Gast
Dienstag, 7. Juli 2009 - 20:57
Ich bin gesund,ich brauche nicht zum Arzt.Verschwiegen hatte sie uns,das sie schon seit über 4 Jahren Blut im Stuhl und starke Bauchschmerzen hatte.
Dieses sagte sie immer wieder,wenn jemand sie fragte,ob sie denn überhaupt nicht zur Vorsorge geht.Egal zu welcher.Jetzt der Schock.Wegen zu hohem Blutdruck den man einfach nicht in den Griff bekam,musste sie dann doch zur Untersuchung.Bei der Rektaluntersuchung stellte der Arzt fest.Rektumkarzinom auf ca 6 cm Höhe.Um sicherzugehen musste sie zur Darmspiegelung.Diagnose:4,8 und 25 cm bösartige Kartinome weiter kam er nicht rein.War alles zu.Kurz vor Darmverschluss.Nun ist auch noch die Leber komplett verkrebst,sie muss raus.Die Nieren haben auch 2 Metastasen.Lebenserwartung ohne OP 2 Monate ; mit OP wollte er uns nicht sagen.Vielleicht sind es dann ja nur 4 Monate.
Gast
Dienstag, 7. Juli 2009 - 21:49
Und jetzt steht man vor der Frage Bestrahlung Op und dann Schmerzen Chemo Nebenwirkungen und dann vielleicht doch keine Chance, oder alles lassen und nur Schmerzmittel. Keine einfache Sache. Ich hatte eine Kollegin die Brustkrebs hatte ihr Hausarzt hat sie sofort ins Krankenhaus einweisen wollen damit sofort operiert werden konnte. Im Krankenhaus jedoch wurde gefragt ob sie überhaupt noch operiert werden will.Was soll man dann machen, man soll Entscheidungen treffen die man nicht entscheiden kann. Ich habe meine Oma meine Kollegin und
meinen Mann an dieser schrecklichen Krankheit verloren und trotzdem wenn man hier im Forum liest,andere haben Glück und schaffen es. Ich kann nur raten begleitet die Mutter zu den Untersuchungen und Arztgesprächen seht euch im Forum um und lest was andere erlebt und erfahren haben.
Ich wünsche viel viel Glück.
Petra
Gast
Freitag, 10. Juli 2009 - 21:21
Komme gerade aus dem Krankenhaus,sie wurde Hals über Kopf operiert.War wohl 5 vor 12.10 Stunden op.Weiß nur,das sie die Leber nicht mehr operieren wollen,ist wohl zu stark befallen.Wollen aber was anderes probieren.Kochen oder so.Haben auch noch die Lunge geröngt.Morgen kriegen wir mehr zu wissen.Hoffentlich muss sie sich nicht zu sehr quälen.
Gast
Mittwoch, 15. Juli 2009 - 22:24
Die OP ist gut verlaufen.Sie hat jetzt einen künstlichen Ausgang und ist sehr unglücklich darüber.Die Narbe verheilt gut,ist so ca 40 cm lang.Sie wurde vom Schambein bis zum Brustkorb aufgeschnitten.Sieht ganz schön gefährlich aus.Sie wurde nicht genäht,sondern verklebt.Aber.....
Die Leber ist schwer zu operieren.Normale Patienten haben eine Überlebenschance von 20%.Aber da sie es mit dem Herzen hat bleiben ihr nur 5%.NUn raten sie ihr zu einer Chemo,die sie immer machen muss.Hat irgendjemand so etwas auch schon mitgemacht oder Bekannte.Kann mir einer sagen wie lange man so noch überleben kann?Wir wissen überhaupt nicht zu was wir ihr raten sollen.
Gast
Samstag, 25. Juli 2009 - 19:16
Komme aus dem Krankenhaus.Gestern wurde ihre Leber gelasert.Es ist etwas neues,das jetzt erst freigegeben wurde.
Man ist mit einem Laser in die Leiste bis zur Leber und hat den Tumor rundherum gelasert.Dann hat man die kleine Leber angeschlossen,so das die jetzt die Arbeit der großen übernehmen soll.Wenn alles gut verläuft und ihre kleine Leber sich vergrößert,wird in 6 Wochen die große entfernt.
Allerdings ist diese OP,die örtlich vorgenommen wurde sehr sehr schmerzhaft.Die Schmerzen danach sind kaum auszuhalten,so das sie viel Schmerzmittel braucht.Sie muss nun zur Beobachtung bleiben,wegen eventueller Nebenwirkungen.
Am Montag wird geprüft,per Ultraschall und Röngten ob die Leber das gut verkraftet hat und ob die kleine ihre Arbeit aufgenommen hat.Wenn es so ist,kann sie erstmal nach Hause.Bis in 6 Wochen.Dann wird,wenn alles gut geht, die große Leber entfernt.Danach muss sie noch eine Chemo bekommen.Also noch ein sehr langer Weg.

