jjj

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Sonntag, 29. Dezember 2024 - 19:19

Hallo, bin neu hier und etwas verunsichert. 

Bei mir wurde 06.09.2023 eine Kolonkarzinom entfernt.  CEA-Wert vor der OP war 1.2, sofort nach der OP ist auf 0.7 runter.

Nach der OP keine Chemo.

Dann wurde CEA-Wert alle drei Monate bestimmt (bei der Nachsorge in der Klinik, ich nehme an, dass das immer dasselbe Labor ist). Und, nach dem anfänglichen Fall, der Wert stiegt dann kontinuierlich:

07.12.23:   0.58

07.03.24:   0.78

20.06.24:   1.10

19.09.24:   1.07

06.12.24:   1.21

Der Wert hat sich, also, insgesamt verdoppelt und ist auf dem Niveau von vor der OP angestiegen. Obwohl eine Koloskopie im August 2024 und CT im Oktober 2024 beide unauffällig waren, mache ich mir große Sorgen. Ich habe das auch bei der letzten Nachsorge angesprochen, aber da wurde mir nur "Alles ist im Normbereich" gesagt. Überall im Internet liest man, dass CEA-Werte im Prinzip schwanken können, aber irgendwie habe ich nur über Schwankungen um 20-30% gelesen, bei mir ist es aber ständige Steigung.

Hat jemand Erfahrungen mit schwankenden CEA-Werten? Wann ist die Steigung als kritisch anzusehen? Ich wäre sehr dankbar für jede Information. 

Danke und LG, Julia.

NASU

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Sonntag, 29. Dezember 2024 - 20:20

Liebe Julia

Bei mir ist es ähnlich.Sigma Op Stadium 2a im Jan 24.Cea Wert war 1.8 nach der Op auf 0.4 runter.Jetzt im August und November war er wieder bei 1.7.Auch mir sagten 2 Onkologen.Alles normal.

Im August hatte ich Ct von Abdomen und Thorax alles i.Erste Koloskopie ist im Januar

jjj

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Montag, 30. Dezember 2024 - 16:03

Vielen Dank für die Antwort!

Jetzt fühle ich mich schon wirklich ein wenig erleichtert, da bei allen meinen Recherchen im Netzt bis jetzt habe ich kaum solche Fälle gefunden. Man ist die ganze Zeit am grübeln: nach der OP ist CEA-Spiegel doch gesunken, so nimmt man an, dass wenn "Krebs raus ist", dann fällt der Wert. Und wenn der zu steigen anfängt, dann erste Gedanke ist, dass Krebs zurück wäre. 

NASU

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Montag, 30. Dezember 2024 - 16:11

Mir wurde auch erklärt das Entzündungen jeglicher Art den Wert steigen lassen können.Da der Wert immer noch im Referenzbereich liegt bin ich schon beruhigter.Aber Gedanken macht man sich eben immer.Das gehört wohl jetzt einfach dazu.Ich hoffe sehr das bei der Kontrollkoloskopie im Januar alles gut ist.Dann ist das erste Jahr nach Diagnose und Op geschafft.

Uli_29

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Montag, 30. Dezember 2024 - 19:31

Hi,
über diese Werte würde ich mir absolut kein graues Haar wachsen lassen. Als alles okay war bei mir, waren die Werte im Bereich um ca. 1.5 herum. 
Erst bei 4.9 und 3.6 lagen bei mir dann wirklich Metastasen vor.

Gruß, Uli

Nachtrag: der "offizielle Grenzwert" lag früher bei 5.0 - war aber dann später auf 2.5 herabgesetzt worden. Meine persönlichen Erfahrungen bestätigen, dass das sicherlich eine korrekte Änderung war.
jjj, da bei dir der Wert schon vor der Entfernung des Primärtumors völlig unauffällig war, frage ich mich, ob dieser Tumormarker in deinem Fall überhaupt von Aussagekraft ist.

jjj

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Donnerstag, 2. Januar 2025 - 12:51

Liebe NASU, lieber Uli, 

vielen Dank für ihre Antworten und aufmunternde Worte. Da fühle ich mich schon viel besser. Mitte März habe ich wieder einen Nachsorgetermin, werde nochmal nachfragen, ob in meinem Fall dieser Tumormarker aussagekräftig wäre. Vielleicht zerbreche ich mir den Kopf deswegen völlig unnötig.

