Sarah

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Donnerstag, 21. Februar 2019 - 21:00

Bei meiner Mutter wurde in der letzten Woche ein Tumor im Darm festgestellt, der so groß ist, dass es bald zum Verschluss kommen könnte. Dann ging alles schnell. CT, MRT. Ende vom Lied: Tumor im Darm ragt schon etwas Richtung Eierstock (aber alles operierbar) und 8  Lebermetastasen. Inoperabel, da zu stark verteilt. Man will nach der OP des Darms mit einer Chemotherapie einsteigen und dann schauen. Anschließend kann man eventuell operieren. Ich habe im Internet recherchiert. Es gibt eine schier endlose Anzahl an möglichen Methoden. Ich habe Angst, dass die Ärzte nicht das Richtige finden. Auch habe ich Angst, dass es dem KH– und diese sind ja heutzutage mehr Wirtschaftsunternehmen, die Gewinne machen wollen – nur um teure Behandlungen gehen könnte, ohne, dass die wirkliche Heilung im Mittelpunkt steht. Hat hier jemand mit genau diesem Krankheitsbild (Darmtumor/ viele Lebermetastasen) Erfahrung? Wie stehen die Chancen? Ich habe wirklich große Angst. Meine Mama ist erst 61. 

Sarah

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Donnerstag, 21. Februar 2019 - 21:01

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Daniel Schreiber

140 posts
Donnerstag, 21. Februar 2019 - 22:09

Da ich selbst Gott sei Dank keine Metastasen hatte kann ich euch nur alles Gute wünschen und hoffen, das sich noch andere melden und von ihren Erfahrungen berichten. 

"Herein", ein User hier der in der Krebshilfe tätig ist, hat in verschiedenen threads Adressen von Krebsforschungszentren veröffentlicht. Gibt hier im Forum anscheinend keine Suchfunktion.... 

346 posts
Donnerstag, 21. Februar 2019 - 22:58

Hallo Sarah

Es gibt verschiedene Chemotherapien. Man wird da alles versuchen, bis die Metastasen sich verkleinern, oder jedenfalls das Wachstum aufgehalten wird. Ich kannte jemanden aus dem Krankenhaus. Der hatte auch mehrere Metastasen in der Leber. Er hat 2 Jahre Chemo gemacht und dann war in der Leber nur noch eine übrig, die man ihn dann operiert hat. Dann war er frei von Krebs. Also alles ist möglich. Chancen gibt es immer.

LG Olli

Henrike

145 posts
Freitag, 22. Februar 2019 - 10:32

Hallo Sarah,

zuerst einmal: toll, dass du deine Mutter unterstützt und ihr bei der Informationsbeschaffung hilfst. 

Wie die Chancen stehen (worauf? Auf Heilung? In punkto Überlebenszeit?), das wird dir hier keiner beantworten können...

Ich lebe nun seit ca 4 1/2 Jahren mit der Diagnose Darmkrebs mit (inoperablen) Lebermetastasen, sprenge damit also schon fast die Statistik. Primärtumor im Darm war nach einigen Zyklen Chemo quasi nicht mehr nachweisbar, dennoch wurde das entsprechende Stück Darm operativ entfernt. Die Lebermetastasen haben sich durch Chemo und Antikörper zwar extrem verkleinert, aber es sind bei mir dermaßen viele, weit mehr als bei deiner Mutter, und so über die ganze Leber verteilt, dass die geplante Leberteilresektions-OP abgebrochen werden musste, obwohl ich wirklich bei einem absoluten Expertenteam war. Mein Chirurg hat u.a. das ALPPS-Verfahren maßgeblich mitentwickelt, bei mir ging leider nix. "Live", also bei geöffnetem Bauch sah es auf meiner Leber wohl schlimmer aus als auf den MRT/CT-Bildern. Man sagt zwar immer so salopp: Die Leber wächst nach, aber alles hat seine Grenzen. 

Ich denke, dass deine Mutter zusätzlich zur Chemo noch Antikörper bekommen wird (Cetuximab? Bevacizumab?). Das setzt den Metastasen schon ganz ordentlich zu und es kann durchaus auf eine Operation hinauslaufen, was ich euch sehr wünschen würde. Ob operiert werden kann hängt dann von vielen Faktoren ab, wie Lage, Größe, Verteilung der Metastasen, Allgemeinzustand deiner Mutter etc. Das kann nur ein Experte beurteilen. Ich weiß nicht, wo sie in Behandlung ist, in punkto OP solltet ihr auf jeden Fall in ein Leberzentrum/onkologisches Spitzenzentrum gehen.

