Constanze

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Montag, 2. April 2007 - 19:32
Bitte helft mir! Weiß nicht wie es nun weiter geht.
Komme grade aus der Klinik von meiner Mutter. Der befund vom CT heute: 2 Tumore im Darm und in beiden leberlappen Metastasen. Was nun? Morgen ist die OP wo die Tumore entfernt werden. Wobei nich ganz klar ist ob das eine nur eine Wandverdickung ist. Wahrsceinlich wenigstens kein künstlicher Ausgang.
Aber was ist nach der OP? Wann fängt die Chemo an und muss man dann immer im Krankenhaus bleiben? Die Ärztin hat gesagt, dass sie nie wieder ganz geheilt wird und man es nur rauszören kann. aber wie lange? Sie ist jetzt 56. Was bedeutet es mit metastasen n der Leber zu leben?
Bitte helft mir!
Danke!
Gast
Montag, 2. April 2007 - 20:57
Hallo Constanze,
ich kann Deinen "Schock" gut nachvollziehen. Mein Vater wurde gerade ein Tumor entfernt und nach Ostern beginnt seine Chemotherapie. Allerdings wurden bei ihm wengistens zum jetzigen Zeitpunkt noch kein Fernmetastasen diagnostiziert. Als Fernmetastasen bezeichnet man Metastasen in anderen Organen wie zumeist in der Leber bei Deiner Mutter. Diese Metastasen in der Leber sind oftmals nicht durch eine Operation zu entfernen. Manchmal wird vorab eine Chemotherapie durchgeführt um diese zunächst zu verkleinern und dann zu operieren. Deine Mutter befindet sich leider schon im UICC Stadium IV. D.h. die Chemotherapie, die folgt ist rein "palliativ" und verlängert in der Tat das Leben nur, ist aber fast nie kurativ/heilend. Welche Chemotherapie angewendet wird, hängt davon ab, worauf Deine Mutter anspricht. Es gibt mittlerweile unterschiedliche first-line Therapien mit bewährten aber auch so modernen Mitteln.
Ich wünsche Euch viel Stärke für die kommende Zeit.
Jimbo

Constanze

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Dienstag, 3. April 2007 - 07:17
Danke für die Infos. Es gibt irgendwie soviele Theraphiemöglichkeiten - schade nur das wohl keine meine Mutter wieder ganz heilen kann. Aber wir werden sehen, das wir eine für sie geeignete Therapie finden.
Liebe Grüße
Constanze
Gast
Dienstag, 3. April 2007 - 20:55
Hallo Constanze,
ich hatte das gleiche Schicksal, bei mir wurde im Januar 05 Darmkrebs mit Lebermetastasen diagnostiziert. Der Darmtumor wurde entfernt und gegen die Metastasen bekam ich 20 Zyklen Chemotherapie (ein Zyklus dauert 3 Tage). Ergebnis absolut null. Im August 06 hat man mich quasie aufgegeben, die Metastasen zwischenzeitlich 9 cm im Durchmesser und angeblich nicht zu operieren. In diesem Forum hatte ich vom Chefarzt der Chirurgie der Hanseklinik Stralsund Herrn Dr. Birth erfahren, alle sogenannten großen Kliniken in Deutschland sagten mir ab immer mit der Begründung nicht zu operieren. Im Oktober 06 wurde ich in Stralsund operiert, ich bin tumorfrei und meine Leber ist auch wieder kräftig nachgewachsen. Kurz danach rettete mir Dr.Birth ein zweites Mal das Leben, denn ich bekam auf Grund der unsäglichen Chemoverabreichungen einen Darmdurchbruch. Ich bin 60 Jahre alt und komme aus Frankfurt/Main.
Gruß Axel

