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Mittwoch, 22. Juli 2015 - 09:06

Menschen, deren Erkrankungen nicht mehr heilbar ist, werden in Deutschland nicht allein gelassen, auch wenn es keine direkte Behandlung gegen den Tumor mehr gibt. Sie werden bis zu ihrem Lebensende begleitet.

Patierntinnen und Patiernten mit weit fortgeschrittener Erkrankung brauchen eine zuverlässige Behandlung von körperlichen Beschwerden wie Schmerzen oder Luftnot. Daneben sind aber auch andere Dinge wichtig, wie etwa ein wertschätzender, sorgsamer Umgang und bestmögliche Selbstbestimmtheit in der letzten Lebensphase.

Dies zu gewährleisten, ist Aufgabe der Palliativmedizin. In der letzten Lebensphase geht es vor allem darum, Beschwerden zu lindern, unnötige Belastung durch Behandlungen zu vermeiden und den sterbenden Menschen auch spirituell zu begleiten. Sehr behutsam w2ird erwogen, ob Eingriffe zum Beispiel in die Ernährung noch angemessen sind. Appetitlosigkeit, Gewichts- und Flüssigkeitsverlust gehören zur Sterbephase. Künstliche Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr können für Sterbende eine unnötige Qual bedeuten. Oberstes Ziel der Palliativmedizin ist aber das Wohlergehen des erkrankten Menschen.

Für Patienten kann eine Mitbegleitung durch Palliativmediziner auch schon während der aktivben Krebsbehandlung hilfreich sein. Eine Studie mit Lungenkrebspatienten hat gezeigt, dass dadurch nicht nur aggressive Behandlungen vermieden werden konnten. Zudem lebten sie auch länger als Patientinnen und Patienten ohne palliativmediziische Begleitung in der Frühphase der Erkrankung.

Viele Betroffene haben Angst vor unerträglichen Schmerzen in der letzten Krankheitsphase. Doch das ist Bestandteil der Palliativmedizin. Manchmal ist es wichtig, auf Wunsch der oder des Erkrankten dafür zu sorgen, dass sie oder er das Leiden nicht spürt, auch wenn durch die Behandlung der Tod schneller eintritt. Zum Beispiel, wenn eine sehr hohe Dosis Schmerzmittel verabreicht wird.

Wenn Sue es wünschen, können die Behandelnden auch lebenserhaltende Maßnahmen unterlassen, wwenn sie n icht mehr dem Ziel dienen, Leiden lindern zu können . Mit einer Patientenverfügung können Sie festlegen, welche Maßnahmen Sie bei weiterem Fortschreiten der Krankheit erhalten wollen´oder nicht. In der Vorsorgevollmacht können Sie zudem verbindlich festhalten, wer für Sie Entscheidungen treffen soll, wenn Sie dazu nicht mehr in der Lage sind. Beide Dokumente helfen den Ärztunnen und Ärzten, das Vorgehen an Ihre Wünsche anzupassen. Vordrucke fingen Sie zum Beispiel beim Bundesministerium für Justiz

http://www.bmjv.de/DE/Themen/Gesellschaft/Patientenverfuegung/_doc/_doc.html

Palliativmediziner können in vieler Hinsicht helfen - bei den Begleiterscheinungen der Krankheit, bei den Folgen der Therapien, bei psychischen Problemen und auch einfach bei der Frage: Wie soll's weitergehen?

Ambulante Hospizdienste und Hospize - Würde am Lebensende

Auch und vor allemmin der letzten Lebensphase geht es darum, die Lebensqualität möglichst lange zu erhalten. Der Leitspruch der Hospizbewegung lautet deshalb:" Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben."

"Hospiz" leitet sich vom Lateinischen "hospitium" ab, was ursprünglich "Herberge" bedeutet. Hospize als Orte, an denen schwerstkranke und sterbende Menschen versorgt wwerden,entstanden in Deutschland seit den 1980er Jahren. Die Betreuung der Patienten erfolgt aber sp lange wie möglich und so lange Patienten es wünschen zu Hause. In ambulanten Hospizdiensten und Hispize arbeiten Menschen aus ganz verschiedenen Berufen zusammen - neben Ärzten und Pflegekräften zum Beispiel auch Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter, Krankengymnasten und geschulte, ehrenamtliche Helfer.

In vielen Regionen von Deutschland gibt es eine sogenannte "spezialisierte ambulante Palliativversorgung" (SAPV), die aus spezialisierten Ärzten iund Pflegekräften besteht und die rund um die Uhr erreichbar sind. Die Kosten werdfen von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Da die regionalen Unterschiede in Deutschland derzeit sehr groß sind, ist es am besten, Sie sprechen rechtzeitig Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt an, der die Gegebenheiten bei Ihnen kennt, um sich über alle Möglichkeiten zu informikeren.

Aufgrund des Pflegereformgesetzes haben Pflegeversicherte einen Rechtsanspruch auf eine umfassende Beratung. Sogenannte Pflegestützpunkte, die in fast allen Bundesländern aufgebaut werden, unterstützen Betroffene und Angehörige und sind eine erste Anlaufstelle bei plötzlicher oder sich abzeichnender Pflegebedürftigkeit. Diie einzelne3n Bundesländer bieten Internetseiten dazu an.

Wenn Sie eine Krankenhausbehandlung benötigen, so ist diese auf einer Palliativstation möglich, wenn es in Ihrer Umgebung ein Krankenhaus/eine

Sie können auch in einem Hospiz aufgenommen werden. Hier haben Sie ein Zimmer für sich allein, das wohnlich eingerichtet istt und wo Sie auch kleinerm Ihnen w2ichtige Einrichtungsgegenstände hinbringen lassen können. An gehörige können Sie jederzeit besuchen und dort auch übernachten. Erfahrene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich rund um die Uhr umfassend pflegerisch, psychosozial und spirituell um Sie. Die ärztliche Betreuung erfolgt über Hausärzte mit palliativmedizinischer Erfahrung oder SAPV-Teams.

In der Palliativmedizin ist die Begleitung und Unterstützung der Angehörigen genauso wichtig wie die der PLatientinnen und Patienten selbst. Viele Angehörige kümmern sich sehr intensiv um die Betroffenen, und dies erfordert viel Kraft - deshalb erhalten sie in der Palliativmedizin Unterstützung, die oft in Gesprächen aber asuch in der Hilfe bei organisatorischen Fragen besteht. Auch Angehörige können sich direkt an den Palliativmediziner - sei es der Hausarzt oder ein Splezialist - wenden.

Ein deutschlandweites Verzeichnis von ambulanten Diensten, Hospizen und Palliativstationen finden Sie im Internet unter:

www.wegweiser-hospiz-und-palliativmedizin.de

www.hospize.de

www.krebvsinformationsdienst.de/wegweiser/asdressen/palliativ.php

Ein Verzeichnis von Palliativmedizinern finden Sie zum Beispiel auf den Internetseiten der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin:

www.dgpalliativmedizin.de/allgemein/adressen.html

Auch die Mitarbeiterinnen des INFINETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe könne Ihnen weiterhelfen.

Guesi