krebsmandala
4 postsHallo miteinander,
nun habe ich mich selbst hier im Forum mal angemeldet. Ich bin selbst niedergelassene Ärztin für Allgemeinmedizin und Komplementärmedizin seit 25 Jahren und auch mich hat es im Mai diesen Jahres "erwischt". Blut im Stuhl führte mich zur Darmspiegelung und 3 Wochen später stand die Diagnose eines fortgeschrittenen (T 3) Rektumkarzinoms am Übergang vom distalen (unteren) zum mittleren Drittel. So habe ich die Seiten des Schreibtisches mal gewechselt und bin von einem auf den anderen Tag zur Patientin geworden.
Im Sommer bekam ich die Radiochemotherapie über 5 1/2 Wochen, hab sie ganz gut vertragen. Bitte informiert Euch unbedingt über Capecitabin. Nicht immer ist die Infusion mit 5-FU nötig und Tabletten sind eindeutig patientenfreundlicher. Die nachfolgende "Wartezeit" (und auch schon vorher) habe ich sehr gut komplemetärmedizinisch genutzt. Nach meiner Überzeugung sind diese Faktoren wie Ernährung (ich ernähre mic zur Zeit vorwiegend vegetarisch, mit wenig gutem Fisch, gute Öle, glutenfrei und zuckerfrei), Bewegung (jeden Tag Spaziergänge und Qigong)und Entspannung (mit Meditation und Stressbewältigung bin ich schon seit Jahren unterwegs) mit am wichtigsten. Dann kommen natürlich auch Vitamine (Vitamin D vor allem) und Spurenelemente (Selen vor allem) und weitere Therapieverfahren zum Einsatz. Die ganze Geschichte könnt Ihr unter krebs-mandala.blog nachlesen.
Gespräche mit einem Chirurgen hatte ich schon im Sommer, der mir auch alle Möglichkeiten und Folgen der anstehenden Operation ausführlich erläutert hat. Auf Grund der Nähe zum Darmausgang schloss er die Möglichkeit eines dauerhaften Stomas nicht aus.
Jetzt 8 Wochen nach der Beendigung der Radiochemotherapie hatte ich ein Kontroll-MRT und der Tumor ist dort nicht mehr nachweisbar!
Ende November erfolgt noch das komplette Staging mit MRT, Rektosonografie und Spiegelung. Wenn der Befund sich so hält, werde ich mich zu "wait and watch" entschließen, meine naturheilkundliche Therapien weiterführen und ein bisschen mein Leben weiter ordnen.
Inzwischen gibt es zu dieser Strategie ja auch ein paar gute Daten. Und....
Ein sehr wirksames Heilmittel ist immer noch das LEBEN selbst.
herirein
343 postsHallo Susanne,
bei bestimmten Voraussetzungen, im Niedrig Risikobereich eines Rektumkarzinoms, wird bereits seit mehr als 5 Jahren über die Möglichkeit von watchful waiting nach der neoadjuvanten Radiochemotherapie diskutiert, obwohl sie noch nicht in den Leitlinien Einzug gefunden hat.
Bereits 2012 wurde in der Ärzte Zeitung auf die weniger invasive Therapie des Abwartens nach der Radiochomo hingewiesen und Forschungsergebnisse von Frau Prof. Dr. Habr-Gama aus Brasilien diskutiert.
Ich finde es ausgezeichnet, dass Du mit Deinem Blog nicht nur die eigenen Befindlichkeiten aufgeschrieben hast, sondern Dich auch dieser Möglichkeit der Therapie verschrieben hast.
So können ältere Betroffene oder mit komorbiden Begleiterkrankungen bei bestimmten Voraussetzungen die Belastung einer Rektumamputation mit den möglichen Folgen evrtl. umgehen.
Herzliche Grüße
heri