Gast
Freitag, 17. April 2009 - 16:02
Hallo zusammen, wollte einmal kurz die Krankheitsgeschichte meiner Mutter darstellen - auch angeregt durch den Thread, in dem nach Erfahrungen mit der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) gefragt wurde, wo sich das Thema dann aber doch in eine andere Richtung entwickelt hatte.
Im Sommer 2007 erlitt meine Mutter einen Darmdurchbruch, ausgelöst durch einen Tumor. Die gute Nachricht damals war, dass - trotz des fortgeschrittenen Stadiums keine Metastasen festgestellt werden konnten. Der behandelnde Arzt wies mich aber bereits damals darauf hin, dass bei einer Notoperation in diesem Stadium eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass nicht alle Krebszellen entfernt werden konnten. Zur Nachbehandlung erfolgte eine Chemo über ein halbes Jahr in zweiwöchigen Zyklen. Nachuntersuchungen per CT zeigten keinen weiteren Befall. Gleiches galt für Darmspiegelungen Ende 2008.
Da die Tumormarker aber immer noch erhöht waren und meine Mutter auch Schmerzen hatte, machte man weitere Untersuchungen, bei denen schließlich ein Tumor im Douglas-Raum/kleinen Becken gefunden wurde. Als optimale/einzige Behandlungsmöglichkeit wurde die HIPEC angesehen. Diese wurde vor 3 Wochen in der Charite in Berlin durchgeführt. Bei der OP wurde ein massiver Befall im Bauchraum festgestellt. Der Tumor im Kleinen Becken konnte vollständig entfernt werden, ein Teil des Dünndarms musste entfernt werden, Gebärmutter und Eierstöcke wurden ebenfalls entfernt. Nicht entfernt werden konnten Metastasen am Zwerchfell. Außerdem ist wohl auch ein großer Teil des Darms von außen befallen und kann aufgrund des Ausmaßes nicht entfernt werden. Da sieht man die Grenzen einer Darmspiegelung in solcher Konstellation.
Inwieweit die HIPEC helfen kann, die Krankheit noch in Schach zu halten, wird sich zeigen müssen. Noch liegt meine Mutter im Krankenhaus. Was mich schockiert hat ist, dass man offensichtlich nicht in der Lage ist, mit CT selbst so einen fortgeschrittenen Zustand zu entdecken. Der behandelnde Arzt in Berlin meinte dazu, aus seiner Sicht sollte man nach einer Darmkrebsoperation standardmäßig z.B. nach einem halben Jahr nochmals direkt in den Bauchraum schauen, um eben genau solche Entwicklungen auszuschließen und eine Chance zu haben, rechtzeitig einzugreifen. Die Onkologen würden sich aber dagegen sperren.
Grüße,
Niels
Im Sommer 2007 erlitt meine Mutter einen Darmdurchbruch, ausgelöst durch einen Tumor. Die gute Nachricht damals war, dass - trotz des fortgeschrittenen Stadiums keine Metastasen festgestellt werden konnten. Der behandelnde Arzt wies mich aber bereits damals darauf hin, dass bei einer Notoperation in diesem Stadium eine große Wahrscheinlichkeit besteht, dass nicht alle Krebszellen entfernt werden konnten. Zur Nachbehandlung erfolgte eine Chemo über ein halbes Jahr in zweiwöchigen Zyklen. Nachuntersuchungen per CT zeigten keinen weiteren Befall. Gleiches galt für Darmspiegelungen Ende 2008.
Da die Tumormarker aber immer noch erhöht waren und meine Mutter auch Schmerzen hatte, machte man weitere Untersuchungen, bei denen schließlich ein Tumor im Douglas-Raum/kleinen Becken gefunden wurde. Als optimale/einzige Behandlungsmöglichkeit wurde die HIPEC angesehen. Diese wurde vor 3 Wochen in der Charite in Berlin durchgeführt. Bei der OP wurde ein massiver Befall im Bauchraum festgestellt. Der Tumor im Kleinen Becken konnte vollständig entfernt werden, ein Teil des Dünndarms musste entfernt werden, Gebärmutter und Eierstöcke wurden ebenfalls entfernt. Nicht entfernt werden konnten Metastasen am Zwerchfell. Außerdem ist wohl auch ein großer Teil des Darms von außen befallen und kann aufgrund des Ausmaßes nicht entfernt werden. Da sieht man die Grenzen einer Darmspiegelung in solcher Konstellation.
Inwieweit die HIPEC helfen kann, die Krankheit noch in Schach zu halten, wird sich zeigen müssen. Noch liegt meine Mutter im Krankenhaus. Was mich schockiert hat ist, dass man offensichtlich nicht in der Lage ist, mit CT selbst so einen fortgeschrittenen Zustand zu entdecken. Der behandelnde Arzt in Berlin meinte dazu, aus seiner Sicht sollte man nach einer Darmkrebsoperation standardmäßig z.B. nach einem halben Jahr nochmals direkt in den Bauchraum schauen, um eben genau solche Entwicklungen auszuschließen und eine Chance zu haben, rechtzeitig einzugreifen. Die Onkologen würden sich aber dagegen sperren.