Constanze

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Dienstag, 3. April 2007 - 21:09
hallo Axel,
danke für deinen Beitrag. die Ärztin hat mir gesagt, dass eine OP nicht möglich ist, weil beide Leberlappen befallen sind. Meine Mutter hat heute ihre op hinter sich gebracht und ist stabil. habe sie auch gleich besucht - war gar nicht so einfach. Sie hat große Schmerzen. Werde morgen mit den Chirurgen reden - da es schon mal kein künstlicher Ausgang ist, hoffe ich, dass die Informationen auch nicht so schlimm werden.
Ist eigentlich eine Lebertransplantation möglich?
Liebe Grüße
Constanze
Gast
Dienstag, 3. April 2007 - 22:13
Hallo Constanze,
bei mir waren es auch beide Leberlappen, deshalb auch die Auskunft der restlichen Chirurgen Deutschlands "nicht zu operieren". Glaube mir und mache unbedingt den Versuch mit
Dr.Birth, dieser Mann ist ein Künstler auch wenn er von sich behauptet nur Handwerker zu sein. Wir in unserer Situation können nur noch die wirklichen Künstler gebrauchen.
Mir wurden 70% der Leber entfernt und auch aus den restlichen 30% entfernte er noch eine Metastase. Die Leber ist Gott sei Dank das einzige Organ, daß sich regeneriert.
Ich kann nur sagen versucht es. Ich habe den Fehler gemacht zu lange zugewartet zu haben bis es fast zu spät war.
Eine Chemotherapie kann ich immer machen, jederzeit, aber
was tue ich, wenn wie in meinem Falle die Chemo nichts bringt? Da sagten mir die Ärzte, denen ich fast zwei Jahre bedingungslos vertraute, sorry Pech gehabt. Eins weiß ich
jetzt, ich lasse alles was sichtbar ist entfernen und dann
kann ich evtl. auch eine Chemo machen.
Gruß Axel

Constanze

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Mittwoch, 4. April 2007 - 08:04
Hallo Axel,
ich danke dir. Du machst mir wieder Hoffnung. Werde mich, sobald ich den Befund und die Unterlagen habe mit diesem Artzt in Verbindung setzen.
Hoffentlich klappt es.
Liebe Grüße
Constanze

Constanze

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Sonntag, 8. April 2007 - 18:10
Halo Axel,
habe noch ein Frage an dich. Wie bist du damals an Dr. Birth herangetreten? Hoffe ich bekomme bald den befund. Wollte Ihn dann per Mail direkt an Ihn schicken. Für eben mal hin fahren sind 650 km nämlich etwas viel.
Meine Mama ist AOK versichert - kann ich da einfach mit Ihr in die Klinik oder muss sie jemand überweisen?

Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Liebe Grüße
Axel
PS: Vielleicht kann mir auch jemand anders etwas über die verfahrensweise sagen?! :-)
Gast
Dienstag, 10. April 2007 - 20:19
Hallo Constanze,
ich kann Dein Entsetzen verstehen.Ich bin 42 und Mutter von 8 Kindern.Vor 4 Wochen bekam ich die Diagnose Darmkrebs,Lebermetastasen und Lymphknotenmetastasen.Die Ärzte wissen nicht was sie machen sollen.Zuerst Darm-OP oder Chemo.Nur helfen kann mir keiner.Nun haben sie sich zur OP entschieden,damit kein Darmverschluss kommt.Nur vollständig entfernen können sie nichts,da die Bauchwand schon betroffen ist.Es ist ein Schock.Ich hoffe,bei Euch geht es besser aus! Liebe Grüße,Heike

Constanze

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Mittwoch, 11. April 2007 - 16:52
Hallo Heike,
das tut mir sehr leid für dich. Nachdem bis heute nach der OP alles super war und sie eigentlich am Montag entlassen werden soll - kam eben ein beunruhigender anruf - die Entzündungswerte sind gestiegen und es wird sofort ct gemacht. Jetzt warten wir gespannt auf das ergebnis - meine mutter hat angst, dass noch eine op kommt, weil evtl. nicht alles "dicht" ist.
Drücke dir aber die Daumen.
Liebe Grüße
Constanze

