Plejada

6 posts
Donnerstag, 21. Mai 2015 - 14:30

hallo

mein Vater hat ein mäßig differenziertes Kolonkarzinom III mit obigem histologischen Befund. Es war ein T3 mit 2 befallenen Lymphknoten (von 26 untersuchten!). Fernmetastasen hat er keine. Das Grading ist G2, also zum Glück nur mäßig differenziert.

Morgen hat er eine Besprechung für die Chemotherapie. Wie schaut eine Chemo in seinem Fall aus? Wahrscheinlich 1/2 Jahr?

Was mich am meisten interessiert ist, mit welchem Nebenwirkungen ist zu rechnen? Verliert man die Haare oder ist davon nicht auszugehen?

Hat jemand Erfahrung mit der Prognose bei diesem Histobefund R0 M0 G2 N1 T3 - Stadium III?

Danke im Voraus

*Rena*

24 posts
Donnerstag, 21. Mai 2015 - 20:35

Hallo,

mein Mann hatte auch einen T3, allerdings waren von 27 entfernten Lymphknoten bereits 14 befallen. Wie ich schon in meinen anderen Beiträgen geschrieben habe, hat mein Mann die Chemo in Tablettenform, Xeloda bekommen, bzw. hat er seinen Arzt danach gefragt, nachdem er diesen Tipp bein Krebsinformationszentrum bekommen hatte. So hat er keinen Port gebraucht. Es waren 8 Zyklen, 2 Wochen Einnahme, eine Woche Pause. Er hat die Chemo recht gut vertragen. Nachdem er sich einigermaßen von den 2 OP´s erholt hat, haben wir sogar auch kleine Urlaube gemacht.

Eine Strahlentherapie hat er auf Rat der Chirurgen nicht durchführen lassen, da er eine Pouchanlage bekommen hat, und diese sollte nicht gefährtet werden.

Die erste große OP fand im Juli 2011 statt, die Rückverlegung, nach dem ersten Chemozyklus, im September 2011.

Seitdem sind nun ja inzwischen schon fast vier Jahre vergangen. Alle Nachsorgeuntersuchungen waren glücklicherweise immer ohne Befund.

Es geht ihm auch so recht gut. Weiterhin unternehmen wir sehr viel, und verreisen oft.

Ich hoffe ich konnte Dir/Euch ein wenig Mut machen.

Viele Grüße und alles Gute für Deinen Vater

Rena

*Rena*

24 posts
Donnerstag, 21. Mai 2015 - 20:37

Habe vergessen zu schreiben, die Haare verliert man damit nicht.

Gast
Donnerstag, 21. Mai 2015 - 21:17

liebe Rena,

ich danke dir sehr! Das macht echt Mut! Ich hoffe auch, dass er diese Xeloda nehmen kann!

Wieviel Zeit sind 8 Zyklen genau? Nur zur besseren Orientierung für mich!

Wünsche deinem Mann weiterhin lebenslange Heilung.

Herzlicher Gruß

P.

*Rena*

24 posts
Donnerstag, 21. Mai 2015 - 22:50

Hallo,

ein Zyklus dauert 3 Wochen, 2 Wochen Einnahme, eine Woche Pause. Also normalerweise 24 Wochen. Bei meinem Mann war nach dem ersten Zyklus eine etwas längere Pause, wegen der Rückverlegung, die aber nicht zu diesem Zeitpunkt normal geplant war, aber wegen eines Prolapses erfolgen musste.

Viele Grüße

Gast
Donnerstag, 21. Mai 2015 - 22:51

Ergänzende Frage an Rena:

liebe Rena!

Hatte dein Mann ein Kolon- oder Rektumkarzinom?

Da er einen so guten Verlauf hatte, würde ich gern wissen welches Grading von G1 - G4 er hatte. Mein Vater hat G2, mäßig differenziertes Adenokarzinom! Vermutlich hatte dein Mann auch G2 oder? Das ist ein nicht so aggressiver Tumor.

Weiterhin alles Gute euch beiden!

