sandrine

13 posts
Montag, 5. April 2010 - 14:44
Hallo!
Bis jetzt war ich stille Mitleserin in diesem Forum. Ich konnte schon einige gute Infos von Euch mitnehmen.Vielen Dank.
Zu meiner Person: Vor 1 1/2 Jahren wurde bei mir Darmkrebs entdeckt. T3, N1, M0, R0. OP, danach 6 Monate Chemo nach Folfox4.
Zu meiner Frage: Obwohl Darmkrebs doch recht häufig vorkommt, fühle ich mich als Frau als "Exotin". Wie seht Ihr das? Für Frauen gibt es viele Infos und Veranstaltungen zum Thema Brustkrebs, doch ich kenne keine einzige Darmkrebspatientin und schon gar nicht in meinem Alter! Wenn ich endlich mit jemandem über meine Krankheit spreche, ist das Gegenüber immer erstaunt darüber, dass ich nicht Brustkrebs gehabt habe, sondern Darmkrebs.
Danke für Euer Feedback.
Gruss
Sandrine

Riesterer

588 posts
Dienstag, 6. April 2010 - 12:34
Hi Sandrin,
ICH - Mann - fühl mich hier meist in der Unterzahl... smiley
also kann dein Gefühl des Exoten nicht stimmen.
bei jährlich 70.000 neuen Diagnosen, und einem relativ ausgeglichenen Verhältnisses Mann/Frau ist dein Gefühl nicht richtig.
Richtig ist jedoch daß das vermehrte Vorkommen ab dem 50.
passiert.
Folglich musst du mit reiferen blush Frauen sprechen.
M.

Wilma

140 posts
Dienstag, 6. April 2010 - 13:10
Hallo Sandrina,
Na ja als Exotin würde ich dich nicht bezeichnen, aber ich gebe dir recht, ich empfinde es genauso. Im Krankenhaus ist ein Brustkrebscentrum, für diese Frauen wird alles getan, sehr gute Beratung und treffen werden organiziert, für Darmkrebspatienten/innen wird nichts aber auch gar nichts getan. Ich habe mich überall schlau gefragt aber hier lauft nichts. Deshalb bin ich froh dass ich dieses Forum entdeckt habe, leider geht es mir in letzter Zeit so, als währen hier jüngere lieber gesehen, dabei sitzen alle im gleichen Boot, für jedem von uns ist es ein persönliches Schicksal.
Lieben Gruß
Wilma

Riesterer

588 posts
Dienstag, 6. April 2010 - 14:53
Ich fühl mich erst mal NICHT angesprochen !!! laugh
Senior !!!!! crying crying
Wo sind wir denn da ?? [smiley:confused]
Wie war das ? Man(n) und Frau ist so alt wie fühlt ???
@Birgit
45 ? Und ??? das sind ja gerade mal 10%
Das geht als Rundungs-Differenz durch ! blush

Wilma

140 posts
Dienstag, 6. April 2010 - 20:05
Hallo Birgit,
danke für die netten Wörter, die du geschrieben hast, und du hast recht, ich war ein wenig empfindlich. Es ist so wir sitzen alle im gleichen Boot, der/die eine mehr der/die andere weniger. Da ich im öffendlichen Dienst arbeite ist mein Job auf jeden Fall sicher, ist leider nicht bei allen so, da habe ich auch nicht drüber nachgedacht. Meine Kinder sind Sohn 27, Tochter 23 jahre alt, der Sohn wohnt mit Freundin in einer Wohnung, die Tochter ist grade mit ihrem Studium fertig und wohnt für ein Jahr wieder bei uns, solange Sie ihr Anerkennungs Jahr macht. Mein Ziel ist es zu sehen, wie die beiden irgendwann heiraten und Kinder bekommen. Darum kämpfe ich gegen den Krebs, und werde mich nicht unterkriegen lassen. smiley
Lieben Gruß Wilma

Teddybär

265 posts
Dienstag, 6. April 2010 - 21:32
Hallo Sandrine,
ist irgendwie schon so, wie du sagst. Als ich diese Jahr im Krankenhaus war um meinen entzündeten Port entfernen zu lassen, da hat die Ärztin aus meinem Colonkarzinom ein Mamakarzinom gemacht. Sie war dann doch sehr erstaunt, als ich ihr sagte, dass dieses nicht so ganz stimmt - nämlich wie gesagt Colonkarzimom mit künstl. Ausgang und Lebermetas. Also bei mir wurde eine Not-OP gemacht Anfang Juli 2008. Da war ich 39 Jahre alt. Werde jetzt im Mai 41 Jahre, wer hätte das gedacht? Also, du bist gar nicht so alleine smiley . Ich bin auch in der Ilco-Selbsthilfegruppe - da bin ich aber auch die jüngste Teilnehmerin. Die anderen sind gut an die 60 und älter. Ist aber sehr nett und ich profitiere auch oft von den Erfahrungen der Reiferen!
Wir können uns als "mittelalterliches Junggemüse" aber gerne mal austauschen.
Liebe Grüsse - Dagmar laugh

