Tom_Berlin

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Dienstag, 12. Juli 2016 - 21:07

Mein Name ist Tom. Ich wohne in Berlin, bin 46 Jahre alt.

Im Mai bekam ich Bauchschmerzen und hatte Blut im Stuhl. Bei einer Koloskopie wurde dann ein Rektumkarzinom(6-12cm) im fortgeschrittenen Stadium festgestellt. Darm noch gut passierbar. Danach folgten noch eine Rekto-Proktoskopie und ein MRT. Wegen unklaren Befund von Lymphknoten im Unterbauch wurde ein PET/CT durchgeführt, es wurden dabei keine Fernmetastasen gefunden. (T4, N2, M0)

Die histologische Untersuchung ergab ein Siegelringkarzinom. (G3)

Eine neo-adjuvante Radio/Chemotherapie(RCT) mit 5-FU Dauerinfusion und 28 Bestrahlungen habe ich gerade abgeschlossen.

Subjektiv hat sich die Situation etwas verschlechtert (Schmerzen beim Stuhlgang, "Bleistift" Stuhlgang) was auf dasschlechtere Ansprechen von Siegelringkarzinomen auf die RCT hinweise würde.

Jetzt steht der Termin für die Operation an.

Dem verbesserten Downstaing beim Warten von länger als 6 Wochen nach der RCT steht das aggressivere Verhalten(Metastisierung) des Siegelringzellenkarzinom gegenüber.

Jetzt meine Fragen...

Wer hat Erfahrungen mit einer ähnlichen Diagnose? (Siegelringkarzinom im unteren Darm ist selten)

Wie lange sollte mit der Operation gewartet werden?

Ist eine zusätzliche Chemotherapie VOR der Operation, speziell auf das Siegelringkarzinom ausgerichtet denkbar?

Danke schon mal....

T.

Gast
Mittwoch, 13. Juli 2016 - 15:09

Hallo Tom,

habe soeben deinen Bericht hier im darmkrebs.de gelesen und möchte Dir soweit wie es mir möglich ist, die Fragen zu beantworten. Vielleicht noch dieser Hinweis, ich hatte 2012 auch einen Rektumkarzinom mit folgender TNM-Klassifikation T3, N2, M0. Die Behandlung fand im Onkologischen Spitzenzentrum Erlangen statt, davon gibt es in Deutschland nur 13 Stück, darunter ist auch die Charité Comprehensive Cancer Center. (CCC-Universitätstumorzentrum Berlin)

Was mich für Dich positiv ist, ist M0 bedeutet ja das keine Fremdmetastasen an den für Darmkrebs wichtigen Organen (Leber Lunge) vorhanden sind.

T4(Größe und Tiefe)Der Primärtumor wächst in benachbarten Gewebe oder Organe ein. Grund : N2 Der Tumor hat vier oder mehr benachbarte Lymphknoten befallen, deshalb acu eine neo-adjuvante Radio/Chemotherapie (RCT) mit 5- FUDauerinfusion und 28 Bestrahlungen. Hier wird versucht die Größe des Tumors (dch. Bestrahlung zu verkleinerm, die Chemo dient vor allem, die Tumorzellen im Blut zu zerstören um weitere Lymphknoten zu befallen. (bei mir wurde 1mal pro Woche imKrankenhaus Hyperthermie durchgeführt( Wärmebehandlung, bei der Bereiche des Körpers-kleinen Becken- auf 42-44 Grad Celsius erwärmt werden, so sollenKrebszellen für Chemo oder Strahlentherapie empfindlicher gemacht werden.

zu G3 (Bedeutung: Gefährlichkeit eines Tumors) Die Tumorzellen ähneln der normalen Schleimhaut kaum noch. Man spricht von schlecht differenzierten Zellen. Solche Tumore gelten als aggressiv und haben eine ungünstigere Prognose als G1- oder G2-Tumor.

Die aggressivsten Tumore sind die G4-Tumore.

Aber keine Angst, Wichtig sind eigentlich die Werte nach der Resektion

(R0, N0, L0,V0, Pn0) bei solchen Werten nach der Operation, kann man von einer kurativen Behandung ausgehen- (kurativ = auf Heilung ausgerichtet).

Da ich ehrenamtlicher MA von ILCO bin, habe ich aus meinen Unterlagen eine kurze Zusammenfassung vom Siegelringkarzenom gehört ebenso zu den Adenokarzinomen (Rektumkarzinom)wie alle Darmkarzinome. (s.u. Berichte)

Gruß

Guesi

Als Adenokarzinom bezeichnet man einen bösartigen (malignen) Tumor, der aus Drüsengewebe hervorgegangen ist. Es handelt sich dabei um die histologische (mikroskopische) Beschreibung eines chirurgischen Präparates oder einer Biopsie durch einen Pathologen. Die gutartige (benigne) Zellveränderung von Drüsengewebe nennt man dagegen Adenom.

Meine 10 persönlichen Tipps bei Darmkrebs

Adenokarzinome kommen unter anderem als Darmkrebs, Magenkrebs, Lungenkrebs, Prostatakarzinom, Nierenkarzinom (Grawitztumor), Pankreaskarzinom, Adenokarzinom des Ösophagus, Brustkrebs, Gallengangskarzinom und Korpuskarzinom des Uterus vor.

Der Beitrag "Adenokarzinome" auf www.navigator-medizin.de basiert auf dem Artikel Adenokarzinome aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Siegelringkarzinom

Bei Siegelringkarzinomen (auch Siegelringzellkarzinome) handelt es sich um schleimproduzierende Adenokarzinome, das heißt um maligne Tumoren von Drüsen. Die Tumorzellen sind durch die Produktion und Ansammlung von großen Mengen Schleim gekennzeichnet, wodurch die Zellkerne an den Rand gedrückt werden.

Meine 10 persönlichen Tipps bei Darmkrebs

Dadurch bekommen diese Zellen, unter dem Mikroskop betrachtet, Ähnlichkeit mit einem Siegelring. Diese bestimmte Morphologie hat den Siegelringkarzinomen bzw. den Siegelringzellen ihren Namen gegeben. Der Zellinhalt der Tumorzellen kann durch die PAS-Färbung tief rot gefärbt werden.

Siegelringkarzinome können in allen Drüsen des Körpers vorkommen, das heißt in der Schleimhaut des Verdauungs- und Atmungstrakts sowie der weiblichen Geschlechtsorgane und in den Drüsen von Leber, Niere, sowie anderen endo- und exokrinen Drüsen. Bevorzugt kommen Siegelringkarzinome aber im Magen vor. Andere schleimproduzierende Adenokarzinome sind die so genannten muzinösen Karzinome.

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Freitag, 13. September 2019 - 13:01

Hallo Tom

ich habe heute erst deinen Beitrag gelesen und es ist ja schon etwas Zeit vergangen, mich ereilt dasselbe wie bei dir? Darf ich fragen, wie es dir geht und wie deine Therapie aussah? auch gerne, wenn du möchtetes auch per Persönliche Mail, dann würde ich dir meine Email anschrift schreiben, ich würde mich sehr freuen, von dir zu hören,

Danke Und alles Gute weiterhin LG Ulrike aus Berlin ;)