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64 posts
Dienstag, 28. Juli 2009 - 16:48
Hey
mmhhhh eine Frage ich stehe jetzt auf dem Schlauch was ist den die kleine Leber ?
Oder habe ich was überlesen,LG Peti

Arwed

650 posts
Mittwoch, 29. Juli 2009 - 16:58
Hallo,
handelt es sich um eine Lebertransplantation mit vorübergehendem Parallelbetrieb oder hat man vorher eine neue Leber aus Zellen der alten gezüchtet???
LG Arwed
Gast
Donnerstag, 30. Juli 2009 - 15:10
Also,an der großen Leber sitzt noch eine kleinere.Diese ist fest mit der großen verbunden.Man hat jetzt den Tumor mit dieser Methode praktisch verbrannt,und von der Blutversorgung abgetrennt.Nun muss die kleinere Leber die Arbeit der großen übernehmen und wachsen.Das nennt man Chemoembolisation.
ZZusätzlich kommt noch ein Medikament in den Tumor das die Zellen zerstören soll.Eine Art Chemo,nur direkt an dem Tumor.
Heute ist es 1 Woche her und sie durfte aus dem Krankenhaus.Die kleine Leber hat die Arbeit übernommen.Nun müssen wir abwarten,am 14 September muss sie zur 2.Therapie.
Ach ja ,das soll sehr schmerzhaft sein danach,und sie ist auch noch sehr sehr schwach.Kann keine 10 Meter laufen.Selbst das Anziehen macht ihr Probleme.Alles ist anstrengend.
Aber wir sind froh,das wir sie noch länger haben als nur 2 Monate.
Gast
Samstag, 15. August 2009 - 11:49
Heute sind es 5 Wochen her,wo sie operiert wurde.Die Darm OP selbst hat sie gut überstanden,doch diese Chemoembolisation macht ihr sehr zu schaffen.Sie kommt knapp die Treppe hoch,kann ihren normale Dinge im Haushalt nicht machen(saugen,staubwischen,essen kochen ,Wäsche aufhängen usw.)Sie hat starke Schmerzen im Bauchraum.Kommt ohne Schmerzmittel nicht aus. Mit ihrem künstlichen Ausgang wird sie immer noch nicht fertig.Praktisch schon, nur seelisch nicht.Sie weint viel.Und nun hat sie gesagt,das sie die 2.Chemo vielleicht nicht machen will.Hat ja alles doch keinen Sinn,sagt sie.Wir sprechen viel mit ihr .Machen ihr immer wieder Mut,und ich wechsle auch mal ihren Stoma,damit sie weiß,das es doch nicht so abstoßend ist wie sie denkt.
Gast
Sonntag, 16. August 2009 - 13:29
Vielleicht sollte man sich bei eine onkologiche Pychoterapeutin rat suchen. Bei uns am Krankenhaus war so eine Therapeutin. Was aber auch sein kann wenn die Mutter noch Chemo bekommt das sie derzeit unter Depressionen leidet. Dies habe ich auch bei meinem Mann erlebt. Mit dem Stoma zu leben war für ihn auch lange Zeit ein sehr großes Problem, zuerst hieß es auch, ist nur vorübergehend, aber leider war dem nicht so.Unser Problem war auch das der Darm raus kam. Damit will ich jetzt niemanden erschrecken, aber es kann vorkommen. Man muss den kranken Menschen unterstützen wo es nur geht,ein stoma wechseln, Windeln wechseln, wo ist der unterschied, wenn man will geht alles. Nur sollte man niemals den Menschen als Kind behandeln, nach den Motto, ich mach jetzt alles für dich, du bist ja krank, dann meint der kranke, er fällt dem anderen nur zur Last und dies möchte niemand. Wenns geht ablenken von der Krankheit.
Schöne Tage, schöne Stunden gemeinsam erleben.
Diese wünsche ich.
Gast
Samstag, 22. August 2009 - 08:14
Vielen Dank für deine Worte.Das mit den Depressionen glaube ich stimmt.Sie ist oft so am Boden zerstört,dann wenn man mit ihr redet und vor allen Dingen , wenn man sie ablenkt , ist sie total anders.Zuerst habe ich alles gemacht,was Haushalt usw.betrifft.Aber ihr Arzt hat zu mir gesagt , ich solle auch ein paar Sachen für sie übriglassen, zb.Staubwischen und die Wäsche,mittlerweile kocht sie auch schon wieder. Nicht gerne,da sagt sie immer,sie kann nicht lange stehen.Dann sage ich, Kartoffeln kann man auch im sitzen schälen.So mache ich nach und nach immer weniger.Die schweren Sachen saugen und feudeln mache ich weiter.So hat sie wenigstens ein bisschen Ablenkung und denkt nicht die ganze Zeit an ihre Krankheit.

