Gast
Samstag, 14. November 2015 - 17:02

Hallo ihr Lieben,

Am Montag den 9.11.15 um 5.55 machte mein Vater seinen letzten Atemzug. Er War 57 Jahre alt und wollte bis zuletzt nicht gehen. Donnerstags freute er sich dass er am Samstag heim darf. Ihm ging es gut er lachte . Sonntag früh um sechs kam er mit dem Notar in sie Klinik da er brüllend aufwachte und Blut erbrach. Da begannen seine letzten 24h. Er bekam viel Morphium etc. Er brauchte alle halbe Stunde einen extra Bolus Morphium weil er ständig kurz sehr hoch jammernd und krampfend zu sich kam. Dieses jammern verfolgt mich jetzt. Wie er dabei die Augen aufriss und schaute. Ständig lief Blut aus dem Mund. Er verblutete nun innerlich. Sein mit Blut gefülltes Atemgeräusch..

Ich habe Angst das wir nicht genug getan haben. Dabei haben wir dafür gesorgt dass alles so schmerzlindernd wie möglich läuft. Wären meine Schwester und ich nicht bei ihm gewesen, um Gottes Willen. Immer wieder haben wir sein Zimmer verlassen dAmt er auch in Ruhe gehen kann wenn er wollte. Im Nachhinein weiß ich nicht was richtig und falsch war. Ich male mir so viele Szenarien aus was sein könnte wenn man etwas anders gemacht hätte. Das frisst mich auf. Vielleicht wollte er wach werden aber wir haben es mit Schmerzmittel unterdrückt. Oh mein Gott...crying

Chicana

413 posts
Sonntag, 15. November 2015 - 19:04

Liebe Sarah, ich kann Dir Deinen Schmerz und Trauer nicht abnehmen, aber glaub mir, Deine Vater wollte sicher nicht, dass Du so sehr leidest.

Als mein Mann im Krankenhaus lag, auch vollgepumt mit Morphium und Schmerzen, schickte mir sein Arzt weg und meinte: es gibt viele Menschen, die nicht gehen können, wenn ihr Liebsten dabei sind. Sie können nicht loslassen! So ging ich um einen Kaffee zu holen und kam nicht einmal ein paar Meter, da ist mein Mann gestorben. Ich habe mir lange Zeit riesig Vorwürfe gemacht, weil ich nicht an seiner Seite war. Heute habe ich verstanden, dass es so sein musste und ich nicht mehr machen konnte.

Sarah, Dein Vater war in einem Klinikum, voll mit Ärzte und Personal. Es lag nicht in Deiner Macht. Versuche es zu akzeptieren und denke daran: manchmal muss man durch die Hölle gehen um den Himmel zu erreichen. Ihm geht es jetzt besser und das wünscht es sich sicher auch für Dich.

Viel Kraft für Deine Trauer und ein lieber Gruss

Romy

Binweg

596 posts
Montag, 16. November 2015 - 08:32

Liebe Sarah, du hast es schon richtig gemacht, zermürbe dir nicht den Kopf, was wäre anders gewesen, wenn du dich anders verhalten hättest.

Man hat im Klinikum alles für deinen Vater getan, und jeder Mensch lässt anders los.

Mein Mann wusste, dass er sterben muss und er war auch mit Morphium vollgepumpt, denn er hat im Schlaf gejammert.

Im Wachen zustand war es ihm nicht bewusst.

So ist es gut gewesen, ich hab seinen letzten Atemzug verschlafen neben ihm,

Deine Papa ist nun in einer schmerzfreien Welt und es geht ihm um vieles besser.

Ihr seid gute Kinder, Du und Deine Schwester, und zu Eurer Trauer schicke ich Euch viel viel Kraft.

Alles Liebe aus Niederbayern von Friderike

Gast
Donnerstag, 19. November 2015 - 07:03

Danke für die lieben Worte.

Er fehlt mir so sehr

Es ist für mich noch nicht real dass ich ihn nie mehr sehen werde. Seine Bewegungen, die vertraute Stimme. .

Unglaublich dass uns die Liebsten so früh genommen werden. Mein einzigster Trost- wir werden uns alle wiedersehen. Lg sarah

Wenn die kraft zu ende ging, wars kein sterben, was Erlösung

Binweg

596 posts
Samstag, 5. März 2016 - 20:10

Ich hoffe so, es geht euch gut, und du hast so langeam den Tod akzeptieren können.

LG aus Niederbayern. Friderike

Julia

16 posts
Dienstag, 12. Januar 2021 - 17:03

Hallo :)

dieser Beitrag ist schon eine Weile her, da bin ich mir bewusst. Aber Trauer kann manchmal noch Jahre anhalten, weswegen ich hoffe, dir vielleicht noch jetzt helfen zu können, falls dies der Fall ist und es dir noch nicht wieder gut geht.

Zu Beginn tut es mir sehr leid, von dem Tod deines Vaters zu hören...

Ich verstehe, dass du dir Gedanken darum machst, ob du etwas hättest anders machen können, ob du ihm hättest helfen können. Aber das Leben verändert sich nicht mit "was wäre wenn". Spekulieren bringt dir nichts und macht dich nur kaputt. Gemein gesagt, aber das bringt deinen Vater auch nicht mehr zurück. Diese Gedanken lassen dich in der Vergangenheit verweilen. Jedoch ist es so wichtig deinen Weg weiterzugehen und wieder glücklich zu werden. Ich denke, das war der letzte Wunsch deines Vaters.

Ich wünsche dir alles Liebe :)