ratte
30 posts
Mittwoch, 2. Dezember 2009 - 07:49
Hallo zusammen,
habe meinen Mann am Freitag nach Hause geholt, nachdem ihm am 18.11. das gesamte, vom Tumor befallene Darmstück sowie der Schließmuskel entfernt wurde. Das Wundsekret, das aus dem Hintern kommt, wird ständig mehr und riecht mittlerweile echt übel. Hat jemand Erfahrung mit der Entfernung des Schließmuskels und kann mir sagen, ob das normal ist? Bin für jede Info dankbar, da meine Nerven zur Zeit echt blank liegen...
Ratte
habe meinen Mann am Freitag nach Hause geholt, nachdem ihm am 18.11. das gesamte, vom Tumor befallene Darmstück sowie der Schließmuskel entfernt wurde. Das Wundsekret, das aus dem Hintern kommt, wird ständig mehr und riecht mittlerweile echt übel. Hat jemand Erfahrung mit der Entfernung des Schließmuskels und kann mir sagen, ob das normal ist? Bin für jede Info dankbar, da meine Nerven zur Zeit echt blank liegen...
Ratte
Riesterer
588 postsIch hatte eine lnge offene Bauchwunde, die permanent nässte.
= also Wundflüssigkeit - durchnässte jeden Tag komplett den Verband. Das ging ca. 4 Wochen.
Was IMMER war, die Ärzte haben an dem Verband gerochen, ob es sich um Wundsekret oder Eiter-Bildung/Entzündung handelt.
Eine Entzündung muss nach meinem Kenntnis-Stand schnell behandelt werden. Antibiotikum usw.
Wichtig ist natürlich die Ursache der Entzündung.
Ich hoffe das hilft dir.
Manfred
landtechniker
578 postsauch ich habe keine direkte Erfahrung damit, erinnere mich aber daran, dass vor kurzem jemand hier im Forum das selbe Problem geschildert hat. Wenn der normale Ausgang stillgelegt wurde, nekrotisiert der Körper das unnötige Gewebe, es löst sich wie in eurem Fall auf und suppt nach draußen. Entscheidend ist, dass - wie Riesterer schon gesagt hat - keine Entzündung vorliegt. Ich habe in meiner Erste-Hilfe-Ausbildung mal gelernt, dass die typischen Zeichen einer Entzündung "Rötung - Hitze - Schmerz" sind. Wenn das nicht vorliegt, solltet ihr das Ganze nicht überbewerten. Es ist im Gegensatz sogar positiv, wenn das Sekret abfließen kann. Ggf. kann man das unterstützen. Was sagen denn die Chirurgen?
Alles Gute Landtechniker
ratte
30 postsDanke nochmal an euch alle - habt selbst genug Sch.... am Hals, aber immer so lieb bemüht, anderen zu helfen und sie zu ermutigen.
Ratte
PeterErnst1977
499 postsHört sich doch gut an. Bei mir waren auch keine Lymphknoten befallen. Die Prognose dürfte dann sehr gut sein und das Leben geht bekanntlich weiter.
Ich war ürbigens gestern zur humangenetischen Beratung in der Ruhr-Uni Bochum. Die nette Dame hat schon ziemlich komisch geguckt als ich gefragt habe "Äh, heisst das jetzt, dass die Chance groß ist, dass ich mit 80 die Nachbarskinder mit Äpfeln bewerfen kann ?"
So long. Bin wohl übern Berg und habe Fusssohlen wie eine Ballarina. Nur ein Tüt-Tüt kann ich nicht anziehen. Gibt es nicht in XL. Starke Beinbehaarung unter der blickdichten weißen Strumpfhose sieht eh nicht so toll aus.
LG
Peter
P.S.: Habe mich übrigens aus Zeitmangel dazu entschieden, dass ich nicht mehr krank werde. Ist mir echt zu aufwendig...
Riesterer
588 postsHumangenetisch ? hört sich nach Menschen-Versuch an...
Suchen die eine neues Haar-Wuchsmittel aufgrund deiner Gene?
[smiley:whistle]
Das mit dem Zeitmangel: Man gönnt sich doch sonst nichts !
Lieben Gruss
Manfred
PeterErnst1977
499 postsEy, Manni, Du bist nur neidisch ! Das ist so schön warm im Winter ! Da brauchste nicht mal einen Pulli !
Und das mit der Zeit: Leider ist am Dienstag Zeit für meine erste Kontrolle nach der OP. Mein Kopf und mein Bauch sagt "Alles ok" aber mal schauen, was das Ultraschall sagt. Hoffentlich bin ich nicht schwanger !!! Und wenn doch, wird es ein Elephant. Den Rüssel sieht man schon...
ratte
30 posts0 von 13 Lymphknoten - das ist aber auch die wirklich einzig gute Nachricht. Hab mir eine Kopie des histologischen Befundes schicken lassen. Schätze, hört sich nicht besonders gut an:
T4b, L0 (0/13), R1, V1
Nachweis von Karzinomgewebe im radiären Resektatrand im Bereich der Karzinomperforation. Das Karzinom infiltriert alle Darmwandschichten. Klingt nicht wirklich toll. Der Tumor war, trotz Rückgang um ca. 60% durch Bestrahlen und Chemo im Vorfeld, immer noch 4,5 cm groß und ihm wurde ein 33 cm langes Darmstück entfernt.