claudi

6 posts
Sonntag, 23. August 2009 - 13:53
Mein Bruder hat ne Chemo angefangen und sagte immer, die
Chemo macht mich kaputt. Im Gegenzug dazu verkleinterte sich
der Tumor. Wie lange jemand überlebt, kommt immer noch auf den Einzelnen an, wie er zum Leben steht. Aber auch wie man erblich vorbelastet ist. Würde ich eine Chemo machen, stände dabei für mich an erster Stelle, lieber einmal mehr
als nötig die Blutwerte kontrollieren zu lassen. Die Gefahr,
dass sich Blutgefäße verstopfen, ist nicht zu verachten.
Wäre ich so krank, würde ich trotzdem nach jedem Strohalm
greifen, der sich mir bietet, um weiterzuleben.
Das muss jeder für sich entscheiden, inwieweit er sich ärztlich behandeln lässt.
Gast
Donnerstag, 10. September 2009 - 13:11
Montag soll sie nun wieder ins Krankenhaus.Habe heute die Einweisung beim Arzt abgeholt.Da steht : Rectum-Ca C20/G
Sigma-Ca C18.7/G
kann mir einer sagen,was das zu bedeuten hat?

glückskind

294 posts
Donnerstag, 10. September 2009 - 16:38
hallo,
leider weiß ich nicht, was die letzten Buchstaben (G) bedeuten, aber ansonsten sind das die sogenannten Diagnoseschlüßel.
C20: Bösartige Neubildung des Rektums
C18,7: Bösartige Neubildung: Colon sigmoideum
Wünsche Euch von Herzen alles Gute
glückskind
Gast
Freitag, 2. Oktober 2009 - 21:02
Hallo,
nach langer Zeit melde ich mich mal wieder.Meine Mutter ist wieder zu Hause.Die Chemo lief ganz gut.Nun fangen ihre Haare an dünner zu werden.Muss 1 mal die Woche zum Blutabnehmen,um zu gucken ob der Krebs weiterwächst.Kann man wohl im Blut nachweisen.Wenn man die Ärzte in der Klinik fragt wie es denn aussieht,schauen die sich nur an ung geben keine konkrete Antwort.Heute morgen war nun ihr Hausarzt bei ihr ,sie fragte ihn , wie es denn jetzt aussieht mit ihrer Krankheit,weil es ihr doch jetzt bedeutend besser gehen würde.Der sagte dann , das sie mit dieser Krankheit eine Überlebenschance von allerhöchstens 1 Jahr hat.Der Krebs in der Leber ist sehr schlecht zu heilen. Nun ist sie natürlich schockiert und wir auch.
Gast
Sonntag, 8. November 2009 - 14:19
6 Wochen sind es nun her,wo sie ihre 2.Leberchemo hinter sich hat.Freitag war sie nun bei der Kontrolluntersuchung.Es wurde ein Leber CT gemacht.Es wurden keine neuen Metastasen gefunden.Der Tumor in der Leber ist etwas geschrumpft.Er ist immer noch eingeschlossen.Nun überlegen die Ärzte,ob sie operieren sollen oder nicht.Oder ob sie eine dritte Chemo machen sollen,das stellt sich alles in der kommenden Woche raus.Eine OP soll wohl nicht so ganz ohne sein.Körperlich erholt sie sich langsam wieder.Schafft jeden Tag immer mehr.Mit ihrem künstlichen Ausgang kommt sie jetzt auch ganz gut klar,findet es gar nicht mehr so schlimm.Im Unterbauch hat sie allerdings noch Schmerzen,wenn sie sich viel bewegt,tut es ihr sehr weh,so das sie eine Pause machen muss.Aber sonst geht es ihr erstaunlich gut.Man sagt ja "Zeit heilt alle Wunden".

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64 posts
Dienstag, 10. November 2009 - 08:04
Hey Anonym
mmmhhhh das betrifft jetzt nicht dich aber ich komme da immer so in Rage wenn ein Arzt von Statistiken spricht.Also da müsste ich jetzt schon 2 Jahre Tod sein und mir geht es ganz gut weil ich gute Medis habe.
Meine Mum hat leider eine multiple Metastasenleber und es gibt für sie nur noch die Chemo alle 12 Tage (über 48Stunden)Sie fragte mal den Arzt wie lange sie noch habe und der meinte so was beantwortet er nicht weil jeder Fall anders verläuft,kann man sehen wie man will aber ich höre so was lieber.LG Peti
Gast
Samstag, 30. Januar 2010 - 20:31
Hallo,nach langer Zeit melde ich mich mal wieder um zu berichten.Dienstag soll meine Mutter wieder zur Untersuchung.Habe gestern das Kontrastmittel vom Krankenhaus geholt.Was genau sie machen,kann ich erst Mittwoch sagen.Doch wir haben große Angst,das etwas nicht stimmt oder der Krebs wieder ausgebrochen ist,denn sie hat wieder starke Unterleibsschmerzen,manchmal so doll,das sie nicht gerade stehen kann.Körperlich geht es ihr auch nicht so gut,ist sehr schlapp und müde.Ihre Hautfarbe ist so komisch grau und blass.Weihnachten hat sie ihrem Hausarzt einen Pralinenkasten geschenkt,mit der Begründung,das er ihr ja das Leben gerettet hat.Da sagte er nur,nicht gerettet Frau..... nur ein wenig verlängert.Sie soll das Beste daraus machen.Was soll ich davon halten.Nun geht es ihr schlecht.Kommt vielleicht auch nur davon weil sie Angst hat vor der Untersuchung.Aber warten wir erstmal ab.