Grüße,
Niels
marina
18 postsdanke Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht, genau das habe ich auch gedacht (warum auf CT nichts zu sehen war).
Unsere Geschichte liest Du unter "Meinem Mann geht es schlecht", leider ist mein Mann am 10.02.2009 verstorben.
Mein Mann hatte im März 2007 eine Darmkrebs- OP, der Tumor war auch sehr gross T4, aber alle Lumphknoten waren sauber (0/12)und man könnte keine Metastasen feststellen, wir haben auch richtig gehofft. Danach gab es 7 Monate Chemo, es ging ihm immer besser, wir haben zu zweit einen Riesenumzug gemacht, also er war richtig fit. Dann kamen leichte Schmerzen im Bauch, später im Rücken, die schlimmer wurden, dass er nur noch mit Schmerzmittel leben konnte, alle Untersuchungen haben nichts gezeigt, bis dann im November erst eine Metastate in der Leber, eine Woche später noch paar mehr gefunden wurden, danach hiess es, er ist momentan nicht operabel, er hatte Chemo angefangen und Misteltherapie (darauf hatte ich dann bestanden). Aber es ging von Tag zu Tag schlechter, bis er dann Anfang Januar den hohen Fieber hatte, der nicht gesenkt werden konnte. Im Krankenhaus kam dann raus, er hatte einen Darmdurchbruch (Sepsis war der Grund für den Fieber )und da wurde auch "plötzlich" festgestellt, dass der Dickdarm und Dünndarm im gesamten Verlauf voll Metastasen sind. Da habe ich mich auch gefragt, warum erst jetzt??? Warum macht man dann überhaupt eine CT oder MRT (beides im November)
Ich wünsche Deiner Mutter und Deiner Familie alles Gute und vor allem viel Kraft, die wird man noch brauchen...
Macht einfach schöne Sachen, soweit es geht..
Marina
Anfangs hiess es der Krebs ist weg.Dann wurde beim CT vom unterbauch zufällig ein Teil der Lunge mit aufgenommen,Schatten, aber er hiess verschleppte Erkältung, bei nächsten CT waren die Schatten gewachsen,Metastasen. An Lunge Kann nicht operiert werden war die Antwort,Chemo. Durch Internet auf Klinik aufmerksam gewurden die mit Leaser Lunge operieren. erst die linke, 3 Wochen später die rechte Lunge, könnte sich dort noch mal bilden,muss aber nicht, bei der Nachuntersuchung 1/2 Jahr später beide Lungen wieder befallen, warten sie nicht bis der Prof. wieder da ist machen sie sofort mit der Chemo weiter hiess es dann. Bei ultraschall untersuchung Metastasen in der Leber, haben mit Hypotermie angefangen, Metastasen sind kleiner gewurden, aber Kopfschmerzen wurden immer schlimmer, Abbruch röntgen alles in Ordnung verschleiss im Nacken, Schmerzmittel aber Kopfschmerzen wurden immer schlimmer Einweisung ins Palli. Mat. Metastasen im Kopf.Strahlenterapie am Hinterkopf und voren kann man zusehen wie es wächst. Körper wird immer schwächer, Lungenenzündung nach 4 Tagen verloren,fast genau 3 Jahre seid dem Tag als es hiess Darmkrebs.
Man sollte die Tage, die Stunden, die Momente geniesen in dem es einem gut geht, Sachen machen die eimem Freude machen, denn das Leben ist einfach manchmal viel zu kurz.
Ich wünsche mehe Glück als wir es hatten.
Zerlina
67 postsvielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Auch ich bin an der Fortsetzung interessiert, sehr sogar. Denn auch wenn die Hipec momentan, wie Du schon ganz richtig gelesen hast, erst einmal doch nicht das erste Mittel der Wahl ist, bleibt sie doch als Option bestehen, wenn die Lebermetas besser im Griff sind bei meiner Schwester.
Auch mich beunruhigt Deine Aussage, dass CT und Darmspiegelung massiven Krebsbefall nicht haben sichtbar machen können.
Auch ich drücke Dir und Deiner Mutter die Daumen für eine weitere positive Entwicklung. Interessieren würde mich noch, falls es Dir nichts ausmacht, das Alter Deiner Mutter, die Länge des Aufenthaltes auf der Intensiv und ihre allgemeine körperliche Verfassung jetzt drei Wochen nach OP, sowie OP Dauer. Ist während der OP oder auch noch im Anschluß daran auf der Intensiv der Bauchraum gespült worden? Wurden die gleichen Chemosubstanzen genommen wie bei der vorgeschalteten Chemo? Bekommt sie nun weiterhin direkt im Anschluß erneut Chemo?
Danke Zerlina