Fred

1 posts
Dienstag, 5. Januar 2010 - 06:45
Hallo! Ich lebe seit 30 Jahren in Portugal, und meiner Frau wurde nach einem Darmverschluss ein ca. 1 m langer Teil des Dickdarms entfernt. Der Chirurg sagt, er habe zwei Tumore entfernt und keione Metastasen gesehen. Seiner Meinung nach wurden die Tumore völlig entfernt, und eine Chemo sei nicht nötig. Die OP war vor 4 Tagen, und der Gewebefund kommt erst in ca. 2-3 Wochen.
Wenn der Chirurg recht hat, dann ist das Stadium II, T3-4 (der Tumor war gross genug, den Dickdarm zu verschliessen), N0 M0. Kann das bei einem so grossen Tumor überhaupt sein, wenn obendrein auch ein zweiter Tumor da war?
Fred Lessing,
Sintra (Portugal)
834 posts
Dienstag, 5. Januar 2010 - 09:35
Hallo Fred,
wenn man das hier so sagen kann...erstmal willkommen.
Ich schätze mal, dass deine Frau wohl in Portugal operiert wurde.
1 m Dickdarm ist schon sehr heftig. Hat deine Frau auch einen künstlichen Ausgang erhalten?
Ich würde es auch anzweifeln, wenn danach so garnichts mehr unternommen werden soll.
T3-4, noch dazu zum Darmverschluß führend, na ja.....NO ( keine Lympfknoten befallen) wäre Klasse, ebenso mit M0, aber dass die Ergebnisse aus dem histologischen Befund erst in 2-3 Wochen da sein sollen, ist schon eine sehr sehr lange Zeit. Bei uns lag die nach spätestens 7 Tagen vor.
In den meisten Fällen, gehen die Ärzte immer auf Nummer Sicher und lassen eine Chemo folgen....eher eine zuviel, als eine zu wenig.
Mein Mann (auch Fred) hatte auch einen Darmverschluß, konnte allerdings nicht im Gesunden ( R0) operiert werden, es war noch ein Resttumor ( R2 ) vorhanden. OP im Jan.09, noch heute erhält er Chemo ( z.Z. läuft seine 21-ste)
Weißt du, ob es ein Rektrumkarzinom oder Sigmakarzinom war?
Teile uns hier ruhig noch weiter mit, wenn du irgendwas in Erfahrung bringst.
Zunächst ist es auch wichtig, dass deine Frau sich von der frischen OP gut erholt. An dieser Stelle reichliche Genesungswünsche.
lg
Petra
834 posts
Dienstag, 5. Januar 2010 - 13:46
Hallo Fred,
na da brauche ich wohl nicht fragen, ob ihr gut ins neue Jahr gekommen seid, bei dem OP-Termin....

...aber troztdem immer schön nachfragen im KH und nicht damit begnügen, wenn die Docs nicht mit der Sprache rausrücken wollen.
Und man kann euch doch auch nicht damit zufrieden stellen, indem man sagt: ....jetzt ist alles raus, jetzt ist alles gut.
Also frag schnellstens, wie es nun weitergehen soll. Sicherlich ist vieles vom histologischen Befund abzuleiten und danach kannst du auch hier im Forum, rechte Spalte, eine Zweitmeinung einholen....aber dafür brauchst du dringend die Ergebnisse.
Über die medizinische Versorgung in eurem Land weiß ich leider nichts, aber ich bin dennoch der Meinung, dass der Befund nicht so lange auf sich warten lassen darf.
Und dass man euch so im Regen stehen lässt, ohne Aufklärung usw. ist für mich unverständlich.
Bis dahin,
alles alles Gute
Petra
Gast
Dienstag, 5. Januar 2010 - 14:21
HAllo Fred,
naja da ist doch einiges unklar.Schnapp dir schnellstens den Doktor und quetsch ihn wie eine Zitrone aus.(zur Not mit Gewalt...lächel).Geht gar nicht...
Auch das die Befunde so lange dauern halte ich eher für Quatsch, bei mir waren es auch 7 Tage, dann war der histologische Befund da...
Ich drücke mal die Daumen
Steffi
834 posts
Dienstag, 5. Januar 2010 - 18:00
Hallo Fred,
bei unserer Busymouse bist du in den besten Händen....ich hab im Vorfeld noch so gedacht, sie dir vorzuschlagen als Ansprechpartnerin, aber sie hat selbst genug um die Ohren....jetzt hat mein leiser Ruf sie ganz von selbst an dich rangeführt.
Manchmal kann man meinen, dass sie selbst eine Ärztin ist, weil sie wirklich sehr viel Ahnung hat, aber sie steht dir leider nur hier im Forum zur Verfügung und nicht in Lissabon....auch wenn sie, wie ich, momentan auch wohl lieber dort wäre.
So jetzt hast du sicherlich erst einmal sooooo viele Infos, dass du genug zum Lesen hast....aber dennoch nicht vergessen....trete den Ärzten deiner Frau auf die Füsse...okey?
lb
Petra

