Gast
Montag, 30. März 2009 - 21:02
Wie lange sollte man sich nach einer Darmkrebs OP "schonen"? Und was genau versteht man darunter. Es hört sich harmlos an, wenn ich schreibe, dass ich im EH arbeite, doch ich muss da echt viel und schwer heben, es ist körperlich sehr anstrengend. Was hat man Euch gesagt, wie lange ward Ihr z.B. krankgeschrieben?

conny

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Dienstag, 31. März 2009 - 08:54
Hallo!
Gut, dass Du die Frage stellst. Meinem Mann hat man gesagt, so ca.1/2 Jahr im Minimum, vor allem nicht mehr als 5kg. heben, zu anfang erst mal nichts. Dann kommt vielleicht noch die Frage nach Bestrahlung oder Chemoo bei Dir dazu? Dann schon gar nicht belasten. Aber da würdest Du schon merken, wann "die Luft raus ist".
Du bist bestimmt auch so einer von der Sorte, die nicht stille halten können, ähnlich wie mein Mann. Der hat es doch geschafft, mitten in der Phase der Bestrahlung im Februar 08 Äste von einer großen Eiche mit der Handsäge abzuschneiden. Er hat sich dann bloß gewundert, als es aus dem After blutete. Übrigens, mein Mann war jetzt 1 1/2 Jahre zu Hause. Wäre wahrscheinlich noch länger, aber das Krankengeld läuft im April aus. Einen Rentenantrag wollte er nicht stellen, da nicht sicher ist, wie lange ihm die Rente gewährt würde. Hinterher wäre der Job auch weg und hier bei uns in der Region was neues zu finden,ist auch nicht so toll. Also Hintern zusammen kneifen und wieder los. Ist leider wörtlich gemeint. Der rennt noch mindestens 10 mal vor allem morgens auf die Toilette.
Liebe Grüße Conny

Arwed

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Dienstag, 31. März 2009 - 09:26
Hallo,
also, 1/2 Jahr nicht mehr als 5 Kg zu heben, hätte ich auch nicht ausgehalten. Je nachdem, wie gut der Bauchmuskel vernäht ist, ist er entsprechend belastbar. Zum Heben werden aber die Rückenmuskeln benötigt, die sind nicht beschädigt. Ich hätte nie die erforderliche Fitness bis zur nächsten OP erreicht, wenn ich mich so geschont hätte. Das die Luft schnell raus ist, liegt neben der 0- Belastung im Krankenhaus lt. Arztin auch an der Vollnarkose, die sich bis zu 1 Monat auswirkt. Körperliche Bewegung mit Pulszahlen bis 130 sind empfohlen, um diese Nebenwirkungen abzukürzen.
Das mit dem Krankengeld war auch bei mir so ein Problem. Man kann sich nicht einmal darauf verlassen, tatsächlich eine Erwerbsunfähigkeitsrente zu bekommen. Bei mir im Krankenhaus werden gerade die Ärzte mit Gutachteranfragen von der ex-BfA überschwemmt und da sollte man diese schon etwas lenken können, damit zielgerichtet ausgefüllt wird. smiley
Wenn man nicht gerade mit dem Krückstock beim Gutachterarzt erscheint, wird möglicherweise sofort eine Tätigkeit mit geringerer Arbeitszeit festgelegt bei halber Rente, also sehr riskant und das auch nur für zunächst 2 Jahren! Also den Arbeitsplatz halten um jeden Preis, man hat ja Schwerbehinderung und damit auch einen gewissen Kündigungsschutz. Ich hatte Glück, mein Arbeitgeber hat mir eine vorzeitige Beendigung angeboten mit der Bezahlung von 55% des letzten Bruttogehalts je Monat bis zum Eintreten der vorzeitigen Altersrente mit 60,X Jahren.
Liebe Grüße!
Arwed
Gast
Dienstag, 31. März 2009 - 13:31
Uns wurde von den Ärzten anfangs immer erzählt das mein Mann später wieder arbeiten gehen kann. Wir haben trotzdem nach Ende des Krankengeldes die Rente eingereicht und die volle Bewilligung bekommen. Wir haben aber auch mit Leuten gesprochen die nur auf 2 Jahre diesen Rentenanspruch bewilligt bekommen haben. Was man auf jedem Fall machen sollte ist der Schwerbeschäditenausweis zu beantragen.
Ansonsten kommt es immer darauf an wie schwer die Krankheit ist. Mein Mann hat letzten Sommer noch das Haus verputzt es ist alles möglich man ist abgelenkt und den nicht soviel über die Krankheit nach, aber man sollte auch Zeit zum Reisen entspannen und ausruhen finden.
Alles Gute
Gast
Dienstag, 31. März 2009 - 18:26
Hey, vielen Dank für die Antworten!(ich bin die Autorin des ersten Textes). Rente kommt bei mir wohl eh noch nicht in Betracht. Ich bin mit 25 Jahren an Darmkrebs erkrankt, inzwischen bin ich 26. Einen Behindertenausweis hab ich sofort beantragt, nachdem ich die Diagnose hatte. Darf ich fragen, mit wieviel Prozent ich wohl rechnen kann und wie lange es so dauert bis man da mal Antwort bekommt?
Wünsche Euch auch alles Gute!
Gast
Dienstag, 31. März 2009 - 19:48
Hallo
26 Jahre erst alt, kommt der Krebs in der Familie vor?
Mein Mann war 48 Jahre alt, als er den Behindertenausweis beantragt hat, bei uns ist es sehr schnell gegangen, er hat 100 % bekommen. Mit 26 Jahren in Rente gehen ist natürlich ertwas seltsam, aber die Frage muss heissen wie agressiv ist der Krebs wie sehen die Chancen aus auf Heilung,oder wieviel Zeit bleibt einem noch?
Ich wünsche alles Gute