Könnte mir vielleicht einer von euch erklären, was V1 und was der Tumorhistologieschlüssel des Karzinoms bedeutet?
Grüße Ratte
landtechniker
578 postsnachdem unsere Scherzkekse versucht haben, dich einfach ein wenig aufzuheitern, ein paar Erklärungsversuche: V1 bedeutet, auch in den Venen wurden schon Nahmetastasen gefunden. T4b ist heftig, da schon sehr weit fortgeschritten. D.h. der Tumor hist auch schon in benachbartes Gewebe/Organe eingedrungen Näheres findest du unter
http://www.darmkrebs.de/de/frueherkennung-diagnose/stadieneinteilung/
Ich weiß nicht, wo ihr wohnt, aber denkt evtl. auch über andere Therapiemöglichkeiten als die schulmedizinischen nach.
Viel Glück Landtechniker
PeterErnst1977
499 postsStiffchen47
152 postsAlso mein Doktor hat mir erklärt, (meine Diagnose war T3 V1 L1 RO) das V1 bedeutet das mikroskopisch kleine Spuren in den Venen zu erkennen war, die mit der Chemo und der Bestrahlung aber zu 95 % laut Statistik (Die immer mit den Statistiken)wegzukriegen sind.
L1 bedeutete bei mir das 2 von 24 Lympfknoten "verseucht" waren und RO heißt das es bis ins gesunde Gewebe rausoperiert wurde....das ist immer gut...Raus mit dem Dreck.
Nachzulesen der einzelnen Beschreibungen kann man im sogenannten TNM-System Klassifikationen...zum Beispiel hier
http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/untersuchung/tnm.php
Zu den anderen Problemen kann ich (gott sei Dank) nichts aus Erfahrung sagen.....
PS: Also den Sicherheitscode krieg ich nie hin mit der Gr0ß und Kleinschreibung.oder ich bin zu blöd dazu.Versuch es bei jedem Eintrag mindestens 3 x.
Wünsch Euch alles Gute
Lieben Gruß
Steffi
Lieben Gruß
Riesterer
588 posts- kannst alles klein schreiben
landtechniker
578 postsden Code braucht man nur, wenn man nicht angemeldet ist. Ansonsten ist er nicht nötig!
Einen schönen 2. Advent.
Landtechniker
Lotta04
28 postsMein Staging ist beinhaltet leider auch (T3, G2, R0,N2) L1 V1 - das bedeutet:
L (= Lymphgefäßinvasion): Gibt zusätzlich zur Angabe für die Lymphknoten an, ob sich auch in Lymphbahnen der Tumorregion Tumorzellen gefunden haben (L1) oder nicht (L0).
V (= Veneninvasion): Einbruch des Tumors in Venen (V0 = nicht nachweisbar, V1 = mikroskopisch, V2 = makroskopisch erkennbar)
Liebe Grüße Gabi
T kennen ja nun alle
L steht wie von Lotta richtig erklärt für Lympfgefäßinfiltration
N (Notes= Lympfknoten), also N2(10/14) wie bei uns schon recht heftig= 10 von 14 Lympfknoten waren befallen
G= G1-3 drückt die Agressivität des Tumors aus
R 0 der komplette Tumor konnte entfernt werden (super)
R2 = es konnte nicht "Ins Gesunde" operiert werden ( auch wieder hier gerufen)= Resttumor zurückgeblieben.(leider)
lg
Petra
brauchst du nun auch nicht mehr wissen, da du als geheilt gilts ist das jetzt auch alles weg, also vernichtet worden.
Korrekte Schreibweise heute: V1 HATTE ich auch.
lg
Petra
ratte
30 postsalso wir wohnen ca. 100 km von Stuttgart in Richtung Bodensee. Auch auf die Gefahr hin, dass ihr jetzt denkt ich sei eventuell diiieee Drama-Queen: bei ihm kommt z. B. nicht mal eine Hyperthermie in Frage, da er infolge des damals erlittenen Trümmer- und Beckenbruchs eine Titanplatte in seinem Stumpf hat, die sich dabei mit aufheizen und ihm Verbrennungen zufügen würde. Die wollten das in Tübingen zeitgleich mit den Bestrahlungen machen, aber die Platte war zu nahe am Beschlußfeld. Nicht mal ein MRT läßt sich vom Beckenbereich machen - toll nicht? Und ob er mit seiner geschädigten Leber die nächsten Chemos bekommen kann, ist auch noch fraglich. Hab heut sein Blutbild beim Arzt geholt und die Leberwerte sehen echt übel aus. Na ja, geh am Montag zu seinem Hepatologen, besprech mich mit ihm und dann sehen wir weiter. Schon schlimm, wenn man das hat, aber wenn einem dann noch die besten Behandlungsmöglichkeiten verbaut sind ist das schon sehr, sehr deprimierend...
