Hallo,
bei meiner Mutter (72 Jahre alt) wurde im Juni 2012 Darmkrebs mit Metastasen in/auf der Leber diagnostiziert. Der Tumor war schon so groß, daß sie kurz vor einem Darmverschluß stand. Der Tumor konnte mit einer OP , ohne künstlichen Darmausgang, restlos entfernt werden. Sie hat jetzt 3 Chemos hinter sich, die aber wohl nicht angeschlagen haben. Der Onkologe meinte aber, daß das nicht schlimm ist, er hat noch genug andere Zusammensetzungen. Nun lag meine Mutter mit einer Blutvergiftung im Krankenhaus, der Port hatte sich entzündet. Seitdem baut sie immer mehr ab. Die Blutergebnisse sind nicht besonders gut. Sie war schon wieder zu Hause, hat aber nicht gegessen (hat sie aber eigentlich seit der Krebsdiagnose nicht mehr). Nun liegt sie wieder im Krankenhaus und bekommt Astronautennahrung, hat schon 4 Kilo zugenommen und 2 Bluttransfusionen. Nächste Woche soll sie noch einen neuen Port gelegt bekommen. Nun hat der behandelnde Arzt in der Klinik, nicht der Onkologe, mit meinem Bruder gesprochen und meinte, daß es für meine Mutter garnicht gut aussieht. Wir sollten uns auf schlimmste einstellen. Es wären die Metastasen geplatzt und die Nierenwerte sind auch nicht gut. Entzündungswerte sind aber um die Hälfte zurück gegangen.Da mein Bruder schnell etwas durcheinander bringt, habe ich noch einmal in der Klinik angerufen, aber nur eine Krankenschwester erreicht. Die meinte zu mir, daß es ihr nach dieser Krankengeschichte natürlich nicht gut geht, wir sollten uns aber keine zu großen Sorgen machen. HILFE !!!! Auf wen soll man denn nun hören ? Werde morgen noch einmal mit dem Arzt sprechen und mich selbst vergewissern, was Sache ist.
Hat schon einmal jemand etwas über Metastasen gehört, die geplatzt sind ?
Warum sagt uns der Onkologe, daß es nicht schlimm ist, wenn meine Mutter , auf Grund der Sepsis, 8 Wochen keine Chemo bekommt, es nicht so bedrohlich bei ihr ist und wir dann weitermachen, wenn es ihr wieder besser geht und der Arzt im KKH gibt ihr wohl garkeine Chance mehr ?
Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.
maincoon10
647 postshallo,
ich habe damit keine erfahrungen... aber ich glaube es wäre gut, mit beiden ärzten und eventuell noch einem Dritten in Ruhe darüber zu reden. Lasst euch alles noch mal genau erklären, besprecht eure sorgen, ängste mit den ärzten (am besten in einem gemeinsamen gespräch, d.h. du nimmst nohc jemanden mit - denn dann hat man danach die chance sich über das gespräch auszutauschen und abzustimmen, ob es jeder genauso oder anders verstanden hat).
alles gute für euch.
lg andrea
annachristine
307 postsHallo Fischli, ich kann so einiges aus Deinem Schreiben nachvollziehen. Habt Ihr nach der Op mit den Ärzten gesprochen oder nur auf das, was die Mutti erzählt hat? Klar, wenn man dann hört es gibt nach der Op eine Chemo, dann hat man irgendwie auch Hoffnung, daß alles wieder wird. Doch nach dem erneuten im Kh sein, würde ich mit dem Arzt sprechen und auf eine klare Aussage bestehen. Und das eine Krankenschwester am Telefon nichts sagen kann ist auch richtig, denn da kann ja sonst jemand anrufen und sich nach dem Patienten erkundigen, der dazu nicht berechtigt ist. auch darf diese im persönlichem Gespräch nichts zur Erkrankung sagen. Dafür ist eben der Arzt da.
Bei meiner Mutti liegt alles schon über 3 Jahre zurück. Nach der Op hat mir der Arzt sofort gesagt, daß man das "schlimme" Stück entfernt hat, der Krebs aber bereits so strk gestreut hat, daß man da nicht mehr machen konnte. Eine Chemo für meine Mutti nur eine Belastung gewesen wäre. 6 Wochen nach der ersten Op hatte ich sie wieder im KH und da sah es nicht gut aus. Meine Mutti ist 4 Monate nach der Darmop gestorben. Für mich hat sich im Hinterkopf festgesetzt, daß man sie nur aufgemacht hat und dann wieder zu. Der zum Verschluß stehende Teil des Darmes ist bestimmt herausgenommen wurden, aber eben nicht mehr.
Rede mit dem Arzt, hole dir eine Zweitmeiung anhand der Krankenberichte im Zusammenhang mit der Op. Darauf hast Du ein Recht.
Liebe Grüße
Anna-Christine
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich hatte nach der OP mit den Ärzten gesprochen und habe mich heute auch noch einmal bei dem neuen behandelnden Arzt vergewissert, daß der Tumor komplett entfernt werden konnte. Mein aktueller Stand, nach dem Gespräch mit dem Arzt ist folgender :
Es sind Metastasen geplatzt, daher kam das ständige Fieber.