....Danke Birgit, hier bist DU gefragt
Gast
Mittwoch, 6. Januar 2010 - 11:22
Tausend Dank für die vielen Antworten! Für HNPCC würde sprechen, dass zwei Tumore gleichzeitig entfernt wurden. Dagegen, dass es in der Familie meienr Frau scheinbar keinen Darmkrebs gegeben hat.
Aber inzwischen werde ich immer mehr stutzig: der Chirurg (und gleichzeitig auch behandelnde Arzt) sagt, er könne "keine Metastasen sehen". Ich nehme mal an, er meinte damit, dass er beim Eingriff und auf der Tomographie nichts sehen kann. Wie ausschlaggebend ist solch eine Aussage überhaupt, wenn der histologische Befund noch gar nicht vorliegt?
Zur Wartezeit sei gesagt, dass das Gesundheitswesen hier insgesamt nicht besonders gut ist. Beim letzten Darmverschluss vor 3 Monaten waren wir in einem öffentlichen Krankenhaus. Meine Frau hat dort direkt vor dem Arzt zum ersten Mal Kot erbrochen, und hinter dem Arzt hing das gerade erst gemachte Röntgenbild, auf dem ein völlig leerer Magen und alle Anzeichen eines Darmverschlusses sichtbar waren. Arzt: "Machen Sie sich keine Sorge, ist nichts Schlimmes. Sie sollten vielleicht mal ein bisschen abnehmen...". Und schickte sie nach Hause. Zum Glück hat sich durch das Erbrechen irgendwas gelöst, und der Fall schien geregelt zu sein. Später wurde uns von einer Krankenschwester erklärt, dass die Ärzte in öffentlichen Krankenhäusern Anweisungen haben, so wenig Tomographien wie möglich zu machen. Sparmassnahmen.
Meine Frau ist diesmal in eine Privatklinik gegangen und wurde von Anfang an richtig behandelt.
Gast
Mittwoch, 6. Januar 2010 - 12:21
Hallo,
mal ne Frage, wenn man in Portugal lebt und deutscher Staatsbürger ist, dann kann man doch auch in Deutschland ins Krankenhaus oder????
Aber wenn sie jetzt in einer Privatklinik ist, ist ja alles gut. bzw. besser.
Und Hallo ist ja unfassbar, das man vor einem Arzt Kot erbricht und so einer sagt das alles in Ordnung ist....Gehts noch?????
Selbst bei doppelgewicht-als Normal erbricht man nichts was eigentlich wo anders raus muß...
Eigentlich nie - nur bei Darmverschluß...unglaublich
Ich drück weiter die Daumen
Steffi
834 posts
Mittwoch, 6. Januar 2010 - 18:00
Hallo Fred,
wahre Worte von Steffi und Busymouse.....unglaublich, was deiner Frau da widerfahren ist...
Ich sehe noch meinem Mann, als er vor genau fast einem Jahr mit plätschernden Geräuschen im Bauch, von A nach B wollte und es vor Schmerzen nicht mehr schaffte. Bei hochgradigen Verbrennungen durch kochendheiß aufgelegte Wärmflaschen zur Schmerzertragung hat er nur noch im Wohnzimmer abgehangen, damit er näher am Küchenherd war, immer für die nächste Füllung der Wärmflasche bereit. Quälende FINGER-IN-DEN-HALS-STECK-VERSUCHE brachten etwas Erleichterung....und ich mußte hilflos zusehen.....HÖLLE.....
UND IN EINER SOLCHEN SITUATION SCHICKT MAN EUCH NACH HAUSE!!!!!!????
Würde es, behaupte ich hier mal ganz frech, in goog old Germany nicht geben, ohne dass dieser Arzt ein Verfahren an der Backe hätte wegen unterlassener Hilfeleistung...
Passiert...nicht mehr zu ändern...aber jetzt ist deine Frau ja Gott sei Dank ( fast) richtig untergebracht.
Durch Busymouse`s Bericht weißt du ja nun auch, auf was du in dem histologischen Befund alles zu achten hast.
Alles alles Gute bis dahin, Daumen sind gedrückt
puffy-Petra
834 posts
Donnerstag, 7. Januar 2010 - 17:31
Aber meld dich bloß hier, wenn dir irgentetwas suspekt erscheint....
wir, die kleinen Helfer an deiner/eurer Seite sind (fast) rund um die Uhr erreichbar und im "Einsatz", ein Toast auf das Internet
lg
Petra
Gibst du uns via Net ein wenig von eurer Sonne ab? Brrrr, hier ist es so ungemütlich draußen und es soll noch schlimmer werden.
Gast
Freitag, 8. Januar 2010 - 11:26
Naja, warm ist es hier auch ncht gerade - nachts 4ºC, tags 10ºC.
Hier ein paar Bilder von unserem Zuhause: http://www.daymoon-music.com/sintra.htm
Und hier Fotos (nicht meine) von unserem Ort: http://www.pbase.com/diasdosreis/sintra&page=all
Suspekt finde ich nur, dass der Arzt erst am 14.1. mit ihr sprechen will.
Fred
834 posts
Freitag, 8. Januar 2010 - 15:57
OHHHHHHHHHHHHH, wie schön,
wann darf Fred und ich kommen?
...gut z.Z noch nicht,erst muß es deiner Frau mal besser gehen, aber ich denke da so an Sommer 2010....ist das okey? smiley
Ja, du sagst es, aber bis zum 14.01. ist es in 6 Tagen Ende mit der Wartezeit....leider ist "warten" bei diesem Thema kein Fremdwort mehr, sondern gehört zum Alltag...
lg
Petra
Gast
Freitag, 8. Januar 2010 - 16:14
Hallo,
na so eine schöne Landschaft trägt ja sicher zur Besserung aller Krankheiten bei.....besser wie wenn man auf einen Neubaublock guckt....Aber das muß ich ja auch nicht....darum kann ich verstehen wenn man sich Fensterblickwohlfühlt.....
Wasser hab ich leider nur die Elbe, zur Zeit ziemlich hoch, aber ist ja auch schon mal was....
Ja, da zählt man die Tage Rückwärts bis zum 14. Ist nicht mehr lang ja nur noch 5xschlafen.....
Lieben Gruß#
Steffi -