Grüße P.

pevau

151 posts
Freitag, 22. Mai 2015 - 07:12

Guten morgen, Plejada!

Bei mir war es ein T4, N1, R1,L1, G3, M0, V0.

Ich habe FolFox mit Oxaliplatin 12 Zyklen (alle 2 Wochen, jeweils 48 Stunden) und 36 Bestrahlungen bekommen.

Die Haare sind nicht ganz ausgegangen, aber dünner geworden. Ist aber alles wieder nachwachsen. Nun ja, ein Spaziergang war die Behandlung nicht, aber man kann es aushalten.

Und das wichtigste: Die Diagnose ist jetzt über sechs Jahre her und ich bin gesund!

Liebe Grüße

Petra

Plejada

6 posts
Freitag, 22. Mai 2015 - 11:11

hallo Petra,

das freut mich sehr für dich, dass du geheilt bist! Und, es macht mir Mut, dass es mein Vater auch schaffen kann, da er vom Grading und T-Klassifikation hereine noch bessere Prognose hat!

Ich bin sehr dankbar, dass man heute medizinisch soviel tun kann.

Bin echt froh, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin.

Vielen Dank

Plejada

*Rena*

24 posts
Freitag, 22. Mai 2015 - 12:43

Hallo Plejada,

mein Mann hatte ein tiefsitzendes Rektumcarzinom. Das Grading war ein G3.

Darf ich fragen, wie alt Dein Vater ist, und wann die OP war, sicher erst kürzlich.

Mein Mann war zum Zeitpunkt der OP 58. Ich kann sehr gut nachfühlen, wie es Euch im Moment geht. So eine Diagnose ist ein Schlag. Von einem Tag zum anderen ist plötzlich alles anders. Aber mit Sicherheit werden bei Euch auch wieder bessere Zeiten kommen, was ich Euch ganz toll wünsche. Bei uns ist es inzwischen so, dass wir nicht mehr so häufig an die Krankheit denken. Allerdings wenn die Nachsorgeuntersuchungen anstehen, beschleicht uns immer schon ein paar Tage eine Unruhe.

LG

Rena

Plejada

6 posts
Dienstag, 26. Mai 2015 - 00:37

Hallo Rena,

mein Vater ist 77 J. und wurde am 20.04. einer Hemikolektomie rechts unterzogen. Die Diagnose kam ganz überraschend, da mein Vater bei einem Blutbefund plötzlich einen sehr niedrigen Hämoglobinwert hatte und daraufhin Magen- und Darmspiegelung durchführen ließ. Dabei wurde ein 5 cm großer Tumor im aufsteigenden Dickdarm festgestellt. Zum Glück keine Fernmetastasen im CT! Im Histobefund aber 2 L (von26).

Jetzt war gerade die Besprechung zur Chemo: nur eine leichte Chemo mit geringen Nebenwirkungen notwendig!! Gottseidank. Er fragte auch nach Xeloda, aber es hieß davon bekäme man häufig geschwollene Hände und Füsse. Da wäre auch bei seinem Alter die Standardmethode mit Venenkatheter geeigneter.

Jetzt geht es uns allen nach dem schweren Anfangsschock besser und wir sind guten Mutes.

Danke Rena für deine Anteilnahme. Liebe Grüße ab deinen Mann.

Plejada

Plejada

6 posts
Dienstag, 26. Mai 2015 - 12:43

Mein Vater hat gerade angerufen. Er war zur ersten Chemo in der Tagesklinik und da riet man ihm jetzt doch zu Xeloda. Dann braucht er keinen Katheter und kann die Tabletten bequem daheim einnehmen.

Die Nebenwirkungen scheinen nach meinen Recherchen schon doch nicht ohne zu sein! Vor allem das HFS! Es heißt die Dosierung hängt von der Körperoberfläche ab! Aber wie ist das bei der verordneten "leichten Chemo"? Gibt es von Xeloda unterschiedliche Stärkegrade? Was ich hoffe ist, dass bei einer geringeren Dosierung auch geringere Nebenwirkungen sind!

