Nach über einem Jahr nach der Diagnose Darmkrebs - Rektumkarzinom-melde ich mich, umAnderen Mut zu machen! Ich war 43 Jahre alt, als es mich traf und ich mich hier völlig verzweifeltanmeldete, um mir die Angst von der Seele zu schreiben. Ich habe laut der Ärzte alles richtig gemacht - ich hatte ein wenig Blutanhaftungen im Toilettenpapier - mehr nicht - aber es ging nicht weg und mein direkter Weg führte mich zum Proktologen, der bereits im Rektum das Übel fand. Einen kleinen 1 cm großen Tumor. Nach einigen Untersuchungen und nach der großen OP war klar - ich hatte Glück - der Tumor war im ersten Stadium (T1N0M0). Ich bekam keine Chemo und keine Bestrahlung, weder vor noch nach der OP. Nach der OP war einiges im Argen. Mein rechtesBein war durch einen Lagerungsschaden bei der OPgelähmt - derFemoralisnerv wollte nicht mehr "arbeiten" - aber durch viel Reha und viel eigenem Willen war dies nach einem halben Jahr wieder okay. Ich hatte über drei Monate einen suprapubischen Blasenkatheter, weil durch die große OP auch meine Blase bzw. deren Nerven "genervt" waren. Aber mit Hilfe einer sehr guten Spezialistin "läuft" es wieder gut. Obwohl ich sonst keine Probleme mit der Wundheilung hatte - meine Narben wollten nicht zugehen - es hat über drei Monate gedauert und schön ist anders - aber völlig egal. Für drei Monate bekam ich einen künstlichen Darmausgang, den ich zwar selbstständig versorgt ,aber auch gehasst habe. Aber auch der ist jetzt seit einem Jahr wieder an Ort und Stelle. Und gut, dass einem die Ärzte nicht alles sagen. Die Monate nach der Rückverlegung sind alles andere als angenehm. Aber mittlerweile ist es um einiges besser und ich will nicht klagen. Die Nachuntersuchungen alle drei Monate werden von mir penibel eingehalten. Eine Proktoskopie vor zwei Monaten zeigte keine bösen Überraschungen. Die CT sind alle okay. Mir geht es sehr gut. Zwar gibt es auch Tage, wo man nicht so gut "drauf" ist und Angst hat oder der Darm will nicht so und man rennt zig Mal auf die Toilette - aber es wird jeden Tag besser. Leider gibt es auch Trauriges - meine Mutter erkrankte zur selben Zeit wie ich an Magenkrebs. Sie hat viel zu lange gewartet und hatte bereits das vierte Stadium erreicht, als sie zum Arzt ging. Sie ist leider im Juli 2010 gestorben. Ich konnte nicht viel helfen , da ich selbst noch zu kämpfen hatte - dieser Umstand belastet mich, da sie sehr viel allein war und allein mit der Angst leben musste. Ich hingegen hatte und habe meinen Mann, der immer für mich da war und da ist. Ich kann nur jedem empfehlen, zum Arzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen, wenn man Blut im Stuhl feststellt. Die Untersuchungen tun nicht weh. In meiner Familie gab es bislang weder Darm - noch Magenkrebs. Danke an die, die mir hier im Forum Trost gespendetund mir Tipps gegeben haben.
Binweg
596 postsIch finde das wunderbar, was du alles schreibst.
Ich bin nicht betroffen, ich bin Angehörige, aber... mein Mann ist viel zu spät gegangen und ich weiß nicht, wie alles endet.
Aber ich lebe jeden Tag aufs Neue und freue mich, dass er da ist. LG rosti55
Danke für die nette Rückmeldung. Ich hoffe, dass ihr noch viele schöne Tage gemeinsam genießen könnt und auch Tage habt,an denen die Krankheit nicht die erste Stelle einnimmt.
Michelle_59
74 postshallo susanna
sag mal wie war das nach der rückverlegeung ich bin im september dran und es würde mich interessieren ob die ganzen horrorgeschichten stimmen
susanna67
12 postsHallo Michelle,
ich habe Dir eine persönliche Nachricht geschickt.
Gruß Susanna