sYogi

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Freitag, 12. Dezember 2014 - 19:07

Nachfolge von Diskussion Krebs und Therapien, CT, RT, OP, Alt

Bis morgen fasse ich den Stand zum anderen Thread kurz zusammen. Und freue mich natürlich über die persönlichen Erfahrungen, Thema Schalke und so. Mittlerweile haben wir ja schon einige Meinungen zusammengetragen.

sYogi

MICHAELII

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Freitag, 23. Januar 2015 - 13:46

Ein neuer radikaler Weg gegen Tumore?

Ärzte des Schweizer Zentrums für Leber- und Pankreaskrankheiten am "Universitäts Spital Zürich" (USZ) fördern im Rahmen einer Studie die Sauerstoffzufuhr zum Tumor, statt sie - wie bisher zu verhindern. Der Grund: Neuere Studien haben gezeigt, dass ein Sauerstoffmangel im Tumor dazu führen kann, dass der Tumor aggressiver wird und Ableger in anderen, sauerstoffreichen Geweben bildet.

Die Ärzte setzen das Molekül Inositol-Trispyrophosphat (ITPP) ein, das die vom Krebs veränderten Blutgefäße im Tumor normalisieren soll. Damit erhoffen sie sich, die Wirksamkeit der Chemotherapie oder der Bestrahlung zu erhöhen und krebsfördernde Wege zu hemmen. Bei einer Kombination des Medikaments mit einer konventionellen Standard-Chemotherapie wurden die eindrücklichsten anti-tumoralen Effekte beobachtet.

Auch bei Verabreichung des Medikaments ohne Kombination mit anderen Therapien sei die Lebensdauer gestiegen und die Zahl und Größe der Tumoren habe sich reduziert.

Das vielversprechende Krebsmedikament wird derzeit im Rahmen einer klinischen Studie bei 70 Patienten angewendet. Patienten mit Leber-, Bauchspeicheldrüsen- oder Gallengangskrebs sowie Patienten mit Metastasen von Dickdarmkrebs erhalten das Studienmedikament. Anschließend unterziehen sie sich einer individuell angepassten Chemotherapie. Erste Erkenntnisse erhoffen sich die Ärzte in spätestens einem Jahr.

Michael

MICHAELII

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Montag, 26. Januar 2015 - 12:31

Eine Schale grüner Tee

Ergebnis einer Langzeitstudie: Regelmäßiger Konsum von grünem Tee senkt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Laut ?American Journal of Clinical Nutrition?: Wer nur an drei Tagen der Woche jeweils drei Tassen Tee trank, hatte nach einem halben Jahr ein geringeres Krankheitsrisiko als diejenigen, die gar keinen Tee konsumierten.

Michael

MICHAELII

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Montag, 26. Januar 2015 - 12:31

?="

sYogi

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Montag, 26. Januar 2015 - 22:56

Hi zusammen,

grünen Tee trinken wir ja schon seit zwei Monaten regelmässig :-)

Stoma-RV: Tag 11 nach OP, die Fäden sind raus. Schlaf ist wieder ok. Gymnastik ist möglich - heute wieder 5 Sonnengrüsse. Jeden Tag ein Spaziergang >= 5km hilft enorm. Radeln geht auch, habe aber erstmal nur 10km zum Bauernhof getestet. Leider ist die Kontrolle noch nicht so, dass ich mich wieder in das Alltagsleben stürzen könnte. Das wird noch dauern. Morgen erweitere ich die Gerichte um unsere Curry Varianten, Linsen und Chinakohl.

Chemo: Mit einer Woche Verzug starte ich morgen Zyklus 4 ohne Oxaliplatin. Die Onkologie hat sich bei mir gar nicht mehr gemeldet, komisch. Morgen radle ich hin und hole das notwendige Rezept. Nach diesem Zyklus habe ich Halbzeit :-) Mal sehen wie sich das mit der Rückverlegung verträgt. In der Hinterhand habe ich ja noch das Loperamid. Noch etwas: Trotz der zwei Wochen Pause sind die Nebenwirkungen noch deutlich zu spüren und zwar nahezu alle. Diese sollte man also wirklich nicht unterschätzen. Nicht so, dass sie nicht erträglich wären, dennoch denke ich, das die Schäden gross sind.

