Gast
Sonntag, 30. Juni 2013 - 22:32

Ich muss mir meinen Balast mal von der Seele reden. Mein Vater (73J.) hat seit Anfang April die Diagnose Rektumkarzinom. Dass es weit fortgeschritten war, wußten wir direkt da er vorher bestimmt über einen Monat mit Stuhlproblemen rumgelaufen ist bis ich dafür gesorgt habe, dass er ins Krankenhaus geht. Sie konnten ihn vor einem Darmverschluss retten und legten ein Stoma. Danach sollte er Chemo und Bestrahlung erhalten um später den Tumor zu entfernen. Dazu ist es nie gekommen, nach 4 Wochen kurz vor Beginn der anstehenden Therapien folgte ein nächster Darmverschluss mit der zusätzlichen Diagnose Bauchfellmetas und unheilbar crying Dennoch wollte sein Onkologe Chemo und Bestrahlung durchführen, damit dieser Tumor endlich entfernt werden könne. Zwei Tage vor dem Beginn bekam er Magenblutungen. Er ist total verstopft durch die Metas, nichts fließt ab. Er wird nun künstlich ernährt und ist sehr sehr schwach.

Für mich ist es ein sehr schlimmes Gefühl ihn so leiden zu tun und ganz ehrlich? Mir kam schon der Gedanke dass es für ihn besser wäre, wenn es schnell ginge.. der Gedanke tut so unendlich weh, ihn bald nicht mehr bei mir zu haben, aber der Verstand sagt mir, es wäre besser so.

Wir hatten seit letztes Jahr Januar nur noch solche schrecklichen Hiobs Botschaften. Ich bekam mit Ende 31J. die Diagnose Brustkrebs, alle Therapien durchgemacht und bin jetzt wieder fit und hoffe dass dieser Scheiß nie wiederkehrt. Meine Ma hat letzten Sommer die Diagnose Analkrebs erhalten mit anschließender Chemo und Bestrahlung. Wir sind wieder so weit fit und dann das mit meinem Vater. Mein Vater hatte letztes Jahr schon gemerkt dass was nicht stimmt und wollte aber nicht auch noch zum Arzt gehen weil wir ja "alle" schon krank seien... . Wer hätte damit gerechnet, dass es gleich fast im selben Jahr Eltern und Kind trifft?

Was ganz extrem ist, dass mein Pa zur Darmvorsorge war und nicht mal einen Polypen hatte vor 7Jahren. Und dennoch direkt so ein richtig aggressives schnell wachsendes Teil frown

Alles furchtbar crying

annachristine

307 posts
Dienstag, 2. Juli 2013 - 12:25

hallo lilipuh,

ich kann nachvollziehen, wie es dir mit den problemen bei deinem vater geht. meine mutti wurde operiert und dabei aber auch dann festgestellt, daß der krebs bereits extrem gestreut hatte. da gab es dann auch die künstliche ernährung und nur noch flüssigkeit. ich ahtte sie nach er ersten op, dann mehrere male wieder im kh. in meiner verzweiflung habe ich mir dann einen thermin im hospitz für ein gespräch besorgt. nach dem gespräch bin ich entspannt wieder bei meiner mutti gewesen.wichtig war für mich, ihr immer wieder sagen zu können, daß die gehen kann. es ist mir bestimmt sehr schwer gefallen. doch sie sollte sich nicht quälen. ich hätte sie gerne dort untergebrcht, doch de mdk hat nicht funktioniert. bin täglich bei ihr im pflegeheim gewesen und habe viel zeit mit ihr verbracht. als sie eingeschlafen ist, war es für mich nicht schlimm, denn ich hatte sie ja gehen lassen. mich von ihr verabschiedet und ich glaube, sie hat es wenige tage davor auch von mir getan. ich habe ihr immer, wenn ich da war trotz der ernährung über die magensonde etwas mit einem löffel gefüttert worauf ich mekrte, daß sie darauf apetitt hatte. ein wenig banane, apfel, honig, butter usw. sie hatte so einen anderen geschmack im mund.

verscuh dir hilfe in einem hospitz zu holen. und versuche so viel zeit wie möglich mit deinem vater zu verbringen, wenn es dir möglich ist. dann fällt dir das abschiednehmen auch nicht so schwer.

schicke dir einen wunderschönen regenbogen, der dir viel kraft geben soll für die kommende zeit.

liebe grüße

anna-christine

Gast
Mittwoch, 3. Juli 2013 - 20:47

Liebe Anna-Christine,

heute ist mein geliebter Papa eingeschlafen. Die Ärzte waren selbst überrascht wie schnell es jetzt doch bei ihm ging. Ich war gestern Abend nochmal da und irgendwie hatte ich das Gefühl dass er mich anders ansah und auch beim \"Bis Morgen\" kam es mir anders vor. Sein Blick war ein anderer. Heute morgen wurden wir dann angerufen. Sein Zimmernachbar sollte heute in ein anderes Zimmer ziehen, aber die Ärzte dachten, es wird zwar jeden Tag schlimmer aber es würde noch so 14Tage dauern. Er hat sich schnell verabschiedet, er muss nicht mehr leiden. Er sah ganz friedlich aus. Ich werde ihn sehr sehr vermissen, er war mein geliebter Papa. Aber die Hauptsache ist, dass er es jetzt da besser hat wo er nun ist.

LG

Gast
Donnerstag, 4. Juli 2013 - 19:35

hallo lillipuh, mein herzlichstes beileid sende ich dir und wuensch dir viel kraft die wirst du brauchen ich habe das mit deinem vater gelesen und die ganze geschichte kann dir nur sagen du bist nicht allein so betroffen bei uns ist auch die ganze familie nacheinander mit krankheit und papa erstickte an einer mandarine bruder darmkrebs , ich lungenkrebs ich glaube man braucht dann eine gespraechstherapie ganz viel kraft wuenscht dir annette

annachristine

307 posts
Donnerstag, 4. Juli 2013 - 22:27

meine aufrichte anteilnahe möchte ich dir als estes aussprechen. es ist doch eigenartig, wie man so da gespür für die kommenden dinge hat. schön, daß du noch einmal bei deinem papa warst und ihr euch eben für den kommenden tag verabredet habet.

als ich meinen mann ins kh bringen mußte, warunser sohn auch mit bei mir. er hatte sich auch sorgen gemacht, was mit dem papa los ist. und als wir uns von ihm vrabschiedet haben, sagte mein sohn einige minuten später am auto: "Mutti, wir werden papa wohl nicht wieder llebend mitnehmen", ich habe dann mit ihm geschimpft und gesagt, daß wir ihn ja immer wieder mit nach hause genommen haben, wenn er im kh war. doch wer gibt eben dieses gefühl an kinder oder auch enkel weiter. ich habe es nicht gemerkt, oder wollte es nicht merken, da ich so viele gedanken im kopf hatte, die für den kommendne tag auf mich warteten. als dann frpüh der anruf vom kh kam, war ich gelämt. erst als mein sohn dnn bei mir war, konnte ich einen gedanken fassen. wir haben uns dann an seinem bett im kh vonihm verabschieden können.

alles, was jetzt auf dich und deine familie zukommt ist ein schwerer gang. ich weißwovon ich rede.

ich wünsche euch viel kraft für diese zeit. wenn du willst, dann kannst dumich jederzeit auch privat anmailen. mußt dich dann natürlich hier im forumangmeldet haben mit einem namen.

ich umarme dich im gedanken und schicke dir einen schutzengel und einen wunderschönen regenbogen als gruß von deinem papa aus dem regenbogenland, wo er keine schmerzen mehr hat.

anna-christine