Robert

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Sonntag, 6. Januar 2019 - 15:17

Hallo,

mein Name ist Robert und ich bin 60 Jahre alt.

Bin zufällig auf dieses Forum gestoßen, nachdem ich heute die schlechte Mitteilung bekam, dass ich Darmkrebs habe. Der Tumor ist ziemlich groß der Arzt vermutet T3. Ob es da noch eine Rettung für mich gibt? Es begann bei mir relativ schwerzfrei. Ich konnte nicht mehr richtig auf die Toilette und schon gar nicht mehr drücken. Es kamen immer nur kleine Stücke heraus und beim Pressen kam gar nichts mehr. Das war so jeden Tag 6-8 mal. Mein Frau meinte das geht schon wieder vorbei und ich wartete fast 5 Wochen bis ich heute die Darmspiegelung bekam.

Viele von euch haben bereis Erfahrungen was auf mich zukommt. Möchte aber selbst etwas tun, mit meiner Ernährung. Was sollte ich auf keinen Fall essen? Wie sieht es aus mit Darmspülungen durch Kaffee? Welche Tabletten nehmt Ihr um euer Imunsystem zu stärken. Habt Ihr schon mal was von MMS gehört. Wer ist in einer altrnativen Behandlung?

Wäre sehr nett wenn Ihr mir helfen könntet.

Gruß

Robert

Andreas

246 posts
Sonntag, 6. Januar 2019 - 19:13

Hallo Robert, 

Als erstes; Du darfst nie die Hoffnung verlieren. Darmkrebs ist oft gut heilbar. T3 bedeutet ja nicht gleich, dass der Tumor gestreut hat. Ich hatte im Mai 2018 auch T3 mit Verdacht auf Lymphknotenbefall, was sich dann zum Glück als negativ herausstellte. Aber auch beim Befall der Lympfknoten gibt es gute heilungschancen. Nur je weiter fortgeschritten desto schwieriger wird die Behandlung. 

Bei mir wurde ein MRT,  ein CT und eine Rektuskopie gemacht. Leber und Lunge waren frei von Metastasen. Ich bekam 6 Wochen Bestrahlung (Mo-Fr) und gleichzeitig Chemo in Tablettenform (capecitabin 2 x täglich 2000mg (2x pro Tag 4 Tabletten a 500mg)). Die ersten 4 Wochen ohne Probleme oder Anzeichen irgendwelcher Nebenwirkungen. Leider kam dann doch nach der 4ten Woche eine schwierige Zeit. Ich hatte durch die Bestrahlung starkte Bauchschmerzen und Durchfall. Auch nach den sechs Wochen hatte ich noch ca. 14 Tage lang Beschwerde, die nur langsam besser wurden. Dann hätte ich eine Erhplungsphase von ca. 2-3 Wochen. Dann kam die OP, wo der Tumor und die Lympfknoten und die Lympfabflussgebiete entfernt wurden und des Weiteren wurde ein künstlicher Ausgang gelegt, den ich bis heute noch habe.

Nach einer weiteren Erhplungsphase von ca. 8 Wochen mache ich jetzt zur Zeit wieder eine Chemo im Tablettenform, die bis Mitte März andauert.  2 Wochen Chemo, eine Woche Erholung. ..2 Wochen Chemo. .eine Woche Erholung.....usw...5 Zyklen.

Danach soll eine Reha folgen....dann die Rückverlegung des Darms. Bis dahin ist ja noch Zeit. 

Ich weiß nicht ob dir das alles hilft, nur versuch dich nicht allzuviel verrückt zu machen. Erst einmal die weiteren Untersuchungen abwarten. Wann soll es da weiter gehen.?

Wenn Du Fragen hast, gerne raus damit. Ich finde,  dass es hilft mit jemanden darüber zu reden/schreiben.

Alles wird gut!!

LG Andy 

Andreas

246 posts
Sonntag, 6. Januar 2019 - 19:20

P.s 

Mit Ernährung kannst du jetzt nicht mehr so viel tun (glaub ich). Man soll ja auf Zucker verzichten,  da es den Krebszellen Energie liefert. 

Vielleicht solltest du das Essen, was den Stuhl breiig macht. Viel viel trinken...das der Stuhl leichter abgeht. 