Die Metastasen sind trotz Chemo größer geworden. Z.Zt. ist wegen ihrem Allgemeinzustand keine Chemo möglich. Die Sepsis hat sie sehr zurück geworfen.
Die Nierenwerte sind schlecht.
Es sieht nicht gut aus, aber es ist nicht hoffnungslos.
Für eine komplette Heilung sieht es eher schlecht aus. Nächste Woche soll der neue Port gelegt werden. Alles, was sie jetzt machen, ist für die Lebenserhaltung gedacht.
Sollten die Blutergebnisse sich wieder bessern, könnte man mit der Chemo weitermachen.
Der Arzt kann nicht sagen, wie lange es noch gut geht. Vielleicht nur ein paar Tage, Wochen oder sogar Monate.
So, nun habe ich den heutigen Tag in Stichwörtern zusammen gefasst.
Ich weiß nun nicht, wie ich mit diesen Infos umgehen soll. Soll ich jetzt jeden Tag damit rechnen, daß meine Mutter stirbt ?
Noch eine Frage, ist es üblich, daß im Krankenhaus keine Chemo gemacht wird ? Bei meiner Mutter wurde das erst Wochen nach der OP in einer ambulanten Praxis gemacht.
annachristine
307 postsHallo Fischli, meines wissens nach ist es so üblich, daß die Chemonich in dem Kh gemacht wird, wo auch die Op erfolgte, sondern in speziellen Praxen. Kann mich aber auch irren, daß es Möglichkeiten im KH gibt.
Du hast von dem behandelnden Arzt keine guten Nachrichten erhalten. Egal wie lange du noch Deine Mutti hast, versuch wenn es dir möglich ist die Zeit auch im Kh mit ihr zu verbringen. Rede mit ihr über Dinge, die schon lange zurück liegen, an denen sie mit allen glückliche Zeiten hatte. Sag ihr aber auch das sie gehen kann, wenn sie will. Hört sich jetzt etwas eigenartig für Dich an, aber als man mir diesen Rat gab, konnte ich ihn zuerst nicht verstehen. Ich habe es dann meiner Mutti auch gesagt; habe ihr da auch gesagt, daß mein Bruder schon viele Jahre nicht mehr da ist und sie ihn dann wohl wieder treffen kann. Ich habe mit ihr viele Stunden täglich verbracht. Habe ihr vorgelesen, gesungen aber auch die Spiele aus Kinderzeiten gemacht (hast du nen taler, kommt die maus usw.) sie hat mich dann angelächelt und ab und an gab es dann auch eine entsprechende Reaktion von ihr. Ich habe sie mit einem Babylöffel gefüttert damit sie noch etwas anderes bekam, als die Nahrung über die Magensonde. Sie mochte keinen Metalllöffel, daher dann der Babylöffel.
Hole Dir aber auch paliative Hilfe, damit Du bzw. die Familie mit allem umgehen kann.
Melde Dich im Forum richtig an, dann kannst Du mich auch persönlich anschreiben über das Forum, wenn Du magst. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen.
LG
Anna-Christine
Hallo Fischli,
wollte zu diesem Thema auch mal was sagen, ich bin Dez. 2008 an Darmkrebs mit Lebermeteastasen erkrankt. Von geplatzten Metastasen habe ich noch nichts gehört. Meine Chemos habe ich alle in dem Krankenhaus erhalten wo ich auch operiert wurde.
Ich bin jetzt 47 Jahre und habe alles gut überstanden. Vieleicht habe ich auch viel Kampfgeist in mir, ich hatte einfach riesig "Schweineglück"!
Sucht euch ein zertifiziertes Darmzentrum, ich war und bin in Magdeburg in Behandlung. Viel Zuwendung der Familie hilft auch, so hab ich es empfunden.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Kraft auf dem Weg.
Liebe Grüße sendet Sabine
Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Nachrichten und sorry, daß ich mich jetzt erst melde. Bei uns war es ein ständiges auf und ab. Meine Mutter war eine Zeit lang zu Hause, aber so stark verwirtt, daß wir das als Familie nicht mehr auffangen konnten. Sie ist nun leider letzte Nacht in der Klink verstorben.
Binweg
596 postsHallo bine, ich spreche dir zum tod deiner Mutter mein Beileid aus.
Bitte haltest zusammen und es ist besser für sie.
Mein Mann war nur 54 jahre alt, als er vor 4 Monaten verstorben ist.
Ich bin auch dankbar, dass der Tod für ihn gnädig war, und er vergiftet und eingeschlafen ist, die Lebermetastasen haben ihn einfach einschlafen lassen.
Ich schicke dir viele Kraftpakete, ich habe gerade welche übrig, nur für euch.
Ganz lieben Gruß aus Bayern von Friderike
Vielen, vielen Dank.
Friderike, ich wünsche Dir auch alles Gute. Nach so einem Schicksalsschlag hast Du noch Kraft für mich übrig.....Danke.