Birgit Haas
3 postsHallo ins Forum,
ich (w., 56 J.) hätte eine Frage zu einem steigenden CEA-Wert, allerdings unter dem für die meisten Labore gültigen Wert von 5.
Meine Krebshistorie liegt bereits 9 Jahre zurück: Erst die Diagnose eines Stadium 2-Enddarmkrebses, kurz darauf die eines Stadium 1-Lungenkrebses (beides Adenokarzinome). Zum Diagnosezeitpunkt war ich erst Ende 40.
Die Nachbeobachtungszeit beim Onkologen endete bereits vor 4 Jahren - somit habe ich quasi keinen Onkologen mehr. Mein Hausarzt führt sicherheitshalber 1x im Jahr ein Leber-Ultraschall durch (soeben ohne Befund geschehen) und lässt den CEA-Wert ermitteln.
Ob dies 9 Jahre nach den OPs noch sinnvoll sein mag oder nicht - ich kenne dadurch nun mal den aktuellen CEA-Wert, und der ist in den vergangenen 2 Jahren gestiegen: Von durchschnittlich 2 in den Jahren zuvor auf 3,1 im letzten Herbst und 3,7 diesen Herbst.
Dazu muss ich sagen, dass ich mein zum Lungenkrebs führendes Laster, das Rauchen, leider immer noch nicht aufgeben konnte, und somit an einer voranschreitenden COPD leide. In einer Zeit, in der es mir gelungen war, NICHT zu rauchen, lag der CEA-Wert bei nur 1,5. Könnte auch die COPD zum Anstieg des Wertes beigetragen haben?
Ansonsten fürchte ich weniger ein Rezidiv des Darmkrebses, was nach dieser Zeit extrem unwahrscheinlich wäre, als einen erneuten Lungenkrebs. Was mich ein wenig beruhigt: Die Lunge wurde vor einem halben Jahr während eines Krankenhausaufenthaltes geröngt (also als der Wert schon über 3 gestiegen war), und auf diesem Bild war schon mal kein Rundherd o.ä. zu sehen.
Darüber hinaus scheinen ja auch viele andere Krebsarten in Verbindung mit einem steigenden CEA-Wert zu stehen. Mache ich mich mit meinen Nachforschungen und meinem Googeln einfach nur verrückt oder sollte ich der Ursache unbedingt auf den Grund gehen?
Ich wüsste auch keinen Ansprechpartner für mein Problem, weswegen ich hier im Forum gelandet bin. Mein Hausarzt sagt nur "Tumormarker okay" (ist ja unter 5), und onkologisch werde ich, wie erwähnt, nicht mehr betreut. Lungeröntgen und Leber-Sono waren zwar okay, sind aber auch nicht allzu aussagekräftig.
Vielleicht hat ja jemand im Forum einen Rat für mich...
Liebe Grüße,
B.
 
    
Uli_29
262 postsHi Birgit,
der neuere, etwas strengere Grenzwert wurde ja auf 2.5 festgelegt. Ich hatte bei 2 Nachsorge-Untersuchungen Werte zwischen 2.5 und 5.0 und beide Male waren dann auch tatsächlich Metastasen im Anmarsch. Ich schätze deshalb, die Herabsetzung des Wertes auf 2.5 ist sehr sinnvoll. Mein Hausarzt wusste von diesem strengeren Grenzwert nichts und wollte jedes mal abwiegeln; da fühlte ich mich allerdings kompetenter als er.
Aber - wie du selbst schon sagst - soll ein Wert zwischen 2.5 und 5.0 bei starken Rauchern noch nicht unbedingt so alarmierend sein. Ich würde allerdings doch lieber mal einen Scan machen lassen; dieser CEA im grenzwertigen Bereich und dazu noch mit leicht steigender Tendenz muss ja sehr nervös machen.
LG, Uli
PS. Sorry, habe beim ersten Lesen übersehen, dass du ja eh schon Lungen-Röntgen und Leber-Ultraschall gemacht hast. Vergiss also mein Posting. Löschen kann ich es wohl nicht.
Birgit Haas
3 postsHallo Ulli,
kein Problem - von dieser Herabsetzung auf 2,5 hatte ich ja auch schon gelesen, ansonsten hätte ich mir auch gar nicht so viele Gedanken gemacht.
Um einen Rückfall, Metastasen etc. geht es mir eh nicht; 9 Jahre danach sollte das ja kein Thema mehr sein. Ich habe halt einfach Schiss davor, dass dieser Wert irgendwas neues Böses ankündigen könnte, wo auch immer. Allerdings: Dass Lunge und Leber okay zu sein scheinen, beruhigt auch mich. Keine Symptome zu haben, ebenso. Aber: Als Mensch, der schon mit 1½ Beinen im Grab stand (der Lungenkrebs wurde anfangs als Metastase vom Darmkrebs gedeutet), bleibt die Angst.
Ich wünsche dir alles Gute,
Birgit
Uli_29
262 postsHi Birgit,
ich habe wegen erhöhter CEA-Werte einmal eine schnelle Suche über die neuere medizinisch-wissenschaftliche Literatur gemacht und fand einen Artikel aus 2019 - eine Untersuchung über 5 Jahre an ca. 70 000 Patienten in chinesischen Krankenhäusern.
Serum CEA levels in 49 different types of cancer and noncancer diseases - ScienceDirect
Sie sagen, CEA-Niveaus sind nicht nur bei Darmkrebs erhöht, sondern auch bei einigen, anderen Krebsarten und auch bei einigen nicht-Krebs-Erkrankungen. Sie fanden signifikant erhöhte CEA-Werte bei insgesamt 42 unterschiedlichen Erkrankungen. ...
Der Spitzenreiter ist die Lungenfibrose. Kannte ich nicht, man findet dazu einiges z.B. hier
Menschen mit Lungenfibrose unterstützen | Boehringer Ingelheim
"Bei Lungenfibrose handelt es sich um eine seltene interstitielle Lungenerkrankung (ILD), die bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten kann und zu einer Ansammlung von Narbengewebe in der Lunge führt, was die Atmung zunehmend erschwert. Es gibt mehr als 200 verschiedene interstitielle Lungenerkrankungen."
Angesichts deiner Krankheitsgeschichte könnte ich mir vorstellen, dass die Lunge bei dir eine Rolle spielen könnte!? Aber ich bin kein Arzt. Fällt dir das Atmen manchmal auch in Ruhe schwer? Das könnte ein Indiz für eine Lungenfibrose sein.
Viele Dank für die guten Wünsche, gebe ich gerne zurück.
Gruß, Uli
Birgit Haas
3 postsDanke, Uli, für die Nachforschungen, aber...so etwas wie eine Lungenfibrose hätte mein Lungenfacharzt sicher schon diagnostiziert. So weit ist es denn doch noch nicht. Der wichtigste Satz ist für mich "Ein erhöhter CEA-Serumspiegel ist weder für die Diagnose von Krebs noch als Screening-Test zur Früherkennung von Krebs zuverlässig." Klingt doch beruhigend. LG, Birgit