jjj

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Dienstag, 25. März 2025 - 21:27

Ich habe jetzt Werte von meiner letzten Nachsorge. CEA ist wieder gestiegen, auf 1.4, also doppelt so hoch, wie nach der OP.  Bei der Nachsorge wird mir immer gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen sollte, die Werte seien doch alle im Normbereich. Aber dieser Anstieg bringt mich langsam zur Verzweiflung. Seit einem Jahr dieser kontinuierliche Anstieg, 0.2-0.3 alle drei Monate.

Noch dazu habe ich einen Artikel gefunden, in dem eine Untersuchung der Ergebnisse von 78 Patienten beschrieben wird: "Insgesamt 43,6 % der Patienten wiesen Schwankungen des CEA-Wertes von mindestens 1,1 ng/ml auf, mit oder ohne Anstieg über 5 ng/ml. Bei 79,4 % der Patienten war der Anstieg des CEA-Wertes entweder auf ein Rezidiv (44,1 %), eine adjuvante Chemotherapie (20,6 %) oder eine gutartige Pathologie (14,7 %) zurückzuführen. Bei 23 % der Rezidive lag ein CEA-Anstieg von mindestens 1,1 ng/ml, aber unter 5 ng/ml im Median 8 Monate vor dem klinischen Rezidiv."

In einer Woche habe ich einen CT-Termin, habe jetzt schon Angst vor den Ergebnissen.

Uli_29

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Montag, 31. März 2025 - 13:43

Hallo,
ich hatte damals zu Schwankungen der CEA-Werte eine - wenn auch schon recht angestaubte - Untersuchung gefunden:
"The present status of cea in diagnosis, prognosis, and evaluation of therapy"
https://acsjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/1097-0142(197512)36:6%3C2460::AID-CNCR2820360631%3E3.0.CO;2-6

Wenn man sich im pdf,  Seite 2463 die Abb ganz unten anschaut, dann sieht man, dass Schwankungen des Wertes im unteren Bereich (< 5.0) - auch temporäre Anstiege - nichts ungewöhnliches und nicht alarmierend sind. Unterhalb des (neu definierten) Grenzwerts von 2.5 besteht kein Grund zur Sorge. Oberhalb davon sollte man unbedingt abklären lassen.

NASU

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Montag, 7. April 2025 - 13:51

Hallo jjj

Hast Du denn schon Ergebnisse?

jjj

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Dienstag, 8. April 2025 - 10:21

Hallo

Uli, vielen Dank für deinen Link. Anhand diesen zwei Untersuchungen ist nur klar, dass bei der CEA-Wert-Schwankungen die Wahrscheinlichkeit ein Rezidiv oder Metastasen zu entwickeln genau  bei 50% liegt - entweder kriegt man die, oder nicht.

NASU, Vielen Dank für die Nachfrage. Ja, ich wurde gestern endlich angerufen - CT ist wieder in Ordnung. Allerdings (ich habe mir auch zwei CT-Berichte von 10'2024 und 04'2024 geholt) in den Berichten unter anderem steht, dass im Abdomen-Bereich ist es bei "reduzierten messenterialen Fettgewebe eingeschränkt beurteilbar, hierunter kein Nachweis größerer Raumforderungen" 🤷‍♂️  Ich habe gefragt, wäre vielleicht eine andere Untersuchung, z.B. MRT, für mich besser geeignet in dem Fall, aber "nein, CT ist die beste Methode dafür".

Wegen des CEA-Wertes habe ich wieder dasselbe gesagt bekommen "Aber es liegt alles im Normalbereicht".

Bleibt mir nichts anderes als das bei der Nachsorge in Juni nochmals anzusprechen. 

