Krokus

49 posts
Donnerstag, 18. Februar 2016 - 17:49

Hallo,

Kurz zu meiner Geschichte.

Im August 2015 wurde bei mir bei einer Vorsorgespiegelung

Darmkrebs diagnostiziert.

1 Woche später OP mit großzügiger Entfernung des Tumors durch

Entnahme von 80 cm Dickdarm.

Lymphbahnen- und Knoten, sowie die Enden des entfernten Darmstückes

sind nach histologischem Befund Matastasen- und Krebsfrei.

Vor der OP wurden bei einer Ultraschalluntersuchung auf der Leber

3 Schatten festgestellt. Durch MRT und dann durch die OP selber wurden

diese als Zysten ( nicht Behandlungsbedürftig) diagnostisiert.

Die Tumorkonfernz entschied dann das in Folge nur eine engmaschige

Nachkontrolle erfolgen sollte. Keine Chemo nötig !

Nach OP habe ich dann Reha gemacht und bin 10 Wochen nach

Diagnosestellung gleich wieder voll arbeiten gegangen.

Mitte Januaer hatte ich dann den zweiten Nachsorgetermin bei der

Onkologin.

Dort wurde ein CEA-Wert von 7 ermittelt. Laut ihrem Labor ist ein Wert von

< 10 okay.

14 Tage später war ich wegen der Schilddrüse beim Nuklearmediziner Blut

nehmen lassen.Auch erlieseinen CEA Wert bestimmen.

Hier lag er bei 5,6. Laut seinem Labor ist der normale Wert < 5 .

Er hat der Hausärztin einen Befund geschickt, in dem er den leicht

erhöhten CEA Wert beklagt und feststellte, dass der CEA Wert noch nicht im

Normalbereich ist, zumal der Patient ( also ich :-) ) Nichtraucher ist.

Nun macht sich die Hausärztin Sorgen, dass wieder etwas Arges im Anmarsch

ist. Sie kannte aber bis heute nicht den Laborbefund der Onkologin indem

nochmals steht dass der CEA und auch der CA 19-9 Wert im Normalbereich

liegen.

Nun hat sie heute nochmal Blut genommen und will die Werte bestimmen

lassen. Denke aber, wer wenn nicht der Onkologe wird gerade bei diesen

Werten ordentlich arbeiten.

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesen Markern? Kann sich doch nicht

innerhalb von 14 Tagen so schnell ändern.

Normalisieren sich die Tumormarker nach einer Krebserkrankung eigentlich

überhaupt wieder richtig, oder bleibt da immer was nach?

Wäre nett wenn seine Erfahrungen mitteilen kann!

Gast
Donnerstag, 18. Februar 2016 - 21:04

Hallo Krokus

habe gerade ihren Bericht gelesen. Da ich 2012 ebenfalls an Rektumkarzinom erkrankte kann ich Dir einige Daten durchgeben. Dioese Daten stammen von der Spitzen-Darmzentrum-Klinik Erlangen. Die CEA-Werte nach der Operation,sind die Vergleichswerte bei zukünftigen Nachsorgeuntersuchungen.

Deshalb kann ich nur jeden raten, sich die Arztbriefe aushändigen zu lassen. Dazu sind die Ärzte rechtlich verpflichtet.

Anhand meiner Unterlagenlag mein CEA-Wert bei 0,7 ng/ml

der letzte CEA-Wert 2015 lag bei 0,71 ng/ml

Bei Nichtraucher< 2,50 ng/ml

Graubereich < 5,00 ng/ml

Bei Raucher

Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft

Gruß

Guesi1

Gast
Donnerstag, 18. Februar 2016 - 21:06

Hallo Krokus

habe gerade ihren Bericht gelesen. Da ich 2012 ebenfalls an Rektumkarzinom erkrankte kann ich Dir einige Daten durchgeben. Dioese Daten stammen von der Spitzen-Darmzentrum-Klinik Erlangen. Die CEA-Werte nach der Operation,sind die Vergleichswerte bei zukünftigen Nachsorgeuntersuchungen.

Deshalb kann ich nur jeden raten, sich die Arztbriefe aushändigen zu lassen. Dazu sind die Ärzte rechtlich verpflichtet.

Anhand meiner Unterlagenlag mein CEA-Wert bei 0,7 ng/ml

der letzte CEA-Wert 2015 lag bei 0,71 ng/ml

Bei Nichtraucher< 2,50 ng/ml

Graubereich < 5,00 ng/ml

Bei Raucher <10,00 ng/ml

Ich wünsche Dir alles Gute für die Zukunft

Gruß

Guesi1

Bonsai

14 posts
Samstag, 20. Februar 2016 - 08:09

Hallo ,

CEA ist ein sehr empfindlicher Marker. Er kann von Labor zu Labor je nach eingesetzter Analytik unterschiedlich ausfallen. Normwerte nund Einheiten des jeweiligen Labors beachten. Die letzte Stelle des Wertes kann man als Laborungenaukeit betrachten. Auch Transport und Lagerung des Blutes sollte möglichst kurz sein. Ein einzelner Wert sollte nicht überbewertet werden. Den und andere Laborwerte immer im gleichen Labor bestimmen lassen, dann erkennt man eine Tendenz.

Alles Gute

Krokus

49 posts
Samstag, 20. Februar 2016 - 20:14

Danke für Eure Antworten.

AmAbend der nochmaligen Blutentnahme hat meine Ärztin

gegen 22.00 Uhr angerufen und Entwarnung gegeben, damit ich ruhig schlafen

kann. :-)

Die Tumormarker hat sie im Express machen lassen und sich die

Ergebnisse abends nach Hause faxen lassen.

Werte alle im grünen Bereich.

Auch die anderen Werte, welche der Nuklearmediziner als

bedenklich meldete, wie Eisen und Schilddrüse und Vitamin D-Mangel

sind bei der Hausärztin so in Ordnung wie bei der Onkologin und der

Hausärztin vor 2-3 Wochen.

Ich denke der Mediziner sollte sich ein anderes Labor suchen.

Auf jeden Fall werde ich ihn in Zukunft bitten die Bestimmung der

Tumormarker den Onkologen zu überlassen.

Alle 3 Ärzte haben unterschiedliche Normwerte. Das macht einen ja kirre!

Also nochmal danke.

Wer aber weitere Erfahrungen mit den CEA-Werten und seiner Erkrankung

hat: Ich bin über weitere Infos dankbar.

Gruß Krokus

Bonsai

14 posts
Sonntag, 21. Februar 2016 - 09:31

Hallo,

ja das mit den Laborwerten ist nicht einfach.Wenn die Tumormarker nach der Chemo nicht ansteigen ist das allgemein ein gutes Zeichen. Wenn Du Dich beim Labor unbeliebt machen willst dann frage nach bestandenen Ringversuchen (Rilibäk). Das sind externe Qualitätskontrollen , die das Labor regelmäßig durchführen muss. Wichtig ist auch die Probenentnahme und die zügige Bearbeitung. Also Morgens Früh ,nüchterne Abnahme und am selben Tag die Analysen durchführen lassen. Alle Werte sammeln und in eine Exceltabelle übertragen. Dann kann man Tendenzen prima erkennen.

