sven

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Mittwoch, 30. Juli 2008 - 17:08
Hallo.
Ich bin neu hier und total verunsichert.
Bei meinem Schwiegervater (72) ist heute der Verdacht auf ein Sigma CA gestellt worden. Bis jetzt hatte er keine aussergewöhlichen Beschwerden. Nur, war da häufigerer Stuhldrang und mal etwas Schleim im Stuhl.
Morgen soll er ins KH damit dort genauer untersucht und dann operiert werden kann.
Er ist sehr tapfer und hat echte Nehmerqualitäten. Mir dagegen geht es schlecht. In meinem Kopf spuken Gedanken wie Tod und Qualen.
Ich brauche meinen Schwiegervater doch...wir wohnen in einem Haus und unsere Kinder hängen an Ihren Großeltern.
Ich hoffe, dass man(wenn es denn Krebs ist) noch gut behandeln kann.
Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Sven
Gast
Donnerstag, 31. Juli 2008 - 09:41
Hallo,
Kopf hoch! Wurde vor einem Jahr wegen Sigmacarzinom operiert(Notoperation, bereits perforiertr Darm, obwohl vorher keinerlei Anzeichen).
Die Op ist super verlaufen, hatte allerdings schon Sepsis und war 5 Tage lang im künstl. Tiefschlaf.
Nach drei Wochen wurde ich entlassen, nach 2 Monaten habe ich eine Chemotherapie begonnen, die mir überhaupt nicht bekam, es ging mir derart schlecht, daß ich sie nach der vierten von acht vorgesehenen Behandlungen abgebrochen habe.
Habe dann die Ernährung umgestellt - nur mehr frisches Gemüse, wenig Fleisch, viel Saft von Karotten, Rote Bete usw.viel Bewegung. Keine Fertigprodukte.Viel Bewegung!
Es ist Einstellungssache und der Wille, sich vom Krebs nicht "umbringen" zu lassen.
All meine anderen Organe waren absolut gesund,wären aber sicher durch die starken Medikamente geschwächt bzw. ruiniert worden.
Es geht mir hervorragend, alle Blutuntersuchungen perfekt.
Ich trinke täglich meine Kräuterteemischungen nach Breuss, Lektüre im Buchhandel erhältlich - habe viel über Krebs gelesen und bin der Überzeugung, daß nur derjenige daran stirbt, der sich von den Medizinmännern mittels Chemo zu Tode therapieren lässt.
Beweise dafür habe ich in meinem Bekanten- und Verwandtenkreis genug erlebt, deshalb habe ich mich auch für diese "Selbsttherapie" entschieden.
Mein Hausarzt ist nach jeder Blutkontrole mehr erstaunt, er kann nicht glauben, daß das funktioniert.
Er hatte mir dringend geraten, die Chemo zu Ende zu bringen, sonst wäre keinerlei Chance auf Heilung.
Übrigens: das Sigma liegt am absteigenden Ast des Dickdarms, demnach besteht auch nicht so große Gefahr für die Verbreitung der Metastasen in Richtung Leber, welche ja zumeist als erste befallen wird.
Die Leber wird höchstens auf Grund der starken Chemopräparate zerstört.
Gast
Donnerstag, 31. Juli 2008 - 10:48
unglaublich, den anderen betroffenen weismachen zu wollen, dass eine chemo nur schädlich ist und nicht´s bringt. wer sagt denn, dass deine 4 zyklen nicht´s bewirkt haben ? es wurde schon vielen menschen mit einer chemo geholfen, deren leben zu retten oder mindestens zu verlängern. eine gesunde ernährung ist sowieso immer pflicht für einen menschen, ob er nun erkrankt ist oder nicht.