Theresa

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Dienstag, 8. April 2025 - 17:13

Hallo jjj

bei mir war es so ähnlich wie bei Dir. Aber als mein CEA ein Jahr nach der Dickdarmkrebs-OP zum Ansteigen begann und mich die Ärzte vertrösteten, dass alles im Normbereich sei, da habe ich dann (in der Corona-Zeit) privat im Labor den CEA monatlich messen lassen und privat mir das MRT alle 3 Monate bezahlt, um die ionisierenden Strahlen des CT zu vermeiden bzw. um meine Angst zu beruhigen. Ein Jahr nach der Sigmakrarzinom OP (keine Chemo), begann also mein CEA wieder langsam zu steigen und steigen und steigen. Zuerst ganz langsam, dann rascher. Im Frühling fing die Steigerung an, nach drei Monaten wars schon bei 2 und dann im Oktober bei 5 und dann plötzlich sah man die 0,5 mm kleine Lebermetastase. Da ging der CEA sprunghaft weiter rauf. Einen Monat später war die Metastase bereits schon ca 1 cm groß und war rausoperiert. Bis man einen OP Termin bekommt, ist ja auch ein Bangen. Es dürfte der Krebs- je mehr Krebszellen sind - desto mehr bzw. desto rascher wachsen. Aber bei 1 cm Metastase war sie grad noch als klein zu bezeichnen. Deshalb wieder keine Chemo, weil ich das nicht wollte. Ich wollte das nicht, weil in den Ärztlichen Leitlinien steht, dass bei so kleiner Metastase keine Chemo gemacht werden sollte. Kann man im Internet nachlesen.

Das ist jetzt seit der Metastasenentfernung in der Leber etwas mehr als 3 Jahre her. Seither weiter engmaschige Kontrollen (also jetzt nur mehr alle 3-6 Monate) mit den vielen Ängsten, Du kennst das. Aber seither kein Hinweis auf weiteres Rezidiv im MRT oder hinsichtlich des CEA. In gesunden Zeiten schwankt mein CEA zwischen 0,4 und 0.7. Vor der Dickdarmkrebs-OP und vor der OP der Lebermetastase war er ca jeweils bei 6. Nach den Operationen sank er immer wieder auf die 0,4-0,7.

Also Schwankungsbreiten gibt es wohl, aber wenn es WEITER stetig bergauf geht mit dem CEA, dann würde ich an Deiner Stelle weiter auf die Suche gehen. Das CT Abdomen und CT Leber hat hohe Strahlenwerte, die den Körper treffen, die Körperzellen treffen. Deshalb habe ich mich entschieden zu sparen und mir halt das MRT selber zu zahlen, da gibts keine Belastung des Körpers hinsichtlich ionisierender Strahlen. Ich habe viel darüber gelesen. Ich kann nicht ausschließen, dass mein Dickdarmkrebskarzinom durch eine Punktmutation durch ionsierende Strahlen entstand, vielleicht durch Tschernobyl 1986 und weiteren Beschuss meiner Zellen durch CT oder Röntgenuntersuchungen etc. Das kann ja Vieles gewesen sein, zu viel jedenfalls.

Ich möchte Dir mitgeben, dass man auch nach Metastasenoperationen eine Chance (viele Chancen!!!) hat, ganz gesund zu werden. Manchmal braucht es mehrere Nachoperationen oder Verkochungen der Metastase(n). Diese ganze Zeit ist sehr schwer, aber mit viel Hoffnung dabei! Sehr sehr viel Hoffnung. Das Ziel ist es, ganz gesund zu werden !!! Vielleicht aber ist Dein CEA innerhalb seiner gesunden Schwankungsbreite, das kann auch gut möglich sein.

Die kontinuierlichen Nachuntersuchungen sind so wichtig! Da hilft uns die (furchtbare) Angst, dass wir da dran bleiben!

Alles Gute Theresa

jjj

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Montag, 28. April 2025 - 11:15

Vielen lieben Dank, Theresa, für die Information und deine aufmunternde Worte! Ich werde weiter suchen. Werde die Frage, ob für mich MRT überhaupt geeigneter als CT wäre, nochmals beim Nachsorgetermin ansprechen. Ich habe auch inzwischen CEA-Wert in einem anderen Labor bestimmen lassen und der war paar Zehntel niedriger. Es ist klar, dass Ergebnisse aussagekräftiger sind, wenn man immer bei dem gleichen Labor bleibt, aber schon das hat mich einigermassen beruhigt, meine Panik hat sich ein bisschen gelegt.

Liebe Grüße Julia