fiore

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Donnerstag, 3. September 2009 - 00:19
Hallo, ich lese hier schon seit November mit, habe aber noch nie einen Beitrag verfaßt, deswegen möchte ich mich erstmal kurz vorstellen. Mein Mann und ich leben seit 5 Jahren in Italien, und im November 2008 wurde bei ihm ein Mastdarmtumor in 2 cm Entfernung vom Schließmuskel festgestellt (T3). Es erfolgte dann eine neoadjuvante Radiochemo für 6 Wochen, um den Tumor zu verkleinern, dann nach einer Pause von weiteren 6 Wochen die Operation, bei der auch der Schließmuskel entfernt werden mußte, da der Tumor nur unwesentlich kleiner geworden war und die Gefahr bestand, daß er den Schließmuskel schon infiltriert haben könnte. Das Ergebnis der Biopsie war sehr positiv, R0 N0 M0, angrenzendes Gewebe und auch der Schließmuskel waren noch nicht vom Tumor befallen. Im Mai begann dan die adjuvante Chemotherapie mit 5-FU, 10 Zyklen alle zwei Wochen, in zwei Wochen zum letzten Mal. Meinem Mann geht es sehr gut, er hat sich nach der Operation wieder sehr gut erhohlt und auch schon wieder einige Kilo zugenommen. Auch die Chemo verträgt er super.
Nun zu meiner Fage: Heute war wieder Chemo, und wir haben die Onkologen gefragt, wie nun die Nachsorge aussehen wird. Sie wollen sofort eine Ultraschalluntersuchung der Leber veranlassen bzw. schienen sich untereinander noch nicht ganz einig zu sein, ob nur von der Leber oder vom ganzen Brustraum. Ansonsten in den ersten 2 Jahren regelmäßig alle 2 bis 3 Monate weitere Ultraschallkontrollen, Blutanalysen, Darmspiegelungen und Stuhlkontrollen (was in welchen Abständen genau weiß ich nicht). Ich habe dann gefragt, ob denn keine Computertomographie gemacht wird, und sie sagten, das sei nicht nötig, da die bisherigen CTs ja negativ waren (eine vor der neoadjuvanten Chemo, eine danach, das heißt die letzte Ende Februar), und das sei ja auch eine große Belastung für den Körper. Ultraschall dagegen würde den Körper gar nicht belasten und sei im Fall meines Mannes völlig ausreichend, und nur wenn Zweifel bei dem Ergebnis des Ultraschall auftreten würden, z. B. daß etwas nicht ausreichend sichtbar gemacht werden konnte, werde zusätzlich eine CT gemacht. Auf dieser Darmkrebsseite steht hingegen zum Thema Nachsorge, daß 3 Monate nach Beendigung der Therapie eine CT gemacht werden soll.
Wie sind Eure Erfahrungen, wurde bei Euch die CT gemacht oder wurde es auch so gehandhabt wie es jetzt bei meinem Mann gemacht werden soll? Sollen wir auf einer CT bestehen? Ist Eurer Meinung nach ein Ultraschall ausreichend, um mögliche Metastasen zu erkennen?
Ich freue mich auf Eure Antworten!
Frauke

landtechniker

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Donnerstag, 3. September 2009 - 08:18
Hallo Frauke,
CT´s sind nicht ohne, die Strahlenbelastung ist ungefähr hundertfach größer als beim Röntgen. Bei mir wurden daher seit Ende des KH-Aufenthalts nur MRT´s (Kernspin) des kleinen Becken (um Rezidiv auszuschließen) sowie Ultraschalluntersuchungen der Leber und Röntgenaufnahmen der Lunge gemacht. Jetzt nach zwei Jahren haben ich zur Sicherheit neben dem MRT noch ein CT des Brustraumes machen lassen (zum Glück o.B.).
Allgemein kann ich Euren Äzten nur zustimmen, die mit CT vorsichtig umgehen. Allerdings halte ich im Beckenbereich ein MRT für sehr sinnvoll. Denn da sieht man mit dem Ultraschall nichts und bei der Koloskopie entdeckt man nur das, was in den Darm wächst (Wie funktioniert das überhaupt, wenn der Schließmuskel entfernt wurde? Da ist doch dann eigentlich zugenäht und ein Stoma gelegt, oder?). Allerdings ist zu berücksichtigen, dass auch bei MRT und CT die Sichtbarkeitsgrenze 4-5 mm beträgt.
Viel Glück Landtechniker

fiore

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Freitag, 4. September 2009 - 18:15
Hallo Landtechniker,
vielen Dank für Deine Antwort!
Das mit dem Stoma ist richtig, die Darmspiegelung erfolgt dann durch das Stoma.
Wie ist eigentlich die Sichtbarkeitsgrenze bei Ultraschall und Röntgen?
Viele Grüße Frauke

landtechniker

578 posts
Freitag, 4. September 2009 - 23:49
Hallo Frauke,
die Sichtbarkeitsgrenze aller dieser Verfahren ist ungefähr gleich. Arwed hat schon mehrfach geschrieben, dass bei ihm ein neues Ultraschallgerät zum Einsatz kam. das während der OP auf die Leber aufgesetzt wird und Tumorherde ab 1 mm erkennen lässt. Bei der Lunge kann man das wohl in ähnlicher Größenordnung ertasten.
Vielleicht weiß jemand ja noch Genaueres.
Gruß Landtechniker