Denke, dass du bald ins Krankenhaus kommen wirst.  Da wird man dich aufklären. (Hoffentlich gutes Krankenhaus ). Zu mir sagten sie "Essen sie,  sie werden die Energie brauchen" (natürlich sind damit keine Burger, Pommes oder fettiges Gyros gemeint).

LG Andy  

Daniel Schreiber

140 posts
Sonntag, 6. Januar 2019 - 23:13

Hallo,

Nur zum Thema Essen: Mir wurde gesagt, das ich essen könnte was ich wollte. Sollte chemo usw kommen brauchst du Reserven. Sonst; naja wie alle immer sagen; gesund ernähren also viel Obst und Gemüse. Aber wenn möglich nix was stopft. (Ich hatte mal Heisshunger auf Banane, das war gar nicht gut). Was mir half (allerdings nach der OP) viele kleine Mahlzeiten. Vorher habe ich nix geändert, immer schön Hausmannskost. 

Solltest du allerdings arg viel auf die Waage bringen so wäre eine Gewichtsreduzierung zu empfehlen.  Hatte in meinem Bekanntenkreis einen Fall den konnten sie einfach nicht operieren weil er zu dick war. 

Den Abend vor der OP als ich alleine im Bett lag fragte ich mich ob ich jetzt schon sterben will. Irgendwas in mir sagte nein. Und siehe da, ich habe (angeblich) alles gut überstanden. 

Diagnose Krebs ist schon lange kein Todesurteil mehr. Wir hören nur sehr wenig von den Fällen wo der Krebs besiegt worden ist. Oder wenigstens gestoppt wurde. Von daher geh erst mal positiv an die Sache ran. Mir wurde auch von einer OP abgeraten (im Bekanntenkreis) von wegen wenn da Luft rankommt wächst der Krebs schneller und sowas, genausowenig fördert Zucker den Wachstum. Sagten mir jedenfalls meine Ärzte. Und mein Chirug hatte mehre hundert Opertaionen jedes Jahr. Und 80% davon hat er nie wieder gesehen, einfach weil sie wieder gesund waren. (behauptete er jedenfalls)

Andreas

246 posts
Montag, 7. Januar 2019 - 09:20

Hallo Daniel, hallo Robert,

das gleiche wurde mir auch gesagt. Ruhig weiter gesund essen damit Reserven da sind. Auch, dass es sehr gut sei, dass ich so schlank bin. Habe natürlich auch vor der OP durch die Voruntersuchungen viel Gewicht verloren, da man oft nichts vorher essen sollte. Nach der OP dann nochmal 8 Kg. Woch dann nur noch 68 Kg bei 1,80m.

Daniel, wie geht es Dir denn heute? Wie war deine OP? Hast Du ein künstlichen Ausgang bekommen? Ich hatte erst Chemo und Bestrahung dann erst OP. Du auch? Hatte ein T3-Tumor im Rektum (10 cm nach dem Ausgang).

Mir ging es nach der OP mega schlecht. Die PDA im Rückenmark hat nach der Op nicht mehr funktioniert. Ich bin aufgewacht und dachte, ich liege da mit offenen Bauch. Ich hatte so starke schmerzen, dass ich geweint habe..nicht mehr richtig reagiert habe. Nicht mal gemerkt, dass meine Frau anwesend war. Der Zutriff wurde ihr vorschtshalber erst einmal verweigert, bis ich einigermaße wieder stabil war. Sehr viel weiß ich davon micht mehr. Nur das 3 Ärzte am Bett standen und räzelten, was sie mir noch geben könnten. Ich habe letztendlich eine echte Droge bekommen. Musste eine extra Erlaubnis eingeholt werden. Der Arzt hat, nachdem es mir einigermaßen wieder ging aber alles genau erzählt....sich entschuldigt und kein Geheimnis draus gemacht. Das fand ich sehr gut. Meine Blutgerinnung war wohl so stark, dass die Betäubung nicht mehr fließen konnte. Und es ist sehr schwer einen Schmerz zu bekämpfen, wenn er denn schon da ist. deshalb versucht man immer den Schmerz von vorne rein zu bekämpfen. Der Arzt hat mit das so erklärt..Schmerz ist wie Feuer....für kleines Feuer braucht man wenig wasser zum Löschen...Großes Feuer benötigt sehr viel Wasser.....Nur kann man nicht so viel Schmerzmittel verabreichen, da ist der Hacken...es ist also mega schwer Schmerzen zu bekämpfen, wenn sie denn mal da sind. Naja, ich habe es ja nach 5 Tagen Intensivstation überstanden. Nur, dass es mir nach der OP so lange noch so schlecht ging war mir ein Räzel. Ich war nach der Entlassung aus dem Krankenhaus aleine zu Hause (Frau arbeiten, Kind (8 Jahre) in der Schule). Irgendwie ging es mir zu Hause schlechter als im Krankenhaus. Ich konnte kaum 10 Meter gehen ohne völlig...aber völlig aus der Puste zu sein. Alles war mega anstrengend. wurde auch nur langsam besser. Der betreuende Onkologe meinte, dass das normal sein kann nach solch einer Op.

