Dawid

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Dienstag, 16. April 2019 - 12:13

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, weil mein Kopf mir seit einigen Wochen durchgeht. Ich hatte bereits im letzten Jahr anhaltende Halsschmerzen, die keine organische Ursache hatten. Sie verschwanden erst mit regelmäßigen Nasenduschen und dem einfachen Vergessen der Beschwerden. Ich bin erst 22 und in meiner Familie gibt es keine Krebserkrankungen vor dem Alter von 75 Jahren. Ich bin mir bewusst, dass ich zur Hypochondrie neige.

Nun habe ich Mitte Januar sehr plötzlich ein Zwicken im Bereich den Blinddarms gespürt, welches so schlimm war, dass ich nicht gerade sitzen konnte und ich zwei Tage nichts aß, sodass ich kaum auf Toilette musste. Der Stuhl war aber weitestgehend normal, die Beschwerden klangen nach ca. 3 Tagen nahezu vollständig ab. Einige Tage später bekam ich dann Durchfall, der ca. 5 Tage anhielt und sich dann langsam normalisierte, wobei der Stuhl nicht ganz fest war (insbesondere der letzte Rest war immer sehr weich) und auch bis heute nicht ist. Mein Allgemeinzustand war dabei recht gut und auch jetzt fühle ich mich kerngesund. Ich bin dann natürlich zum Arzt, der hat mir den Blinddarm abgetastet und sagte mir, dass ich keine Abwehrspannung habe und dementsprechend kein Grund zur Sorge bestehe. Nach weiteren drei Wochen und keiner Veränderung des Stuhls (nicht übermäßig oft, aber eben immer etwas weicher) bin ich wieder zum Arzt gegangen, der mir dann Blut abgenommen hat und eine Ultraschalluntersuchung anordnete. Beim Ultraschall war alles in Ordnung, bei der Blutuntersuchung war ein Leberwert leicht erhöht. Zwischenzeitlich bekam ich Magenschmerzen und bekam deshalb Magensäureblocker, von denen ich aber Schmerzen im rechten Oberbauch und Schluckbeschwerden bekam. Die Schluckbeschwerden sind seit dem Absetzen der Medikamente weg, die Leberschmerzen sind ab und zu da. 

Nun habe ich beim Arzt um eine Magen- und Darmspiegelung gebeten, weil mich der gesamte Verlauf sehr verunsichert hat. Die ergebnislose Magenspiegelung hatte ich bereits, die Darmspiegelung folgt erst im Juli (keine Termine vorher frei). Der Arzt hat noch einen weiteren Bluttest gemacht, bei dem alles vollkommen in Ordnung ist und mein Leberwert besser, aber nachwievor leicht erhöht ist. Zwei Stuhlproben wurden durchgeführt, die eine brachte keine Ergebnisse. Das Ergebnis der zweiten steht noch aus, wobei hier auf eine Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse untersucht werden soll.

Mir selbst geht es natürlich nicht sonderlich gut. Bei meinen Stuhlgängen konnte ich noch kein Blut im Stuhl eindeutig ausmachen. Es kann aber sein, dass ich das nicht sehe. Beim Abwischen habe ich manchmal den Eindruck, der Stuhl sei etwas rötlich gefärbt. Da bin ich mir dann nicht sicher, ob es mit der Konsistenz zusammenhänge und/oder eventuell dem Licht. Die Stuhlprobe ergab ja aber nichts. Dann hatte ich vor kurzem starke Blähungen, die sehr unangenehm waren, jetzt aber etwas besser sind. Auch leichte Schmerzen, mal etwas schlimmer, im Bereich des Blinddarms sind für mich an der Tagesordnung.

Ich habe etwas im Forum gelesen und weiß, dass viele Sorgen unbegründet sind und Darmkrebs in meinem Alter ohne familiäre Vorbelastung äußerst selten ist. Doch weil meine Darmspiegelung noch in so ferner Zukunft liegt, werden meine Sorgen von Tag zu Tag größer und ich horche stark in meinen Körper hinein. Ich schreibe hier in der Hoffnung, eventuell einige beruhigende Nachrichten zu erhalten.

Vielen Dank für Eure Hilfe,

viele Grüße

Dawid

hopeful

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Dienstag, 16. April 2019 - 20:27

Hallo Dawid, 

Erst einmal herzlich Willkommen in diesem Forum.

Ich bin selbstständig kein Fachmann, aber ich persönlich glaube, dass du dich hier in etwas hinein steigerst und deine Angst unbegründet ist. Ich habe noch von keinem Menschen in deinem Alter von Darmkrebs gehört oder gelesen und es gibt immer wieder junge Leute in deinem Alter, die hier auch über ihre Befürchtungen schreiben. Von den wenigsten liest man dann noch mal, so dass ich denke, dass sich ihre Befürchtungen nicht bestätigt haben. 

Selbstverständlich solltest du eine Darmspiegelung machen lassen, aber ich glaube, dass bei einem berechtigten Verdacht eine sehr schnelle Spiegelung auch immer eingerichtet werden kann. Zumindest habe ich das so erlebt.

Vielleicht hast du ja doch jemanden, mit dem du über deine Ängste sprechen kannst. 

Ich wünsche dir, dass du die Zeit bis zur Untersuchung gut durchstehst und wünsche dir alles Gute!

Daniel Schreiber

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Freitag, 19. April 2019 - 09:22

Im Allgemeinen wächst ein Tumor im Darm recht langsam. Von daher ist es wohl nicht weiter tragisch das du erst im Juli eine Spiegelung hast. Dieses in Anbetracht dessen, das keine weiteren Paramater (Blut, Stuhl) auf eine Krebserkrankung hindeuten. 

Jedoch bin ich der Meinung das dich dein Arzt auf eventuelle andere Erkrankungen hin untersuchen sollte. Brauche das wohl nicht extra zu erwähnen aber sollte es schlimmer werden musst du halt ins Krankenhaus

Dawid

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Sonntag, 21. April 2019 - 11:16

Hallo und danke für die Antworten.

Da sich das alles nun etwas länger hinzieht, habe ich das Gefühl, meine Familie und Freunde mit dem Thema zu nerven, ich nerve mich ja schon selbst. Im Grunde möchte ich Ruhe und nicht mehr total verunsichert alles im Detail studieren, was im Entferntesten auf eine Erkrankung hindeuten kann.

Da ich mit meinem Arzt wegen Impfungen aktuell eh etwas mehr zu tun habe, kann ich häufiger mit ihm sprechen. Es spricht eben nichts für eine Erkrankung, obwohl ich immer wieder Schmerzen im Bereich des Blinddarms habe, diese aber nicht schlimmer werden. Ich hoffe, dass ich die Zeit bis zum Juli überstehe und mir dann Entwarnung gegeben wird. Vielleicht erledigen sich meine Symptome dann auch von selbst.