Theresa

473 posts
Montag, 27. September 2021 - 20:07

smileyHallo lieber Krokus

ich lese Deine Geschichte immer wieder, weil sie meiner so ähnlich ist und weil alles bei Dir gut geht und das gibt mir Hoffnung - Deine Geschichte ist schon älter. Ich bin noch nicht so lang in der Nachsorge. Irgendwas kleines auf der Lunge hab ich auch, sie sagen seit Jahren immer gleich ein paar Millimeter groß, aber was Verkaltes. Ist ja wirklich sehr ähnlich wie bei Dir. Und sehr komisch, dass Dein CEA nach der OP sank und dann wieder stieg und so macht das meiner auch, und ich bin sehr froh und sehr dankbar, dass Du mir geschrieben hast, ich denk oft daran und sage mir vor, dass bei Dir alles gut ging, damit ich nicht in diePanik verfalle....................

ganz liebe Grüße Theresa

Krokus

49 posts
Montag, 27. September 2021 - 22:57

Hallo Theresa,

Ja dass mit den Nachsorgeuntersuchungen kenne ich. Und noch heute nach nun 6 Jahren bin ich Tage vor diesen Untersuchungen sehr nervös und total unkonzentriert. Ende November muss ich wieder zur Kontrolle der Lunge. Und obwohl es sich um einen gutartigen Tumor handelte und eigentlich nichts dramatisches zu erwarten ist, wird mir allein wenn ich daran denke sehr mulmig. Ich denke aber das ist normal. Dann finde ich dass die Ärzte manchmal ein bisschen feinfühliger sein könnten. Meine Onkologin ist super nett und nimmt sich auch immer Zeit um mir alle Fragen zu beantworten. Aber zweimal hat sie bei mir, mit Sicherheit unbewusst und unter Garantie wegen der sogenannten "Betriebsblindheit" einen Schauder über den Rücken laufen lassen. Beides im Rahmen der Nachsorgeuntersuchungen. Du weißt ja, erst ins Labor die Blutwerte bestimmen lassen und dann nach ein paar Tagen die Auswertung bei der Onkologin. Einmal kam ich zur Auswertung und meldete mich am Empfang an, da sagte die Schwester zu mir " Sie müssen unbedingt bevor sie zur Ärztin rein gehen nochmal ins Labor, Frau Doktor braucht dringend nochmal ihre Werte." Ich ins Labor und nochmal Blut abgegeben und gefragt warum nochmal welches abgegeben werden muss. Die Schwester wusste es nicht und schickte mich ins Wartezimmer bis mich die Onkologin aufrufen würde. Habe dann so 30 bis 40 Minuten gewartet und bin während dieser Wartezeit tausend Tote gestorben. Ich war mir im klaren darüber, dass es sich um Furchtbares handeln musste. Dann rief sie mich auf. Ich sofort nachgefragt was denn nicht stimme dass ich nochmal Blut abgeben musste. Die Antwort: " Ach, letzte Woche war unser Gerät kaputt und hat nur die Hälfte der erforderlichen Werte ausgespuckt. Aber heute hat alles geklappt und alle Werte sind ok." (natürlich bis auf den ständig erhöhten CEA-Wert) Prima, das Leben konnte erst mal weiter gehen. Das zweite mal war der MRT-Termin Abdomen. Ewig in der Röhre gelegen. CT ist besser und viel schneller, mochte man bei mir aber wegen der Schilddrüse wegen des Kontrastmittels nicht machen. Termin für die Auswertung war auch schon klar. Jedenfalls einen Tag nach dem MRT klingelte das Telefon und ich konnte schon auf dem Display lesen: "Onkologie". Und schon wurde mir, noch bevor ich den Hörer abgenommen habe, speiübel. Auch dass konnte nur ein schlechtes Omen sein! Als ich den Anruf angenommen hatte sagte mir die Ärztin dass ich doch bitte zum vereinbarten Auswertungstermin zwei Stunden früher erscheinen möchte, da sie die Sprechstunde aus persönlichen Gründen an diesem Tag verkürzen möchte. Das sind so Begleiterscheinungen die die ohnehin nervlich belasteten Kontrolltermine nochmals verschlimmern können. Ich habe der Ärztin in beiden Fällen von meiner Panik erzählt und sie war auch immer ziemlich erschrocken und hat sich entschuldigt mir so unüberlegt Angst eingeflößt zu haben.

Nun könnte ich sagen: " siehst Du Theresa, Alles nicht so schlimm wie man denkt, also nicht verrückt machen", aber ich werde mich hüten, denn ich weiß dass kann man nicht. Dieses mulmige Gefühl bleibt immer. Auch wenn man heute im Nachhinein über die Ängste schmunzeln kann. Im Laufe der Zeit habe ich mir angewöhnt zwischen den Kontrollen alles so weit wie es geht auszublenden. Verrückt macht man sich ohnehin dann am Tag der Kontrolluntersuchungen.

Ich bin mir sicher, dass die Entwicklung bei Dir auch positiv verlaufen wird. Es klingt zwar immer ziemlich blöd wenn man sagt. "Immer positiv denken". Manche sagen auch dann immer zu mir, du und deine blöden Sprüche. Aber ehrlich; mir hat dieses positive Denken oft geholfen. 

Also Ohren hoch und mit dem Fleck auf der Lunge, einfach beobachten. Ich war ja vor zwei Wochen auch bei einem Pneumologen. Er sagte dass man im CT sehen könnte ob in diesen Herden Kalkablagerungen sind. Sind welche drin, dann ist es auf jeden Fall nie was bösartiges.

LG Frank

6 posts
Dienstag, 28. September 2021 - 07:41

Hallo Krokus, hallo Theresa

auch von mir lieben Dank, Krokus, dass Du Deine Geschichte teilst. Bin gerade selber am Verzweifeln wegen dieses ****-Werts. Wenn man sich dann weiter damit befasst, denkt man, dass es nur den Worst-Case gibt aber Dein Beispiel zeigt, dass es durchaus anders sein kann.

Klar, der Worst-Case kann immer noch eintreffen und durch meine Vorgeschichte liegt das Risiko höher aber ich bin dankbar über jedes Quäntchen berechtigter Hoffnung.

Allein diese berüchtigte Telefon-Situation, von der Du schreibst, ist reine Folter.

