SPAT

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Freitag, 13. November 2009 - 18:30
Cul de Sac Sydrom, Mobilitätsstörungen sowie Blähungen machten eine Dickdarmverkürzung von 1,06m erforderlich. Mein restl. Dickdarm ist noch ca. 1m lang. Nach der OP kam es zu Problemen, ich bekam Fieber und Bauchweh. Nach einem CT stellte man fest, dass an der Naht am Darm ein kleines Loch war (angeblich enstanden durch einen Nadelstich in nicht durchblutetes Gewebe) und sich dadurch Flüssigkeit ins kleine Becken absonderte und dort eine Entzündung entstand. Bei einer weiteren OP wurde das Loch vergrößert und der Dreck abgesaugt. Jetzt bekam ich 7 Tage lang nur Astronautenkost über einen Venenzugang, damit der Darm sauber blieb um zu verheilen. Weiterhin bekam ich täglich 2 Klistiere und 20 Tropen Laxoberal. Bis zu 20 x war ich dann auf dem Klo, verbunden mit Krämpen und Schmerzen. Bei einer weiteren Nachschau nach dieser Zeit war die Sache dann o.k. Seit einer Woche bin ich jetzt zuhause. Mein Arzt verordnete mir Flosamen, den ich täglich 1-2 mal nehmen soll. Täglich gehe ich so ca. 10 x zur Toilette, habe auch immer weichen Stuhlgang. Mein Hintern tut mir weh, ich kann nicht sitzen; der Druck auf meinen Darm ist dann sehr hoch und mein kompletter Darm ist ständig in alarmbereitschaft (ich habe ständig das Gefühl ich muß mal) Auch habe ich keinen Hunger und nach jedem Essen renne ich gleich wieder. Wie lange wird das denn dauern, bis sich mein Darm wieder normalisiert und auch das mit den Blähungen weniger wird.
Bin über jede Antwort dankbar.

Riesterer

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Freitag, 13. November 2009 - 18:59
Das mit dem Flohsamen hat ich auch - hilft doch ganz gut.
hies bei mir: Mucofalk, mit Orangen-Geschmack
10 x am Tag - und dauernd das Gefühl ich muss = Ja, auch
Das mit den Schmerzen kannst du mildern, wenn du mit Vaseline einreibst.
heute nach 3 Monaten, reguliert sich das immer mehr,noch nicht ganz - aber spürbar.
Must jetzt einfach rausfinden, was dein Darm nicht mehr mag.
Bei mir sind es: Orangen-Saft und Traubensaft, mehr habe ich bisher nicht gefunden smiley
Wirst es auch rausfinden - notfalls schreibst du mit was du isst, wenn es falsch ist:... [smiley:sick]
Gruss und erfolgreiche Tests

landtechniker

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Sonntag, 15. November 2009 - 16:29
Hallo SPAT,
das was Riesterer geschrieben hat kann ich bestätigen: fürhe ein Ernährungstagebuch, ob schriftlich oder im Kopf ist egal. Aber achte darauf was dir bekommt. Versuche deine Darmflora wieder aufzubauen - die Dünndarmflora mit z.B. Lactosebakterien und Hefe (Symbiolact, Perenterol, Bierhefetabletten) die Dickdarmflora mit E.Coli (z. B. Symbioflor). Eine Stuhluntersuchung gibt weitere Hinweise. Ja die Zeit hilft auch, aber ohne Unterstützung dauert es zu lange. Zur Schmerztherapie sage ich nichts im Forum, wenn du Näheres wissen willst, schick mir ggf. eine PN.
Gruß Landtechniker