annachristine

307 posts
Montag, 1. Februar 2010 - 21:07
Hallo,
meine Mutti wurde am 14.8.09 operiert. Nach der OP wurde mir gesagt, daß der Krebs bereits stark gestrahlt hat und eine Chemo nicht mehr infrage kommt. Nach ca. 4 wochen waren an dem verlegten, eigendlich ohne Metastasen belassenen Darm zwei neue Stellen. Keine OP mehr möglich; warten aufs Sterben. Erneute 3. KH mit Feststellen von zwei Karzinomen im und am Magenausgang; deshalb erhielt Mutti eine Magensonde. 4. KH auf der Krebsstation; es kann nichts mehr gemacht werden. Danach 5 Wochen wieder im Seniorenheim.
Am 8.12.09 ist Mutti eingeschlafen. Sie hat gekämpft auf ihre Art. Für mich war es schlimm mit anzusehen, wie sie in ihrem Bett lag. Ich konnte kein Essen mehr geben. Etwas Saft oder mal ein wenig zerdrücktes Obst. Mundpflege mit Butter und Honig.
Ich wollte sie ins Hospitz bringen, doch bis heute habe ich noch keine Antwort vom Med-Dienst der Krankenkasse. Im Seniorenheim ist sie aber auch sehr umsorgt wurden.
Du schreibst über die Hautfarbe: grau und blass. Grau deutet auf Nieren hin!
Mutti hatte kurz vor ihrem Tod eine "porzelanfarbene Haut".
Zur Leber-OP bei Deiner Mutti:
Mein Mann wurde auch im August 09 an einem Gallenblasenkarzinom operiert und es wurden 2/3-tel der Leber entfernt. Die anschließenden Gewebeproben waren ohne Befund. Deshalb keine Chemo. Bei ihm ist dieses der Zweitkrebs, denn er hat Leukämie; CLL im Stadium 4 nach R seit Febr. 2007. Für die CLL gab es im Rahmen einer Med-Studie die entsprechende Chemo.
Was erhält Deine Mutter für Schmerzmittel?
Ich schicke Dir ein ganz großes Kraftpaket, damit Du für Deine Mutti mit kämpfen kannst.
Wenn ich wieder mein Kraftdepot aufgeladen habe, werde ich mich wohl in die ehrenamtliche Arbeit im Hospitz und auch in dem Seniorenheim verstärkt einbringen.
Für meinen Mann habe ich vor gut 1 1/2 Jahren meine Arbeit aufgegeben, damit ich immer Zeit für ihn habe. Und von August bis Dezember habe Mutti und mein Mann mich gebraucht; mein Mann weniger, er kam eben nur mehr Stunden als Mutti von mir.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen. Die Angst vor dem was erneut kommt besteht immer.
Gruß
Anna-Christine

sandmarie

65 posts
Mittwoch, 3. Februar 2010 - 00:12
Liebe Anna-Christine,
mensch du hast ja ein ganz schönes Päckchen aufgeladen bekommen, bewundere dich.
Bei mir ist es auch die Mama, mit der ich kämpfe.