In meiner Radzeitschrift gab es einen Bericht zu den Top Nahrungsmitteln unter dem Grünzeug. Nummer eins war Brunnenkresse. die hab ich in Geschäften nch gar nicht gesehen. Da muss ich mich nochmal schlau machen. Ich berichte dazu noch.

Die Fernsehsendungen zu den Themen Darm und Krebs haben mich sehr enttäuscht. Da waren wir ja in unseren Diskussionen weiter. Interessant fand ich die Hinweise von Patienten, dass es ene ganzheitliche Sicht der Ärzte nicht gibt und man sich als Patient darum kümmern müsse. Das kann ich auch so bestätigen.

Euch allen alles Gute

sYogi

Gast
Dienstag, 27. Januar 2015 - 00:00

Brunnenkresse

Hallo sYogi,

Radfahrer wissen natürlich, was gesund ist. ´-)

Brunnenkresse züchtest du am besten selbst und erntest sie frisch für deine Mahlzeitvariationen.

Das Zauberwort heißt PEITC. Gebildet aus Gluconasturtiin (ein Glucosinolat) ist es in großen Mengen u.a. in Brunnenkresse enthalten. In Tierversuchen hat sich gezeigt, dass es in der Lage ist u.a. vor Dickdarmkrebs zu schützen. Man vermutet!, dass der krebshemmende Effekt von PEITC auch auf einer direkten Wirkung auf die Krebszellen beruht. PEITC ist eines der giftigsten Isothiocynate für Krebszellen (kultiviert im Labor!). Der Zwang zum programmierten Selbstmord durch Apoptose ist dort unumkehrbar.

Mich würde jetzt nur interessieren, welche Pharmafirma sich für die weiteren erforderlichen Studien ... . Leider wie immer. :-C

Michael


pevau

151 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 07:21

Guten morgen zusammen!

Ich lese immer wieder, dass ihr in Prinzip von euren Ärzten - was die Information und die Zusammenarbeit angeht - enttäuscht seid. Und das, obwohl es in den meisten Fällen um Darmzentren geht.

Ich war in einem ganz n normalen Krankenhaus. Und da war die Zusammenarbeit der Ärzte fantastisch!

Ob das der Chirug, der Narkosearzt, der Onkologe, der Arzt, der für die Bestrahlung zuständig war, bis hin zu meiner Hausärztin - da hat niemand etwas ohne Wissen des anderen gemacht. Und ich wieder immer über alles informiert.

Ich konnte - und habe auch - jedem einzelnen meiner Ärzte voll vertrauen!

Wenn ich zu Hause irgendwelche Fragen hatte, war es jederzeit möglich, einen Arzt telefonisch zu erreichen.

Es ist schade, dass das bei vielen hier offensichtlich nicht möglich war.

Dabei wäre das so wichtig!

Petra

pevau

151 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 07:34

@syogi!

Bei mir ist die Geschichte ja nun schon 6 Jahre her.

Mein Onkologe hat mir damals gesagt, dass das Oxaliplatin sehr wichtig ist. Also habe ich die Therapie - trotz Nebenwirkungen - ohne wenn und aber durchgezogen. Ebenfalls hatte er mir gesagt, es sei wichtig, die Termine nicht mehr als maximal 3 Tage zu verschieben.

Es mag ja sein, dass es heute wieder neue Erkenntnisse gibt, aber sieh dir meine Prognose an!

Ich hatte ja jetzt erst einen ganz intensiven Check, es ist alles in Ordnung!

Klar war 2009 ein scheiß Jahr!

Aber ich bin wieder gesund!

Ganz liebe Grüße

Petra

ritschi

72 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 08:34

Guten Morgen zusammen,

ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass auch bei mir die Abstimmung zwischen den Ärzten sehr sehr gut war. Die Leitung und Koorsination hatte der Chirurg in der recht kleinen Klinik, in der ich operoert wurde. Es war eine kleine Klinik, die aber relativ viele Darmoperationen durchführte. Die Klinik hat eine Darmzertifizierung. Die gesamte Nachuntersuchungen wurden und werden vom Onkologen gesteuert. Auch mein Hausarzt war völlig in die gesamten Abläufe integriert.Meinen Hausarzt und Onkolgen kann ich bis heute mit allen Fragen rund um das Thema Darmkrebs und die Folgen bombadieren.

