Hallo zusammen,
dachte mir, ich mache mal einen neuen Thread auf, da ich ja doch über die "Neuvorstellung" schon hinaus bin.
Wie man dem erwähnten Thread Neuvorstellung entnehmen kann, warte ich hier in Spanien nun schon seit dem 19. Dezember 2011 darauf, dass bei mir mal irgend etwas geschieht; ausser dauernden Untersuchungen und Anpassen der Schmerzmittel.
Nun, offentsichtlich mit ganz lieben Dank an Andrea und Ingwertee, welche mir die entscheidenden Tips gegeben haben, habe ich mich letztendlich an die AECC in Almeria gewandt (Danke nochmal für den Super-Tip, Ingwertee). Ich weiss nicht genau, was die dann mit den Ärzten hier in Almeria kommuniziert haben, aber plötzlich bekam ich dann Dienstag endlich den Termin zur PET-Untersuchung in Granada. Und heute beginnt die Chemo-Therapie (lt. Ärztin zunächst für 14 Tage) und parallel soll morgen dann auch die Bestrahlung stattfinden. Nach den 14 Tagen wollen sie die Entwicklung prüfen; um dann über eine anstehende Operation zu entscheiden.
Die PET-Untersuchung hat die bisherigen Untersuchungen bestätigt. Primärtumor im Kolon Transverso und 3 Metas in der Leber. Davon 2 relativ grosse (was man darunter auch immer verstehen mag) und ein noch ziemlich kleiner. Zu guter Letzt 2 Metas im Rippenknochen (wenn ich das denn wieder richig verstanden habe). Die Ärztin sagte, dass die Schmerzen in erster Linie durch den Tumor ausgelöst werden, welcher durch seine Grösse Druck auf die Rippen und Organe ausübt. Dieser Schmerz soll im Laufe der ersten Tage während der Therapie zurück gehen, da der Tumor selbst als Folge der Medikamente und der Bestrahlung kleiner wird.
Könnt ihr das mit euren Erfahrungen so bestätigen?
Ungeachtet dessen hat mir die Ärztin bereits vor einigen Tagen auf meiner Nachfrage hin erklärt, dass mein Behandlungsziel es nicht sei, meinen Körper zu heilen, sondern mir "ein möglichst normales Leben" für einen möglichst langen Zeitraum zu ermöglichen. Eine komplette Heilung sei bei mir etwa so, wie wenn ein Mensch mit nur einem Bein für den Marathon trainieren würde. Allerdings hat sie auch "Wunder" nicht grundsätzlich ausgeschlossen.
Leider wollte sie sich nicht eindeutig äussern, ob dies nun bedeudet, dass meine Lebenserwartung nun letztendlich sich innerhalb einiger weniger Jahre (oder gar Monate?) bewegt, oder ob damit gemeint sei, dass ich eben die nächsten x-Jahre mit Chemo- und Bestrahlung etc. leben werden müsse. Sie sagte nur, wir werden jetzt erstmal den 1. Zyklus machen und dann schauen, wie mein Körper und vor allem die Krankheit darauf reagieren. Naja, immerhin beginnt jetzt endlich etwas, nachdem ich ja schon wieder 3 Wochen sinnlos Krankenhauskost geniessen darf. (Obwohl das Essen ausgesprochen gut ist ;-) )
Mi vida en las manos de los dios en blanco - Mein leben in den Händer der Götter in Weiss.
Werde euch bestimmt demnächst öfter mal mit Fragen zu den Nebenwirkungen der Chemo nerven, da ich mich damit ja noch gar nicht auskenne. Die Ärztin hat mir so ein paar Dinge angekündigt, die da wohl kommen werden. So, z.B.:
-Schwächung des Immunsystem (kann Fieber auftreten)
-Merkwürdige Gefühle an Händen und Füssen
-Hitzegefühl im Hals, vielleicht auch im Bauch
-Keine kalten oder heissen Speisen und Getränke, wegen empfindlichem Hals
-Übergeben
-allg. Übelkeit und Schwächegefühle
Aber das scheinen mir die üblichen Symptome zu sein, die ich hier im Forum auch immer wieder lese.
Nun denn, auf in den Kampf. Wollte nur mal wieder nen Statusbericht geben, da es hier in Spanien doch offensichtlich etwas anders abläuft, als bei euch in Deutschland. Wünsche allen Mitstreitern und Angehörigen weiterhin viel viel Kraft und Mut. Wir lassen uns nicht unterkriegen!
Bis dahin alles Gute aus der Sonne Andalusiens,
Denny
@Andrea:
Sorry, hatte ganz vergessen, Deine letzte Frage aus dem Neuvorstellungs-Thread zu beantworten:
Nein, ich habe in Deutschland keine Krankenversicherung mehr. Ich habe seinerzeit da alle "Zelte abgebrochen". Deshalb meinte ich ja, dass mir der ganze Behördenkram da auch noch bevorstehen würde.