Also nochmal tausend Dank, Krokus und auch Dir Theresa! Ich bin wie Du auf der Suche für nicht bösartige Erklärungen nach diesem Wert aber so wirklich etwas Aufbauendes habe ich noch nicht gefunden bis auf die Geschichte von Krokus. Sobald ich noch was finde teile ich es natürlich.

Liebe Grüße und alles Gute

Simon

Theresa

473 posts
Dienstag, 28. September 2021 - 12:24

Hallo Krokus, hallo Simon,

danke für die ausführlichen Worte, da merke ich, dass es nicht nur mir so furchtbar geht. Ich kann das gut nachfühlen, Krokus, wie das furchtbar war, was Du erzählst.

Manchmal lass ich zwischendurch alles hängen, diese Ungewissheit ist schlimm. Als der Wert CEA vor einigen Monaten von unter 1 auf 5-10 zu steigen begann brach eine Welt fast zusammen, ich war am Boden zerstört. Als man dann in dem MRT und im CT und im SONO und in der KOloskopie nichts fand war ich so erleichtert. Dann las ich wieder, dass der CEA in der Nachsorge schon 1,4-6 Monate ein Rezidiv/Metastase anzeigen könnte bevor man es in den bildgebenden Verfahren sieht. Die ganze Angst von vorne. Der Arzt sagt, wir warten noch, es ist noch keine Indikation für ein PET. Vielleicht fällt der Wert ja auch oder bleibt fix stehen wie b ei Dir Krokus. Bin immer noch im Warten darauf, dass ich in den nächsten Wochen wieder Blutabnehmen gehe und dann zum Arzt und ich bin jetzt schon bei dem Gedanken gelähmt.

Ich kann das nicht so gut wegstecken wie Du Krokus, aber Du gibst mir immer wieder Hoffnung. Dafür bin ich sehr dankbar.

Lieber Simon, ich kann Deine Verzweiflung teilen, wegen des CEA Wertes. Du suchst auch nach Erklärungen, weshalb er sonst noch gestiegen sein könnte, stimmts?! Vielleicht können wir uns da austauschen. Ich las heute zwei Studien (wenn wichtig, sende ich Quellen) mit dem Resultat, dass der CEA auch mit Rheumafaktoren im Blut erhöht sein kann. Rheuma RA Rheumatoide Arthritis wäre schleichend beginnend und evtl. noch ohne Symptome. Da muss ich noch nachdenken und die Ärzte fragen, ob das sein kann. Vielleicht weißt Du was dazu? Ich habe auch schon in einer alten Studie gelesen, dass ein Drittel der erhöhten CEA bei Kolondarm-Patienten nicht erklärbar waren, zumindest damals. 

Ich suche auch nach Zusammenhängen der Steigung des CEA-Wertes mit Antibiotika, weil der Wert ca 2 Wochen nach meiner Einnahme von Ciproflexacin begann. Das an sich killt ja viele Bakterien der Darmflora, die Guten auch. Und der CEA wird ja vor allem im Kolon gebildet in den Schleimhautzellen, oder? Und er wird einzig in der Leber abgebaut, oder? Also wenn da von den Antibiotika eine Erschütterung durch maximalen Stress entstand, vielleicht produziert dann der Darm CEA. Aber das war im Sommer, das dürft doch nicht mehr steigen, denke ich. Eben, also bin ich wieder am Anfang mit dem Denken. Ich kann eh nicht anders, also denke ich.

Bitte lieber Simon schreibst Du mir Deine CEA WErte bzw. den Verlauf vor OP und nach OP, weil es ist die Erfahrung der anderen Menschen mit der Problematik auch sehr wichtig. 

Und innigen Dank Euch beiden, Krokus und Simon, dass Ihr Eure Geschichte mit mir teilt und mir damit Hilfe gebt!

Danke und ganz liebe Grüße

Eure Theresa

6 posts
Mittwoch, 29. September 2021 - 07:24

Hallo Theresa,

ist mir etwas unangenehm aber ich kenne meine genauen Werte vor und nach der OP nicht. Man hat mir vorher gesagt, dass sie erfasst werden aber im Post-OP-Stress mit Lymphknotenbefall und Planung der Chemo habe ich daran nicht mehr gedacht. Während der Chemo hatte ich vor allem mit schlechten Werten bei den neutrophilen Granulozyten zu kämpfen und da standen die CEA-Werte nicht im Fokus.

Im Verlauf der Nachkontrolle hat mir mein Arzt die Werte auch gar nicht mitgeteilt, bis zur letzten Woche, als der Wert bei 9 lag. Durch Nachfragen habe ich noch erfahren, dass ich schon im Januar bei 5 lag. Parallel hatte ich im Januar dazu eine Bauchsono erhalten, die unauffällig war. Mein Arzt hatte mich aber nochmal gleich einen Monat später zum Kontroll-CT (Abdomen). Das war aber unabhängig vom CEA-Wert - den kannte er noch nicht, als er mir die Überweisung ausgestellt hat.

CT war auch unauffällig. Nächstes Blutbild + Bauchsono war im Mai aber den CEA-Wert hat er nicht bestimmen lassen. Bauchsono OK.

Jetzt im September war meine letzte Nachkontrolle mit Blutbild und Bauchsono. Nach drei Tagen dann der Anruf über den erhöhten CEA-Wert. Also der Stand jetzt: Bauchsono gut, Bauchgefühl mies.

Seltsam finde ich, dass mein Arzt von einem leicht erhöhten Wert spricht. Das klingt bei manchem, was ich in der Netzrecherche gefunden habe, anders. Außerdem hat er nochmal betont, dass man aus dem Wert allein keine Rückschlüsse ziehen kann und deswegen nochmal ein umfassendes CT angeordnet.

Mit dem Thema hast Du Dich wesentlich intensiver beschäftigt als ich, deswegen kann ich nicht viel neues beitragen. CEA wird aber von einer ganzen Reihe andere Organe produziert:

"Carcinoembryonales Antigen (CEA) ist ein , der in Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse und Brustdrüse gebildet wird." (https://www.gesundheit.gv.at/labor/laborwerte/hormone-tumormarker/cea)

Die Ursache für erhöhte Werte könnte auch dort liegen und benigne Ursachen haben. Über den Zusammenhang von Rheuma und CEA-Erhöhung habe ich nichts gefunden, klingt aber plausibel, da es ja einen Zusammenhang mit Entzündungen geben soll, die auch bei Rheuma auftreten.

