Gast
Samstag, 25. April 2015 - 10:11
Wir hatten gestern mit unserer Mutter Befundbesprechung. pT3aN1bG3L1
Das Pet war in Ordnung, keine Metastasen. 2 Lypmhknoten waren metasiert. Am 4. Mai haben wir Besprechung mit dem Onkologen. Meine Mutter ist 83 jahre, aber fit. Kann man auch eine leichte Chemeo geben? oder sollen wir gar nichts machen, würde eine Chemo zuviel werden für Meine Mutter. Fragen über Fragen LG
sYogi
282 postsHi,
bei dieser Diagnose und gutem Allgemeinzustand werden die Ärzte wohl Folfox vorschlagen. Die leichtere Alternative wäre Xeloda. Ich empfehle unbedingt die geplante Lebensführung mit der geplanten Behandlung übereinander zu legen und dann zu entscheiden.
Bei Folfox versucht man die lt. Studien beste Behandlung anzubieten. Dabei wird ein Port (Venenzugang von aussen an das zentrale Venensystem) gelegt. Über diesen erfolgen meist im zwei Wochenryhtmus Infusionen. In jedem Zyklus ist man einige Tage so ko, das man nicht viel machen kann. Die Einschätzung der Nebenwirkungen von Oxaliplatin ist auch schwierig. In der S3 Empfehlung der Ärzte steht, dies ist nicht so schlimm und heilt schnell. Da die Nerven direkt betroffen sind, sehe ich das kritischer.
Bei Xeloda bekommt man Tabletten. Zwei Wochen nehmen, eine Woche Pause ist z.Bsp. bei mir der Zyklus. Diese Therapie ist m.E. relativ gut verträglich, ist aber trotzdem nicht ohne - man vergiftet sich 6 Monate lang. Port entfällt.
Bei Xelox nimmt man die Tabletten (Xeloda) und zusätzlich Oxaliplatin. Dies geht auch ohne Port, muss aber gute Armvenen haben, sonst ist das nicht zu empfehen (auch wieder giftig). Viele Ärzte empfehlen immer einen Port, dann muss man halt selber gegen die Empfehlung entscheiden wenn man keinen Port möchte.Ich habe drei Infusionen mitgemacht. Dann gab es irgendwie Probleme mit der Terminabsprache und ich bin den Infusionen auch nicht nachgelaufen - damit hab ich aufgehört.
Bei Folfox und Xelox kann bei zu starken Nebenwirkungen auch auf das Oxaliplatin verzichten oder die Dosierung ändern. Meist hat man dann aber schon langfristige Störungen, so meine Wahrnehmung.
Ich verstehe die Mosaik Studie bei dieser Diagnose so, dass durch FU5 ca 10% Progonseverbesserung und durch Oxaliplatin nochmal 5% erreicht werden.
Tja, dann gibt es noch andere Therapien, die aber als Ersttherapie meist nicht empfohlen werden.
Viele folgen einfach der Empfehlung der Ärzte. Einen Königsweg gibt es nicht.
So - dies einfach zum Lesen, in diesem Portal gibts weitere ausführliche Beschreibungen.
sYogi
MICHAELII
287 postsHallo,
einen Rat kann ich dir nicht geben. Zu viele Faktoren sollten berücksichtigt werden, bevor so eine schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden soll.
Ich kann dir nur vorschlagen, nachstehende Information in die Überlegungen einfließen zu lassen und wünsche euch einen Onkologen, der mit viel Empathie berät.
https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/krebs-im-alter.php
Alles Gute
Michael
sYogi
282 postsHi,
noch etwas zu Progosen. Mal abgesehen davon, dass diese nicht auf den Einzelfall übertragbar sind, traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast :-) Die Zahlen von mir beziehen sich auf die Gesamtzahl an Patienten - also etwa von 100 Patienten mit UIC III überleben 10 mehr, da sie adjuvant FU5 genommen haben (=10%). Es gibt auch Angaben, die sich prozentual auf die Patienten beziehen, die gestorben wären. Da sieht die Wirksamkeit von Chemos natürlich viel besser aus. Also etwa 10 Patienten von 40, dies sonst gestorben wären (UIC III) sind 25%. Nur als Beispiel - wirklich gute Quellen sind schwer zu erhalten.
Von den Patienten , die ich kennengelernt habe, hat nicht einer eine ganzheitliche Beratung erfahren. Also immer auch selbst aktiv informieren :-)
sYogi