Nach den beiden Operationen, die von einem Chirurgen durchgeführt wurden, stand dieser täglich am Morgen und am Abend bei mir, hat den Verband gewechselt und sich die Wunde angeschaut. Auch da konnte ich alle Fragen stellen.

Lediglichin derStrahlenklinik in Würzburg waren die Ärzte und Helferrelativ unpersönlich und wirkten etwas gehetzt. Dort hatte aber mein Taxifahrer, der jeden Arzt und alle Helfer sehr gut kannte, alles im Griff, so dass ich auch dort vollstes Vertrauen hatte.

Fazit:Mein Vertrauen in die Ärzteschaft ist groß.

LG

Ritschi

ritschi

72 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 08:40

Noch einmal ich:

Sorry kleiner Fehlerteufel : Koordination und operiert

LG

Ritschi

pevau

151 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 09:11

Ich hatte das große Glück, dass die Strahlen Klinik ebenfalls an das Krankenhaus angegliedert war.

Meine Hausärztin war - vor ihrer Praxiseröffnung - Stationsärztin in diesem Krankenhaus.

Und mein Onkologe hast die Chemo in diesem Krankenhaus ambulant durchgeführt.

In meinen Augen war das der Idealfall!

Petra

sYogi

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Mittwoch, 28. Januar 2015 - 11:04

Hi Petra,

ich glaube, dass Du ein echter Glückspilz bist und darüber freue ich mich! Ob hier wirklich das Oxaliplatin die Ursache ist - wir wissen es nicht, es kann natürlich sein.

Hier noch das was ich lesen konnte (deckt sich mit der Erklärung des Onkologen).

Chemo: Die Grundlagen für den Einsatz von Oxaliplatin wurden mit der Mosaic Studie gelegt. Die Wirksamkeint konnte vor allem in Verbindung mit 5-FU (etwas vereinfacht dargestellt) nachgewiesen werden. Die Kombination sei wirksamer als der Einsatz nur eines Medikaments (Synergieeffekte). Aber:

  1. es wurde immer auch auf die langfristigen Folgen hingewiesen
  2. wichtig ist vor allem der schnelle Beginn der Chemo nach OP (Woche vier wird immer empfohlen). Die Prognose sinkt nach der vierten Woche alle vier Wochen deutlich (von 10% war die Rede, wirklich konkrete Infos hab ich nicht gefunden).
  3. Nach einigen Zyklen sind Pausen, z.Bsp. auch wegen der Blutwerte, häufig. Ich glaube nicht, dass der Unterschied von drei oder sieben Tagen nach gut zwei Monaten wirklich viel ausmacht. Untersuchungen dazu habe ich nicht gefunden.
  4. Die Mosaic Studie zeigt eine Verbesserung der Prognose von 5% (also 5 Patienten pro 100, 5 Jahre Überleben) bezogen auf gesamt UIC III und kaum eine / keine Verbesserung bei UIC II. Da würde ich genau an der Grenze liegen (UIC IIIa) und ich glaube mit drei Infusionen schon einiges gemacht zu haben :-) Gunderson kommt in seinen Darstellungen bei UIC IIIa auf 2-3% Verbesserung der Prognose (2 bis 3 von 100).
  5. Ich habe keine Infos zum Einfluss auf die Prognose gefunden, wie sich eine Verkürzung der Chemo auswirkt.

Mal sehen wann ich meinen Onkologen erreiche - ich mach da keinen Stress. Die einzelnen Ärzte finde ich bei uns auch gut - nur eine ganzheitliche Betreuung mit Ansprechpartner kann ich gar nicht erkennen. Das ist bei Euch dann ja wirklich besser. Ich habe aber auch keine Idee, wie ich das besser machen kann. Sobald ich iden Onkologen erreiche, werde ich das nochmal besprechen. Für diesen Zyklus 4 ist es entschieden (ging ja gar nicht anders): FU-5 ohne Oxaliplatin.