Zum Thema CEA und Antibiotika habe ich nicht direkt etwas gefunden. Aber Deine Annahme, dass durch den mgl. Stress auf die Darmschleimhaut der CEA-Wert steigen kann, ist auch die Vermutung hinter einem Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und einem erhöhten CEA-Wert, der gerade untersucht wird:

"Die Wissenschaftler vermuten ein komplexes Wechselspiel zwischen Wirt und Virus. Coronaviren können an sogenannte ACE-2-Rezeptoren binden, die sich an zahlreichen Stellen des Körpers befinden wie etwa im Atem- oder Verdauungstrakt. Auf diesem Wege schädigen die Viren beispielsweise das Darmepithel, in dem das Carcinoembryonale Antigen (CEA) gebildet wird. CEA wird vermehrt aus der Schleimhaut freigesetzt." (https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2021/fk04-tumormarker-corona-krebs.php)

Aber bitte mit Vorsicht genießen. Den Bezug zu den Antibiotika habe ich jetzt mal unqualifiziert selbst hergestellt, aber was Antibiotika auf die Darmschleimhaut bewirken können, habe ich schon selbst erfahren.

Dass der Abbau vorwiegend über die Leber stattfindet und bis zu 8 Tagen dauern kann, habe ich auch gelesen:

"Die Halbwertszeit beträgt 2 - 8 Tage. Der Abbau erfolgt überwiegend in der Leber, so dass benigne Erkrankungen dieses Organs zu Konzentrationserhöhungen des CEA führen können." (https://www.labor-karlsruhe.de/lv/?module=Analyte&action=einzel&id=206)

Auf mich treffen die meisten Erklärungen nicht zu. Mein Kontroll-Kolo ist ein halbes Jahr her, ich bin Nichtraucher und hatte zuletzt keine Infektionen, bzw. Antiobiotika genommen. Da ich sportlich aktiv bin, habe ich auch nach Zusammenhängen in Richtung Sport und Ernährung geguckt aber nichts gefunden.

Also heißt es jetzt weiterhin für uns wohl abwarten.

Liebe Grüße,

Simon

P.S.:

Nach etwas Archäologie in diesem Forum bin ich in diesem Thread auf einen interessanten Post vom User herirein gestossen. Er schreibt, dass ein erhöhter CEA-Wert bei vermehrter Zellteilung aber auch vermehrtem Zelltod auftritt. Lieber herirein, falls Du über meinen Post stolpern solltest: Das klingt spannend. Hast Du evtl. Quellen dazu? Vielleicht kannst sie ja posten? Das wäre super, danke.

Theresa

473 posts
Mittwoch, 29. September 2021 - 11:51

Lieber Simon, 

super!! Ein ganz herzliches Dankeschön smileyfür Deine vielen Mühen, Deine vielen Recherchen und Deine Geschichte!

Vorweg lieber Simon und alle Forumsteilnehmer, ICH REDE NUR IN HYPOTHESEN, in Annahmen, ich bin kein Arzt und versuche gut zu recherchieren und plausibel zu denken mit dem Ziel zu überleben und auch anderen zu helfen.

Aus dem Krebsinformationsdienst-Link oben fand ich heraus, dass man durch die Corona-Erkrankung erhöhte Tumormarker haben kann. Eine Frau hat angeblich laut diesem Link zum Krebsinformationsdienst extrem auf eine Covid-Infektion mit sehr hohem Anstieg von CA 125 reagiert:  (https://www.krebsinformationsdienst.de/fachkreise/nachrichten/2021/fk04-tumormarker-corona-krebs.php)

Zitat dazu:

"Ein Fallbericht1 einer Krebspatientin mit einem fortgeschrittenen Ovarialkarzinom beschrieb den CA 125-Verlauf während einer Corona-Infektion. Der Ausgangswert war mit rund 1.900 U/ml bereits deutlich erhöht (Norm bis 35 U/ml). Im Zuge der Virusinfektion stieg er um mehr als das Doppelte an auf 4.500 U/ml. Ein Fortschreiten der Krebserkrankung hatten die Ärzte mittels Bildgebung ausgeschlossen".

Wenn das der krebsinformationsdienst schreibt, wird es wahrscheinlich gut recherchiert sein. Es steht dort zusätzlich aber auch, dass das nur eine vorübergehende Reaktion sei:

"Wenn Tumormarker in der Folge einer Corona-Infektion ansteigen, scheint das Phänomen vorübergehend (transient) zu sein. Serielle Messungen sind bislang nur begrenzt verfügbar. Sie deuten darauf hin, dass sich die Tumormarker innerhalb von 2 bis 6 Wochen nach Symptombeginn normalisieren oder zumindest in diesem Zeitraum wieder abfallen".

Für mich wäre plausibel, dass auch die Corona-Impfung, die dem Körper ja eine Infektion VORSPIELT ihn so reagieren lässt, als ob eine Infektion da ist. Insofern kann doch Lunge und Dickdarm reagieren und als Abwehrstrategie CEA exprimieren. Das wäre meine Annahme, aber ich habe dazu keine konkrete Literatur gefunden, dass die Impfung selbst Einfluss auf Tumormarker hätte. Vielleicht war dies noch nie Thema der Forschung, könnt ja sein. 

Ja, ich finde es wie Du komisch, dass man in der Rechercheliteratur einerseits von geringen Anstiegen des CEA redet, es nicht definiert, andererseits aber sagt, dass man immer vom Basis-CEA ausgehen muss, also jenem Wert, den man nach der OP hat. Insofern wäre dann nicht vom Referenzwert des Labors auszugehen, sondern vom Basiswert. Dann hätt sich mein Wert stark erhöht. Es ist schwierig einzuschätzen.

Das Klinikum Ulm Klinische Chemie schreibt zum beispiel unter der Überschrift "Störfaktoren" zur CEA Bestimmung:

"Wie für alle Immuno-Assays besteht die Möglichkeit der Interferenz durch Rheumafaktoren..........", und hier der Link dazu:

https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/default/09_Sonstige/Klinische-Chemie/Seiteninhalte/Seiteninhalte_C/Carcinoembryonales_Antigen_FB-PAE_6_CEA_OE.pdf

Es gibt ja verschiedene Rhemafaktoren, wie ich gegoogelt habe. Gelesen habe ich auch, dass keine oder noch keine klinischen Symptome wahrnehmbar sein müssen und die Rheumafaktoren im Blut trotzdem erhöht sein können.

Also ich bin mit der Komplexität dessen was sein kann und nicht, überfordert. Aber mitbedenken kann man es ja bei leichten CEA Anstiegen. Ich glaube bis 5 oder bis 10 sagt man "leichter" Anstieg. 

Vielleicht hilft nur mehr die PET wenns CEA weiter steigt.

Welche Diagnose postoperativ besteht denn bei Dir T? N? M? V? - und wie geht es Dir denn JETZT ? Hat sich alles in eine gute Richtung entwickelt? Wie geht es Dir ?

Liebe Dankesgrüßeyesund alles Gute !!!

Dorissa

6 posts
Mittwoch, 29. September 2021 - 13:53

Hallo Theresa,

dank Dir für Deine Grüße. Die Diagnose bei mir ist T3 N2a (6/13) L0 V0 R0 und körperlich geht es mir richtig gut. Psychisch sieht das leider anders aus und mir schwirrt der Kopf vom Grübeln über diesen Wert. Kann nur abwarten, hab aber immerhin psycho-onkologische Unterstützung.