Die Adressen findet ihr unter www.ccc-netzwerk.de   Eine Zweit- oder Drittmeinung kann auch nicht schaden...

Sollte leider doch keine OP möglich sein, wird es auf Erhaltungs-Chemotherapie hinauslaufen oder es gibt noch andere (radiochirurgische) Verfahren, SIRT, LITT, Tace, RFA, MWA ( hatte ich dreimal), usw. Was da im einzelnen sinnvoll bzw machbar ist, das muss auch der Experte entscheiden. Diese Verfahren bringen auch in der Regel keine vollständige Heilung, aber eine Verlängerung der Lebenszeit. 

Ich denke aber, ein gewisses Grundvertrauen in die Ärzte und ihre Empfehlungen solltet ihr schon haben. Klar spielt der wirtschaftliche Faktor in der Medizin, den du ansprichst, leider eine viel zu große Rolle. Aber deshalb ist es ja nicht so, dass man mich eigentlich heilen könnte und mir die teure Chemo nur aufschwatzt, um möglichst lange Geld an mir zu verdienen... Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will.

Noch etwas: Was auf jeden Fall wichtig ist, ist dass deine Mutter während der Behandlung einen guten Allgemeinzustand behält. Ich bin zwar noch ein Stück jünger, aber 61 ist ja auch noch kein Alter, wie man so sagt, also Immunsystem stärken mit gesunder Ernährung, viel Bewegung, etc.

Die besten Wünsche für euch, drücke die Daumen, dass es mit der Leber-OP klappt.

LG Henrike

Bibsi

27 posts
Sonntag, 24. Februar 2019 - 17:38

Hallo Sarah,

auch bei mir wurde Darmkrebs mit multiplen Lebermetastasen festgestellt.

Ich bekomme Avastin plus Folfiri da ebenfalls nicht operabel( zu viele/ auf alle Segmenten).

Die Metastasen haben sich stark verkleinert, es besteht jetzt eine kleine Chance auf eine OP...so schwer es ist: abwarten heißt die Devise.

Wo ist deine Mutter in Behandlung? Es gibt ja bundesweit verschiedene, spezalisierte onkologische Zentren, sich dort eine Zweitmeinung einzuholen ist wahrscheinlich eine gute Idee.

Eine Moderatorin hier, Güsi, hat netterweise in einem Thread mal alle aufgelistet... vielleicht gibt es da auch noch jemanden, der dir helfen kann.

Ich weiß, es ist nicht leicht als Angehörige! Wenn ich manchmal sehe, wie meine Mutter oder mein Partner sich Sorgen machen und grämen zerreißt es mir das Herz.

Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft.

Bibsi

neusteip

1 posts
Sonntag, 3. März 2019 - 16:44

Hallo alle miteinander,

mein Mann hat Darmkrebs (KRAS- Mutante)- nach der OP (Entfernung des Primärtumors) und ersten Chemo (ca 1Jahr) waren alle 25 Metastasen aus der Leber verschwunden. Es folgten 4 Monate ohne neue Metastasen. Nun der erneute Befund- multiple Metastasen in der Leber. Am Montag beginnt die zweite Chemo. Hat jemand Erfahrungen mit dem weiteren Verlauf? Starten wir wieder bei Null oder zählt die erste Chemo bereits in die zu erwartende, durchschnittliche Lebenszeit?