Fred Lessing

105 posts
Donnerstag, 14. Januar 2010 - 16:00
Ach so: der Tumor ist "nur mässig" indifferenziert.
834 posts
Donnerstag, 14. Januar 2010 - 16:34
Hallo Fred,
also nach meinem Ermessen.....kein hoffnungsloser Fall
1.) was gaaaanz wichtig ist: keine Fernmetas
2.) T3 ist besser als T4
3.) es wird eine Chemo geplant, um den Rest auch noch wegzu bekommen.
Wie ist die Aussage bezüglich R ( R0, R1, R2 ) will sagen konnte der Primärtumor komplett entfernt werden?
Somit steht erst einmal fest:
T3
M0 ( keine Fernmetas)
N2 ( 4 von 11 Lymphknoten ) waren befallen und sind entfernt worden
nur mässig (in)differziert....kann ich dir leider nicht erklären, aber die Antwort darauf, wird sicher nicht lange auf sich warten lassen.
Petra

Lotta04

28 posts
Donnerstag, 14. Januar 2010 - 17:29
Nur mäßig differenziert heißt dann wohl G2 (G1- G4 sind möglich aufsteigend wird es schlechter).
Keine Fernmetastasen heißt vermutlich im CT und während der OP konnten keine Metastasen in den umliegenden Organen (und hier v.a. in der Leber) gefunden werden.
Grüße und viel Kraft
Gabi
834 posts
Donnerstag, 14. Januar 2010 - 17:36
Hallo Fred,
hab gerade mal geschaut
die Aussage mäßig indiffernziert gibt den "Grad" der "Böshaftigkeit" des Tumors an von Grading, also
G1, G2, G3