Was mich am meisten stört, ist die fehlende Möglichkeit, etwas gegen die Stammzellen (derzeitiges Verständnis) zu tun, die scheinen ja Glück und Pech fast mehr noch als die Chemo zu steuern. Dies sieht man auch an der Prognose ca 90% bei T1. Diese fehlenden 10% sind somit grundsätzlich, also unabhängig von den Möglichkeiten einer Chemo, immer da und sind bei Werten > T1 bestimmt noch gösser.

SV-Rückverlegung: Tag 12/13/14 nach Rückverlegung - so langsam etabliert sich wieder eine Tagesstruktur (reicht aber noch nicht für ein Alltagsleben), Radlen geht ganz gut (gestern mal langsames Allltagsradlen über zwei Stunden), Gymnastik geht auch, Sonnengrüsse, Drehungen, sogar die ersten Bauchübungen sind möglich. Auch das Essen konnte ich weiter ausbauen (Linsen, Chinakohl, Rosenkohl, Curry). Hoffentlich geht es so weiter :-)

Heute versuche ich rauszubekommen, wie man Brunnenkresse züchtet (hab sowas noch nie gemacht, war schon immer mit Blumengiessen überfordert) oder kaufen kann. Bisher kenne ich nur Kresse in so kleinen Schälchen - keine Ahnung, ob das Brunnenkresse ist.

@Petra: mach weiter so - klasse!

Viele Grüße

sYogi

MICHAELII

287 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 13:28

Meldungen aus dem DKFZ

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=56176

Michael

MICHAELII

287 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 13:41

Wer Fahrradmäntel aufziehen und Gangschaltungen einstellen kann, der hat auch Erfolg beim Brunnenkresse züchten.... wächst dann ganz von alleine - und kann nach jeder Radtour bestaunt werden :)

Oxaliplatin soll die Wirkung von "Five under Feet" soll in allererster Linie absichern und verstärken.

Habe hier zwei interessante Artikel, einer von der DGHO. Vielleicht finde ich die Links im Internet, ansonsten per Mailanlage im Angebot.

Michael

pevau

151 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 14:17

Bitte schicken Michael!

MICHAELII

287 posts
Mittwoch, 28. Januar 2015 - 14:30

Suchet und ihr werdet finden ...

Hat also doch etwas genutzt.

Tipp: Wer das gelesen hat, Petra , kann sich bestätigt fühlen. Ein bisschen Glück muss man schon haben ...

DGHO: Metastasiertes Kolorektalkarzinom - Tellmed.ch

www.tellmed.ch/include_php/previewdoc.php?file_id=8770

01.10.2011 -teressante Studienergebnisse zum ThemaKolorektalkarzinom...Metastasiertes Kolorektalkarzinom.Wachsender Diskussionsbedarf.

++++

PDF]Sinnlose Chemotherapie? - Naturheilpraxis Dr. Pedersen

www.drpedersen.de/pdf/medizin/2010-08.pdf

Dr. rer. nat.Susanne Pedersen.Sinnlose Chemotherapie? Ergebnisse der Epidemiologen sollten Berücksichtigung finden. Die Epidemiologie hat bezüglich der...

Michael

MICHAELII

287 posts
Freitag, 30. Januar 2015 - 06:57

Was ist die Ursache?

Was hilft?

Diese Fragen werden täglich millionenfach gestellt und auch beantwortet.

Es gibt fast tägich neue Erkennntnisse und ein Einzelner kann sich kaum einen Überblick verschaffen. Wer den gestern im SWR3 ausgestrahlten Beitrag gesehen hat, weiß, dass diese Feststellung nicht nur die Patienten betrifft, sondern auch viele Ärzte. Umso wichtiger ist, dass man als Patient wenigstens einzordnen weiß, wo die Krebstherapie steht und dass man sich schon selbst kümmern muss. Dies gilt zumindest für die Auswahl der Therapiemöglichkeiten und die Wahl der Therapeuten.

Die Erkenntnis:"Geheilt ist nicht gesund" heißt, die Hoffnung auf ein längeres und beschwerdefreieres Leben mit dieser chronischen Krankheit nicht aufzugeben. Die Reportage bietet hierfür eindrucksvolle Beispiele:

http://swrmediathek.de/player.htm?show=ece3df40-a795-11e4-add3-0026b975f2e6

Michael

sYogi

282 posts
Freitag, 30. Januar 2015 - 10:10

Hi Michael,

klasse Zusammenstellung an Infos - die Artikel bestätigen ja meine Einstellung !