Liebe Grüße,

Simon

6 posts
Mittwoch, 29. September 2021 - 16:55

Theresa

473 posts
Mittwoch, 29. September 2021 - 17:09

Lieber Simon

ich verstehe Deine Sorgen und das Grübeln sehr gut - da haben wir etwas Gemeinsames.

Vielleicht kannst Du Dir von den Spitälern bzw. Ärzten die Befunde (Blutbefunde, Histologische Befunde, Operationsbericht, mikrobiologischer Befund zur Genetik etc.) ausdrucken lassen. Es muss 30 Jahre archiviert werden und ausgehändigt, falls darum ersucht wird, soweit ich weiß.  Ich würde dort anrufen, vielleicht Reisepass einscannen und hinmailen und sie senden Dir das dann wegen DAtenschutz mit der Post zu. So war es bei mir. Null PRoblem. Es wär nämlich wichtig, Deinen höchst persönlichen CEA VErlauf anzuschauen. Jeder hat so was INDIVIDUELLES mit diesem CEA bin ich schon draufgekommen. Wenn man einen hat, der immer schwankte, ist das ja was anderes wie ein CEA, der nie schwankte und jetzt plötzlich.........zum Beispiel.

Wann etwa war denn Deine OP? Hast Du nach der OP Chemo bekommen? Wenn ja, was denn für welche? Wie ging es Dir nach der Chemo? 

Bitte wo hast Du das von herirein gelesen, dass auch tote Zellen CEA freigeben???? Ich find das bei herirein nicht. Hm. Mir fällt dazu ein, dass ich gelesen habe, dass nach der Chemo der CEA vorübergehend steigen kann, WEIL tote KrebsZellen das CEA freigeben. Das würde mir einleuchten. Aber unter welchen anderen Umständen setzen tote Zellen noch CEA frei? Mich würde auch von Herirein die Quelle sehr interessieren!!!! 

Liebe Grüße

Theresa

Theresa

473 posts
Mittwoch, 29. September 2021 - 17:25

Danke für Cancer-Connect Link wink

Theresa

473 posts
Samstag, 2. Oktober 2021 - 15:55

Lieber Frank 

ich möchte mich sehr für Deine mutmachenden Worte bedanken !  Das freut mich so sehr!

Liebe Grüße

Theresa

Krokus

49 posts
Sonntag, 3. Oktober 2021 - 13:48

Hallo Theresa,

da brauchst Du Dich doch nicht zu bedanken. Ich weiß doch wie das ist, wenn man sich bei jedem Zwacken gleich furchtbare Sorgen macht.

Und ehrlich, mir geht es heute noch genau so. Es muss nur irgendwo zwicken und zwacken, was  ja für mein Alter mehr als normal ist 😄,

schon denkt man wieder sonst was.

Meine Onkologin sagt immer: " hören sie auf, in sich rein zu hören, dann bekommen sie gar nicht mit dass es wo zwickt !" Und im Internet soll ich auch nicht ständig nach "gegebenen Möglichkeiten" suchen. Sie sagt: "Doktor Google ist ein schlechter Ratgeber".

Eigentlich hat sie ja Recht. Aber ich mache es trotzdem. Und wenn mir Doktor Google bei 3 stündigem lesen von Seite eins bis, durch weitere Verlinkungen, zur  120ten Seite bringt und ich aus dem neu erworbenen Wissen schließen muss, dass ich laut Google schon 20 Jahre nicht mehr am Leben sein dürfte dann denke ich an die Worte meiner Onkologin, verdränge mein vorangegangenes Internetstudium und wende mich irgendetwas Schönem zu. Der Pneumologe zum Beispiel sagte mir, dass ich nach der Lungen-OP, gerade bei Wetterumschwüngen mit mehr oder weniger starken Narbenschmerzen klarkommen müsste, ohne dass sich da mal was ändert. Obwohl ich das weiß und obwohl der Lungenherd ja gutartig war, habe ich ab  und zu dann doch etwas unangenehme Gefühle.

Wir sind eben gebrannte Kinder. Was war man vor einer so schrecklichen Diagnose wie Krebs mit all seinen Folgen, doch unbeschwert und wie sind wir doch jetzt vorgewarnt und nachdenklich, auch bei Dingen welche völlig undramatisch sind. Ich denke das werden wir auch niemals wieder ablegen können. Mit dieser stets vorhandenen inneren Unruhe müssen wir wohl klar kommen. Aber sie darf  keineswegs die Oberhand gewinnen ! 

LG Frank

Theresa

473 posts
Sonntag, 3. Oktober 2021 - 18:21

Lieber Frank,smiley

es tut sehr gut, wenn mich jemand versteht, wie furchtbar diese Angst und Unsicherheit manchmal wird. Ich hab damals nach der OP auch nach ca 2-3 Monaten weitergearbeitet, war erstaunt, dass die Kraft wieder kam. Ich war so froh, dass ich keine Chemo brauchte. Obwohl man bei mir ein Mikrotumorsatellitenknötchen zusätzlich zum T3 Tumor im Resektat fand, also im herausoperierten Darmteil, benötigte ich keine Chemo. Der Onko-Chirurg sagte, das das ja nun ja eh auch draußen sei. Meine Angst, dass da noch irgendwo so ein weiteres Knötchen sein könnt, war immer da.......und dann der CEA so viele Monate unter 1 und dann innerhalb von 2-3 Monaten rauf auf 5. Der Onko-Chirurg sagt, es passt alles nicht zusammen. Und kurz vor dem Raufschießen vom CEA war die Covid-Impfung und eine Darmentzündung und Antibiotikakur, vielleicht ist da alles durcheinandergekommen. Es kommt drauf an, was der CEA jetzt macht.............ich wer wieder messen und MRT und vielleicht sobar PET. Und das alles mit großer Angst. Warst Du je im PET? Oder PET/CT? Und was sagt Deine Onkologin, woher kommt denn dieser CEA Wert bei Dir bloß her? Weiß´t vielleicht noch, wie hoch er früher war, vor der Erkrankung bzw. vor der OP? Deiner schwankt so über ca 2-4 Punkte, stimmts? Und das ist praktisch normal bei Dir, weil Du bist ja gesund! Sehr interessant!

Beim Google Studien lesen geht es mir wie Dir, ich bin dann so angestrengt und hab alles ausgedruckt und das Wichtigste herausgeschrieben und mich mehrmals im Kreis gedreht und dann weiß ich so viel wie zuvor. Dann koch ich was oder geh ins Grüne. Von da schick ich Dir und allen gute Energien!