Arwed

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Donnerstag, 31. Juli 2008 - 11:48
Hallo Helga,
mein 1. Chemotherapieverlauf, 14 Zyklen, verlief äußerst erfolgreich, zu verfolgen am CEA- Verlauf (von 121 aus), bis dieser im Refernzwert lag (bei besten Blutwerten!). Nach der Darm- OP bekomme ist bald nur 4x Chemo, um die aktive Tumormasse weiter zu reduzieren. Diese Menge ist in meinem und vermutlich auch in deinem Falle ausreichend! Anschließend wird der rechte Leberlappen entfernt. Daß Bewegung und ausgewogene Ernährung wichtig sind, ist schon längst nachgewiesen.
Mit lieben Grüßen
Arwed

sven

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Donnerstag, 31. Juli 2008 - 12:14
Nun ist er im KH und wird weiter untersucht....
Ich hoffe, dass es noch Hoffnung gibt !
Meine größte Befürchtung ist, dass es jetzt nur noch Qualen gibt. Obwohl, mein Schwiegervater ist ein Kämpfer.
Dafür bewundere ich ihn sehr.
Da er ja schon 72 ist, hoffe ich noch auf ein paar schöne und nicht zu sehr einschränkende Jahre mit ihm.
Sicher wird er nicht innerhalb der nächsten Monate sterben aber die gedanken ticken mir doch im Hintergrund.
Der Tumor ist laut Spiegelung ab etwa 35 cm stenosierend, so dass der hintere Abschnitt erst jetzt im KH untersucht werden kann.
Das letzte große Blutbild vor der Coloskopie gestern war i.O.
Nun werden sicher spezifische Untersuchungen (Blut / Colo / Ultraschall usw.) gemacht.
Operiert wird er heute jedenfalls noch nicht. Das soll dann geplant werden.
Meine Güte ist man das hilflos und strampelt mit den Beinen in der Luft.
Ich fühle mich wie ausgelaugt.........
Viele liebe Grüße
Sven
Gast
Donnerstag, 31. Juli 2008 - 14:22
Hallo, man ist selbst dafür verantwortlich, für welche Therapie man sich entscheidet, hätte ich nicht auch zuerst an die Chemo geglaubt, hätte ich nicht vier Zyklen durchgemacht.
Ich habe aber im Freundeskreis im Zeitraum von zwei Jahren zwei Personen, wesentlich jünger als ich zu Tode therapiert wurden.
Beide Darmkrebs, beide keine sonstigen Krankheiten zuvor, beide OP mit Stoma, das ich jetzt auch trage und NICHT zurückoperieren lasse, haben alle Chemos schön brav nach Anweisung gemacht und innerhalb eines Jahres mehr und mehr verfallen, dann verstorben.
Es folgten dann jeweils OP der Leber, der Lunge usw.
alle diese Organe wurden durch die Chemo zerstört. Zystostatika können nicht zwischen gesunden und kranken Zellen unterscheiden.
Es ist allerdings, wie gesagt, Jedermanns eigene Entscheidung ob er ein vielleicht ein paar Monate verkürztes Leben mit Qualität führen will oder etwas länger dahinsiechen.
Klingt hart, ist aber erwiesenermassen so.
Habe sehr viel einschlägige Literatur konsumiert, bevor ich die Chemo abgebrochen habe und gestern Abend war ein Report über genau dieses Thema im 3sat. Alles nachzulesen auf der entsprechenden hp heute.
Auch ich war voll Angst als ich die Diagnose hörte, hab mich aber schlau gemacht.
Dazu noch einige Literaturvorschläge:
1) "Chemotherapie heilt Krebs und die Erde ist eine Scheibe" von Lothar Hirneise
2) "Nebenwirkung Tod" von John Virapen
3) "Wie Sie ihren Arzt davon abhalten, Sie umzubringen" von Vernon Coleman
gibt auch sehr viel positve Literatur, an die habe ich mich später gehalten:
1) Leben!" von Eva Maria Sanders
2) "Geheilt" von Thomas Hartl/Reinhard Hofer
3) "Krebs - Das Problem und die Lösung von Dr. Johanna Budwig
4) "Die Krebskur total" nach Rudolf Breuß
Eigentlich wollte ich nur Mut machen und aufzeigen, daß man keine Angst haben muß,war wohl etwas zu direkt, habe auch nicht darauf hingewiesen, daß dieses MEIN Weg war.
Jeder soll sich das heraussuchen, was er für richtig hält, ich bin aber der Meinung, daß es keinen besseren "Kunden" gibt für Krankenhäuser und Ärzte als einen Krebspatienten, darüber sollte man sich Gedanken machen und dann erst entscheiden, welchen Weg man geht.
Grüße an alle und die besten Wünsche aus Wien