Grüße an euch alle
Ratte
das tut mir im Herzen weh, wenn ich so etwas lesen muß.
Da bleiben einem die letzten Möglichkeiten versagt, weil....
Manchmal wünschte ich, dass das Leben einen Sprung macht und all die bösen Menschen, das durchmachen sollten was den Lieben versagt bleibt.
Aber dürfen wir so urteilen?
Mein Männe ist zu der Überzeugung gekommen, dass es der Wunsch vom lieben Gott war, das es so gekommen ist. Sein/unser Leben hat sich dahingehend geändert, dass er es als seine Aufgabe ansieht, anderen Menschen zu helfen.
Es ist zu seiner Berufung geworden, die neuen im Chemoraum aufzumuntern, sie auf den richtigen Weg zu schicken, wenngleich er selbst in der Chemowoche echt daneben hängt und jede Woche neu mit dem Gedanken spielt, die nächste nicht mehr mitzumachen.
Es ist eine Frage der Disziplin wie er meint. Immerhin macht er seit dem 3. Februar alle 14 Tage ununterbrochen brav seine Hausaufgaben (Folfiri + Avastin) auch wissend dass das wohl sein einziger Strohhalm ist. Ich für meinen Teil gehe mit ihm diesen Weg und bin manchmal mehr mitgenommen als er. Jeder noch so kleiner Seufzer, jedes "aua" läßt mich im Bett hochschrecken und sofort hellwach sein, man kann eh nicht mehr ohne ein Ohr "dabeizuhaben" schlafen. Zu groß ist die Sorge, er könne meine Hilfe brauchen. Aber so wird es euch allen gehen und das Schlimmste daran ist die Tatsache, nicht wirklich helfen zu können.
Ich kann dich so gut verstehen Ratte.
Doch was hilft es alles, wir müssen weiter stark bleiben und nach weiteren Möglichkeiten Ausschau halten.
lg Petra
ich hatte 2003 wegen eines Rektumcarcinoms den Schließmuskel entfernt und für ständig ein Colostoma erhalten. Es ist durch die Op eine riesige Wundhöhle entstanden, die der Körper zu reinigen versucht. Bitte nicht verzagen, bei mir dauerte es 2 Jahre bis die Wunde schließlich zu war. Aber nun bin ich zufrieden. In das Loch, aus dem immer das Sekret austrat wurde damals Alginat eingelegt für die Heilung.
Ich komme sehr gut mit meinem Stoma zurecht.
Grüße
Margarete
birwi
22 postsmein Mann hat leider das gleiche Problem (zu allen anderen, die noch heftiger sind). Er wurde im Sept. 2008 operiert (T3), ebenfalls Schließmuskelentfernung und Dauerstoma. Seitdem läuft es hinten und riecht äußerst übel, so dass wir nur mit Windelhöschen, Einlagen usw. hantieren. Während der Reha meinte die Stomaschwester, dass es sich um eine Fistel handelt. Das "Ding" wurde jeden Tag gespült, hat aber auch nichts gebracht. Zum Chirurgen will mein Mann nicht (mehr), nd bei seinen vielen Krankenhausaufenthalten hat´s die Ärzte nicht sehr interessiert. Also warten wir und hoffen, dass das Elend von alleine aufhört.
An alle anderen, vor allem Petra und Fred:
Weil mein Mann fast meine ganze Zeit beansprucht, bin ich meist nur stille Mitleserin. Also seid bitte nicht böse, dass ich mich so selten einmische. Leider ist´s bei uns immer noch recht besch....... Trotz 25 Bestrahlungen scheint die verfluchte Metas. immer noch auf die Gesichtsnerven zu drücken, so dass mein Süßer immer noch einen schiefen Mund und ein verzerrtes Auge hat. Also weiter Berge von Küchentüchern wegen dem Sabbern. Und weil meine 2. Hälfte anscheinend bei allem Üblen "Hier" schreit, ist er auch noch gestürzt, und da er sich mit nur einem Arm nicht auffangen kann, hat er sich die rechte Seite ganz schlimm geprellt, so dass er sich jetzt nur mit ner Krücke bzw. ´nem Rollstuhl vorwärts bewegen kann. Ist zz. eben alles zum Losschreien. Trotzdem versuche ich, mich an Eurem Optimismus ein wenig aufzubauen, da Ihr alle ja ziemlich mies dran seid.
Also, nicht böse sein, dass ich mich so wenig einklinke.
Liebe Güße
Gitta
landtechniker
578 postsich schicke dir eine PN.
Gruß Landtechniker