landtechniker

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Dienstag, 31. März 2009 - 22:07
Hallo Anonym,
der Grad der Behinderung im Ausweis ist von verschiedenen Faktoren abhängig, u.a. wie schwer die Einschränkung im Vergleich zu gesunden Altersgenossen ist. Meist sind es 80 % zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren. Eigentlich geht das innerhalb weniger Wochen. Das sollte aber im Moment nicht Mittelpunkt stehen. Wichtiger ist eine dauerhafte Heilung und die kann nur ein Körper erreichen, der fit ist. Daher ist auch individuell verschieden, wie lange man sich schonen sollte. Der eigene Körper gibt die besten Hinweise, immer mit wenig anfangen und langsam steigern. Ich empfehle dringend eine Reha (in dem Alter bitte nicht in einer reinen Onkologie-Klinik), da lernt man viel - auch richtiges Heben.
Viel Glück
Ludwig
Gast
Mittwoch, 1. April 2009 - 08:40
Ich habe das so genannte HNPCC.Da kann es vorkommen, dass man so jung erkrankt...selten, aber wie man sieht... Das ist zwar erblicher Krebs, ich bin aber die Erste in der Familie, bei der es aufgetreten ist. Man kann anhand eines Gentests herausfinden ob einer meiner Eltern auch Träger ist.Im Normalfall ist das so.Wenn das nicht so ist, würde bei mir eine Neu-Mutation vorliegen, was aber auch sehr selten ist. Die Chancen, dass ich vom Darmkrebs geheilt bin/werde ist hoch, bei der OP konnte wohl alles entfernt werden. HNPCC hat man für immer, also noch engmaschiger zur Nachsorge.

conny

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Mittwoch, 1. April 2009 - 08:50
Hallo anonym! Sag doch mal, wie Du heißt.Du stehst immer nur als anonym im Forum.
Ich hatte vergessen, zu sagen, dass meinem Mann ein künstlicher Darmausgang gesetzt wurde, der im Dezember 08 zurück verlegt wurde. Im Behindertenausweis hat er auch seine 100% bekommen. Aber befristet bis 2013. Bringt jedenfalls 5 Tage mehr Urlaub und die Steuerrückzahlung ab 2009 dürfte auch steigen. Wenigstens mal was postives an dieser Krankheit. Aber Du siehst aus den Beiträgen, dass Du Dir immer so viel zutrauen kannst, wie Du willst und verträgst. nur nicht in die Krankheit flüchten. Das ist Gift. Mach das, was Dir Spaß macht. Das hilft.
Liebe Grüße aus der Prignitz Conny