Unter dem Differenzierungsgrad (englisch "grading") versteht man das Ausmaß der Entartung. Gut differenzierte Tumoren ähneln noch sehr dem Ausgangsgewebe, während schlecht differenzierte und entdifferenzierte Tumoren kaum noch die Ursprungszelle erkennen lassen.
Die Einteilung des Differenzierungsgrads
Grad 1 Gut differenziert
Grad 2 Mäßig differenziert
Grad 3 Schlecht differenziert
Grad 4 Undifferenziert
Demnach liegt hier bei deiner Frau G2 vor
R ist etwas anderes.
R besagt, ob der Tumor ganz entfernt werden konnte ( R0 ) also, ob "ins Gesunde" operiert werden konnte
oder nur teilweise (R1)
oder ob gar noch ein Resttumor zurückgeblieben ist, den man nicht ganz wegoperieren konnte ( R2 )
lg
Petra
834 posts
Donnerstag, 14. Januar 2010 - 17:50
Was mich noch ein wenig irritiert ist deine Aussage:
mäßig Indiffernziert.
Hat man nur dieses CT gemacht oder auch Röntgenthorax.?
Bei Darmkrebs wird meistens von Metastasierung in Leber und Lunge ausgegangen.
Bei meinem Fred wurde bisher auch immer nur CT und Röntgenthorax gemacht. Kein MRT, Pet-CT oder sonstiges. Er ist trotz aller schlimmsten Prognosen und Diagnosen
p T4, p N2, V1, L1, G3, R2
ohne Metas in Lunge und Leber, was den Chirurgen heute noch Rätsel aufgibt.... na ja dafür haben sich die Dinger aber im Bauchfell angesiedelt, wo die Chemo so schlecht hinkommt.
834 posts
Donnerstag, 14. Januar 2010 - 19:48
Oh manno Mann,
das haut aber rein, Geht das bei euch nur über Privatbehandlung, um diese Leistung zu bekommen.?
Ist hier bei uns fast unvorstellbar.
Bei den Chemos kann ich nur sagen, dass die immer individuell abgestimmt wird.
Hier besteht die Basis immer aus 5-FU ( Floururacil), dazu werden meist Antikörpertherapien angewandt.
Ich kann hier mal unsere nennen:
Folfiri
FOL= Folinsäure
F= 5-FU
IRI= Irinotecan
Das FOLFIRI-Regime ist ein Therapieschema zur adjuvanten (unterstützend) Chemotherapie des kolorektalen Karzinoms.
Andere Chemen werden z.B. beim Rektrumkarzinom angewandt.
Aber es gibt auch noch Folfox ( mit OXiplatin ), Erbitux,
Xeloda ( in Tablettenform)
Kommen bestimmt noch andere Tipps
lg
Grüße
Petra

Fred Lessing

105 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 12:09
Über Irinotecan liest man ja nicht viel Gutes auf dem Internet :-( Es geht auch über die staatl. Krankenkasse, aber wir haben natürlich Angst, dass man dort so ähnlich behandelt wir, wie es uns im öffentliche Krankenhaus geschehen ist.

yaccomo grae

258 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 12:34
Lieber Fredl!
Eine Chemo ist sicherlich nie etwas Gutes in einem Sinne, aber im anderen hat es z.B. bei mir das Leben gerettet und meine Metastasen teilweise vernichtet, bzw. so verkleinert, daß jetzt eine OP möglich ist und ich so den Teufel endgültig besiegen kann! Sicher gibt es Nebenwirkungen, aber wenn man die Gesundung zum Ziel hat , muß man da durch! Folfiri + Avastin ist jedenfalls eine sehr wirksame Chemo mit der man den Darmkrebs erfolgreich zurückdrängen, bzw. besiegen kann. Alles Gute für Euch und liebe Grüße von Yaccomo.
834 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 12:39
Ach Fred,
allesüber Chemos liest sich schlecht. Egal ob Irinotecan und wie sie alle heißen.
Wenn ich hier so verfolge, was durch Xeloda alles ausgelöst wird...
aber ich sag es mal positiv:
Wenn es dann das einzige ist, was uns auch nur einen keinen Schritt nach vorne bringt, sollten wir nicht über die Nebenwirkungen nachdenken.
Außerdem erlebt es jeder Patient anders.
Gibt es für euch nicht evtl. die Möglichkeit, sich zwecks Behandlung nach Deutschland zu begeben ?
Du/ihr wirst/werdet doch sicherlich noch einen deutschen Pass haben.
...ich dachte wegen der Kosten, die jetzt wieder auf euch zukommen könnten.??!!
lg
Petra