Hab einen älteren Mann kennen gelernt, der war nach 2 Tagenn nach der OP wieder fit. und der war 76! Ich bin gerade mal 46 und eingendlich sehr fit!

Egal...jetzt hoffe ich, dass ich die Chemo weiterhin einigermaßen gut vertrage und bald irgendwie alles gut wird....

Zitat von Dir:

- Den Abend vor der OP als ich alleine im Bett lag fragte ich mich ob ich jetzt schon sterben will. Irgendwas in mir sagte nein. Und siehe da, ich habe (angeblich) alles gut überstanden. -

Das gleiche dachte ich auch. Ich war schon sehr traurig. Der Gedanke, dass mein Sohn mich schon jetzt verlieren würde, zerriss mir das Herz. Wir 2 sind ein Herz und eine Seele, verstehen uns super gut. Vielleicht hat auch gerad das mir Kraft gegeben um zu kämpfen.

Sorry, jetzt habe ich so viel geschrieben. Macht auch etwas die Langeweile, da ich ja schon sehr lange zu Hause bin.

Ich wünsche Euch alles Gute weiterhin und freue mich von euch zu hören.

LG Andy

Ledissa

37 posts
Montag, 7. Januar 2019 - 21:02

Hallo Robert

Ich bin vor knapp einem Jahr operiert worden. T 3, (14 cm Durchmesser), 180 cm Darm wurden entfernt. Mein damaliger Allgemeinzustand vor der OP war sehr schlecht, hatte keine Kraft mehr im Sitzen zu essen.

Ich habe die OP gut überstanden, hatte keine Metastasen...es war kein künstlicher Darmausgang nötig (trotz vorherige Zeichnung auf meiner Haut). Ich stand kurz vor einem Darmverschluß, konnte nur noch Suppe zu mir nehmen... also gab es keine Alternative zur OP und diese so schnell wie möglich.

Und das war gut so.  Der Tumor mußte raus, Punkt.

Es war weder eine Chemo noch Bestrahlung nötig .

Übrigens, ein Tumor wächst langsam... deine 5 Wochen, da brauchst du dir einen Kopf machen...

Mein Tipp: Genieße die Zeit vor der OP mit deiner Frau. Versucht etwas zur Ruhe zu kommen...

Ich glaube die Gefahr von einem Auto überfahren zu werden ist größer als plötzlich an Krebs zu sterben...wink

Es gibt ein Leben nach der OP !!!smiley

Wenn Du Fragen hast, melde dich...

Liebe Grüße, Ledissa

Daniel Schreiber

140 posts
Montag, 7. Januar 2019 - 22:53

Hallo Andy ( und alle andere Mitlesende)

Daniel, wie geht es Dir denn heute? Wie war deine OP? Hast Du ein künstlichen Ausgang bekommen? Ich hatte erst Chemo und Bestrahung dann erst OP. Du auch? Hatte ein T3-Tumor im Rektum (10 cm nach dem Ausgang).

Nun ja, ich hatte ja eigentlich gar nicht richtig Zeit über alles nachzudenken. Vom Erstverdacht beim Hausarzt bis zu OP sind ja gerade mal 2 Wochen vergangen.  Und innerhalb der 2 Wochen waren ja alle Untersuchungen wie Röntgen, CT usw. Einmal war ich schon auf dem Weg nach Hause von einer Untersuchung da rief mich das KH an und fragte, ob ich zurückkommen könnte da sie unerwartet freie Kapazität hätten. 