Carola

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Mittwoch, 1. April 2009 - 12:56
So, ich habe mich jetzt mal registriert. Carola heisse ich und freue mich über all die Antworten, die ich hier bekommen habe. Ich gebe mir alle Mühe, mich nicht in die Krankheit zu flüchten, obwohl das nicht immer einfach ist. Naja, ist ja auch alles noch recht frisch. Ich werde mir aber professionellen "Seelischen Beistand" holen. Kann ja nicht schaden. Einen künstlichen Ausgang brauchte ich glücklicherweise nicht. Jetzt stehe ich noch vor der grossen Frage: Chemotherapie ja oder nein. Ich bin da so ein Grenzfall, man kann, muss aber nicht. Ich bin eigentlich eher so der "sicher ist sicher"-Typ und tendiere dazu es zu machen, obwohl mein Onkologe sagete, man könnte es ohne wagen.
Liebe Grüsse, Carola

Arwed

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Mittwoch, 1. April 2009 - 16:31
Hallo,
ich habe einen Link, auf dem beschrieben ist, für welche Krankheit und in welchem Umfang die Schwerbehinderung festgeschrieben ist, über die %- Zahl und was sich tückisch verbergen könnte über die Zeit der Heilungsgewährung, wobei auch unbefristete Schwerbehinderung am Ende beendet wird:
http://www.zbfs.bayern.de/imperia/md/content/blvf/sgbix/versorgungsmedizinische_grunds_tze.pdf
Dies ist aus dem Bundesgesetzblatt. Dort habe ich erfahren, daß meine 100%-ige, unbefristete Behinderung nach 5 Jahren Heilungsbewährung beendet werden kann. Das reicht gerade noch, um die vorgezogene Altersrente zu erreichen!
Auch ich neige dazu, lieber eine Chemo zu machen, um möglichst Risiken aus dem Weg zu gehen. Derzeit bekomme ich eine Nachchemo nach meiner OP trotz R0- Ergebnis (mikroskopisch tumorfrei).
Liebe Grüße!
Arwed

landtechniker

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Mittwoch, 1. April 2009 - 19:06
Hallo Carola,
schön, dass Du einen Namen hast. Das mit der Chemo ist so eine Sache, wenn da nichts Sichtbares ist. Ich habe sie auch gemacht zur Sicherheit - es war die schlimmste Erfahrung meines Lebens! Ich rate Dir dringend, einen Heilpraktiker zur homöopathischen Begleitung aufzusuchen, mir hat das unheimlich mit den Nebenwirkungen geholfen - und auch bei manch anderen Dingen, die die Ärzte nicht beachtet hatten.
Alles Gute weiterhin, Ludwig

Arwed

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Donnerstag, 2. April 2009 - 09:24
Hallo Carola,
sichtbar heißt bei den heute modernsten Geräten <4 mm Sichtbarkeitsgrenze! Was kleiner ist kann nicht erkannt werden!
Bei mir wurde gestern die Nachchemo festgelegt. Es sind nur 5 Sitzungen. Ich bekomme kein Irinotecan sodern nur Avastin, Folinsäure und 5FU. Somit sind die schlimmsten Nebenwirkungen verschwunden und fühle mich angenehm. Ich würde vorschlagen, daß du auch so eine "abgespeckte" Chemo bekommen kannst, wobei die Wichtigkeit ab der 1. Sitzung kontinuierlich abnimmt. Es geht ja "nur" um mikroskopische Krebszellenvernichtung. Das ist für dich ein bestimmt gangbarer Weg!
Liebe Grüße!
Arwed

conny

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Freitag, 3. April 2009 - 08:47
Hallo Carola!
Also auch ich, bin zwar nicht persönlich betroffen, wäre auch für so eine adjuvante Chemo. Hatte mein Mann auch bekommen. die Dosierung wird nicht so hoch sein, als dass Dir die Haare ausgehen usw. Der Arzt von meinem Mann hat die Chemo immer als "Bonbonwasser" gegenüber anderen Mitteln bezeichnet. Schlaucht zwar auch ganz schön, insbesondere, wenn es jetzt draußen wärmer wird, aber das kann man auch in Kauf nehmen und dann hast Du hoffentlich Ruhe.
Liebe Grüße Conny

