Gast
Donnerstag, 17. Juli 2008 - 21:50
Hallo! Ich bräuchte dringend mal euren Rat bzw. eure Erfahrungen! Bei meiner Mutter wurde im Dezember 07 Darmkrebs festgestellt. Im Januar 08 folgte dann die OP mit dem pathologischen Ergebnis T4 N2 M0 G3 R0. Kurz nach der ersten OP musste sie ein weiteres Mal notoperiert werden, da die Darmnaht geplatzt ist und auf erste Anzeichen nicht reagiert wurde. Bei der zweiten OP musste dann ein künstlicher Ausgang gelegt werden. Meine Mutter erholte sich sehr schlecht von den OPs. Nach ca. 6 Wochen wurde mit der Chemo begonnen. Sie hat nun 9 Chemos durch und der Onkologe sagte ihr ca. nach der 6. Chemo, dass der CEA noch immer unverändert wäre(wie vor der OP), was ihm große Sorgen machen würde. Er veranlasste ein CT mit dem Ergebnis, das wohl noch erhebliche Resttumormassen im Körper verblieben sind und noch weiter Lymphome in der Magengegend. Da sie auch wahnsinnige Schmerzen im Beckenbereich hat, die immer schlimmer werden und sie oft vor Schmerzen weint und schreit, wurde geröngt und eine Knochensintigrafie veranlasst. Auf den Bildern wurden "Schatten" in der Beckengegend gesehen. Mit den ganzen Berichten sollte sie zum Operateur von damals. Der sagte, dass es alles in Ordnung sei, bei einem T4 würde sie ihr Leben lang erhöhte CEA Werte haben, das sei ganz normal, die Röntgenaufnahmen und das CT seien auch völlig in Ordnung, das muss alles so aussehen, es wären alles Nebenwirkungen der Chemo und die Schatten seien Verschleißerscheinungen. Ich würde diese Antworten gerne glauben, aber wir haben das Gefühl, ver.... zu werden. Diese Schmerzen sind so schlimm, selbst die Kombi von Novalgin und Tramadol zeigt KEINE Wirkung! Bitte dringend um eure Meinungen / Erfahrungen!! DANKE! Gruß Katja

conny

78 posts
Freitag, 18. Juli 2008 - 11:34
Hallo Katja! Mein Mann hatte dieselbe Diagnose einen Monat früher, also im November. Bei ihm wurde gleich ein künstlicher Darmausgang gelegt, damit genau das nicht passiert, was jetzt bei Deiner Mama passiert ist. Also auch wenn durch die Chemo die Diagnosen verzerrt werden, würd ich auf jeden Fall nochmals die Befunde einem anderen Arzt vorstellen und zwar so schnell wie möglich. So wie sich Deine Schilderungen anhören, schwirrt das was durch die Lymphbahnen durch. Pack Deine Mami ein und wechsle den Arzt, bevor es zu spät ist.
Liebe Grüße Conny

Arwed

650 posts
Freitag, 18. Juli 2008 - 12:55
Hallo Katja,
unbedingt würde ich diesen Befund einem anderen Arzt so schnell wie möglich vorstellen. Falls die Chemo wirkt, müssen die CEA- Werte fallen, sonst muß auf andere Medikamente umgestellt werden.
Mit lieben Grüßen
Arwed
Gast
Sonntag, 20. Juli 2008 - 11:07
Hallo!
Gestern waren die Schmerzen bei meiner Mama so schlimm, dass sie den Onkologen aus dem Bett geklingelt haben. Der hat ihr neue Schmerzpräparate gegeben (dem Namen nach Morphium)- sie nimmt nun vier verschiedene Schmerzmittel über den Tag verteilt. Wir haben morgen früh einen Termin bei dem Onkologen - werde ihn mit meinen Fragen löchern. Es fällt mir einfach schwer zu glauben, dass solche wahnsinnigen Schmerzen "nur" durch Verschleiß auftreten. Allerdings wissen wir mittlerweile selbst nicht mehr, was wir noch glauben sollen.
LG Katja

Neesie

43 posts
Sonntag, 20. Juli 2008 - 21:13

Hallo Katja ,

Es fällt mir einfach schwer zu glauben, dass solche wahnsinnigen Schmerzen "nur" durch Verschleiß auftreten.