An Krebs hatte ich ja gar nicht gedacht, bin mit vagen Symptomen ( Gewichtsverlust von rund 10kg innerhalb eines halben Jahres und wesentlich häufiger Stuhlgang) zum Hausarzt gegangen. Gottseidank hat er die richtige Eingebung gehabt und mich die entsprechenden Untersuchungen machen lassen. Der Bluttest selbst hatte kein Nachweis erbracht, wohl aber die Stuhlprobe. Endliche Gewissheit brachte dann die Darmspiegelung (obwohl, für mich sah alles ganz normal aus ).

Bevor ich mir eine Zweitmeinung einholen konnte hatte ich schon einen Termin zur OP. Naja, einen Tag vorher angereist, diverse Untersuchen worden gemacht, unter anderem wurde auch die Platzierung eines eventuellen Stomas gekennzeichnet.  Die Nacht dann im Patientenhotel (ein dem KH direkt angeschlossenes Hotel auf dem Klinikgelände) Dann kam der nächste Morgen, Frühstück war nicht, durfte am Abend zuvor 18Uhr das Letzte essen. Nochmal Abführmittel und rüber ins KH. Dort noch mal das Übliche mit Blut abnehmen, Temperatur messen usw. 8Uhr ging die Vorbereitung los, geegn 8.45 ging es dann langsam los. PDA gesetzt (kaum Beschwerden), mit dem medizinischen Personal gescherzt und dann ging es los. Von da an weiss ich nicht mehr viel, ausser das ich mich noch selbst auf den OP-Tisch gelegt habe. Neuerdings werden wohl Heizdecken verwendet so das man während der OP nicht auskühlt. 

Bin dann så gegen 17 Uhr langsam wieder aufgewacht. Der erste Blick war runter zum Bauch, wo unter Umständen der Beutel zu finden wäre. NIX. Da war ich erleichtert. Dann aber doch, aber woanders. Wie sich zeigte ein Harnkatether der nach 3 Tagen entfernt wurde.

Noch wurde ich sehr intensiv betreut, ständig wurde ich nach dem Grad meiner Schmerzen gefragt . (auf einer Skala von 1-10 ...)

Naja, Schmerzen fühlte ich so gut wie keine. Gegen 21 Uhr ging es dann zurück auf Station und ich durfte etwas Essen (belegtes Brot und etwas Obst) . Gegen 23 Uhr fühlte ich mich so fit das ich meine ersten Schritte wagen wollte. Die Schwester sah mich ganz entgeistert an und sollte Recht behalten: Nach 3 Schritten bin ich abgeklappt... Naja so vollgedopt wie ich war ... Hatte ja keine Schmerzen.

Seitdem ging es fast stündlich besser, interessant war das ich die Schmerzmittel selbst durch einfachen Knopfdruck bis zu 3x extra dosieren konnte. Am Tag darauf bin ich dann schon aufgestanden und konnte mich selbst waschen (ok, hat eine Ewigkeit gedauert) und bin dann in die Kantine gegangen. 

Habe mir einen gewissen  (erträglichem) Grad an Schmerzen beibehalten, damit ich so schnell wie möglich mitkriege falls irgendetwas nicht so ist wie es sein sollte. Den Ärzten hat das offensichtlich nicht so gepasst, sie hätten mich wohl lieber total schmerzfrei gesehen. 5 Tage nach der OP wurde ich dann als geheilt nach Hause entlassen. Es folgten weder Chemo noch Bestrahlung. 

Nach 5Tagen war ich nochmal kurz im KH wo es einen Einlauf bekam nachdem ich knapp 2 Tage keinen Stuhl hatte und ich Angst hatte das die OP-Nähte reissen könnten. 

Fühle mich aber heute (knapp 5 Monate nach der OP) immer noch nicht richtig fit. Im Gegenteil, heute habe ich Symptome die ich vor der OP hätte haben müssen. Merkwürdig das Gefühl das da "irgendwas im Bauch ist was da nicht hingehört) Auch zieht und sticht es von Zeit zu Zeit.

Am meisten Proleme macht mir der Stuhlgang. Der ist jetzt so wie er vor der OP hätte sein müssen als Anzeichen von Krebs . (zB dünn wie Bleistift) Der Arzt hat das kontrolliert, meinte aber das alles in Ordnung sei, auch der Schliessmuskel würde gut funktionieren. 

Nun ja Vollzeit arbeiiten geht noch nicht, und wenn ich muss dann muss ich und dan verbringe ich schonmal 30-45 min auf dem Klo. 