Im äusserstem Notfall gäbe es vielleicht noch eine "Hintertür", von wegen Familienversicherung über meine Noch-Ehefrau, welche seit 2.5 Jahren wieder in Deutschland lebt. Sie hat in der Richtung bereits grünes Licht signalisiert. Aber grundsätzlich ist es mir natürlich lieber, das alles hier durchzuziehen, wo ja quasi jetzt meine Wahlheimat ist.
Nun denn, wir werden sehen, wie sich das entwickelt.
Liebe Grüsse aus Andalusien und auch für Dich alles Gute und viel Kraft und Power,
Denny
maincoon10
647 postshelau denny!
oh da bin ich aber froh, dass es endlich losgeht.. für mich klingt das was du schreibst gut! aber ich bin ja keine fachfrau, sondern nur geübter laie.. aber es macht einen guten eindruck... wegen der chemo, vermute du bekommst ein folfox schema (5 FU + Oxaliplatin, oder Xeloda) kann das sein?
Wenn ja, dann ist eine der Hauptkurznebenwirkungen von Oxaliplatin eine Kälteempfindlichkeit (iss kein eis, trink an den ersten tagen nix kaltes) und der rest sollte erst mal harmlos sein...
das wird schon! berichte bitte und frage, frage frage... wir kennen uns doch ziemlich gut aus:)
ach das mit der kraft passt schon... bin ja erst im 5. zyklus (von 8), ist aber die zweite chemo
bei uns liegt übrigens viiiiiiiiiiiiiiiiiiel schnee. gestern hat es ununterbrochen geschneit...
lg in die sonne spaniens:)
alles alles gute für dich
Andrea
Hallo Denny,
ich bin so froh, dass es für Dich endlich los geht! Und ich freue mich natürlich auch sehr, dass die Adressen, die ich Dir kopiert hatte, geholfen haben und die Behandlung beginnt.
Dass Du schon Metastasen hast, zeigt, dass es ein fortgeschrittenes Krebstadium ist - aber auch da hat es schon Heilungen gegeben (z.B. Herman Cain hatte anscheinend Darmkrebs im Stadium IV und jetzt wäre er vielleicht fast US-Präsidentschaftskandidat geworden). Trotzdem ist das vorrangige Ziel in dem Stadium nicht die Heilung, sondern Dir eine möglichst lange Lebenszeit mit möglichst hoher Lebensqualität zu sichern. Alles hängt jetzt davon ab, wie Dein Körper auf die Chemo reagiert.
Du wirst sicherlich auch FOLFOX bekommen, so wie die Nebenwirkungen klingen. Ich habe letztes Jahr die gleiche Chemo durchgemacht und es war kein Spaß, aber jeder verträgt sie anders und die Mehrheit ja sogar ganz gut... ich hab sie alle 14 Tage bekommen und lag eine Woche lang ziemlich flach (danach die Woche war aber immer gut), trotz zahlreicher Medikamente gegen die Nebenwirkung (schau, dass die Dich damit gut versorgen und frag sonst nach -z.B. MCP, Cortison und/oder Emend gegeben Übelkeit, Calcium/Magnesium für die Neuropathie - hier sollen auch Kälteumschläge an Händen und Füßen helfen, etc.). Ich habe neulich erst in einem anderne Forum gelesen, dass 1-2 Tage Fasten vor der Chemo im Experiment mit Mäusen geholfen hat, die Chemo noch effektiver zu machen.hilft diese noch effektiver zu machen.Hier ist z.B. ein Artikel dazu:
http://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Fasten_verstaerkt_Wirksamkeit_der_Chemotherapie1771015588272.html
Ich kenne mich mit Metastasen nicht aus, da ich keine hatte, aber soweit ich weiß, sind Lebermetastasen (je nach Lage natürlich) bei Darmkrebs eigentlich gut behandelbar, mit Chemo oder auch OP. Wie das im Knochen ist, weiß ich nicht.. aber vermutlich sind da Chemo und Bestrahlung der einzige Weg. Ich glaube, wenn man sieht, ob die Chemo und die Bestrahlung anschlagen, können die Ärzte dir mehr zur weiteren Behandlung sagen.
Mehr fällt mir gerade nicht ein, was ich noch schreiben wollte... aber lies Dir doch auch mal die Infos hier auf der Seite zu Stadium IV durch, wenn Du das nicht schon längst getan hast:
http://www.darmkrebs.de/behandlung/krankheitsstadium-therapie/stadium-iv/
Viele liebe Grüße!
Hallo Denny,
ich wollte mal nachfragen, wie es Dir zur Zeit geht, wie Du die Chemo verträgst und ob vielleicht doch eine OP geplant ist? Ich hoffe, der Tumor ist schon geschrumpft und verursacht nicht mehr solche Schmerzen.
Viele Grüße nach Spanien!
Ingwertee