Heute beginne ich mit meinem Zuchtvorhaben 'Kräuter' - gestern hab ich nochmal Supermarktkresse gekauft und auf mein Linsengericht gestreut. Ich habe einen Pflanzenladen gefunden und hoffe die passenden Zutaten dort zu finden.

Chemo: Xeloda (5-FU Tabletten) wird in den Artikeln sogar besser als Infusionen zitiert (zumindest neoadjuvant, ich denke auch adjuvant gibts mindestens Gleichwertigkeit). Xeloda sei gut verträglich. Oxaliplatin sei deutlich härter (Xelox). Ich weiss in meinem Fall nichts von irgendwelchen Gentests.

SV-Rückverlegung: Nach der OP ist mein Leberwert GPT deutlich angestiegen, die anderen Blutwerte haben sich normalisiert bzw sind sogar deutlich besser (Elektrolyte). Hoffe es liegt an der OP wegen dem GPT und den verabreichten Medkamenten und nicht an Metas. Die letzten Tage ging es weiter bergauf: Fast alle Yogaübungen funktionieren wieder (Kobra, Bogen, Rad fehlen noch, diese werden noch eine bis zwei Wochen brauchen), Rennrad geht auch, 57 km mit der gleichen Geschwindigkeit, mit der ich füher den steileren Anstieg nach Kaltenbronn gefahren bin. Was für ein Unterschied. Laufen probiere ich mal heute - aber nur ne kleine Teststrecke. Rohkost vertrage ich auch. Die Toilettengänge fokussieren sich auf zwei 'Zeitzonen' am Tag. In dieser Zeit sollte eine Toilette in der Nähe sein. Ist aber bei weitem nicht mehr so dramatisch wie die ersten Tage. Geht man nach einem solchen Zyklus raus, verständigen sich das Bewegungssystem und das vegetative System sinnvollerweise meist auf eine Pause :-) Montag teste ich mal das Arbeitsleben.

Chemo: heute schreibe ich mal die Onkologie an, wie die weitere Vorgehensweise sein soll. Mit Xeloda Zyklus 4 (Xelox bis Zyklus 3) habe ich ja weitergemacht und plane dies auch zu beenden.

Verhalten: Habe heut zufällig in Bayern 3 'Tele Gym' gesehen, dort gab es Yoga/Pilates 50+, gute Übungen in 'altersgerechter Form' (ganz einfach war es aber dort auch nicht). Wenn das nochmal kommt, werft mal einen Blick rein.

@Michael: ich stelle nicht nur die Schaltung ein sondern baue alle meine Räder aus Einzelteilen selbst zusammen :-) Trotzdem stellt mich die Brunnenkresse vor neue Herausforderungen. Aber die Kräuterversorgung mit frischen Kräutern ist in der Küche meine gösste Lücke.

Euer

sYogi

Gast
Freitag, 30. Januar 2015 - 13:01

Hallo sYogi,

Ich bin mir sicher, dass wir dich bei der nächsten Radtour zur Grünen Woche begleiten können und du uns dort beste Brunnenkresse in Variationen anbieten kannst.Alles perfekt.

Das viele Gift von der OP und der Chemo (Narkose, jede Menge Antibiotika, FU ?) schleicht sich in der Regel wieder selbst aus.

Gen war jetzt noch nicht bei dir angesagt, weil nach S3 nicht vorgesehen.

Die Dramatik der Toilettengänge legt sich. Hervorragend.

Onkologie anschreiben? Da hapert es aber schwer bei euch. So etwas kenne ich nicht und habe es auch noch nie gehört.

Yoga/Pilates 50+. Du bist trainiert, ok. Allen anderen, die keine gestählten Bauchmuskeln haben, empfehle ich zur Vermeidung von Hernien: Piano,und kein Allegro, am besten unter fachlicher Begleitung, Atmung und Bewegung müssen stimmen. Keine zu großen Anforderungen an sich stellen.

(Die nächste Woche muss ich mein Rad zum Gangschaltung einstellen wegbringen.;-)Bis knapp überm Dachfirst schneit es jetzt auch bei uns.