Mein Hausarzt meinte das ich ab sofort versuchen solle , 50 % arbeiten zu gehen. Mal sehen... 

Nachdem ich auf gute 80kg nach der OP runter war, sind es mittlerweile wieder so um die 88... 

Ende januar wird noch einmal ein CT gemacht um eventuell herauszukriegen was meinem Stuhlgang Probleme macht. 

Essen kann ich fast alles. Ja und zu meiner Geschichte gehört auch noch das ich am Abend vor der OP meine (hoffentlich) letzte Zigarette geraucht habe. So 30 Stück am Tag waren es wohl... 

Bin auch wie du alleine zuhause, Kind in der Schule und die Frau ist arbeiten. Ich habe jedoch Ablenkung da am Haus immer was zu machen ist. Kann mir ja alles einteilen, und wenn mir halt nach Coch ist lege ich mich auf die Couch. 

Das einzigste ist das meine Frau des Öfteren vergisst, das ich eigentlich krank bin . Fand das so schön das mir der Arzt das Staubsaugen verboten hatte . Hahaha. Habe immer gesagt das ich vielleicht nicht krank aussehe, aber krank sei.  Ja und ehrlich gesagt sah ich ja auch nicht wirklich krank aus. :-)

So reicht erstmal :-P  

Euch alles Gute. Hoffe das ich die, die es brauchen, ein wenig aufgebaut habe.

hopeful

51 posts
Dienstag, 8. Januar 2019 - 10:21

Hallo Daniel, 

Danke für deinen langen Berichtsmiley Sicherlich können viele Betroffene Parallelen feststellen, weil ich denke, dass der Darmkrebs in der Regel auch im Darm beginnt. Dein Beitrag hilft dabei zu sehen, dass alles gut verlaufen kann und Mut machen.

Bei mir persönlich war nie ein Tumor im Darm sondern nur ein Polyp, der aber schon ein Karzinom war. Wurde abgetragen und mein Krebs wurde als Stadium 1 mit geringem Risiko eingestuft. Das war im April 2013. Alle Nachsorgen waren unauffällig.

Im Sommer 2017 bekam ich Unterbauchbeschwerden links, habe es deshalb nicht auf den Darm zurück geführt, sondern eher auf andere Probleme. War auch beim Gynäkologen...angeblich alles okay. Die Probleme wurden stärker. Im Dezember 2017 wurde dann bei einer gynäkologischen OP festgestellt, dass das Bauchfell mit Metastasen befallen war. Histologie sprach für ein Rezidiv des Adenikarzinoms. Habe auch einen Tumor ausserhalb des Darms am Sigma. Das wird wahrscheinlich der Übeltäter gewesen sein. Daa würde auch die linksseitigen Probleme im kleinen Becken erklären.

Nach Chemo und jetzt Antikörper geht es mir zur Zeit sehr gut. Habe in 1 Woche wieder CT, dann sieht man weiter. 

Wünsche dir und allen Mitkämpfenden  viel Kraft, sowie Zuversicht und eine nach Möglichkeit positive Herangehensweise. Es hilft ja nichts, wenn wir uns im Kummer und Aussichtslosigkeit vergraben. Das macht alles viel schlimmer. Und das Leben bietet auch so viele schöne Momente, auch wenn man krank ist. 

Bis dann liebe Grüße, Dorowink

Andreas

246 posts
Dienstag, 8. Januar 2019 - 10:36

Hallo Daniel,

vielleich war es gar nicht so schlecht, dass du so schnell an die Reihe kamst und nicht viel Zeit zum Nachdenken hattest. Ich kam auch gleich am Montag ins Krankenhaus als man am Freitag bei der Darmpsiegelung den Tumor festgestellt hatte. Nur, bis ich erfahren hatte, ob der Tumor gestreut hatte oder nicht, vergingen 2 Wochen der Qual.

Warum einige gleich, andere erst später operiert werden liegt wohl auch an der Position des Tumors. Meiner war ja recht tief und ca. 4 cm groß. Da sagte man mir, dass es besser sei, erst zu versuchen den Tumor durch Bestrahlung und gleichzeitiger Chemo klein zu bekommen. Was ja auch mega gut geklappu hat. Nach 8 Wochen war der Tumor nicht mehr zu finden. Erst bei der OP wurde eine kleine Narbe und angestorbenes Gewebe sichtbar. Habe trozdem einen Ausgang bekommen, worüber ich sehr sehr traurig war. Jetzt komme ich sogar gut damit zurecht (klar bin ich froh, wenn das Ding wieder weg is). Das mit dem Beutel ist heutzutage so einfach und sicher...riecht nicht und sieht man nicht.