Liebe grüße

Theresa

Theresa

473 posts
Dienstag, 9. November 2021 - 19:28

Lieber Frank

der CEA Wert stieg und stieg, Du weißt noch? Diese ganzen Sorgen meinerseits und mein Suchen, was es sein kann? Der ganze Sommer war voll Angst vor einem Rezidiv. Und dann dachte ich, es wird was anderes sein, das den CEA zum Steigen trieb, weil ich will ja dran glauben.

Es WAR eine Lebermetastase, die ich dann doch noch ganz klein erwischte, na ja, eineinhalb Zentimeter, der CEA zeigte das bei mir an. Also wenn der CEA steigt, ist nächstes Mal Großalarm und dann lass ich mir vom Arzt nicht mehr sagen, dass das ja bis 5 alles in der Norm ist. Ein Anstieg um 4 Punkte! Nach einem halben Jahr Anstieg auf letzendes 8-10 fand sich die Metastase im MRT (auch ohne Kontrastmittel super sichtbar) und jetzt, jetzt lieber Frank, jetzt vor einigen Tagen wurde sie herausoperiert. In der Spezialklinik war das super. Sie lag so gut, dass die Operation kein Problem war. aber dann kommt die große FRage, ob Chemotherapie oder nicht. Die S3-Leitlinien sagen, dass bei solitären Lebermetastasen, wenn sie resektabel sind, keine Chemo gemacht werden soll. Das Krankenhaus aber sagt, sie empfehlen Chemotherapie. Also das ist ja ein Ding. Wieder das Hin und Her. Weißt Du da mehr BEscheid?

Liebe Grüße

Theresa

Krokus

49 posts
Mittwoch, 10. November 2021 - 08:55

Hallo Theresa,

Erstmal Glückwunsch, dass Du diese Metastase los bist und das ohne große Probleme. Als ich meine Diagnose 2015 bekam vermutete man     3 kleine Lebermetastasen. Durch die OP mit großem Schnitt konnte man dann während der OP durch "Sichten" und "Tasten" feststellen, dass es sich um Zysten handelt die wohl momentan nicht Gesundheitsrelevant waren und sind, denn sie sind nach wie vor da, verändern sich auch nicht.

Was eine Chemo in Deinem Fall betrifft, kann ich nichts raten da ich hier keinerlei Erfahrung oder Wissen habe. Ich habe nächste Woche, im Rahmen der Nachsorge, Labor Termin und Ende des Monats MRT. Da geht es nicht nur um Darm, sondern auch um die Lunge.

Obwohl es mir gut geht, ich mit dem Darmkrebs eigentlich nach 6 Jahren als geheilt gelte und der Lungentumor gutartig war, bekomme ich, wenn ich nur daran denke, ein mulmiges Gefühl und eine schlimme innere Unruhe.

Meinen nächsten Termin bei der Onkologin habe ich dann zur Auswertung der Nachsorgeuntersuchungen Mitte Dezember. Wenn Du möchtest und der Termin nicht zu spät ist,  könnte ich sie ja mal fragen was sie in Deinem Fall raten würde. Chemo oder nicht!

Vorerst wünsche ich Dir alles Gute und weiter gute Besserung. Bin ja mal auf meinen CEA-Wert nächste Woche gespannt. Tippe so auf um die 10 rum! Aber der Wert macht mich nicht mehr verrückt, solange er nicht völlig entgleitet.

LG Frank

Theresa

473 posts
Donnerstag, 11. November 2021 - 12:56

Lieber Frank

das ist aber super nett von Dir!!!!!!!!! Ja klar bitte bitte frag sie, wenn es wirklich Dir nichts ausmacht! Ich bin super dankbar!

Weil Du schreibst, es wird um die Lunge gehen und Du schreibst MRT: Wirst Du ein MRT der Lunge machen? Das wäre strahlenfrei, aber ich glaube es wird ein KM speziell dafür verwendet. In Wien hab ich ein Spital entdeckt, wo sie MRT Lunge machen. Aber wegen des KM habe ich noch gezögert, vielleicht später mal, muss CT-Röntgenstrahlung einsparen!

Ich wünsche Dir für Deine Untersuchung das Allerbeste!!!!! Bitte gib mir Bescheid, ich drück Dir ganz fest die Daumen!!!

Hab ich Dir schon gesagt, dass bei mir in meiner Situation die S3-Leitlinien Langform Seite 197 sagen: "Adjuvante / additive Chemotherapie bei resektablen Lebermetastasen sollte nicht erfolgen". Das kannst Du jederzeit nachgoogeln. Es sind S3 Leitlinien, also evidenzbasiert und konsensbasiert ! Aber mein FAcharzt sacht 6 Monate Chemo wegen der Mikrometastasen, die ja potentiell, nicht sicher, aber potentiell, da sein können. Ja, aber ich denke, dass die Leitlinien doch "sollte nicht" sagen und ich denke, dass da in den Leitlinien in den Studien steht (EORTC-STudie), dass mit und ohne Chemo in meinem Fall kein Unterschied im Überlebensdauer sei. Aber diese Widersprüchlichkeit von Leitlinien-Empfehlungen und die gegenteilige Empfehlung (ohne weitere Begründung als potentielle mögliche Mikrometastasen erwischen) von behandelndem Arzt sind belastend. Also man würd ja dann das eigene Immunsystem runterregulieren mit der Chemo, das ist ja auch massiv und fraglich, wie das dann sich auswirkt.................

Bin schon so gespannt und hoff Du hast das bald hinter Dir, das schlimme schlimme Gefühl beim Gedanken daran kenne ich so gut, aber Kopf hoch, wir haben super Mediziner und Medizin, sie wollen helfen und haben so viel geholfen und es gibt viele viele Hoffnungen, dass alles alles gut wird!!!!!!!

GAnz liebe Grüße

Theresa

PS Wann ist Dein ARztgesprächstermin genau, weil dann warte ich gespannt mit Dir drauf!!!

Krokus

49 posts
Donnerstag, 11. November 2021 - 18:06

Hallo Theresa,

Sorry, ich bin schon etwas durcheinander geraten. Mit dem Darm hatte ich immer MRT. Außer einmal nie mit Kontrastmitteln.

Das wurde gemacht weil CT immer mit Kontrastmittel gemacht wird und das wollte man mir wegen meiner Schilddrüsenwerte

nicht zumuten. Bei der Lunge hat man aber nun doch auf CT umgeschwenkt, weil es wohl aussagefähiger ist. 

Für die Schilddrüse bekomme ich nun 20 Minuten vor dem CT Irenat-Tropfen und muss sie im Anschluss an die Untersuchung noch

etwa 10 Tage nehmen. Im Gegensatz zum MRT empfinde ich das CT als weitaus angenehmer. Man wird nur kurz durch den Ring gefahren

und fertig. Beim MRT liegt man ewig in der Röhre (mein längstes war 1,5 Stunden weil was  nicht klappte) aber wenn es funktionierte zog sich

die Untersuchung  auch so 45 Minuten hin.

