Denny_Almeria

4 posts
Montag, 2. Januar 2012 - 03:14

Hallo Zusammen,

ich möchte mich zunächst einmal als neues Forummitglied vorstellen und ein dickes Lob an die Forenbetreiber aussprechen. Ich finde es toll, dass sich jemand die Mühe gemacht hat und ein solches Forum kostenfrei ins Leben gerufen hat und es fortlaufend am Laufen erhält.

Ich selbst habe vergangenen Freitag meine Diagnose erhalten (Dickdarmkarzinom - Kolon transverso - mit ausgebildeten Leber- und Knochenmetastasen) Da ich zu den Menschen gehörte, welche immer dachten, so etwas passiert nur "den anderen", hatte ich mich eigentlich nie mit diesen Thema intensiv beschäaftigt und bin daher sehr froh, hier doch viele Informationen erhalten zu können. Besonders, weil ich (wie meinem Profil ja auch zu entnehmen ist) in Spanien lebe und es daher schon sehr hilfreich ist, in meiner Muttersprache lesen zu können, was mich in Zukunft so alles erwarten kann. Ich beherrsche zwar auch die spanische Sprache; aber auf der Strasse zu kommunizieren ist halt doch etwas anderes, als die medizinischen Fachausdrücke zu verstehen.

Also wünsche ich allen erstmal ein frohes Neues Jahr 2012; und vor allem eine positive, gesundheitliche Entwicklung für uns alle und natürlich allen Angehörigen von Betroffenen.

Viele Grüsse aus dem eigentlich doch recht schönem Andalusien wünscht euch,

Denny

landtechniker

578 posts
Montag, 2. Januar 2012 - 17:18

Hallo Denny,

wenn man deinen Bericht so liest, hört sich das ertmal nicht so gut an. Metastasierung ist immer ein Zeichen dafür, dass man zu lange gewartet hat. Vielen von uns geht es genau so. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass der Primärtumor gestoppt, also nach Möglichkeit operiert wird. Das kann auch bei Metastasen möglich und sinnvoll sein. Metastasen sollen aber nach neueren Erkenntnissen nicht mehr weiter streuen. Sie können dann ggf. mit anderen Verfahren behandelt werden.

Du hast einen ersten wichtigen Schritt nach der Diagnose getan: dich damit auseinander zu setzen und dich zu informieren. Such die beste medizinische Behandlung, die du kriegen kannst, am besten in einem zertifizierten Darm- oder Tumorzentrum. Die haben regelmäßig mit diesen Dingen zu tun und kennen in der Regel die besten Behandlungsmethoden.

Ich kenne das spanische Gesundheitssystem nicht, hoffe aber, das entsprechende Spezialisten in erreichbarer Nähe sind.

Herzlich willkommen im Forum (auch wenn ich du - wie ich - sicher gerne darauf verzichten könntest). Stelle hier Fragen die du hast, ich hoffe, dass auch die anderen Forumsteilnehmer langsam wieder aus ihrem Winterschlaf erwachen und dir antworten. Im Moment tut sich beängstigend wenig hier. Du wirst manch gute Antwort erhalten.

In diesem Sinne viel Glück für das neue Jahr 2012. Landtechniker

P.S.: Wie du gemerkt hast, ist dies ein offenes Forum. Gib also nur die Daten von dir Preis, die du weltweit veröffentlicht haben möchtest. Ledier gibt es viel zu viele Knallköpfe, die diese Offenheit missbrauchen.

Biggi

506 posts
Dienstag, 3. Januar 2012 - 15:33

Hallo Denny,

auch ich erst seit gestern abend wieder aus einem Kurzurlaub auf der Insel zurück und begrüße dich. Ich lebe seit 4 Jahren mit der Diagnose und seit 3 Jahren mit Lungenmetastasen. Ich bekomme wöchentliche Chemo und mir geht es gut damit. Es sind sogar Metastasen im Bauchfell gewesen, aber durch die Chemo seit 2 jahren verschwunden ! Vieles ist machbar. Also hab Vertrauen und behalte eine positive Grundeinstellung. Schön dich in unserer Runde zu haben.

Liebe Grüße

Biggi

Denny_Almeria

4 posts
Dienstag, 3. Januar 2012 - 18:12

Hallo Landtechniker und Biggi,

vielen Dank für eure Antworten und die aufmunternden Worte. Es tut gut zu wissen, in einer Gemeinschaft Betroffener zu sein; auch wenn jedes Mitglied dieser Gemeinschaft sicher auf diese Mitgliedschaft verzichten würde.

Ich bin noch dabei, zu analysieren, ob und in wie weit das spanische Gesundheitssystem in Krebsangelegentheiten mit dem deutschen System vergleichbar ist. Generell ist das Gesundheitssystem hier deutlich schlechter als in Deutschland (von Ausnahmen abgesehen). Aber ok, ich habe irgendwann mal die Vorteile des Lebens hier geniessen wollen, dann muss ich jetzt evtl. auch mit den Nachteilen leben. Aber wie gesagt, bin noch am forschen smiley

Heute haben sie mir zumindest den ersten OP-Termin für kommenden Montag in Almeria gegeben, wo angeblich eine auf Darmkrebs spezialisierte Abteilung existieren soll. Mich wundert nur, dass sie mich direkt nach der OP wieder zurück in das "normale" Krankenhaus verlegen wollen. Aber ich werde da mal nachfragen.