Ich befürchte fast auch das da mehr hintersteckt .
Allerdings wissen wir mittlerweile selbst nicht mehr, was wir noch glauben sollen.
Wir Dir die anderen Foris schon geraten haben . Sofort einen anderen Arzt / Klinik aufsuchen !
Alles Gute !
LG, Anja
Gast
Dienstag, 22. Juli 2008 - 19:37
Hallo!
Gestern hatten wir das Gespräch mit dem behandelnden Onkologen. Der hat die ganze Situatuion nicht so entspannt gesehen wie der Chirurg aus dem Krankenhaus. Fakt ist, dass der Tumormarker nicht nur gleich geblieben, sondern zeitweise auch angestiegen ist. D.h. der Krebs ist noch irgendwo im Körper. Er konnte nicht ausschließen, dass es sich um Knochenmetastasen handelt, definitv gibt es befallene Lymphknoten in der Magengegend und ob es sich bei dem auffälligen Gewebe im Darm um Narbengewebe oder um Krebszellen handelt, konnte er nicht beantworten, dafür bräuchte er Vergleichsbilder. Er wollte nun das Ende der Chemo (noch 2mal) abwarten, bevor sie dann nochmal alle Untersuchungen machen muss (CT, Szintigrafie etc.). Dann erst könne er sicherere Aussagen treffen. Meine Mama ist nun völlig fertig, im Prinzip ist es ihr egal WO noch was ist, es reicht ihr völlig aus, DASS da überhaupt noch was ist und sie die ganzen Chemos samt Nebenwirkungen wohl umsonst ertragen hat. Wir versuchen ihr alle Mut zuzusprechen und Halt zu geben, aber sie ist - verständlicherweise - total am Ende!
Gruß, Katja
Gast
Mittwoch, 23. Juli 2008 - 08:46
Hallo Katja! Zum Glück habt Ihr den Arzt gewechselt. Das mit dem eventuellen Knochenkrebs kann nicht ausgeschlossen werden. Ich habe da auch einen Bekannten, der hatte genauso dolle Schmerzen wie Deine Mama. Das Rsultat war eben...
Aber auf der anderen Seite heißt es auch wieder, dass bei Darmkrebs vorwiegend die Organe im Becken und der Lunge angegriffen werden, d.h., sich dort Metas bilden.
Lass Deine Mama gründlich untersuchen!! Und gib nicht auf.
Es gibt so viele Foris hier, die haben auch schon ganz was anderes durch. Und die sind auch noch fröhlich. Schlimm sind nur eben die Schmerzen.
Liebe Grüße Conny
Gast
Freitag, 29. August 2008 - 14:44
Hallo!
Mittlerweile ist die Chemo abgeschlossen und meine Mama hatte ein weiteres CT. Gestern hatten wir ein Gespräch beim Onkologen und wir sind - mal wieder - nicht viel schlauer. Die Schmerzen sind extrem schlimm geworden, sie hat in der vergangenen Woche fast nur geweint und konnte sich kaum noch bewegen. Dazu kam, dass ihr linkes Bein und die linke Bauchseite angeschwollen sind und zudem sehr berührungsempfindlich. Nach einem Ultraschall ist sich der Arzt sicher, dass es sich um Lymphflüssigkeit handelt, die nicht ablaufen kann. Sie muss nun spezielle Strümpfe tragen und bekommt Lymphdrainage. Außerdem soll sie sich mehr bewegen (leicht gesagt). Aber ob die Schmerzen nun davon so schlimm sind, konnte nicht sicher gesagt werden. Ihre Morphiumdosis ist nun schon wieder erhöht worden und wirkt immer noch nicht richtig. Der Onkologe war vor unserem Gespräch "eigentlich gar nicht mehr so pessimistisch eingestellt", da auch der Tumormarker abgesunken ist (meiner Erinnerung nach von 280 auf 170). Aber die Leberwerte sind schlecht geworden, was ihn dann aufgrund des Allemeinzustandes meiner Mama wieder beunruhigte. Aber im CT konnte man auf der Leber nichts sehen...ist denn dann dort auch wirklich nichts??? Diese ganze Warterei ohne klare Aussagen macht uns noch wahnsinnig! Achja, ihre Lymphknotenmetastasen in der Magengegend sind wohl gewachsen, aber einige scheinen auch von innen her abzusterben - wie passt das denn zusammen?? Fragen über Fragen, vielleicht könnt ihr mir einige Antworten oder Erfahrungen geben?
Liebe Grüße, Katja

Neesie

43 posts
Dienstag, 2. September 2008 - 19:12
Hallo Katja ,

schau doch bitte , ob ihr bei Euch eine Palliativstation habt. Oft sind diese auch in Krankenhäusern zu finden .
Deine Mutter muss dringend richtig auf Schmerzmedikationen eingestellt werden und auch gegen die anderen Beschwerden ist sie dort in goldrichtigen Händen !
LG, Anja