Tina
21 postsHallo,
ich schreibe hier, weil bei meine Schwester am 17.05.18 fortgeschrittener Darmkrebs festgestellt wurde. Meine Schwester ist im März erst 40 Jahre alt geworden und hat zwei kleine Kinder (2 und 4 Jahre alt). Wir sind alle total geschockt. Seit der Geburt ihrer Tochter Anfang 2016 hat sie mit Hämorrhoiden zu kämpfen und dadurch auch öfters Blut im Stuhl. Ihre Ärztin sagte ihr noch im letzten Jahr sie sollte ihrem Körper noch mehr Zeit geben und die Ernährung umstellen und Sport machen. Das hat sie auch gemacht und es wurde etwas besser. Am Anfang diesen Jahres wurde es dann aber wieder schlimmer. Dazu fühlte sie sich auch noch sehr schlapp. Die Ärztin machte daraufhin eine Blutbild und stellte dadurch u.a. einen erhöhten Eisenmangel und Vitamin D Mangel fest. Meine Schwester bekam dann ein Rezept für ein Eisenpräparat und eine Rezept für Vitamin D. Auf die Frage meiner Schwester, ob es denn nicht was Schlimmes sein könnte kam die Antwort, nein das glaube sie nicht dafür ist sie noch zu jung. Aber sie gibt ihr mal eine Überweisung. Leider musste sie dann fast 2 Monate auf einen Termin warten.
Die Diagnose lautet:
V.a. Karzinom des distalen und mittleren Rektums (7-8 cm a.A.)
im Stadium uT 3, uN positiv
Koloskopiebefund: V.a. Karzinom im Rektum, teilstenosierend und passierbar (C20G) mit Z.d. stattgehabter Blutung im Kolon. (K92.2 V) bei deutlicher Kontaktverletzlichkeit
Befund Pathologie: Anteil eines oberflächlichen ulzerierten, hier mäßig differenzierten Adenokarzinoms des Rektums Mallgnitätsgard G2 , ICDO-M-81040/3 , ICD10: C20
Beim MRT und CT wurde zum Glück keine Streuung in andere Organe festgestellt.
Therapie: L-Thyroxin 175µg 1-0-0
Eine fünfwöchige Kombination aus Bestrahlung und Chemo, dann 6 Wochen Pause, dann OP und dann nochmal 5 Wochen Chemo
Die Chemo ist in Tablettenform: Capecitabin Accord. Sie soll am Tag der Bestrahlung je morgens und je abends eingenommen werden.
Die Bestrahlung ist 5x in der Woche. Erst jetzt am Donnerstag (7.6.)hat sie einen Termin zum Vermessen für die Bestrahlung bekommen.
Da sie zur Zeit in einem sehr kleinen Krankenhaus behandelt wird (St.Irmgardis-Krankenhaus in Süchteln) suchen wir für die Operation einen Arzt der sehr viel Erfahrung hat, damit alles gut geht und sie später nicht für immer einen künstlichen Ausgang hat. Leider konnte die Krankenkasse da nicht weiterhelfen. Die Onkologin sprach von einem Professor Kaiser aus Kamp-Lintfort (St.Bernhard-Hospital) der früher an der Uniklinik Essen tätig war. Dort hatte er auch die Leitung der onkologischen Chirugie von 2008 bis 2015. Aber ob er auf solche OPs spezialisiert ist wissen wir nicht.
Das St.Irmgardis-Krankenhaus , das St. Berhard-Hospital in Kamp-Lintfort und 2 weitere Krankenhäuser haben sich zum Tumorzentrum Niederrhein zusammengeschlossen. Dazu gehört auch die Onkologin.
Wir wohnen sehr ländlich. Die nächsten grösseren Städte sind Mönchengladbach und Krefeld. Ich habe gelesen, dass gerade bei einem Rektumkarzinom der Arzt sehr viel OP-Erfahrung haben muss. Hat evtl. jemand eine Arzt-Empfehlung für uns oder kennt jemand den o.g. Professor. Wir fühlen uns im Moment sehr hilflos und haben Angst etwas falsch zu machen.
Laut Onkologin könnte/sollte der Tumor nach der Chemo/Bestahlung komplett weg sein und wenn alles gut geht nur eine Narbe übrig bleiben. Trotzdem spricht sie von OP. Ich habe aber jetzt auch schon öfters von der Watch and Wait Methode gelesen. Hat jemand damit evtl. Erfahrung.
Sorry, ist jetzt doch viel mehr Text geworden. Ich hoffe ihr könnt uns helfen.
Liebe Grüße Tina
Hallo Tina,
es sind ja schon ein paar Jahre vergangen. Vielleicht magst du kurz mitteilen, wie es deiner Schwester denn aktuell geht?
Liebe Grüße
Paulblish
4 postsZahnarzt
4 postsHallo Tina, es tut mir so leid zu hören, was deine Schwester und eure Familie gerade durchmachen. Darmkrebs ist eine schreckliche Diagnose, besonders in so jungen Jahren und mit kleinen Kindern im Haus. Es klingt, als ob ihr schon einen langen Weg hinter euch habt und nun vor weiteren Herausforderungen steht.
Es ist verständlich, dass ihr nach der besten medizinischen Versorgung sucht, insbesondere was die bevorstehende Operation angeht. Professor Kaiser scheint aufgrund seiner Erfahrungen eine gute Wahl zu sein, allerdings wäre es sinnvoll, direkt bei ihm oder seinem Team nachzufragen, ob er spezialisiert auf diese Art von Operationen ist. Vielleicht könnt ihr auch eine Zweitmeinung bei einem anderen Onkologen oder Chirurgen in einem der größeren Krankenhäuser in Mönchengladbach oder Krefeld einholen.
Was die "Watch and Wait"-Methode angeht, wird sie normalerweise bei Patienten angewendet, bei denen nach der Chemo und Bestrahlung keine sichtbaren Tumore mehr vorhanden sind. Es ist eine Option, die manche Patienten wählen, um eine Operation zu vermeiden, aber sie kommt mit eigenen Risiken und erfordert eine sehr genaue Überwachung. Es wäre sinnvoll, dies ausführlich mit eurer Onkologin zu besprechen, um alle Vor- und Nachteile zu verstehen.
Ich hoffe, ihr findet bald die Unterstützung und Antworten, die ihr braucht, um diese schwierige Zeit zu meistern. Ihr seid nicht allein, und es ist wichtig, dass ihr euch weiterhin informiert und Unterstützung sucht.
Paulblish
4 postsPaulblish
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