@Anonym: Ich habe das mit der kleinen Leber immernoch nicht verstanden. Vielleicht wäre das etwas, was für meine Mama auch wichtig wäre. Sie hatte auch schon einige Chemoembolisationen und es war danach auch sehr schmerzhaft, aber sie hat im Krankenhaus gute Schmerzmittel bekommen, weiß den Namen leider nicht mehr, aber es war ein Opiat. Bei ihr hat Prof. DÜX im Krankenhaus Nordwest in Frankfurt a.M.die Chemoembolisation durchgeführt und das wirklich sehr gut.Er ist einer der ersten, der diese Methode angewendet hat.
Zu der psychologischen Seite möchte ich dir aus meiner Erfahrung folgendes sagen: Erstmal ist es klasse, dass deine Ma noch da ist und wie lange, weiß doch keiner von uns. Seit meine Mutter die Diagnose hat, sind schon viele gestorben, die bis dato keine unheilbare Krankheit hatten und wo keiner daran gedacht hat, dass es sie erwischen könnte. Ein Arzt im Krankenhaus sagt immer: Passen Sie auf, dass sie nicht vom Bus überfahren werden. Das finde ich wirklich nett, denn daran kann man auch sterben, wir dürfen uns nicht so sehr auf den Krebs konzentrieren, sondern auf das LEBEN! Nicht darauf warten, dass es besser wird, damit man das Leben wieder genießen kann, sondern danach suchen wie man in diesem Zustand das Leben genießen kann. Wenn es meiner Ma einigermaßen geht, versuchen wir immer, die Zeit zu nutzen, denn sie ist ja so wertvoll. Als diese ganze Krankheitsgeschichte losging habe ich von einem anderen Betroffenen folgendes gelesen: "Ich habe immer gewartet, dass ich gesund werde, um dann weiter zu leben, aber das ist Quatsch, die Zeit bis dahin ist dann ja verloren." Das hat mir echt die Augen geöffnet und wir wissen auch, dass das Kämpfen ein Dauerzustand ist und wir belohnen uns zu jeder Gelegenheit, um weitermachen zu können. Und meine Mutter hatte nach Statistik 20 Monate und lebt nun schon im 4. Jahr mit der Krankheit, sie hat meine Hochzeit miterlebt, konnte eine Rede halten und richtig mitfeiern, ist letztes Jahr Oma geworden und kann oft mit ihrem Enkel spielen. Klar zwischendurch kommt immer mal irgendein Mist, Krankheit nimmt wieder zu, Blut im Stuhl, Blut erbrechen, Wasser im Bauch, aber bisher konnte sie das alles nicht umhauen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, ist bei euch gerade kein Tumorwachstum zu sehen, das ist super! Solange das Ding steht, kann es doch kein Unheil anrichten. Das, was an Lebergewebe noch da ist, tut doch seinen Dienst, oder? Und die Darmfunktion ist auch da, richtig? Das ist schonmal viel wert.
Bitte vesucht, dem Krebs nicht zu viel Raum zu geben. Wir müssen uns zwar echt darum bemühen, alles zu tun und zu finden, was hilft aber auch immer mal wieder einfach leben!
Alles Liebe und viel Mut
Sandmarie