Stimmt das? Weiß das jemand? Hat jemand Erfahrung mit Xeloda als leichte Chemo?

Danke

Plejada

maya43

40 posts
Mittwoch, 27. Mai 2015 - 18:30

Ich habe vor etwas über 2 Jahren meine Xeloda-Therapie beendet.

Habe je morgens und Abends 4 Tabletten genommen, hatte also eine Dosis von 2x täglich 2000. 6 Zyklen á 2 Wochen, mit je einer Woche Pause zwischen den Zyklen.

Ich habe die ganzen 4 Monate Vollzeit gearbeitet.

Als Nebenwirkung erinnere ich mich an Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit und ich fühlte mich schlapper als sonst.

Im 6. Zyklus hatte ich gegen Ende etwas Probleme mit meinen Fußsohlen, an einem Fuss sogar eine blutige Stelle. Hab mir Watte in die Schuhe gepackt und konnte trotzdem weiter arbeiten [smiley:smiley-cool] Hatte sich im 5. Zyklus schon etwas angekündigt... An den Händen waren die Furchen in den Handflächen zum Ende hin etwas gerötet.

Schmerzen hatte ich da keine, geschwollen war bei mir auch nichts.

sYogi

282 posts
Mittwoch, 27. Mai 2015 - 22:47

Hi,

stimme Euch zu - mit allem. Hatte auch das komplette Xeloda Programm + 3 Zyklen Oxaliplatin (geplant waren mindestens 5).

Das mit dem HFS begann (zumindest bei mir) erst relativ spät (Zyklus 5-6) und ich war auch arbeiten. Die Konzentrationsschwächen waren allerdings mit dem Oxaliplatin wesentlich stärker als ohne, aber trotzdem da. Und es wird mit der Zeit schwerer. Die anderen Nebenwirkungen von FU5 hatte ich auch, aber nicht wirklich dramatisch. Z.Bsp. Durchfälle, die aber immer wieder aufhörten.

Es gibt aber wohl gute Medikamente gegen HFS, hatte sie aber nicht ausprobiert. Eine Fettcreme war bei mir ausreichend.

Macht Euch keine Sorgen.

Eine Anmerkung: eine 'leichte' Chemo gibt es nicht. Wogegen sollte man das messen?

Ist das mit dem Stoma ein Thema?

Ich hatte die RV während der Chemo bewusst eingeplant - eigentlich gab mir maya sogar den Tipp (wusste nicht, dass es in Ihrem Fall einen medizinischen Grund gab). Aber für mich war das trotzdem die richtige Entscheidung.

Meine Diagnose war fast gleich. Port wollte ich auch unbedingt vermeiden, wegen Gymnastik und so. Die Berechnung der Dosis macht ein Onkologe nach den genannten Kriterien. Die Ärtzte machen das gut. Ich hatte mich komplett an die Anweisungen gehalten.

Die FU5 Chemo kann man durchhalten - nicht so schlimm wie man denkt. Und ich gehöre eher zu denjenigen, die Medikamente kritisch sehen.

Zur Behandlungsdauer: es sind zwar offiziell 'nur' 8*3=24 Wochen. Aber die Regeneration zum Schluss dauert auch nochmal zwei bis drei Wochen. Berichte von meinen Erfahrungen in meinem Info Thread Ende der Woche.

Ich empfehle unbedingt, auf eine gesunde Lebensführung zu achten :-)

Euch alles Gute

sYogi

Plejada

6 posts
Donnerstag, 28. Mai 2015 - 09:58

Vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte!

Ich bin jetzt positiv gestimmt und denke, dass mein Vater die Therapie auch gut packen wird. Von einem Facharzt hab ich erfahren, dass "leicht" bedeutet, dass gewisse Zusatzmedikamente wie Oxaliplatin nicht mit Xeloda zusammen verabreicht werden! Dadurch hat er gute Chancen weniger Nebenwirkungen zu bekommen!

Vielen Dank und allen Erkrankten viel heilende Energie und hoffentlich bald vollständige Genesung!

P.