landtechniker

578 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 13:42
Hallo Fred,
noch ein paar Anmerkungen: zunächst zu dem Begriff "differenziert": Zellen der einzelnen Organe unterscheiden sich voneinander, nicht nur in ihrer Funktion sondern auch im Aufbau, sie sind differenziert. Je weniger differenziert ein Tumorzelle ist, als umso aggressiver gilt der Tumor. Die Zelle macht ihre eigentliche Arbeit gar nicht mehr, sie will nur noch wuchern. Deswegen die G-Einteilung, je niedrige (G1) desto günstiger.
Zu den Fernmetastasen: Die Auflösegrenze bildgebender Verfahren liegt bei 4-5 mm. Alles was kleiner ist, kann mit herkömmlichem CT und MRT nicht gesehen werden. UM auch diese evtl. vielleicht doch vorhandenen Mikrometastasen (ich spreche immer von "marodierenden Horden") zu vernichten, macht man eine adjuvante (vorbeugende) Chemotherapie. Könnte man das Vorhandensein von Metastasen sicher ausschließen, wäre ein Chemotherapie völlig unsinnig.
Beste Grüße Landtechniker
834 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 15:21
@ Landtechniker,
aber Fred schreibt hier immer von:
mäßig indiffernziert,...hieße dann im Umkehrschluß wieder: stark differenziert, folglich nicht aggressiv.
hilf mal bitte weiter, bin grad durch den Wind

Fred Lessing

105 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 16:21
Petra,
Meine Frau ist Portugiesin (ich sag immer "Frau", aber wir sind nicht verheiratet, wir leben seit knapp 30 Jahren zusammen), hat also kein Anrecht auf die deutsche Kasse.
Aber das portug. Krebsinstitut scheitn wohl recht gut zu sein, und da wird die staatl. Krankenkasse anerkannt :-)
Wegen Irinotecan: wenn ich das hier (http://www.der-arzneimittelbrief.de/Jahrgang2002/Ausgabe01Seite03.htm) richtig verstehe, gibt es Chemos, die nicht ebsonders zweckvoll sind. Aber vielleicht verstehe ich es auch falsch (was bei mir normal wäre).

Fred Lessing

105 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 16:33
Mein Frau (naja, Lebensgefährtin seid 30 Jahren) ist Portugiesin, hat also keinen Anspruch auf die deutsche Kasse. Allerdings ist wohl das portugiesische Krebsinstitut sehr gut.
Zu Irinotecan: http://www.der-arzneimittelbrief.de/Jahrgang2002/Ausgabe01Seite03.htm. Vielleicht verstehe ich das aber falsch (was bei mir nicht unüblich wäre)...
Fred
834 posts
Freitag, 15. Januar 2010 - 17:07
Fred,
ich hab mich kurz eingelesen in deine´m angegebenen Link.
Wenn du auf den Schlussabschnitt (Fazit)hinaus willst, so möchte ich dazu nur eines sagen:
1.) diese Dokumentation ist von 2002 und zwischenzeitig gibt es genug klassifizierte Kliniken, die dieser Anwendung gerecht werden. Jedes Jahr kommen neue Erkenntnisse hinzu, also hier liegen schon wieder Welten in der Entwicklung zwischen.
2.) Mein Fred und ich haben uns nie daran orientiert, was schädlich für ihn sein könnte, sondern haben das Ganze unter dem positiven Aspekt der Lebensverlängerung gelesen.
Und die vollzogene Therapie haben nicht wir aussuchen können, sondern wir haben uns in die Hände derer begeben, die von ihrem Handwerk was verstehen.Das war seine Onkologin und die hat das bisher mit Erfolg bei Fred durchgeführt. (Du weißt noch, dass er noch ganze 3 Wochen haben sollte, in 14 Tagen feiern wir 1-jähriges)
3.) Ist es eine Kopfsache, was du daraus machst (deine Frau)
Wenn du dich im Vorfeld schon verrückt machst mit Nebenwirkungen, Sterberaten, Überlebenschanchen, Statistiken usw. gibt das nichts.
Ich hab dir die Infos vermitteln wollen, weil du nach einer guten, bei uns in Deutschland durchgeführten Therapie, fragtest....aber nicht um diese dahingehend auf Herz und Nieren zu überprüfen.
Ihr solltet euch lediglich orientieren können.
Mein Fazit:
Macht euch nicht verrückt...es gibt keine Chemo, keine Bestrahlung oder sonstiges in dieser Hinsicht, die man als Vitamin-C-Behandlung einstufen könnte.
Seht sie als zusätzliche Chance auf Heilungserfolg und umso besser, wenn dann diese Unterstützung bei euch von der staatl.KK anerkannt wird und euch keine weiteren Kosten entstehen.
Kannst auch noch mal hier lesen: Auflage von 2007, neuere Studien zur Behandlung von...mit Irinotecan...
http://www.finanznachrichten.de/nachrich...innimmt-004.htm
lg
Petra