Riesterer

588 posts
Mittwoch, 3. Februar 2010 - 08:57
Schön geschrieben - Sandmarie -
genau auf den Punkt gebracht.
Danke !
Manfred

Schietbütel

148 posts
Mittwoch, 3. Februar 2010 - 11:33
Das finde ich auch !
Danke 1

annachristine

307 posts
Mittwoch, 3. Februar 2010 - 14:33
Hallo Sandmarie, Manfred und Schietbütel,
als mein Mann an CLL (Leukämie) erkrankte hat mir im Leukämieforum jemand geschrieben, daß man jeden Tag intensiv leben und erleben soll.
Ich habe mir diesen Ratschlag zu Herzen genommen.
Wenn es meinem Mann an einem Tag super geht und er seinen Kraftakku aufgeladen hat, unternehmen wir gemeinsam etwas.
Als im August 09 die Darmkrebserkrankung meiner Mutti für mich dazu kam, habe ich es genau so gehalten. Ich war von da an eben für beide da. Ich kann die Stunden nicht zählen, die ich mit meiner Mutti verbracht habe.
Und der glücklichste Tag im letzten Jahr, war eine Fahrt mit meiner Mutti nach Quedlinburg und auf den Hexentanzplatz.
Für Mutti hatte ich mir einen Rollstuhl im Seniorenheim ausgeliehen, da sie körperlich nicht viel Kraft hatte und die Wege nicht hätte laufen können.
Sie hat bereits die Busfahrt mit den anderen Bewohnern des Seniorenheimes voll in sich aufgenommen.
Sie war glücklich an diesem Tag. Die von ihr ausgesuchten Brockenhexen, für ihre Mitbewohnerin und sich, hat sie auf der Rückfahrt nicht losgelassen und immer wieder angesehen.
Diese Stunden sind für mich die beeindruckensten geblieben und davon werde ich wohl auch lange zehren können.
Ich habe sehr viele Fotos gemacht, die auch im Seniorenheim zu sehen sind.
Viele der mitgereisten Damen habe ich an diesem Tag aufgemuntert. Diese freuen sich immer über meinen Besuch und ein "Knuddeln".
Da ich mich sehr im Seniorenheim eingebracht habe, auch während der Zeit, wo Mutti im KH lag, hatte es auch den Forteil, daß sich das Personal sehr um Mutti gekümmert hat, wenn ich nicht dort war.
Mir wurde auch gesagt, daß es selten ist, daß sich die Angehörigen so intensiv um die Eltern kümmern, wenn eine Krebserkrankung festgestellt wird.
Ich habe aber für mich die Beruhigung, alles getan zu haben und bis zum Ende da gewesen zu sein.
Es ist wirklich sehr wichtig, dass man Zeit mit einander verbringt. Die kann man nicht ersetzten und sie lebt weiter in uns.
Viele liebe grüße
Anna-Christine

