Krebsberichte in Medien: Immer ein Schlag ins Gesicht

Hallo,

was nun kommt, passt nicht zur "Trauerarbeit" (ich hasse diesen Begriff: Soll ich kleine runde Tellerchen produzieren, auf denen dann in mundgerechten Häppchen meine "Trauer" kredenzt werden kann?!) und auch nicht zu den praktischen "Hinterbliebenen"-Fragen (und sorry: Ich bin zurückgeblieben - in jedem Sinne: In dieser hässlichen Welt und in meinem Geist: Beides ist leer, ohne den Liebsten).

Habe gerade in Dumme-TV gezappt, irgendsoein Bildungsmagazin. Es ging um einen Mann, der Fotos von sich macht, nur mit rosa Tutu (Balletröckchen) bekleidet und an allen möglichen weltweiten Sehenswürdigkeiten.

Warum er (etwas speckig und ziemlich behaart) das tut? Weil seine Frau seit 9 Jahren Brustkrebs hat und er ihr "mit diesen Fotos soviel Hoffnung schenkt, dass sie bis heute überlebt hat" (fast O-Ton des Berichts).

Ja, klar, vermutlich hätte ich mich im Blaumann (und sonst nix) an allen möglichen Sight-Seeing-Orten dieser Welt tummeln und ablichten müssen, während der Liebste vor sich hin siechte: Dann wär' er ob all der darüber vermittelten Hoffnung auch noch fröhlich am Leben.

Diese mediale "Hoffnungsscheiße", dieses in allen Formaten einem um die Ohren und in die Augen gehauene "positive Denken zwecks Krebsbekämpfung" macht mich so unendlich müde. Es tut nur weh.

Ein Gast