Ablenkung habe ich auch genug. Könnte sofort in Rente gehen :-)) Bin aber erst 46, bischen muss oder sagen wir so, darf ich dann hoffentich noch gesundheitstechnisch.

Hallo Ledissa,

das war ja schon ein riesen Tumor ..Hammer. ..und bei 1,8 m Darmentfernung kein vorläufiges Stoma bekommen....respekt. Mir hat der OP-Arzt ehrlich gesagt, dass er eine "Schissbuchse" is und immer lieber auf der sicheren Seite sein möchte. Ihm war das Risiko, das es zu einer Undichtigkeit der Darmnaht kommt einfach zu groß. Seine Ehrlichkeit fand ich echt ganz gut.

Viele brüsten sich damit ohne stoma operiert zu haben (wo es geht klar, das ist auch ok) .Zudem sagte er, "wie soll das gut verheilen wenn da immer Stulh lang fließt?". Das leuchtete mir auch ein. Er sagte auch, wenn es dann ohne stoma dann zu einer Entzündung und weiteren Folgen kommt, wäre ein Stoma für immer nicht ausgeschlossen. Das Risiko sei ihm bei mir einfach zu groß. Zudem sagte er auch.."wenn sie es gar nicht wollen versuche ich es ohne" nur das müsse ich entscheiden ob ich das Risiko eingehen möchte. Er rät mir davon zwingend ab zumal es ja "nur" für 5 Monate sei.

Bei dir war es wahrscheinlich eine "gute" Stelle, sodass man ohne aus kam. Sei froh. Nicht allein wegen des Stomas sondern weil dir eine weitere Op erspart blieb.

Schö, dass es dir wieder so gut geht!!

Viele liebe Grüße

Andy

Andreas

246 posts
Dienstag, 8. Januar 2019 - 11:15

Hallo Doro,

eine Frage: hast du denn zwischen 2013 und bis zu den Beschwerden 2017 keine weiteren Untersuchungen machen lassen. OK, könnte ich auch verstehen, da sie ja den Polyp als harmlos eingestuft hatten.

Ich wünsch dir alles gute weiterhin...natürlich allen anderen auch!!!

LG Andy

hopeful

51 posts
Dienstag, 8. Januar 2019 - 21:39

Hallo Andy,

Ich war regelmäßig zur Nachsorge und zu Darmspiegelungen, die immer in Ordnung waren.

Wie gesagt, bei mir im Darm ist kein Krebs. Das Rezidiv ist  außerhalb am Sigma gewachsen und hat von dort in Leber(2 Metas)und Bauchfell und Lymphknoten am Sigma gestreut. Nun bleibt es abzuwarten, was die 6 Antikörpertherapien hoffentlich an Positivem verändert haben.

Liebe Grüße, Doro

Andreas

246 posts
Mittwoch, 9. Januar 2019 - 09:20

Hallo Doro,

ich finde es schon echt erschreckend, wenn man alle Vorsorgeuntersuchungen und Nachsorgeuntersuchungen macht und einem gesagt wird, dass alles gut ist (keine Kritik an den Ärzten). D.h. es ist oft ein Zufallsprodukt wenn etwas gefunden wird. Das macht einen schon Angst.

Wann bekommst du Ergebnisse, ob die Antikörpertherapien "gefruchtet" haben? Ich wünsche dir, dass alles gut verläuft. Bleib weiterhin stark und positiv eingestellt, denn ich denke ganz fest, das ist der größte Feind vom Kebs!

Ganz liebe Grüße, Andy

hopeful

51 posts
Mittwoch, 9. Januar 2019 - 13:09

Hallo Andy,

Danke erst einmal für deine lieben Worte und Unterstützung yesblush

Ich habe das Gefühl, dass hier im Moment einige nette Leute sind die auch schreiben. Es tut doch gut sich auszutauschen, wenn man nun schon so eine Krankheit hat, auf die wir alle nur zu gern verzichtet hätte.