sandmarie

65 posts
Mittwoch, 3. Februar 2010 - 22:20
Liebe Anna-Christine,
das kann ich dir so gut nachempfinden, schnüff.
Und wie geht es deinem Mann? Auch wenn er nicht von Darmkrebs betroffen ist, darf ich das in diesem Forum fragen, hoffe ich.
Ich hoffe sehr, dass ihr noch lange zusammen sein dürft.
Herzlichst
sandmarie
Gast
Mittwoch, 3. März 2010 - 21:19
Hallo ihr Lieben,
Mutter ist wieder zu Hause,3. und 4. Embolisation hinter sich.Hat aber alles nichts genützt.Der Tumor wird einfach nicht kleiner.Im Gegenteil,er platzt immer wieder auf und will wieder raus.Es geht ihr auch gar nicht mehr so gut wie vorher.Nun war sie heute bei einem Spezialisten,der ihr sagte,das sie um eine richtige Chemo nicht herumkommt.Nun kriegt sie ab Samstag erstmal Chemo in Tablettenform,wenn das nicht anschlägt,muss sie flüssige bekommen,welche aber enorme Nebenwirkungen hat.Ob sich das alles überhaupt lohnt? Sie möchte am liebsten alles abbrechen."Warum soll ich mich eigentlich noch quälen,wielange habe ich überhaupt noch mit der Chemo und wielange ohne? Lohnt sich die Quälerei eigentlich."Im Moment ist alles sehr sehr schwierig.
Gast
Mittwoch, 3. März 2010 - 21:21
Ach ja,die Embolisation wurde im Heider Westküstenklinikum durchgeführt.
Gast
Freitag, 5. März 2010 - 12:09
Hallo, meine Mutter hat auch Darmkrebs und im Moment sieht es alles andere als rosig aus.
Sie hat wohl Metastasen in der Lunge und Leber...
Operieren wollen die Ärzte nicht weil die Magen oder Darmwand perforiert ist udn der Eingriff dann lebensgefährlich wäre.
Nur weiß ich garnichr wie ich damit zurecht kommen soll.
Mama will nicht darüber reden und blendet es sowieso total aus. Es ist noch viel zuz früh um sie schon zu verlieren.
Sie ist doch grade erst 51 und ich bin 17 jahre alt.
Ich finde es so ungerecht das das passiert...
Sonntag hab ich erst meinen opa wegen Krebs verloren...
Das macht mcih alles so unendlich traurig.
834 posts
Freitag, 5. März 2010 - 13:46
Ihr lieben anonym Angemeldeten.
Bitte, es ist so schwierig euch gezielt zu antworten, wenn allein in einem Thread 3 Leute mit Anonym zeichnen.
Wie soll man euch auseinanderhalten,ansprechen und helfen. Da muss man doch jeden einzelnen Beitrag wieder von Anfang an neu aufarbeiten.
Anonyme "17 Jahre" muß ich nun hier schreiben. Es tut mir unendlich leid, was du momentan durchmachen mußt und ich möchte dir zum Verlust deines Opas erst einmal mein Beileid ausdrücken. Von deiner Mum schreib bitte noch ein wenig.
Am besten meldest du dich erst einmal unter einem Nick hier an, dann wissen wir doch wenigstens mit wem wir sprechen und es zutun haben.
Dann eröffnest du einfach dein eigenes Thema. Steht immer oben links, wenn du im Forum bist.
Sollen wir es so erst mal machen?
Dann warten wir auf deine Beiträge, um dir gezielt antworten
zu können.
Es drückt dich erst mal ganz lieb
puffy