Robert

7 posts
Sonntag, 3. März 2019 - 22:07

Hallo Sahra, 

Auch bei mir wurde im Januar Darmkrebs festgestellt. Mit der Koloskopie konnten sie nur 15cm im Darm spiegeln. Weiter kamen sie nicht denn das Geschwür war zu groß und die kamen mit dem Gerät nicht mehr weiter. Das CT ergab, dass ich einen High great T3, mit Lymphknotenbefall, Lungenbefall und Lebermetastasen hatte. Am jeden Tag habe ich noch über fünf Stunden lang gegoogelt und mich schlau gemacht wie man den Krebs besiegen kann. Dann habe ich mit einem Heilpraktiker gesprochen der mir riet mich nicht operieren und schon gar keine Chemotherapie oder Bestrahlung über mich ergehen zu lassen. Er hat mir genau erzählt was ich tun soll, sollte sich in den nächsten 2 Monaten keine Besserung abzeichnen, kann ich mich ja immer noch operieren lassen. Letzte woche war ich im Krankenhaus und habe mich erneut checken lassen . Bei der Darmspiegelung kam er jetzt durch das heißt mein Geschwür hat sich verkleinert. Es wurden beim CT keinerlei Metastasen festgestellt . . Mein Befund: T2,N0,M0. Meine Blutwerte haben sich  ebenfalls extrem verbessert. Das bedeutet für mich, wenn die erste Untersuchung korrekt war , dass die Metastasen alle verschwunden sind und mein Krebsgeschwür sich um etliche Millimeter verkleinert hat. Ich bin überzeugt, dass Darmkrebs nicht gleich ein Totesurteil ist. Egal welches Stadium . Werde nun meine Therapie weitere zwei Monate voll durchziehen und danach dir berichten.

Henrike

145 posts
Dienstag, 5. März 2019 - 01:18

Hallo Robert,

wie stark waren denn Leber, Lunge und Lymphknoten befallen? D.h. wieviele Metastasen jeweils etwa und wie groß? Und die Metastasen sind alle komplett innerhalb von acht Wochen verschwunden? Wow... Machst du eine spezielle Krebsdiät?  Breuss, Budwig oder so?

LG Henrike

Sarah

5 posts
Dienstag, 9. April 2019 - 17:17

Hallo ihr Lieben! Besten Dank für all eure Ratschläge! 

@Robert: Was hat der Heilpraktiker denn gesagt was du machen musst? 

Klingt ja schon etwas wie ein „Wunder“. 

Meine Mutter hat die Darm OP super überstanden. Werte sind top. 1. Chemo hat letzte Wiche gestartet. Sagt die Ärztin heute: noch 36 Monate - wir müssen jetzt die Levensqualität aufrecht erhalten! Ich hab das genau garnicht verstanden. Kam mir vor als hätte sie die falsche Akte! Erst hieß es, wenn die Chemo anschlägt kann man operieren. Jetzt hat man nicht mal auf die Chemo gewartet und da kommen solche Aussagen. 

Bibsi

27 posts
Donnerstag, 11. April 2019 - 20:42

Ach Sarah, 

manche Ärzte sind echt unsensibel... es gibt immer mal wieder einen der an der Leber operabel wird oder siehe Henrike, die die Statistiken schlägt😊.

Und mein Onko würde auch nie eine Prognose abgeben, „ wie lange ich noch habe“... trotz der fatalen Diagnose.

Helmut Kuntz

15 posts
Samstag, 18. April 2020 - 22:14

"Robert"

ich finde solche Posts destruktiv.

Eine angeblich sichere Information in der dann keinerlei Information darüber steht, bringt niemandem Erkenntnisgewinn und ist vor allem nicht nachprüfbar.

Ich halte das Geschilderte für recht unwahrscheinlich. Der angekündigte Bericht zwei Monate danach fehlt auch.

Ich bin überhaupt kein Verfechter der Schulmedizin und habe mich lange (vor meiner Diagnose) mit dem Thema Tumore beschäftigt um zu "wissen", was ich in einem solchen Fall machen würde.

Als ich sie dann bekam, habe ich die Darmoperation machen lassen (um die Tumormasse zu verkleinern, was auch "Alternative" für essentiell erachten), aber keine adjuvante Chemo. Stattdessen eine von (Alternativ-)Spezialisten (schon Ärzte und eine früher in der Pharmaforschung tätige Professorin, also nicht nur Heilpraktiker) empfohlene, alternative Behandlung mit einem Knollenblätterpilz-Extrakt (die Tropfen kosten monatlich 150 EUR +Verschreibungsgebühr, zahlt die Kasse nicht).

Trotzdem bekam ich eine Lebermetastase, die die Behandlung "sicher" verhindern sollte. Die ließ ich ablatieren. Die Alternativbehandlung verhinderte aber kein Rezidiv (was sie "sicher" verhindern sollte).

Nun mache ich notgedrungen mit Schulmedizin weiter.