Michael

Gast
Sonntag, 1. Februar 2015 - 00:16

Angst und Depression mit fachkundiger Hilfe rechtzeitig bekämpfen?

30 Prozent der etwa 500.000 Neuerkrankten an Krebs leiden im Verlauf der Erkrankung an Störungen mit ängstlichen und depressiven Symptomen. Viele Familien und Freunde sind offenbar in der glücklichen Lage hier erfolgreich gegenzusteuern.

25.000 bis 30.000 Patienten benötigen eine akute therapeutische Behandlung zur Bewältigung dieser Symptome. Nach Angaben der Psychoonkologen hat sich eine fachkundige Behandlung als sinnvoll und richtig erwiesen.

Leider wird in diesem Forum dieses Thema kaum diskutiert. Ich kann mir vorstellen, dass es oft eines zusätzlichen Rucks bedarf, sich an einen Psychoonkologen zu wenden und darüber hinaus hier zu outen, obwohl die Anonymität ja gewährleistet ist.

Wer hat Erfahrung mit Psychoonkologen? Wem konnten sie helfen? Wann wurden Sie aktiv - bereits nach der OP oder erst auf Vermittlung des Sozialen Dienstes?

Wer will und kann zu diesem Thema etwas sagen? Ich bin für jede Antwort dankbar.

Michael

pevau

151 posts
Sonntag, 1. Februar 2015 - 06:56

Guten morgen Michael!

Ich war in der glücklichen Lage, jederzeit Familie und Freunde an der Seite zu haben.

Ich habe geredet, geredet und geredet. Das hat mir unheimlich geholfen!

Wie ich ja mal geschrieben hatte, hatte ich nach drei Wochen Intensivstation ein sogenanntes Durchgangssyndrom, das nur mit Haldol beendet werden konnte. Das war eine Erfahrung, dir Ich niemandem wünsche!!!

Am nächsten morgen hatte ich einen Neurologen bei mir am Bett sitzen. Der war allerdings weniger am treffen interessiert, als daran, mir Psychopharmaka zu verschreiben. Die habe ich allerdings verweigert!

Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich diese Erfahrung verarbeitet hatte. Ich habe jedem davon erzählt, ob er es hören wollte oder nicht! Für mich war das unheimlich wichtig.

Ich bin der Meinung, man sollte mit einer Krankheit - egal welcher - offensiv umgehen.

Ob es vor sechs Jahren schon Psychoonkologen gab, weiss ich gar nicht.

Michael, ich glaube, du hattest mal geschrieben: Ich tausche mich in erster Linie mit Gleichgesinnten aus und will meine Familie/Freunde nicht belasten.

Das ist falsch!

Glaub mir: Du wirst mehr Verständnis erfahren, als du dir vorstellen kannst. Und wenn jemand kein Verständnis hat - weg damit!

Und immer an die Glückshormone denken! Die sind wichtiger als grüner Tee und Vitamine!

Ganz liebe Grüße

Petra

sYogi

282 posts
Sonntag, 1. Februar 2015 - 10:14

Hi zusammen,

bin bei Perta. Man unterscheidet typischwerweise Mitleid vom Mitgefühl. Stellt man fest, dass ein Gespächspartner Freund oder Familie eher vom Mitleid betroffen sind (der Partner verinnerlicht das Leid), sind Gespäche nicht so sinnvoll, da ja auch dem Gesprächspartner der 'Halt' fehlt. Ist jedoch Mitgefühl (der Partner erkennt das Leid) führend, helfen genau diese Gespräche, da dann Dein Gesprächspartner stark ist.

Ehrlich gesagt hat sich bei mir auch ein Psychoonkologe vorgestellt. Aber wir wussten beide nicht, wie und auf welche Art er mir helfen könnte. Klar, wenn man keine Erfahrung hat, im 'Jetzt' zu leben und sich nie Gedanken um die Vergänglichkeit des Seins gemacht hat, könnten Psychoonkologen hier wertvolle Tipps geben, die aber auch erstmal umgesetzt werden müssen. Ich glaube nicht daran, dass es eine solche Betreuung gibt, kann mich aber täuschen. Da sehe ich eher wie Petra das Risiko, dass auf Medikamente ausgewichen wird. Das kann nicht gewollt sein.