Euch alles Gute und ich werde sicher noch viele Fragen stellen und hoffe, gelegentlich auch mal die Eine oder Andere Auskunft geben zu können.

Viele Grüsse aus Andalusien,

Denny

Gast
Mittwoch, 4. Januar 2012 - 14:04

Lieber Denny,

für Montag sind alle Daumen für dich gedrückt. Ich wünsche dir, dass die OP gut verläuft und du schnell wieder auf die Beine kommst.

Einen Schutzengel und tausend gute Gedanken

sendet dir nach Spanien

Biggi

maincoon10

647 posts
Freitag, 6. Januar 2012 - 08:06

hi denny,

ich mach mal mit beim Daumendrücken!!! Alles gute für Dich.

lg andrea

Denny_Almeria

4 posts
Freitag, 6. Januar 2012 - 21:08

Ich danke euch für das Daumen drücken. Morgen früh geht´s zwecks OP-Vorbereitung wieder ins Hopital und dann werde ich nach Montag, sobald ich wieder online sein kann, mal einen Statusbericht zur OP schreiben.

Bis dahin alles Gute für euch,

Gruss,

Denny

Gast
Montag, 6. Februar 2012 - 12:27

Hallo Zusammen,

sorry, dass ich mich erst so spät wieder melde. War ein bisschen viel Durcheinander hier. Hatte ja gesagt, dass ich mich nach der OP wieder melde und berichte. Nunja, die OP war dann doch gar nicht die von mir vermutete OP (sprich Tumorentfernung), sondern mir wurde lediglich ein Stent eingesetzt. Wieder zuhause, hat sich dort dann irgend etwas entzündet,was mir höllische Schmerzen bereitet hat. Meine Frau hat dann die Ambulanz gerufen und ich wurde wieder ins "Provinzkrankenhaus" gebracht. Dort wurde die Entzündung dann mit Antibiotica behandelt und die Schmerzen gingen dann nach ein paar Tagen auch wieder zurück. Aber fast 7 Tage nur auf dem Rücken liegend und ohne Essen (abgesehen von der Nahrungsaufnahme via Infusion) waren ganz schön hart...

Allerdings kann ich seitdem nicht mehr sitzen. Sobald ich länger als 10-15 Minuten auf nem Stuhl oder Sessel sitze, fangen die Schmerzen im Rücken wieder an. Und das auch trotz sonst gut wirkender Schmerzmittel. Kennt dieses Phänomen auch jemand von euch?

Inzwischen bin ich auf der onkologischen Abteilung in Almeria, soll diese Woche zwecks PET nach Granada verlegt werden. Leider können die Ärzte (glaube, es sind inzwischen 6 oder 8 Ärzte damit betraut), sich immer noch nicht entscheiden, ob sie mich operieren wollen oder es ihnen zu "kompliziert" erscheint. Ist das ein schlechtes Zeichen? So langsam bekomme ich das Gefühl, hier doch an meine Grenzedn der Kommunikationsfähigkeit zu stossen. Dachte immer, mein Spanisch sei recht gut; aber jetzt kommen mir da doch Zweifel.

Nunja, wir warten erstmal den PET ab und dann werden sie mir ja wohl etwas konkretes sagen können.

Euch allen auf jeden Fall alles erdenklich Gute und viel viel Kraft und Willen - auch für die Angehörigen... Ich sehe das immer an meiner Frau, dass die Angehörigen manchmal sich schwerer tun, als wir Betroffenen selbst. Oder ist das bei euch anders?

Viele Grüsse aus Andalusien,

Denny

Gast
Montag, 6. Februar 2012 - 13:21

Hi Denny,

erst mal hallo... ;) mir kommt das bei dir alles etwas komisch, zu langsam vor, ich glaube es wäre gut, wenn du dich in ein darmzentrum (so was muss es doch in spanien auch geben) verlegen lässt, wo verschiedene spezialisten für deine behandlung bereit stehen (gastroentorologe, chirurug, onkologe usw.).

PET ist eine gute Sache, aber in Deutschland wird es z.b. (soweit ich weiss) nie vor der OP gemacht, sondern immer erst danach im Rahmen des Stagings und soweit ich weiss auch von den gesetztlicken Kassen nicht bezahlt vor der OP.

Kannst du dich in ein Darmzentrum verlegen lassen?

lg andrea

Gast
Montag, 6. Februar 2012 - 15:30

Hallo Denny,

mir erscheint das Vorgehen der Ärzte auch als zu zögerlich bzw. langsam. Da ich auch Spanisch spreche, habe ich mal gegoogelt, wer Dich evtl. sachkundig informieren könnte - möglicherweise hast Du das an diesen Stellen ja auch schon längst getan, aber falls nicht: ruf an, frag nach Darmzentren (centros especializados para cirurgía y tratamiento de cáncer colorrectal) - Zeit spielt immer eine wichtige Rolle bei Krebs.