Maryandanny

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Freitag, 3. April 2009 - 14:30
Liebe Carola,
auch ich habe Darmkrebs wurde am 08.01.09 operiert, Dickdarm. Jetzt mache ist eine Chemotherapie. Es ist nicht immer einfach danach, habe schon diverse Nebenwirkungen, doch ich denke es ist wichtig die Chemo zu machen, wir wollen doch gesund werden und nicht, dass wir in einigen Jahren wieder Krebs haben. Also ich drücke Dir ganz fest die Daumen, Du schaffst das. Melde Dich doch mal woieder, wie es mit Dir jetzt weitergeht. Ich bin übrigens 57.
Liebe Grüße und alles Gute
Marianne
Gast
Montag, 6. April 2009 - 09:32
Hallo,
ich melde mich zum ersten Mal hier, lese aber gern und oft die Beiträge. Ich bin 31 und habe letztes Jahr den Befund Darmkrebs erhalten. Es war ein Zufall, dass er entdeckt wurde, da sich durch die Lage des Tumors der Blinddarm entzündete. Ich befinde mich derzeit in der Chemotherapie. Obwohl der Tumor komplett entfernt wurde und keine umliegenden Lymphknoten befallen sind. Trotz Chemo und Operation bin ich bereits 2 Monate nach der OP wieder auf den Sportplatz zum Fußball spielen. Ich arbeite (Betreuer in der Kinder- und Jugendhilfe) mittlerweile auch wieder (2,5 Monate nach der OP) und fühle mich so wohl wie selten in meinem Leben. Zwar setzt die Chemo zu und es ist spürbar aber das lässt mich nur die Dinge mehr genießen, welche ich zuvor als alltäglich hinnahm. Ich fahre gern Rad bin viel draußen und die letzten Tage waren einfach nur herrlich. Ich denke man lernt in solchen Zeiten mehr an sich und seinen Körper zu denken. Mehr zu hören was einem der Körper sagen will. Ich habe definitiv großes Glück gehabt und ich sehe oft Menschen denen es deutlich schlechter geht. Aber ich denke in uns selbst liegt ein großes Stück der Heilung. Viele die mit Kraft dem entgegen getreten sind was sich ihnen entgegen stellte, schafften den Weg zurück. Nach der OP wurde ich mit der Fast-Track Methode wieder auf die Beine gestellt. Das hieß am Morgen nach der OP schon erste Stehversuche. Am nächsten Tag dann die ersten Schritte und so weiter. Die Physiotherapeutin kam nach 4 Tagen nicht mehr, da ich mir einen eigenen Plan erstellt hatte. Kraftsport ist in den ersten 5 Monaten nach der OP nicht so günstig! Ansonsten mach das wozu du dich in der Lage fühlst.

Carola

2 posts
Mittwoch, 15. April 2009 - 20:07
Ich melde mich nun auch mal wieder. smiley
Also inzwischen bin ich was das HNPCC angeht auch um einiges schlauer geworden. Bei diesen Tatsachen: MSH2-missmatch-repair Gen defekt, hoher Mikrosatelliteninstabilität und Stadium 2a könnte es nicht nur sein, dass die Chemo nichts bringt, sondern sie könnte meine Prognose sogar verschlechtern! Ich habe zwar noch ein Gespräch mit meinem Onkologen aber ich werde die Chemo unter diesen Umständen wohl nicht machen. Bei mir fällt dann eine Vorsorge alle viertel Jahre an. Ich fahre wahrscheinlich noch zur Reha, hoffe schnell wieder richtig fit zu werden und vor allem gesund zu bleiben!

landtechniker

578 posts
Donnerstag, 16. April 2009 - 12:31
Hallo Carola,
ich möchte noch ein Thema ins Spiel bringen, dass wenig offen diskutiert wird, nämlich die alternativen Methoden. Der Körper kann mit Krebszellen normalerweise fertigwerden, wenn das Immunsystem funktioniert. Das Immunsystem kann man unterstützen. Hast du dich schon mal mit alternativen Heilmethoden beschäftigt? Ich bin vor und während der Chemo überzeugter Anhänger der Homöopathie geworden und kann nur empfehlen, dies gemeinsam mit einem erfahrenen Heilpraktiker zu versuchen.
Alles Gute
Ludwig

heidipaul44

10 posts
Freitag, 17. April 2009 - 17:05
Hallo Ludwig,lese jeden Forumbericht,da ich noch nicht mit der Diagnose Darmkrebs umgehen kann und mein Mann seit August 2008 Darmkrebs hat mit Lebermetastasen, bißher Folfox bekommen hat gut vertragen und jetzt Folfori und nur Übelkeit,müde,4kg abgenommen hat,habe ich gelesen mit alternativen Heilmethoden.Wie sehen diese aus?
Ich muß dazu sagen, das mein Mann seine Krankheit mit sich selbst ausmacht. Ich bekomme sehr wenig aus ihm heraus,muß mir alles erlesen aus den Berichten. Bis bald.

