Hallo zusammen,
für alle, die aufgrund von einer Darmkrebs-Erkrankung von Angehörigen und Freunden zum ersten Mal auf dieser Seite gelandet sind, will ich hier mal eine Zusammenfassung von dem geben, was ich in den vergangenen Tagen so gelesen habe:
1.) Eine Darmkrebs-Erkrankung ist kein Todesurteil! Man(n) oder Frau kann auch mit dieser Diagnose noch sehr alt werden. Natürlich schwinden die Überlebens-Chancen mit zunehmenden Alter, aber weil diese Erkrankung meistens in den 50ziger-60ziger Jahren auftritt, ist die Überlebensrate gut!
2.) Ein Stoma (der künstliche Darmausgang) wird meistens dann bei einer OP angelegt, wenn ein Darmverschluss oder ein Darmdurchbruch zu erwarten ist. Das Stoma ist zunächst für den Betroffenen sehr lästig, zumal er nicht weiss, wie er damit umgehen soll. Als Erstes sollte sich der Betroffene nicht darauf einlassen, dass die Stoma-Versorgung nur im Liegen erfolgen kann (das hat mir mein Stoma-Berater empfohlen). Im Liegen kann man nie die Stoma-Versorung selbst vornehmen, sondern ist immer auf eine Hilfe angewiesen! Im Stehen und mit einem Spiegel kann ich das Stoma und dessen Umgebung selbständig reinigen, mir eine neue Basisplatte und den Beutel selbst aufsetzen (bei dicken Menschen ist das etwas schwieriger wegen der Sichtbehinderung). In den ersten Wochen und Monaten ist hier eine partnerschaftliche Hilfe sicherlich notwendig, aber dann kann der Betroffene auch über sich hinauswachsen und sich selbst helfen. In vielen Fällen versprechen die Ärzte, dass das Stoma nach einigen Wochen oder Monaten zurückverlegt werden kann. Verlasst Euch nicht darauf, denn Erstens kann der Schliessmuskel derart erschlafft sein, dass man(n) nach einer Zurückverlegung des Darm-Ausgangs in den Bauchraum seinen Stuhl nicht selbständig halten/kontrollieren kann und Zweitens, wenn der Tumor wiederkommt, was dann? Wieder Stoma und später wieder die Zurückverlegung usw.....? Dann lieber ein Leben lang mit Stoma!
3.) Während einer Krebs-OP wird den Patienten meistens ein Port angelegt. Der Port ist ein ständig zugängiger Eingang in das Venen-System des Erkrankten. Über den Port wird die Chemo-Therapie verabreicht und ausserdem der Blutwert des Patienten ermittelt (Ein- und Ausgang). Der Port ist für andere Mitmenschen nicht sichtbar und wird meistens im Bereich über der Brust (rechts oder links) angebracht, hilft aber den Onkos(Onkologen) bei der Chemo-Therapie. Der grosse Vorteil ist, dass nicht ständig Venen angestochen werden müssen, denn die Venen altern und verhärten sich, je mehr sie benutzt werden.
3.) FOLFIRI oder FOLFOX sind sog. "Regime" in der sog. "Chemo-Therapie". Hierbei handelt es sich um Medikamente, die während einer Chemo-Therapie angewandt werden:
FOLFIRI setzt sich zusammen aus FOL-Säure und IRInotocan. FOLFOX setzt sich zusammen aus FOL-Säure und OXilarplatin. Beide Methoden/Regime werden heute bevorzugt bei der Behandlung von Rektal/Colon-Karzinomen eingesetzt. Wer sich weiter invormieren möchte, kann das unter Eingabe von "FOLFIRI" oder "FOLFOX" hier oder bei de.wikipedia.org tun.
Zum Schluss: Ich bin kein Arzt sondern nur Betroffener. Ich will auch nichts bewerten, wass gut oder schlecht ist. Das muss jede(r) für sich selbst beantworten. Ich möchte nur, dass diese Themen wieder ganz nach oben kommen!
An alle Leidensgenossen
hilli
Binweg
596 postsErst mal ein Riesendank an dich, Hilli für diese gute und klare Beschreibung.
'Ich bin zwar nur
Angehörige, aber ich weiß, wovon du schreibst, seit Dezember 2009 gehört das alles auch zu mir.
Die rückverlegung des Stoma bei meinem Liebsten, das geht auch nicht, also leben wir mit dem Blubb ganz gut zusammen.
Die Naht im bauch, wo ein halber Meter rausmusste, ist zu eng.Müsste auch opieriert werden
Also lassen wir den Ausgang, das einzig unsympathische ist, dass ab und zu der Darm wieder anfangen will zu schaffen und dann kommt mein Mann drei, vier tage nicht vom Clo runter, weil es auch hintenrauskommt. koliken wie eine Geburt, und der Stuhldrang und die Winde....
Woher soviel Schleim und Altmaterial kommt, das wissen die götter, wir nicht.[smiley:smiley-sealed]
Wir leben gut so und das Staging und die Chemo ist auch momentan für ihn total wurscht. Ich kann es annehmen, es ist seine Entscheidung und sein Körper, und die Nebenwirkungen der chemo, ob die für die Verlängerung eines Lebens so entscheidend sind, das bezweifeln wir auch.
Seine alte Kraft kommt wieder und er schafft körperlich wie verrückt, es geht ihm gut.
Dir alles Gute aus Bayern
rosti und mann
Hallo rosti + mann,
dass mit dem Rest-Stuhl kenne ich auch nur zu Gute. Ist vielleicht ein Anzeichen dafür, dass noch Leben da ist. Zur Zeit habe ich ca. alle drei Stunden diese Wehen-Krämpfe. Gibt nur zwei Möglichkeiten:
Entweder aussitzen oder auf die Toilette. Wenn ich aussitze, weiss ich, dass sie nach 10-120 Minuten wieder auftauchen. Nach der Toilette habe ich ca. 180 Minuten Ruhe. Das Beste war allerdings nach meiner OP im Juni 2009: da hatte ich ca. 9 Monate überhaupt keinen Stuhlgang aus dem Restdarm, da konnte ich gehen, wohin ich wollte und das ohne jedwede Probleme! Das waren Zeiten
! War aber auch irgendwie komisch und unnatürlich!
Bis demnäxt...
Helmut
Hallo rosti + mann,
dass mit dem Rest-Stuhl kenne ich auch nur zu Gute. Ist vielleicht ein Anzeichen dafür, dass noch Leben da ist. Zur Zeit habe ich ca. alle drei Stunden diese Wehen-Krämpfe. Gibt nur zwei Möglichkeiten:
Entweder aussitzen oder auf die Toilette. Wenn ich aussitze, weiss ich, dass sie nach 10-120 Minuten wieder auftauchen. Nach der Toilette habe ich ca. 180 Minuten Ruhe. Das Beste war allerdings nach meiner OP im Juni 2009: da hatte ich ca. 9 Monate überhaupt keinen Stuhlgang aus dem Restdarm, da konnte ich gehen, wohin ich wollte und das ohne jedwede Probleme! Das waren Zeiten
! War aber auch irgendwie komisch und unnatürlich!
Bis demnäxt...
Helmut
Binweg
596 postsThanks, habs gelesen, 1000 Dank. Mein GöGa ist darin einsichtig, die Schmerzen sind schon schrecklich, ich denke, wie eine Geburt......rosti