Der CT-Termin ist am 30.11., die Auswertung dann bei der Onkologin am 12.12. Es sei denn, es ist wieder was, dann ruft sie vorher an. Das sind

dann wieder knapp zwei Wochen zwischen Untersuchung und Auswertung in denen man immer erschrocken zusammen zuckt wenn das Telefon

klingeltsad. Natürlich frage ich meine Onkologin nach ihrer Meinung zu Deinem Fall. Sie ist sehr nett und aufgeschlossen und nimmt sich immer

Zeit für einen. Ich melde mich dann!

LG Frank

Theresa

473 posts
Donnerstag, 11. November 2021 - 20:04

Lieber Frank, 

super ! DAnke Dir sehr, Du bist so so hilfsbereit zu mir!

Aha, Du machst das so mit diesem Ablauf. Ich nehme den BEfund immer gleich vom CT oder MRT mit, warte halbe Stunde drauf und außerdem hinterlasse ich meine Email und sie schicken mir das über Befundpost zu. Das ist der Ablauf, wenn ich in ein Privatinstitut gehe, da zahlt die Kassa oder auch nicht. Dort erklären mir die Radiologen auch den Befund, weil ich es ersuche. Sie zeigen mir die Computerbildschirme und sagen mir, was sie sehen. Wenn ich ins Spital gehe zu CT oder MRT, dann rufe ich einige Tage später an und ersuche darum, dass sie mir den Befund faxen. Sie tun das, hat immer so funktioniert. Ich mach das immer so. Hab ja Recht auf den Befund und auf Erklärung bzw. Befundgespräch, hoffe ich halt.

Dann nehm ich die schriftlichen Befunde her und lese sie mehrmals aufmerksam durch. Was ich nicht verstehe, google ich mir. Dann habe ich schon eine vorbereitende Gesprächsbasis bei dem Arzt und kann jene Fragen stellen, die mir sonst in der Aufregung nicht ein- oder auffallen würden. Hab auch schon in Radiologie-Instituten angerufen oder im Spital und den Radiologen ausgefragt, was das am Befund heißt bzw. bedeutet. Hab auch schon in Laboren angerufen und mich dazu erkundigt, was der Wert bedeutet etc. Es waren immer alle freundlich und hilfsbereit, nie ungehalten. Es wurde mir immer alles gut von den Laboren oder Radiologen erklärt (z.B. dass das ein Hämangiom sei und dies eine Zyste und das wüssten sie, weil der Rand so und so sei und sich dies so und so in den Bildern zeige........).

Das mache ich, weil ich die Hochspannung bis zur Befundbesprechung einfach sehr sehr schlecht aushalte. Ich hab dann schlaflose Nächte und bin wirklich sehr belastet.

Wenn was ist, dann kann ich eh nicht aus. Dann muss ich mich dem eh stellen! Dann kann ich gleich überlegen, welche Behandlungsmethoden möglich wären. Mir ist alles lieber als nur warten.

Ich schreibs Dir nur, weil für mich das so normal ist, aber ich bei Dir lese, dass das anders abläuft. 

Ganz liebe Dankesgrüße und

GANZ VIEL KRAFT, POSITIVE GEDANKEN, HOFFNUNGEN UND VOR ALLEM, DASS ALLES GUT IST !!!!!!

wünscht Dir sehr

Theresa

Krokus

49 posts
Freitag, 12. November 2021 - 16:24

Ja Theresa, bei mir war es am Anfang auch so. Nach dem MRT oder CT habe ich nach 30 Minuten gesessen ( muss man ja sowieso wegen Nachwirkungen der Kontrastmittel ) dann kam die Radiologin mit dem Befund zu mir, hat mir erklärt ob alles okay ist oder nicht und ich habe den Befund dann mit zur Onkologin zur Auswertung genommen. Nun hat aber das gesamte Praxisteam gewechselt und ich sitze zwar noch die halbe Stunde im Wartebereich aber den Befund schickt man nun innerhalb von ca. 7 Tagen an die Onkologin. Ja und bis dahin Ungewissheit.

Ich hatte mich übrigens im Datum vertan. Die Auswertung ist nicht am 12.12. sondern am 14.12. Ich melde mich dann spätestens.

LG Frank

Theresa

473 posts
Montag, 15. November 2021 - 10:22

Lieber Frank

abgesehen davon, dass ich das als ungeduldiger Mensch nicht aushalten würde hat ja jeder Recht auf seinen Befund. Also wie gesagt, die Radiologen fragen normalerweise um die Mailadresse und senden dann mit Code auf Handy den Zugang zu einem Befund. Auch kannst jederzeit anrufen, sie sollen das machen oder faxen oder Du holst ihn ab. Ich mach das alles nicht über meine Ärzte, ja, das kommt dann irgendwann, weil ich ja immer auch auf Termin warten muss. Ein Anruf genügt und Du hast den Befund! DAs wäre üblich und auch meiner Meinung rechtlich abgesichert. Im GEgenteil, ich war einmal so sauer auf eine Ärztin, weil sie in 2 Koloskopien den mehrere cm großen Tumor nicht sah, aber lustig lustig war, mich als hysterisch hinstellte, dass ich das Röntgeninstitut und Labor anwies, sie dürften dieser Ärztin nichts mehr senden. In Österreich kann man auch den Zugang von bestimmten Ärzten zu ELGA von sich aus zu Hause sperren. Steht da. Hab ich auch gemacht. Ist ein ganz normaler kurzer klick-Vorgang. 

WEnn Du nicht warten möchtest, dann telefoniere doch mit dem Institut, das ist ein normaler Vorgang. Bei unserer Krankheit hat man sowieso so viel Hilflosigkeitserleben und Ängste, wenigstens wenn alles gut ist, will man es wissen. Und wenn da wirklich drinnen steht, dass etwas Gröberes nicht gut ist, dann kann man auch schneller reagieren und die Hauptärztin anrufen und sagen, man will sofort Termin. Es schaut bei Dir aber alles in Allem was Du so schriebst grundsätzlich gut aus, oder!!!

Ist ja nur ein Tipp von mir, weil ich so ein ungeduldiger Mensch binwink

Liebe Grüße

Theresa

Krokus

49 posts
Montag, 20. Dezember 2021 - 11:21

Hallo liebe Theresa,

entschuldige bitte, aber ich habe Dich natürlich nicht vergessen. Nur ist in den letzten Tagen ein bisschen Stress angesagt. Gott sei Dank nicht aus gesundheitlichen Gründen, sondern durch die Vorweihnachtszeit. Man nimmt sich immer vor, alles ruhig und gelassen anzugehen, aber immer wieder lässt man sich in diesen Konsumtrubel mit rein ziehen.