landtechniker

578 posts
Freitag, 17. April 2009 - 21:31
Hallo heidipaul44,
zu den alternativen Heilmethoden kann ich nicht wirklich viel sagen. Ich kenne nur die Homöopathie und habe da einen - wie ich meine - sehr kompetenten Heilpraktiker. Hier gibt es keine Standardtherapie, das Mittel und seine Potenz muss meist individuelle auf den Patienten abgestimmt werden. Bei meinen Mitteln habe ich positive (vollkommen schmerzfreier Abgang eines Nierensteines nach Einsatz eines nierenunterstützenden Medikamentes) aber auch - teils unangenehme - Nebenwirkungen feststellen können, die eindeutig mit dem Medikament in Zusammenhang standen. Da ich selbst in Wissenschaft und Forschung tätig bin, maße ich mir an, das beurteilen zu können. Aber das Entscheidende ist wirklich die Fachkompetenz des Therapeuten. Andere Heilmethoden (z.B. chinesische o.ä.) kann ich nicht beurteilen, bin mir jedoch sicher, dass es auch noch eine Wahrheit außerhalb der Schulmedizin gibt. Nur wieder mal eines: Unser Immunsystem bekämpft normalerweise Tumorzellen recht effektiv. Eigentlich nur in Ausnahmefällen entsteht Krebs. Allerdings steigt die Wahrscheinlichkeit für diese Ausnahmefällen mit zunehmendem Alter. Plakativ gesagt bekämpft die Schulmedizin den Krebs ohne viel Rücksicht auf den Rest des Körpers zu nehmen. Hauptsache der Tumor ist weg, der Rest wird schon wieder in Ordnung kommen. Die Homöopathie, versucht eher, den Körper so zu stärken, dass er seine Arbeit selber machen kann. Vielleicht sollten wir diesbezüglcih aber mal ein neues Thema aufmachen. Ich habe das schon länger vor. Dann können auch andere Methoden beleuchtet werden.
Und nun zu deinem Mann: Ich finde es persönlich schlimm, wenn Menschen nicht offen mit ihrer Krankheit umgehen. Ich habe das vor 15 Jahren bei meiner Schwiegermutter erlebt, die immer alles vor ihrer Umwelt verheimlichen wollte und sich damit nur noch mehr Leid zugefügt hat. Allerdings belaste auch ich meine Frau nicht mit allem, was mir durch den Kopf geht. Ich weiß, dass ich ohne sie vollkommen aufgeschmissen wäre, weil sie mir sehr viel Halt gibt. Am Anfang hat sie sich mehr mit meiner Krankheit auseinander gesetzt, sich vorinformiert und war auch bei den Gesprächen mit dabei. Das war mir manchmal nicht recht, aber im Nachhinein habe ich es dann positiv gesehen. Ich weiß nicht, wie man an deinen Mann am besten rankommt. Allerdings bin ich der Überzeugung, dass Versteckspielen niemandem hilft. Meine Umwelt kennt meine Situation - nicht jedes Detail, aber die groben Zusammenhänge. Die Leute nehmen unterschiedlich Anteil, aber es gibt keinen Raum für Gerüchte. Und man findet die echten Freunde schnell heraus. Wenn mal Probleme auftauchen, nimmt jeder Rücksicht (z.B. stößt sich niemand daran, wenn ich als Gastgeber mal für eine halbe Stunde auf die Toilette verschwinde muss etc.). Ein Beweggrund war, dass ich meine Umgegend auch damit konfrontieren wollte, wie wichtig Vorsorge ist. Den Gedanken, dass irgendjemand die Diagnose zu spät erhalten könnte, weil ich nichts gesagt habe, finde ich schauderhaft.
Dir und deinem Mann viel Glück und schönes WE Ludwig