Riesterer

588 posts
Dienstag, 6. April 2010 - 21:42
Das wär ein Ding gewessen...
wenn die Teddy aus Versehen statt am Darm an der Brust operiert worden wäre....
[smiley:mad]
Das wäre dann mehr als ein Kunstfehler... [smiley:mad]
Obwohl dann wärste "Teddy in der BILD"
M.

maincoon10

647 posts
Mittwoch, 7. April 2010 - 09:26
guten morgen,
ich bin erst vor kurzem auf dieses forum gestossen, meine diagnose ist ja auch erst 4 wochen her - davor hab ich mich mit krebs nicht beschäfitgt;).. aber als exotisch würde ich dich auch nicht betrachten... bin weiblich 43 auch T3, n1... vor 2,5 wochen operiert..chemo folgt. wie geht es dir denn jetzt so 1,5 jahre danach? erfahrugen ausser im KH hab ich bisher noch so gut wie keine, da ich erst knapp ne woche wieder aus dem KH raus bin.. aber zu einer selbsthilfegruppe wollte ich auch gehen, weil ich mir vorstellen kann, dass es einfacher ist - wie sagt man so schön: geteiltes leid ist halbes leid?
viele grüsse
andrea

Teddybär

265 posts
Mittwoch, 7. April 2010 - 22:17
Hallo Andrea,
Ich denke, du meinst mich - oder menst du Sandrine? Ach, ist ja auch egal, ich antworte jetzt einfach mal.
Mir geht es trotz Dauerchemo gut (seit Sept. 08) jeweils jede Woche Chemo donnerstags und dann von donnerstage auf freitags eine 24h-Pumpe. Nach 6 Chemos dann eine Woche Pause, und dann das ganze wieder von vorne. Bin zwar oft muede, habe schon meinen zweiten Port, da der erste sich entzuendet hatte, um den neuen Port habe ich dann auch noch kämpfen müssen, da sich dieser auch entzündet hatte, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Es haben sich zwischendurch mal kleinere Infekte eingeschlichen. Meine Haare habe ich behalten, sind nur ein bisschen dünner gweorden, durch Erbitux (ist ein Antikörper, den ich seit Jan. diesen Jahres bekomme). Bin auch jetzt wieder in der Pubertät angekommen, so Pickel mäßig - auch ne Nebenwirkung von Erbitux. Aber es ist alles noch sehr gut auszuhalten! Ich versuche auf alle Fälle, mir Ruhe zu gönnen, mich ein wenig zu verwöhnen. Es ist schon so, dass die Krankheit oft den Alltag bestimmt. Das ist für mich nicht ganz so einfach. Ich bin dann auch Ende letzten Jahres zu einer Psychoonkologin gegangen und gehe immer noch alle 14 Tage zu ihr. Das tut mir sehr gut, hier kann ich auch mal was loswerden, was ich meinen Angehörigen nicht erzählen kann, oder will. Und die Selbsthilfegruppe ist für mich auch eine Bereicherung. In unserer wird auch nicht immer über Krankheit usw. gesprochen, es gibt auch durchaus noch ganz normale Themen. Aber wenn ich hie Hilfe benötige, auch in Sachen Stoma, so bekomme ich diese sofort.
Dies war jetzt mal so die Kurzfassung. Falls du Fragen hast, melde dich einfach. Es gibt hier viele, viele nette Leute laugh , die dir weiterhelfen können!
Alles Liebe - Dagmar