Constanze

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Sonntag, 15. April 2007 - 20:50
Also der darm ist gott sei dank dicht! Der Wundkanal hat sich entzündet - na toll. Aber mit Antibiotika bekommt man dass wohl gut in den Griff. Leider ist die Entlassung jetzt aber auf Freitag verschoben worden - naja wir werden sehen.
LG
Constanze

Constanze

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Freitag, 4. Mai 2007 - 08:55
Hallo ihr lieben,
ich wollte mal wieder über meine Mama berichten. Momentan ist sie in der Kur in Tabarz und dort scheint es Ihr enorm gut zu gehen. Ihr Lebensgefährte begleitet sie und darüber ist sie sehr glücklich.
Ich habe auch schon Antwort aus Stralsund bekommen. Dr. Birth hat mich gestern Abend angerufen: er findet den Entlassungsbrief äußerst komisch. Denn bei den Diagnosen steht ja peritonealkarzinose (also bauchfellkrebs bzw metas) nur in der beschreibung von der OP ist darüber nicht ein Wort gefallen. Des weiteren sagt der histologische Befund ja R2 wovon uns aber auch niemand etwas gesagt hat bzw. wovon auch wieder nichts im Brief steht. Nun ja, ich bin mit ihm so verblieben, dass ich jetzt den genauen OP-Bericht anfordere. Was ich soeben getan habe. Sollte sich heraus stellen, dass Dr. Birth doch operieren kann, schiebt er sie ende mai anfang juni "dazwischen". Er würde dann vermutlich die rechte leberhälfte entfernen ( da sind wohl die meisten metas) und die linke mit Hitze behandeln, da dort nur 2 metas sind. Wenn er das wirklich schaffen sollte bin ich überglücklich.
Ich hoffe der Op-Bericht kann uns weiter helfen.
Liebe Grüße
Constanze

Neesie

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Freitag, 4. Mai 2007 - 13:31

Hallo ,
ich würde vor einer Leber OP auf alle Fälle ein PET CT machen lassen . Wenn noch weitere Metastasen im Körper sind , dann würde ich nicht unbedingt einer Leber OP zustimmen . Bzw. mich von anderen Ärzten beraten lassen .
Das Risiko ist einfach sehr groß das sich wieder neue Metastasen auf der Leber bilden . Nach der Leber OP bekommt man viele Wochen gar keine Chemotherapie und in der Zeit können sich die zirkulierenden Krebszellen wieder ungehindert andocken . Und die Leber regeneriert sich im zunehmenden Alter nicht mehr so einfach ( sagten uns die Ärzte )
Ein sch...Spiel .
Bei meinen Vater waren die Chirurgen ganz wild auf eine Leber OP ..70% woltten sie wegschneiden .
Bis ein Onkologe in der MHH gesagt hat : Moment mal , erstmal müssen wir schauen , ob noch weitere Metas da sind .
Und sie sind da . Betroffene Lymphknoten , Metastasen am Darm , Rücken und Hals . Somit ist die Gefahr sehr hoch das die verbleibende 30%Leber ruck zuck wieder mit Metas befallen ist .
Und die OP schwächt den Organismus ohnehin sehr . Das sagen die Chirurgen selber .
Wir sitzen mit Papa im selben Boot ...aber lasst Euch vor der OP gut beraten ...nicht nur von Chirurgen ! Auch die Onkologen sollten hinzugezogen werden .
Alles Gute !
Anja

Constanze

83 posts
Montag, 7. Mai 2007 - 08:39
Hallo Anja,
danke für deine Infos. Werde meine mama auch gleich nach der Kur zum Onkologen schicken. Die Chance, dass die Metas nicht wieder kommen liegt nur bei 30 %.
Hole mir bereits mehrere Meinungen ein, ist alles nicht so einfach. Nur in dem KH wo die Darm-Op war haben sie mich und auch nmeine Mutter wahrscheinlich angelogen was den verlauf der OP anging.
Naja wir werden sehen.