ferdinand

2 posts
Donnerstag, 23. April 2009 - 10:27
Ich wurde am 2.10.08 am Kolon mit dem Pathol.Ergebniss G2 Low risk 2N,RO operiert.Empholen wurde eine adjuvante Chemo mit xeloda. Ich bin 84 allerdings gut in Form. Ich habe die Chemo auf anraten meiner Hausärztin nicht gemacht dies würde mir sagte sie die Lebensqualität nehmen.Nun jedoch stieg der CEA wert in gut drei Monaten v. 2.8 ng/ml auf 47.8Ng/ml. DerOnkologe sagt Lebermetastasen, der Radiologe(CT)sagt Knoten keine MTS.Wem soll ich glauben.Was Tun???Ferdinand

ferdinand

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Donnerstag, 23. April 2009 - 10:28
Ich wurde am 2.10.08 am Kolon mit dem Pathol.Ergebniss G2 Low risk 2N,RO operiert.Empholen wurde eine adjuvante Chemo mit xeloda. Ich bin 84 allerdings gut in Form. Ich habe die Chemo auf anraten meiner Hausärztin nicht gemacht dies würde mir sagte sie die Lebensqualität nehmen.Nun jedoch stieg der CEA wert in gut drei Monaten v. 2.8 ng/ml auf 47.8Ng/ml. DerOnkologe sagt Lebermetastasen, der Radiologe(CT)sagt Knoten keine MTS.Wem soll ich glauben.Was Tun???Ferdinand

Arwed

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Donnerstag, 23. April 2009 - 14:14
Hallo Ferdinand,
wie haben denn Onkologe und Radiologe untersucht, um zu diesen unterschiedlichen Schlüssen zu kommen? Sind diese aus Röntgen- CTs abgeleitet worden, dann sollte es man sehen können, oder ist es wegen der Sichtbarkeitsgrenze nicht zu sehen? Es stehen Untersuchungen aus Röngen- CT (schon gemacht?!), PET- CT und MRT zur Klärung an.
Prinzipiell wäre jetzt eine Chemo angebracht, um die Tumore nicht ausufern zu lassen.
Liebe Grüße!
Arwed
Gast
Freitag, 24. April 2009 - 11:39
Hallo Arved,vielen Dank für Deine prompte Reaktion. Ich habe sofort geantworted hatte aber mit dem Sicherheitscode probleme diese zu begreifen.In meinem Alter(84)ist es ja nicht mehr so einfach das ganze compgeschäft zu verstehen.
Der Radiologe hat in Spanien mit dem Röntgen CT untersucht und einen Bericht geschriene wo er kategorisch MTS ausschließt. Der Onkologe in Deutscld. hat der Berichts gelesen und bezweifelt diesen Ausschluß auf Grrund des seit der OP von 2.8 ng/ml bis heute auf 47.8 ng/ml angestiegenen CEA Wert obwohl die letzte sono im Jan. ohne Befund war. Der Radiologe sagt in seinem Bericht diese drei Stellen in Lber und milz sind hypodense Knoten und MTS auszuschliessen. Zu erwähnen wäre noch, dass ich im Dez./Jan.eine schwere Divertikulitis hatte und mit hohem Anti Bio. behandelt werden mußte und auch jetzt noch eine Divertikulose habe.Viele Grüsse Ferdinand

Arwed

650 posts
Freitag, 24. April 2009 - 18:01
Hallo Ferdinand,
die Schwierigkeiten mit dem Compgeschäft haben auch Leute in jüngeren Jahren, man kann ja nicht alles wissen.
Gehe ich richtig in der Annahme, daß mit "MTS" Metastasen gemeint sind?
Aus meiner eigenen leidvollen Erfahrung muß ich leider sagen, daß bei mir innerhalb von nur einem Monat solche Sprünge vom CEA- Wert ein Tumorwachstum von 3,5 cm zur Folge hatte. Es ist somit durchaus sehr wahrscheinlich, daß Metastasen entstanden sind. Eindeutig sind diese verdächtigen Stellen mit einer PET- CT zu identifizieren. Dabei wird am Traubenzucker angehängtes radioaktives Material in die Vene eingespritzt und die Eigenschaft genutzt, daß Tumore gierig Zucker aufnehmen und sich somit veraten. Die Bereiche mit Divertikulose könnten allerdings falsch positive Ergebnisse anzeigen und müßten entsprechend berücksichtigt werden. Ich würde an deiner Stelle schnellstens ein Uni- Krankenhaus zur Klärung aufsuchen, um mit modernsten Methoden und Geräten behandelt werden zu können.
Alles Gute und viele Grüße!
Arwed