Helga

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Donnerstag, 31. Juli 2008 - 14:37
Hallo,
sorry, der vorige Beitrag war von mir, sollte eine Antwort auf die Empörung von Anonym sein
Gast
Donnerstag, 31. Juli 2008 - 14:57
Hallo Leute! Ich finde, Ihr solltet Euch nicht gegenseitig so aufputschen. Meine Tochter sagt immer :"Nicht zanken!" Der Spruch dürfte hier doch auch passend sein. wir sitzen doch alle so ziemlich im selben Boot und jeder sollte auch seine Meinung sagen dürfen, wie er mit der Sache umgehen kann und will. Es ist schön, auch mal zu hören, dass es auch ohne Chemo Heilungserfolge gibt. Krebs ist vor allem "Kopfsache", hat man uns gesagt, also Wille und Hoffnung und Glauben ganz oben. Wie der einzelne mit klar kommt, muß jeder selbst entscheiden. Versucht Euch positv zu beeinflussen. Das ist doch der Sinn des Forums. Übrigens, meine bessere Hälfte fährt jeden Tag fast 50 km Fahrrad. Findet er gut und vertreibt seine Depressionen, meint er.
Viele liebe Grüße an alle!
Conny

sven

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Donnerstag, 31. Juli 2008 - 19:51
Heute Nachmittag war die Spiegelung unter Narkose. Am Telefon hörte er sich sehr erschöpft an und hatte Schmerzen.
Später rief der Arzt an und sagte, dass man nun sofort operieren müsse. Bei der Colo ist ein kleiner Riss entstanden weil die Passage zu eng war.
er hat sich viel Zeit genommen und alles erklärt. Man könne noch nicht sagen, ob es Krebs ist. Das wird man während der OP sehen und feststellen.
Wir sollten uns nicht zuviele Sorgen machen. Man könne es sehr gut behandeln. Wichtig ist erstmal, dass der Toumor entfernt wird und sich der Darm dann erholt. Falls ein Stoma angelegt werden müsse,wird es in ein paar Wochen zurückverlegt. Er muss ca. 14 Tage im KH bleiben.
Am liebsten würde ich fortlaufen. Mein Schwiegervater fehlt mir schon jetzt.
Das ich so hilflos reagiern würde hätte ich nicht gedacht.
Ich übersteigere meine Gedanken sicher zu sehr und werde dabei irrational.
Ich hoffe jetzt, dass er die OP gut übersteht.
LG Sven

sven

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Donnerstag, 31. Juli 2008 - 21:28
Nun hat eben der Chirurg angerufen. Die OP ist soweit gut verlaufen. Es musste kein Stoma angelegt werden. Der Tumor konnte restlos entfernt werden. Er war schon Faustgroß.
Die Leber ist nicht befallen und es konnten keine Auffälligkeiten im Lymphgewebe festgestellt werden.
Noch kann man nicht sagen, ob der Tumor gut oder bösartig ist. Aber wir dürfen uns nach allen Untersuchungen und Befunden sowie der OP gute Hoffnungen machen, dass es nicht gefährlich ist.
Und auch wenn, kann jetzt optimal behandelt werden. Es war höchste Eisenbahn aber noch nicht zu spät hat der Chirurg gesagt.
Ein kleiner Etappensieg würde ich jetzt mal behaupten.
Ich hoffe weiter.....
Liebe Grüße
Sven