War letzten Sommer im Frauenforum. Dort ist ein sehr reger Austausch und viele nette Frauen, die sich sehr untereinander motivieren. Für mich war es insofern nicht das passende Forum, weil dort fast nur Brustkrebserkrankte sich austauschen, aber fast niemand mit Darmkrebs. Ich habe hier auch schon sehr viele alte Beiträge gelesen, was mir auch sehr geholfen hat. Wir sind nicht allein. Jedes Jahr wieder erkranken tausende Menschen neu an Darmkrebs.

In meinem Fall wurde gesagt, dass ich eine von 1000 Menschen bin, die mit einer voherigen Erkrankung im Stadium 1 trotzdem ein Rezidiv bekommt. Na...und die bin ich. Das ist nicht gerecht...die letzten fast 12 Jahre waren sehr sehr schwer und ich denke, dass auch die Psyche eine Rolle spielt.                                                          Angefangen mit Tod des jüngeren Bruders, damals 44 Jahre, der innerhalb von 6 Wochen, das wir es überhaupt wussten an Aids gestorben ist. Danach hatte ich eine lange Trauerphase, so dass mein Mann sich vernachlässigt fühlte und mich betrog. Das ging dann über 1,5 Jahre, Trennung, Scheidung. Dann wurde meine Mutter krank, erkrankte auch an Darmkrebs, hat das aber mit Chemo alles überstanden. Sie war damals aber auch schon fast 80. In folge dessen und vielleicht aus anderen Gründen bekam sie eine Alzheimer Erkrankung und ich arbeitete weniger, dass ich mich kümmern konnte, bis es seit 2016 nicht mehr zu Hause ist. Sie lebt jetzt in einem speziellen Heim für Demenzkranke in Braunschweig. Sie wird im Sommer 90 und...vielleicht überlebt sie mich noch...

Trotz allem kann uch berichten, dass mir die Antikörper absolut gut helfen. Die Tumormarker /CEA sind innerhalb von 2 Wochen von 20,2 auf 16,9 gefallen :-)

Am 15. habe ich CT und am 18. das Gespräch mit dem Onkologen. Mal sehen, wie es dann aussieht. Bisher hieß es immer, dass keine OP möglich ist. Vielleicht dann. Aber ich will mir nicht allzu viel Hoffnung machen. Warten wir es ab. Ich werde es euch wissen lassen. 

Allen einen schönen Tag und Olli gute Besserung nach der Chemo. Ich habe ja das Oxaliplatin auch gar nicht vertragen und man musste es weglassen. 

Also Ciao, Doro

Andreas

246 posts
Mittwoch, 9. Januar 2019 - 16:15

Hallo Doro,

ja sich auszutauschen tut sehr gut. Mit meiner Frau kann ich das nur bedingt. Sie macht sich dann immer Sorgen oder sagt "Daran darfst du erst gar nicht denken". Oder die Sprüche von anderen.."dann darfst du erst gar nicht auf die Strasse gehen, da könnte dich ein Auto überfahren"....diese Sprüche hasse ich mittlerweile. Als ich noch nichts von meiner Krankheit wusste, mir aber Gedanken machte, weil ich solch Symptome hatte, hieß es von allen Seiten.."man, so ein Quatsch..du und Krebs, das geht wieder weg" oder "das hatte ich auch mal, das ist nicht schlimm". oder "du übertreibst immer gleich so". Selbst der Urologe meinte am Anfang,"machen sie sich keine Sorgen. Ihr Blut hat super Werte...sie rauchen nicht und treiben Sport..ernähren sich auch noch Gesund und haben ein top Gewicht. fahren sie erst einmal ruhig in den Urlaub".

Letztendlich bin ich sehr froh, dass ich dann doch direkt nach dem Urlaub auf die Darmspiegelung bestanden habe, obwohl alle es so verharmlost hatten...ich hatte ja auch eher mit Hämorriden oder so gerechnet. Tja, leider......Darmkarzinom T3. Also das war also schon höhste Eisenbahn.

Schön, dass es jetzt bei dir gut wirkt. Das freut mich sehr. Du hattest ja schon eine echt schwierige Zeit hinter dir. Das tut mir sehr leid. Meine Frau leidet jetzt wahrscheinlich auch unter mir. Mit dem Beutel an meiner Seite ist mir vieles sehr unangenehm.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass das CT ein gutes Ergebinis zeigt und freue mich wieder von dir/euch allen zu hören.

LG Andy