landtechniker

578 posts
Samstag, 16. Januar 2010 - 18:26
Hallo pP, hallo Fred,
ich habe einfach mal angenommen, dass es sich um einen Übersetzungfehler handelt oder dass die Bezeichnungen in Portugal einfach anders laufen als hier in D. Der Begriff "mäßig indifferenziert" ist mir im Zusammenhang mit Krebs jedenfalls noch nicht untergekommen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass das Gleiche gemeint ist.
LG Landtechniker

Fred Lessing

105 posts
Montag, 18. Januar 2010 - 15:28
Heute war das 1. Vorstellungsgespräch beim Onkologen. Sind uns noch nicht sicher, ob wir die Chemo staatlich (2-4 Monate Wartezeit) oder privat machen. Ist natürlich auch eine finanzielle Frage :-(
Petra - hast ganz Recht: ich habe die ersten Tage wie verrückt gelesen, aber es hilft ja auch nicht weiter, und man macht sich da nur verrückt.
Fred
834 posts
Montag, 18. Januar 2010 - 16:43
Hallo FredL,
das ist nicht gut...diese lange Wartezeit. Man sollte zügig nach der ÓP damit anfangen, damit sich evtl. schon vorhandene Metas nicht so schnell vermehren/vergrößern können.
lg
Petra

Fred Lessing

105 posts
Montag, 18. Januar 2010 - 17:35
Ich weiss :-( Aber alles hängt davon ab, ob wir uns die private Chemo leisten können.
834 posts
Montag, 18. Januar 2010 - 18:18
Das macht mich so traurig und wütend zugleich, wenn ich so was lesen muß...
Mein Fred hat grad schon den Vorschlag gemacht, in seinem Krankenhaus mal vorzusprechen, denn wenn man überlegt, dass wir hier auch soviele türkische Mitbewohner haben, die ihre Angehörigen hier hin holen, um sie hier operieren zu lassen...

Fred Lessing

105 posts
Montag, 18. Januar 2010 - 18:36
Naja, morgen haben wir ja schon einen Kostenvoranschlag. Erst mal sehen. Wenn ich den Werdegang der deutschen Krankenkasse seit den Achtzigern mit dem der portugiesischen vergleiche, denke ich mal, dass beide Länder innerhalb der nächsten zehn Jahre auf dem gleichen Stand sein werden.
834 posts
Montag, 18. Januar 2010 - 19:03
Hast du( dein Fräuchen) diese Zeit??? ....momentan?
Es sei euch doch so gegönnt...bitte versteh mich hier nicht falsch...ich kenne mich mal gerade mit der deutschen Gesundheitsreform aus...etwas...und was gibt es Schöneres, wenn alle konform sind...

Fred Lessing

105 posts
Dienstag, 19. Januar 2010 - 10:40
Naja, ich meinte eher, dass es in Deutschland bergab geht.