SPAT

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Montag, 16. November 2009 - 10:14
Danke für Antworten. Mein Arzt sagte mir ich könne alles essen. Habe jetzt zwei Tage kein Mucofalk genommen und mein Stuhl ist immer noch weich, wird aber weniger vom Volumen her und ich gehe so ca 6-7 mal zur Toilette. Bin mir so unsicher, ob ich das nehmen soll oder nicht.Ich denke, mein Dickdarm muss lernen den Stuhl wieder einzudicken, was ja auch seine Aufgabe ist. Ich esse auch sehr wenig, weil ich einfach keinen Appetit habe. Nachts komme ich nicht zur Ruhe, spätestens alle 3 Stunden drückt es auf furchtbar auf meine Blase oder ich habe Stuhldrang. Seit der OP habe ich auch Probleme mit der Blase, muss dauernd als wenn irgendwas draufdrückt; vielleicht ist es auch die Narbe überm Schamhügel oder ist mein komplettes kleines Becken in Aufruhr.
LG SPAT

Riesterer

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Montag, 16. November 2009 - 10:58
Du hattest glaube ich nicht geschrieben, wann deine OP genau war.
Berücksichtige bitte dass sich Stress auch auf den Darm durchschlägt - und wenn du dich selbst verrückt machst ..... hat das auch diese Wirkung. kann sein... muss nicht..
Ich habe mich letzte Woche Beraten lassen, wir ich jetzt wieder auf Touren kommen kann, nachdem mir nach der OP 3 Monate strenge Schonung - usw. auferlegt wurde.
In diesem Zusammenhang hat mir die Physiotherapeutin das kleine Becken erklärt. Du brauchst mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Beckenbodentraining.
Das kann aber erst anfangen, wenn alles soweit verheilt ist.
Und ob das verheilt ist, merkst du ja, wenn due hustest oder niest.
Geduld ist angesagt... (fiel mir auch schwer)
Manfred

SPAT

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Montag, 16. November 2009 - 18:02
Danke Manfred,
meine OP war am 13.10.09, also vor 5 Wochen. Ich kann weder niesen noch richtig husten, aber Beckenbodengymnastik mache ich schon ein wenig. Habe mir gerade was gekocht und gegessen, jetzt schwitze ich wieder ganz schlimm. Wie lange wird das denn dauern, bis die Wunden im kleinen Becken auch geheilt sind, und warum ist das denn so in Mitleidenschaft gezogen. Mir drückt das alles furchtbar auf die Blase und Jeans anziehen geht auch nicht. Alles ist mir unangenehm auf meinem Bauch. Ich laufe nur noch im Schlafanzug rum und habe ziemlich schlechte Laune.
LG Patricia

landtechniker

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Montag, 16. November 2009 - 19:11
Hallo Patricia,
5 Wochen ist keine Zeit. Das dauert noch ein wenig. Ich habe deutlich länger Schmerzen gehabt. Durch Wärme waren sie immer am Besten zu lindern. Also eine heiße Wärmflasche unter dem Po und eine andere auf dem Bauch. Am wohlsten habe ich mich immer in meinem Relax-Sessel gefühlt. Wochenlang konnte ich nur darin richtig schlafen.
Das mit der Blase ist bei mir immer noch nicht (fast zweieinhalb Jahre) in Ordnung. Je nachdem, wie viel ich abends trinke muss ich nachts 2-5 mal raus. Aber ich kann meine Arbeit machen und fühle mich ziemlich gesund. Es wird jedoch nie mehr so werden, wie vor der OP. Damit habe ich mich abgefunden. Inzwischen kann ich auch den Gürtel wieder eng schnallen, ohne dass es schmerzt.
Also akzeptiere einfach, dass du noch etwas Zeit (vielleicht Wochen, eher Monate) brauchst. Mein Motto, wenn jemand fragt: "Ich fühle mich wie REWE - jeden Tag ein bischen besser."
Alles Gute Landtechniker

Riesterer

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Montag, 16. November 2009 - 19:58
Bei mir sind jetzt ziemlich genau 3 Monate um, seit 2 Wochen kann ich wieder einen Gürtel tragen. Also nach 5 Wochen ging da gar nix.
und warum das mit dem Kleinen Becken so ist ?
Du must dir vorstellen, die machen die Bauchdecke auf, und müssen ganz nach hinten durch. Vielleicht kannst du dir das besser mit einer randvollen Handtasche vorstellen, und due must ganz nach unten, und dort difisil und genau arbeiten
Die müssen halt alles erst wegräumen und dann wieder ganz genau an die richtige Stelle zurückbauen = anderst wie in der Handtasche. blush
Als Mann ist das wesentlich gefährlicher, falls noch Kinderwunsch besteht. blush
Und ich glaube nicht, nachdem was mir erzählt wurde, dass du die ersten 2 Monate schon Beckenboden-Übungen machen sollst. Das ist das komplette Gegenteil was mir erzählt wurde.

