, durch eine neue Partnerin könnten sie die Verstorbene ersetzen. Sehr oft gelingt das aber nicht. So sieht das oft nach Versorgungsbeziehung aus. Wie gesagt, der Schein trügt sehr!!

LG

Binweg

596 posts
Dienstag, 30. Oktober 2012 - 13:50

Das hört sich sehr schlüssig an, ja, ich denke, auch mein Mann war der Schweiger und in sich Reinfresser.....

Aber, wenn er nichts sagt und mir mitteilt, konnte ich ihm nicht helfen.So traurig wie sich das anhört. Ich habe alles getan, um ihm zuzuhören, ihm zu helfen, aber es kam die letzten Monate nicht an, es war eine Endgültigkeit in ihm.

Ein Witwer, ja, ich bleib erst mal eine Weile allein, das Trauern auch über Schmerzhafte Trennungen ist auch so ein Thema, was Frauen und Männer unterschiedlich ver- und bearbeiten.

rosti55