phillyvanilly
2 postsMoin,
habe mich hier angemeldet um Rat zu suchen, aber auch eine kleine Einschätzung zu erhalten.
Sitze gerde im Urlaubsflieger und stresse mich übelst, weil mich heute morgen mein Hausarzt bezüglich eines positiven Testergebnisses angerufen und mir zu einer Spiegelung geraten hat. Ich wurde bereits vor einem Jahr getestet, damals noch negativ. Vor fünf Jahren hatte ich eine Darmspiegelung mit dem Befund Reizdarm. Seitdem wechselnder Stuhlgang, selten mal Durchfall oder Verstopfung. Kein Blut im Stuhl und eigentlich auch keine sonstigen Beschwerden (ausser gelegentlicher Unterbauchschmerzen und einer chronischen Gastritis). Die Spiegelung werde ich natürlich machen, aber um den Urlaub nicht komplett ins Wasser fallen zu lassen, wollte ich hier einfach mal nach Meinungen hören.
Ein Darmkrebs wächst scheinbar nicht so schnell und bei einer zurückliegenden Spiegelung vor fünf Jahren, wäre es im schlimmsten Fall wohl keine weit fortgeschrittene Krankheit. Ein MRT vom Unterbauch vor zwei Jahren war ebenfalls unauffällig (damals aufgrund Entzündung der Bauchspeicheldrüse).
Edit: ich habe gelegentlich geleben Schleim im Stuhl. Das hat der Arzt allerdings als unbedenklich eingestuft und auf meinen Reizmagen und die Gastritis zurückgefürhrt.
Freue mich auf Eure Antworten!
Theresa
500 postsHallo,
ich habe mich kurz eingelesen und komme zu dem Schluss, dass die Erhöhung des M2PK Wertes angeblich bedeutet, dass v.a. Tumorzellen verschiedenen Ursprungs (nicht nur Darmkrebs) diesen Wert erhöhen lassen können, falls dies keine andere Ursache hat. Auch ein falsch positives Ergebnis ist möglich. Das hatte ich schon 2 x bei anderen Laborwerten. Da kann im Labor auch mal etws nicht 100%ig laufen. Deshalb also sowohl eine Wiederholung des Tests als auch noch wichtiger ist gründliche Abklärung durch weiter medizinische Untersuchungen. Das würde ich an Deiner Stelle so rasch als möglich anstreben.
Und viele Tumore sind operabel, nur schnell genug muss man sie entdecken. Wir sind in der genialen Lage, für die wir dankbar sein dürfen, dass wir in einem medizinisch tollen Land und auch in einer medizinisch schon weit entwickelten Zeit leben.
Du hast völlig Recht, wenn Du so gut auf Dich schaust und alles was nur geht untersuchen lässt - damit Du auch noch viele Urlaube beruhigter verbringen und auch gesund genießen kannst !!!
Alles Gute Theresa
phillyvanilly
2 postsHallo Theresa,
vielen Dank für deine Antwort. Habe mittlerweile ebenfalls viel Zeit mit ChatGPT und dem Lesen von Studien verbracht. Tatsächlich ist der Test bei Stuhlprobe wohl recht spezifisch was Darmkrebs angeht. Er sollte z.B. bei Lungenkrebs nicht anschlagen (dazu müsste man wohl im Blutplasma testen).
Ich gehe derzeit davon aus, dass entweder meine Gastritis, eine Entzündung im Darm oder Polypen zu diesem Ergebnis geführt haben.
Gründe wären:
- chronische Gastritis (gerade auch wieder akut)
- M2PK im letzten Herbst noch negativ
- Darmspiegelung in April 2019 negativ (auch keine Polypen)
- Wenige Symptome (wechsel zwischen leichter Verstopfung und leichten Durchfall, gelegentlich übelriechender Stuhl mit etwas Schleim und ab und zu leichte Unterbauchschmerzen mit Blähungen). Diese treten in der Regel mit der Gastritis zusammen auf
Da ich keine Fälle von Krebs (jeglicher Art) in der Familie hatte, an fünf Tagen pro Woche Sport mache und immer über 15k Schritte auf dem Konto habe, kein Fleisch oder Fast Food esse und nie geraucht habe, hoffe ich jetzt einfach, dass hier nichts Schlimmes vorliegt bzw. wenn dann in einem sehr frühen Stadium.
Theresa
500 postsHallo phillyvanilly,
danke Dir für die Informationen! Es ist interessant, dass man den M2PK Test der Stuhlprobe machen kann. Ich werde mich dazu schlau machen, denn das wäre ja eine wichtige Information. Ich lasse per Stuhlprobe immer das Calprotectin alle paar Monate testen, denn es ist ein Indikator für Dickdarmentzündungen, die ich immer wieder von ganz leicht bis stark habe. Die Diagnose lautet Morbus Crohn. Auch mit Immunsuppressiva kann solch Entzündung auftreten und das Calprotectin im Stuhl zeigt das an. Ich wusste wohl ein Jahrzehnt nicht, dass ich diese Autoimmunprobleme im Dickdarm habe, also die kleinen Entzündungsherde, die dann solche Symptome machten, wie Du sie beschreibst. Seit der richtigen Diagnose Morbus Crohn und der richtigen Behandlung mit Immunsuppressiva sind die Symptome im Griff.
Das Messen von Calprotectin in der Stuhlprobe wäre auch eine Zusatzmöglichkeit für Dich, um per Stuhlprobe einen Entzündungsmarker zu haben.
Also ich habe wie Du nie Fleisch gegessen, mich immer sehr viel bewegt, täglich und durch die unerkannten Entzündungen im Dickdarm habe ich dann leider den Darmkrebs mit 55 entwickelt. Der ist 2019 herausoperiert worden. Aber die Ursache war die Autoimmunerkrankung Morbus Crohn. Ich habe auch keine genetische Vorbelastung durch meine Vorfahren. Zumindest wusste man das damals alles ja noch nicht. Nie hätte ich gedacht, dass ich Morbus Crohn habe. Da ist auf Zellebene der Dickdarmzellen irgendwas nicht perfekt und das Immunsystem schickt weiße Blutkörperchen hin und die richten sich dann gegen die eigene Darmschleimhaut und das macht Entzündungen und das ist wieder Grundlage für die Quälerei der Zellen, die dann irgendwann Krebs entwickelten. Das Calprotectin ist dann das Überbleibsel der weißen Blutkörperchen, so eine Brücke des Verstehens habe ich mir gebildet.
Also es war kompliziert für verschiedene Ärzte, die richtige Diagnose bei mir zu finden, das will ich damit sagen. Letztendes hat es der Pathologe geschafft, die Diagnose zu gewinnen, indem er Biopsien analysierte, die mir bei der Koloskopie herausgenommen worde waren.
Die chronische Gastritis (Entzündungen im Magen), wie Du schreibst, könntest Du auch durch Magenspiegelung prüfen lassen. Da sollte man auch auf die Speiseröhre achten, damit da nichts an Magensäure hinaufschwappt. Also bleib drank, die Suche lohnt sich, um gänzlich geheilt zu werden bzw. sich mit Medikamenten so zu fühlen!!!!
Liebe Grüße und Alles Gute
Theresa