SPAT

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Donnerstag, 19. November 2009 - 17:27
War gestern beim Arzt wg.meiner Probleme. Ich habe mir eine Analfissur zugezogen, was die Schmerzen und das Brennen um meinen After verursacht.Weiterhin geht er davon aus, dass die Sache mit der Blase sich auf eine Übelaufblase bezieht und hat mir Tabletten dafür gegeben. Das wäre noch von der OP und würde sich die nächsten Wochen wieder geben. Es ist aber sehr unangenehm wenn man ständig auch noch Blasendrang hat und dann immer nur ein paar Tröpchen herauskommen. Der Harnleiter brennt dann auch noch zusätzlich und das geht dann alle 1/2 Std. so. Als wenn man nicht so schon genug Probleme hätte. Das nur kurz zur Info.
LG Patricia

Michaela

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Montag, 29. Oktober 2018 - 19:37

Hallo zusammen, 

ich bin auf der Suche nach chirurgischen Kontakten und Expertise auf dem Gebiet der Darmchirurgie. Über gute Kontakte, Erfahrungsberichte zu sinnigen und unsinnigen Operationsansätzen bin ich sehr dankbar. Hier meine Geschichte und einige Infos, die euch vielleicht weiterhelfen könnten:

Ich bin 33 und habe schon längere Zeit Probleme mit der Ausscheidung. Wie bei euch...egal was man probiert, es kommt nix raus. Abführende oder anregende Medis, Naturheilkunde...selbst Einläufe verschwinden in meinem Querkolon und das Wassee hängt mir wie ne Flasche im Bauch und gluckert. Von Resolor und Constella kann ich nur abrsten! Stundenlang Krämpfe des Grauens. Es gab Durchfall im Bauch - gluckerte und schwappte, wie Wasserkanister. Der Dickdarm ist insgesamt so vollgeofropft gewesen, dass ich noch nicht mal mehr trinken konnte - HORROR! Seit einer Woche lasse ich den Darm leerlaufen und ernähre mich von Trinkmahlzeiten "this is food". Fresubin ist zu süß und ich vertrage es nicht. Und es kommt immer noch Kram raus! Es MUSS einfach eine OP her. Der Chirurg ist zögerlich wegen eines Eingriffs und des möglichen Erfolgs/ Misserfolgs. Es stellt sich die Frage, welche Darmteile wohl noch "lebensfähig"/ einigermaßen funktionstüchtig sind und welche entfernt werden sollten. Auch ist fraglich, was die Ursache ist - Muskelschäden, Nervenschäden, BINDEGEWEBSSCWÄCHE.

Folgendes Bild ergab sich bei mir im Laufe der Untersuchungen:

jahrelanges Brennen vor/ während/ nach Wasserlassen im Genitalbereich + pathologische Uroflowmetriekurve
Sigma elongatum
 Kardiainsuffizienz 2. Grades (Videopanendoskopie)
Reflux - vermehrtes Aufstoßen - ohne massiv viel Säure (24h-pH-Impedanz)
geringe Beckenbodeninsuffizienz, Rektumsprolaps 1. Grades, geringe Vaginocele & Zystozele mit mäßigem Cul-de-sac-Phänomen (Defäkographie)
Ptose Querkolon & verdrehte Flexuren (Darmspiegelung), Sigma elongatum, leichte Pseudomelanose, Haemorrhoide (Darmspiegelung)
1 cm große Follikelzyste im Ovar (MRT Abdomen)
Verwachsungsstrang zw. Coecum & Colon transversum, Magen sackartig erweitert, tief hängender/ erweiterter Übergang von Pars descendens zu Pars horizontalis des Duodenums (Laparoskopie)
Hakenmagen mit weit in den Unterbauch hängendem Antrum (Breischluck Röntgen Magenpassage)
relativ zögerliche Magenentleerung in Duodenum und weiter angeschlossene Dünndarmschlingen (Szintigrafie)
sehr langgestreckter Magen, kleine axiale Hiatushernie Magen, insuffizienter Kardiaschluss (Magenspiegelung)
Passagezeit > 144h, Marker stauen im Querdarm und hängen in linker Flexur (Kolon Transit - Hinton Test)
Appendix nicht lokalisierbar/ von Dünndarmschlingen differenzierbar, schwer erkennbares terminales Ileum (MRT Sellink)
Rektum nach rechts elongiert, Colon Transversum weit nach caudal positioniert (CT Abdome)

