s.l.

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Sonntag, 6. Juni 2010 - 12:47
Hallo Sabine,
ich würde meine Mutti da voll unterstützen, und die Zeit die noch bleibt einfach genießen.
Meine Oma war leicht über 80 als sie gestorben ist, sie wollte auch in kein Krankenhaus, obwohl die Hausärztin ihr gesagt hat, das es nur eine "Kleinigkeit" zu operieren sein (was an der Blase), aber sie wollte einfach nicht und ist dann zu hause gestorben, während ich die Hand gehalten habe, sie sagte immer irgendwann muß jeder gehen, wie ein altes Schiff das nicht mehr fahren will. Sie war nie krank, und alles war gut...
Unterstütze deine Ma, das sie keine Chemo macht finde ich gut, so hat sie wenigstens noch ein paar schöne Monate und vielleicht auch länger, das weiß nämlich niemand, mir ging es nach der OP am Besten...ich bereue überhaupt so eine Scheiß chemo gemacht zu haben...alle meine Schwierigkeiten und alle folgekrankheiten waren auf die chemo zurückzuführen. und auf das geschwächte Abwehrsystem, was ja die chemo auslöst.Gut ok, vielleicht würde ich es wieder machen aber mit 80 NEVER.
Es gibt auch nicht eine Statistik, die aussagt, wieviele nicht auch ohne Chemo überlebt hätten.
In Magdeburg ist es auch sonnig....Grüße nach Berlin
Kopf hoch, und bloß keine Vorwürfe an die Mutti, lieber unterstützen und für sie da sein.
Steffi

s.l.

27 posts
Sonntag, 6. Juni 2010 - 21:10
Danke liebe Steffi, so will ich es auch tun. Ich hoffe und bete sehr, dass dieser Zustand lange anhält und sie im November ihren 80.Geburtstag in guter Verfassung feiern kann. Aber du weisst ja offenbar selber, die Angst bleibt.
Dir alles Gute und eine schöne sonnige Woche,
Viele Grüße, Sabine

annachristine

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Sonntag, 6. Juni 2010 - 22:13
Hallo Sabine,
es wird einen sehr trifftigen Grund für die Ablehnung der Chemo durch Deine Mutti geben. Die Belastung durch die Chemo ist enorm. Wie Steffi dir ja geschrieben hat, sind diese auch für "junge Patienten" groß und haben lang jährige Folgeerkrankungen.
Lebe mit Deiner Mutti jeden Tag, so als könnte es der letzte sein. Setzte ein Ziel mit ihr zusammen, das der 80. Geburtstag ist und dann wieder neue Ziele (Weihnachten usw.) Du wirst sehen, man kann dann damit anders umgehen.
Ich habe mit meiner Mutti sehr viel Zeit seit ihrer Darmkrebsop verbracht. Es hat schöne und schlechte tage gegeben. Ich habe sie immer ermuntert für ein Ziel zu kämpfen, obwohl ich wußte, daß sie das Jahresende nicht erreichten würde. Mein Galgenhumor etwa?
Rede aber auch mit Deiner Mutti über alles, was das Ende bedeutet. Nichts ist schlimmer, als den bestehenden Wunsch nicht erfüllt zu haben, weil man in nicht kannte.
Besuche auch mit ihr zusammen ein Hospiz; auch wenn sie zu Hause sterben will. Es wenigstens gesehen zu haben und dort auch Hilfe in einer ganz anderen Art zu erhalten ist auch für Dich wichtig.
Meine Mutti lebt in einem Seniorenheim. Nach ihrer OP habe wir eine Tagesfahrt des Seniorenheimes gemeinsam gemacht. Meine Mutti hat diese Fahrt sehr genossen. Auf dem Hexentanzplatz in Thale, habe ich sie mit ihrem Rollstuhl in den Hexenkreis gesetzt und wir haben uns die Besonderheiten der Hexen und des Teufels angesehen und sehr gelacht. Ich hatte Mutti im Rollstuhl, weil es für sie ansonsen eine zu große Belastung gewesen wäre.
Von dieser Fahrt habe ich ihr Wochen später immer noch im KH erzählt.
Wünsche Dir ganz viel Kraft und Einfallsreichtum für die Zeit mit Deiner Mutti. (Ich habe Dir auch eine PN geschickt.)
Viele Grüße
Anna-Christine
Gast
Sonntag, 6. Juni 2010 - 22:39
Liebe Anna-Christine,
ich habe dir auch geantwortet per PN.
Gute Nacht, Sabine