Hallo ihr,
ich möchte mich vorstellen. Mein Vater, 55 Jahre hatte im Oktober 2012 starke Bauchschmerzen über Wochen, bishin zum vollständigen Erliegen des Stuhlgangs. Diagnose des Hausarztes: Sigmadivertikulitis.
1. OP mit erstaunlich großem Geschwür, das entfernt wurde. Aber lt. Aussage des operierenden Artzes zu 99% gutartig
Die Probe wurde zur Pathologie gegeben: bösartig, Kolonkarzinom (mit aber muss ich dazusagen, gleichzeitiger Divertikulitis, also die Diagnose war richtig - zum Teil)
Tumormarker aber normal
2. OP vorsichtshalber wurde das Bauchfell und Teile des Beckengewebes entfert, während der OP fielen dem Arzt Leberunregelmäßigkeiten auf, diese stellten sich nachträglich als Lebermetastasen heraus - 9 Stück wurden entfernt.
Wir hatten nun also letztendlich: pN0, pM1a, L1, V1 Pn1, G3, R0 und Besonderheit es war ein muzinöses (schleimbildend) Karzinom - sehr sehr selten
Aber immerhin R0, Chemo war geplant: Folfox6 und Cetuximab
Das Status Quo MRT wurde ca. 4 Wochen nach den OPs gemacht.
Man fand leider drei Metastasen, zwei kleinere und eine 2,5 cm große Metastase.
Nochmalige Abklärung ergab, dass nach den OPs wirklich R0 vorlag, also diese Metastasen innerhalb drei Wochen auf diese Größe gewachsen sind!
Heute, ca. 5 Wochen und 3 Zyklen Folfox sowie 8 Zyklen Cetuximab später ergab das MRT, dass die zwei kleineren Metastasen verschwunden sowie die größere auf 1,8mm geschrumpft war!
Die Leberwerte (es wurde gut ein Drittel der Leber bei der 2. OP entfernt) sind fast normal.
Wir hoffen so sehr! Das ist die schlimmste Zeit meines Lebens, vor allem das schrecklichste Weihnachten, dass ich je erlebt habe.
Ich bin jetzt 26 und habe wahrlich nicht damit gerechnet, dass ich mich womöglich schon von einem Elternteil verabschieden muss. Ich möchte doch Großeltern für meine Kinder haben (die ich irgendwann mal haben möchte). V.a. kann ich ganz schlecht damit umgehen, dass es meiner Mutter sehr sehr schlecht geht. Sie ist auch leider sehr negativ eingestellt
Aber nachdem die Ärzte uns anfangs absolut schlechte Chancen ausmalten, sind wir heute positiv überrascht und auch froher Dinge, dass die Therapie gut anschlägt.
Der Hautausschlag vom Antikörper ist extrem, bishin zu blutenden Pusteln, aber je schlimmer desto besser schlägt er an heißt es? Was habt ihr für Erfahrungen?
Kennt jemand von euch die Hufeland-Klinik in Bad Mergentheim? Irgendwelche Erfahrungen?
Und hat jemand Erfahrung mit unterstützender Misteltherapie (z.B. Iscador von Weleda) in der chemotherapiefreien Zeit?
Gebt die Hoffnung nicht auf und ich freue mich auf eure Antwort.
Viele Grüße & schönen Abend