In Almería gibt es eine Zweigstelle der Asociación Española Contra el Cáncer:

Sede Provincial de Almería: c/ Gerona, 38. 04002 Almería. Telefon: 950 24 42 06


Die Info-Hotline der AECC für Almería: 950 235 279

Infocáncer: 900 100 036


Dann gibt es noch die SEOM Sociedad Espanola de Oncología Médica

C/Velázquez, 7 - 3º planta
28001 Madrid
Tel: 91 577 52 81
Fax: 91 436 12 59
seom@seom.org


Die haben eine Info-Broschüre zum Thema Darmkrebs herausgebracht, die Du Dir hier herunterladen kannst:

http://www.seom.org/seomcms/images/stories/recursos/infopublico/publicaciones/Libro_CUESTIONES_COLORRECTAL.PDF


Da findest Du sicherlich viele nützliche Infos zum Darmkrebs, aber auch einige Web-Adressen, wo Du Dich evtl. noch weiter informieren kannst, hoffentlich auch über die Vorgehensweise in Spanien.

Auf jeden Fall stimme ich den anderen zu: das allerwichtigste ist, dass Du von professionellen, auf Darmkrebs spezialisierten Ärzten und Chirurgen betreut wirst.


Gast
Montag, 6. Februar 2012 - 15:39

Ich nochmal. Falls Du aus irgendeinem Grund die Broschüre nicht öffnen können solltest, habe ich Dir mal alle wichtigen Adressen herauskopiert, bei denen Du Dich noch zusätzlich informieren/helfen lassen kannst:

EUROPACOLON ESPAÑA
Paseo de la Castellana, 201, 6º
28046 Madrid
Teléfono: 913 449 239


SEOM
C/ Conde de Aranda, 20, 5º D
28001 Madrid
Teléfono: 91 577 52 81

TTD
Plaza de Castilla, 3, 8º D-1
28046 Madrid
Teléfono: 91 378 82 75

MINISTERIO DE SANIDAD Y CONSUMO
Paseo del Prado, nº 18-20
28014 Madrid

AECC
C/ Amador de los Ríos, 5
28010 Madrid
Teléfono: 91 319 41 38

ASOCIACIÓN DE AYUDA A ENFERMOS
ONCOLÓGICOS (Oncomadrid)
C/ Esteban de Arteaga, 4, 1º B
28019 Madrid
Teléfono: 91 469 64 47 / Fax: 91 569 32 09

Gast
Montag, 6. Februar 2012 - 23:04

Hallo Andrea und Ingwertee,

vielen lieben Dank für eure Antworten und Hinweise. Vor allem für die zahlreichen Adressen und Links. Die kannte ich bisher noch nicht. Ich habe bis jetzt wohl zu sehr auf die fachliche Qualität der hiesigen Ärzte vertraut, als das ich mich mit anderen Info-Stellen befasst habe. Offensichtlich ein Fehler, den ich umgehend beheben werde.

Es hat mich ja auch schon stutzig gemacht, dass die mir zwar am 23.12.11 (nur schriftlich) die Diagnose geben, ich dann aber fast 2 Monate weiter im Provinzkrankenhaus behandelt wurde, wo es nicht mal einen Onkologen gibt.

Naja, zumindest bin ich jetzt in Almeria wenigstens auf einer Onkologieabteilung. Aber ihr habt Recht, die bisher schon vertane Zeit macht mich wahnsinnig. Schmerzen werden immer stärker, wöchentlicher Wechsel oder Erhöhung der Schmerzmittel, aber niemand will etws konkretes unternehmen.

Nunja, heute Nachmittag wurde mir dann mitgeteilt, dass man sich doch zu einer OP entschieden hat. Allerdings möchten sie dazu erst das PET-Ergebnis haben. Angeblich können sie momentan das ganze Ausmass der Verbreitung nicht richtig einschätzen. Keine Ahnung, ich bin nur Laie. Auf jeden Fall werde ich mich mal mit den von Ingwertee geschickten Stellen in Verbindung setzen.

Meine Frau drängt immer mehr darauf, dass ich zurück nach Deutschland gehen soll, um mich dort behandeln zu lassen. Aber dafür verbrauche ich ja noch mehr Zeit mit dem ganzen Behördenkram und die würden die Untersuchungen ja doch auch wieder von vorne anfangen, oder?

Danke euch erstmal für die Unterstützung und ich halte euch auf dem Laufenden, wie die Spanier mit diesen Dingen weiter so umgehen.

Viele liebe Grüsse an Alle,

Denny aus Andalusien

Gast
Dienstag, 7. Februar 2012 - 08:41

hallo denny,

ich wünsche dir alles gute und denke dass dies der richitge weg ist, den du jetzt einschlägst.. eine idee - bist du denn in deutschland noch krankenversichert? wenn ja, könntest du ja um eine zweitmeinung in einem darmzentrum (parallel) anfragen. wenn es eilig ist, handeln die oft sehr schnell.

alles gute für dich

lg andrea