sandrine

13 posts
Donnerstag, 8. April 2010 - 10:03
Hallo!
Herzlichen Dank für Eure Antworten. Ich bin erst jetzt wieder am Computer, um zu antworten.
Meine Chemo ist jetzt über ein Jahr her. Ich habe sie relativ gut vertragen, aber leider ist mir ein Souvenir geblieben: das Kribbeln in den Füssen. Nach der letzten Dosis hats angefangen. Das Kribbeln in den Händen ist wieder verschwunden, aber in den Füssen habe ich immer noch "Ameisenrennen".
Wegen meines Alters schockiere ich immer noch Leute, denen ich von meiner Krankheit erzähle. Klar, binde ich das nicht jedem auf die Nase. Doch gab und gibt es immer wieder Situationen, wenn gewisse Leute stets über ihre noch so harmlosen Probleme jammern, wo mir dann irgendwann der Kragen platzt und ich ihnen meine Geschichte erzähle...
Als mein ausgedünntes Haar wieder nachgewachsen ist, habe ich aber auch sehr viele Komplimente (sogar von fremden Leuten) erhalten. Ich habe mich aber nicht getraut, dann die Wahrheit zu sagen. Insgeheim habe ich nur gedacht:
"Wenn die wüssten, dass...".
Ich habe mein Problem schon erkannt. Dies kann mir auch kein Psychologe abnehmen. Ich stehe in meinem Umfeld alleine da mit meiner Krankheit, meiner Angst vor einem Rückfall. Meine Kinder sind noch zu klein, um es zu begreifen (sie sind aber informiert), mein Mann hat um sich herum "einen Schutzwall aufgebaut", wo die Angst vor einem Rückfall gar keinen Platz hat.
Neulich war ich an einem Vortrag über Darmkrebs, vielleicht auch in der Hoffnung, mit jemanden in meinem Alter über diese Krankheit zu sprechen - Fehlanzeige! Das Durch-schnittsalter der Zuhörer war über 65. Ja, an diesem Vortrag kam ich mir wirklich vor wie eine Exotin!
Darum bin ich froh, dass es dieses Forum gibt, und ich merke, nicht allein zu sein. blush
Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag!
Gruss
Sandrine
834 posts
Donnerstag, 8. April 2010 - 14:08
Hallo Sandrine,
na wie sollte ich mich denn dann mal bezeichnen?
mir kommt da gerade....
crying gut gereiftes, mittelaltes Fallobst und Fallobst deshalb, weil ich hier nämlich "nur" Angehörige von einem "mittelalten Gouda" bin....so eher eingereiht in die Kategorie von Manni und Wilma, hallo ihr Zwei!!!! cool
Ansonsten ist hier eigentlich gerade die Damenwelt aus den jüngeren Jahren vertreten. Ich glaub unser Teddy ist die Jüngste wink gerade auch schon, weil sie noch echt in der Pubertät steckt, so ca. 14 also, hi, hi., aber das hat sie ja schon geschrieben.
Wilma, müssen wir uns halt zusammentun...
Mein Mann ist so alt wie du und unser Sohn ist so alt wie deiner.
Nehmen wir uns als "mittelalte Gouda" halt dem Junggemüse an, wozu hat man uns denn sonst solange Reife-und Lagerzeit gegönnt, gell....ach ja und den Manni blush schnappen wir uns dann, der passt auch besser in unsere Käseabteilung als auf den Tisch mit den Frischeprodukten.
Man ist doch eh nur so alt, wie man sich fühlt, stimmt`s.
Aber nichtsdestotrotz finde ich es überhaupt nicht wichtig, wie alt ein Betroffener oder Angehöriger ist. Ich schreibe oder antworte genauso gerne einem Mädel mit 19, die meine Tochter sein könnte, wie mit einem Ü60-er. Das was an Erfahrungswerten, Infos oder Menschlichkeit rüber kommt, ist für mich persönlich das Wichtigste.
Und das wurde mir hier zuteil.
lg
Petra

Chicana

413 posts
Donnerstag, 8. April 2010 - 18:28
und den gut gelagerten Emmentaler schon vergessen?
Viel Käse um ein paar Löcher! Sorry.
Ich habe nicht "hier" gerufen, als der Krebs verteilt wurde und denke, niemand ob jung oder mittelalter hat es sich ausgesucht und seit ein Nachbar mich in der Onkologie gesehen hat, weiss das ganze Städtchen von meiner Krankheit und ich mache auch kein Geheimniss daraus. Im Gegenteil, kürzlich habe ich ein ehemalige Arbeitskollegin zur Darmspiegelung begleitet, die ich nach vielen Gesprächen von der Notwendigkeit überzeugen konnte.
Wir kämpfen doch alle um unser Leben.
Lg. Chicana
834 posts
Donnerstag, 8. April 2010 - 20:22
Zu dumm,
wie konnte ich nur unseren Schweizer Emmentaler vergessen? wink
Chicana, kannst du mir noch mal verzeihen.... blush
Oh stelle gerade fest,
die Käsetheke füllt sich.
Ist da noch jemand, den wir vergessen haben könnten ?
Uns fehlt da noch Old Amsterdam, Parmesan, Griêre....
lg Petra

Teddybär

265 posts
Donnerstag, 8. April 2010 - 22:01
Hallöchen,
gehe natuerlich auch gerne mit euch in die Käsetheke so als "junger Gouda" laugh ! Möchte aber gerne zum Old Amsterdam reifen ueber lange, lange Zeit! Also bitte nicht vorher anschneiden crying !
Wuensche allen Käsesorten einen schonen Abend - der Minigouda Dagmar laugh

maincoon10

647 posts
Freitag, 9. April 2010 - 14:22
Hallo Dagmar,
danke für die Begrüssung und die aufmunternden Worte! Auch dir alles alles Gute... Ich bin echt immer wieder begeistert, wie viel Lebensfreude aus Euren Worten (aus meinen wohl auch) zu lesen ist...
Schönes Wochenende, auch wenn das Wetter nicht mehr ganz so toll werden soll.
Andrea