Es hat also lange Zeit und viele Untersuchungen gebraucht, bis die Senkung des Dickdarms mal als Problem anerkannt wurde! Ich denke, dass alle Erscheinungen miteinander zusammenhängen. Vielleicht ist bei mir auch noch mehr gesenkt und erweitert. 

Der Dickdarm hängt mir extrem auf der Blase und ich kann das Gefühl, dass der Enddarm abgedrückt wird sehr gut nachvollziehen!

Inzwischen habe ich selbst viel recherchiert und bin auf das Erscheinungsbild der Viszeroptose/ Enteroptose (Eingeweidesenkung) gestoßen. Es steht im Zusammenhang mit einer genet. Bindegewebsschwäche EDS (Ehlers-Danlos-Syndrom). Dazu gehören auch Schmerzen entlang des gesamten Körpers, Probleme mit Gefäßen, .... Es kann alles betroffen sein, wo sich Bindegewebe (vor allem festes/ kollagenhaltiges) befindet. Das ist fast überall im Körper von Nöten. Ich habe vor kurzem einen Gentest dazu gemacht. Für einen Test muss man einen Humangenetiker aufsuchen.

Ballaststoffe sind bei EDS contraindiziert. Es wird die FODMAP-Ernährung empfohlen. Lustiger Weise enthält diese genau die Sachen, die ich intuitiv lieber zu mir nehme ;)

Hier zwei Links mit ähnlichen Storys, wie bei mir:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3568682/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5773269/#!po=78.3333

Als sinnvolle Untersuchungen für die Magen-Darm-Passage kann ich folgende empfehlen:

Colon-Transit/ Hinton Test mit 6x10 Markern (Lasst am Besten nicht nur am 7ten Tag, sondern auch vorher schonmal ein Bild machen - und wenn am 7ten Tag noch alle Marker da sind, lasst später noch ein Bild mache! Lasst euch die Bildwe geben und schaut euch die Aufnahmen selbst an. Bei Slow Transit laufen die Markee gleichmäßig, aber halt zu langsam durch. Sammeln sie sich wie z.B. im Queekolon und ist diese auch noch gesenkt, ist irgendwas faul!)
Szintigrafie zum gesamten Magen-Darm-Fluss (leider nur in USA möglich - hier in Deutschland wird nur Magen einzeln angeguckt - so ein Schwachsinn)
Motilitätskapsel für durch den Magen-DarmTrakt (gibt es in Deutschland auch noch nicht - hab ich in der Schweiz aber schon gefunden)
Kolonkontrasteinlauf/ Doppelkontrastuntersuchung Dickdarm (am besten für Beurteilung der Lageverhältnisse des Dickdarms!)
CT Abdomen (besser als MRT um Eingeweide zu beurteilen)

Melmatt

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Montag, 20. Januar 2025 - 20:08

Hallo Michaela! 

Ich habe voll Interesse deinen Beitrag gelesen, da ich selbst auch großen Verdacht habe, von einer Eingeweidesenkung betroffen zu sein. 

Wie ist es bei dir weitergegangen? Ich hoffe, du liest meine Nachricht und wäre dankbar für deine Rückmeldung. 

Alles Gute!