Viel kann ich Dir von meiner Onkologin nicht berichten. Ich habe ihr in groben Zügen Deinen Fall geschildert. Natürlich sagte sie darauf, dass sie ohne jede Kleinigkeit zu kennen kein Urteil abgeben kann. Allgemein sagte sie, dass sie ja auch Mitglied der Tumorkonferenz meiner behandelten Klinik ist und sie sich letztendlich an deren Empfehlung hält.

Ein bisschen habe ich aber auch herausgehört, dass sie wohl im Zweifelsfall eher die Befürworterin einer Chemo ist. Sie sagt, lieber ein mal mehr als einmal zu wenig. Tut mir leid, dass ich Dir da keinen für Dich wichtigen Rat weiterleiten kann.

Die Nachsorge wegen des Darms ist nun abgeschlossen, da die OP nun vor 6 Jahren war. Trotzdem hat die Onkologin beim CT nicht nur die Lunge sondern auch Ober und Unterbauch scannen lassen. Darm und alles andere sind o.B. bis auf die bekannten Zysten und altersbedingten  "Hinfälligkeiten" und Abnutzungen vor allem im Skelett, was ich bisher auch nicht wusste aber nicht beunruhigend sein soll.

Die Lunge enthält im Bereich der OP-Narbe noch einen kleinen verkalkten Bereich, welcher aber im letzten Jahr nicht gewachsen ist und als Restbestand des entnommenen Tumors zu werten ist. Das schätzten neben der Radiologin sowohl die Onkologin als auch der Pneumologe so ein. Der Pneumologe sagte abschließend noch, dass man auf Grund des CT-Befundes, von vor der OP, und auf Grund des histologischen Befundes der der OP vorangegangenen Nadelbiopsie, eigentlich auf eine OP verzichten hätte können. Die OP hat dann aber doch stattgefunden um 100% sicher zu gehen. Ist auch so eine Abwägungssache wie bei einer Chemo. Der Pneumologe sagte, wenn nicht Neues dazu kommt oder sich bei bestehender Sache wider Erwarten etwas ändere, bräuchte ich seine Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen. Auch nicht schlecht, wo man sich sowieso schon einen Großteil seiner Zeit in Warte- und Praxisräumen von Ärzten aufhält.

Zur Onkologin muss ich auch erst wieder zur Lungennachsorge in einem Jahr. Sie hat mit aber gleichzeitig gesagt, dass sie trotz der abgeschlossenen Darmnachsorge auch immer ein Auge darauf werfen werde.

Nun abschließend noch meinen aktuellen CEA-Wert. Laut dem untersuchendem Labor wäre ein Wert von < 5,2 normal. Meiner lag wieder bei 11. nachdem er vor einem viertel Jahr beim  Nuklearmediziner bei 10,2 und vor einem halben Jahr bei der Onkologin bei 11,2 lag. Alle haben das gleiche Labor. Ein ewiges Hin-und Her des CEA-Wertes.

Sowohl Onkologin als auch der Nuklearmediziner und der Pneumologe sagen, ich gehöre wohl zu den Menschen bei denen der CEA-Wert in keiner Weise Aussagefähig wäre. Besonders wenn man sich den Verlauf der letzten 6 Jahre, seit dem er bestimmt wird, ansieht. Ein ewiges Auf und Ab wie bei einer Berg-und Talfahrt. 

Übrigens war mir 2 Tage vor diesen Untersuchungen wieder speiübel vor Aufregung, obwohl es mir eigentlich gut geht und ich auch keinerlei Symptome auf irgendwelche Probleme hatte. Ich denke das werde ich auch nie abstellen können. Diese Angst vor unangenehmen Ergebnissen, seit der Krebsdiagnose vor 6 Jahren, wird mich wohl in Zukunft bei jedem Arztbesuch begleiten. Aber jetzt ist ja "hoffentlich" erst einmal ein Jahr Ruhe!!!!

Ich wünsche Dir Theresa sowie allen anderen in diesem Forum, schöne Weihnachtstage, einen guten Rutsch ins neue Jahr, dass endlich Schluss ist mit diesem unsäglichen Virus (Das griechische Alphabet hat ja glücklicher Weise nicht mehr so viele Buchstaben nach Hinten raus)laugh. Vor allem wünsche ich aber Allen viel Gesundheit oder dass die Gesundheit bald wieder hergestellt ist und Eure Untersuchungen ebenfalls, so wie bei mir, einen guten Verlauf nehmen!

LG Frank

Theresa

473 posts
Dienstag, 21. Dezember 2021 - 15:43

Hallo Lieber Frank und alle Forenteilnehmer

ich Danke Dir lieber Frank sehr dafür, dass Du Dich für mich erkundigt hast und ist das Ergebnis sehr verständlich und auch meinen eigenen Erfahrungen entsprechend, dass eben gesagt wird, lieber eine Chemo mehr als eine zu wenig. Ich kann da leider nicht dieser Ansicht sein, weil es zunehmend ärztliche Stimmen und Studienergebnisse gibt, die vor allem bei dem TP-53 er Gendefekt im Tumorgewebe selbst (wenn herausoperiert oder in der Biopsie) auch auf potentielle Risiken hinweisen. Aber super großes Dankeschön für Deine Mühen!!!

Ich freue mich sehr für Dich, dass endlich viele Jahre verstrichen sind und Du GESUND bist und es schaut so aus, als hättest Du die Gesundheit auch für die Zukunft auf Deiner Seite !!!! Suuuuuuper gut gemacht! Das muss man all Deinen einzelnen Zellen und Deinem fleißigen Immunsystem schon sagen und sehr sehr danken!!!

Ja, diese Zeiten vor den Untersuchungen sind quasi immer "höllisch" belastend finde ich auch, und das wird wohl so bleiben, auch bei mir. Ich hatte doch die Lebermetastasenoperation vor kurzem und was glaubst wie ich mich fürchte vor dem CEA Ergebnis. Da bin ich richtig schwindlich davon vor Angst. Ich glaube dann tatsächlich schon das Schlimmste und fühle mich danach. Es ist dann oft schwer mich wieder in die Realität zu holen und mir vorzusagen, dass ja auch alles gut sein kann.  Es kann ja alles gut werden. Aber man weiß es nicht, es ist so eine schreckliche Krankhei lieber Frank. Klar, dass ich mit der metachronen Lebermetastase, die Gott sei Dank operabel war, so einen Schock im Nacken sitzen habe. Wenigstens hat es der CEA angezeigt. Und von nun an gilt für mich: Nur zu 25 % bleibt man krankheitsfrei, wenn man eine Lebermetastase nach Kolonkarzinom hatte, habe ich gelesen. 

Das Allerbeste wünsche ich uns allen für das Neue Jahr, möge Alles gelingen, was wir uns wünschen!

Vielen innigen Dank Euch allen !

Liebe Grüße

Theresa