Hier wiederhole ich mich: Achtsamkeitsübungen haben mir geholfen und tun dies noch immer. Hier gibt es z.Bsp. vom GU Verlag sehr gute Ratgeber. Ein Psychoonkologe der dies vermitteln kann, wäre m.E. natürlich eine Hilfe. Aber wird dieser Aufwand umgesetzt?

Andere Meinungen sind willkommen!

sYogi

sYogi

282 posts
Montag, 2. Februar 2015 - 08:50

Hi zusammen,

Verhalten: heute waren die Übungen in Bayern 3 - jetzt gerade sehr gut, kann ich nur empfehlen!

Stoma-RV: Wenn man die Erfahrungsberichte in Foren so liest, ist eine Dauer von mehreren Wochen bis zu einer ersten Normalisierung durchaus üblich. Ich bin jetzt in der dritten Woche. Unterschiedliche Empfehlungen gab es zur möglichen Belastungen. Mir wurden zwei Wochen Vorsicht empfohlen, anderen sogar sechs Wochen. Bei mir waren nach bisherigen Erfahrungen zwei Wochen ausreichend - ich belaste jetzt zunehmend auch die Bauchmuskeln und teste noch vorsichtig intensivere Rückbeugen.

So - jetzt der Test, ein erster Arbeitstag, aber erstmal nur ca 5 bis 6 Stunden. Draussen ist es weiss :-)

Macht es gut

Euer

sYogi

Gast
Montag, 2. Februar 2015 - 11:01

Hallo s.Yogi,

du bist Sportler und hast eine H4ptganz andere Bauchmuskulatur als Otto Normalbürger.

Ich habe dir einen Film meines Operateurs geschickt. Da wird die Problematik aufgezeigt. Man sollte auf jeden Fall eine Hernie vermeiden.

Habe es auch wohl zu toll getrieben und war nun vier Tage sehr eingeschränkt aktiv.

Michael

sYogi

282 posts
Montag, 2. Februar 2015 - 21:25

Hi Michael,

bin bei Dir - Du hast absolut recht.

Für viele Übungen sind viele Monate Übung notwendig, wenn nicht gar Jahre. Aber wie gesagt: der Weg ist das Ziel, es kommt nur darauf an, möglichst regelmässig zu üben, wenn möglich, täglich. Dabei ist Geduld wichtig, nichts übertreiben. Der Erfolg kommt von ganz alleine. Macht man zuviel, neigt man in der Folge dazu, den richtigen Weg zu verlassen und wieder in den 'Schonmodus' zu verfallen. Im Leistungssport führt fehlende Geduld dazu, dass man seinen eigenen Leistungshöhepukt gar nicht erreicht.

Achtsamkeitsübungen hingegen können immer wieder in den Tagesablauf integriert werden. Ein GU Ratgeber 'Buddhas 3 Fragen: Mit Achtsamkeit, Dankbarkeit und Großzügigkeit das Leben verwandeln' beschreibt zum Beispiel mögliche Übungen. Hier empfehle ich allerdings Atemübungen noch hinzu zu nehmen :-) Vielleicht ist dies auch eine Empfehlung für die Psyche und ein Psychoonkologe kann evtl bei der Vermittlung dieses Wissens unterstützen, wenn der Pateient sonst keine Möglichkeiten hat, solche Techniken kennenzulernen.

Stoma-RV: der erste Arbeitstag lief gut, viel besser als erwartet. Bin direkt nach der Arbeit noch ins Yogastudio, war super schön. Da hab ich gleich mal gesehen, welche Muskeln alle fehlen nach der OP, von wegen Sportler, weit weg. Das wird aber wieder. Die Entscheidung für diese Op war für mich absolut richtig aus jetziger Sicht - auch parallel zur Chemo. Morgen nochmal ein kleiner Lauf in der Mittagspause wenn es geht, so 7 km locker.

Euch allen alles Gute

sYogi

MICHAELII

287 posts
Dienstag, 3. Februar 2015 - 08:41

Känguru-Rocker-Motorradtour 2015

Trotz Stoma und Darmkrebs gemeinsam Spaß haben? Ja, das gibt es.

Sie nennen sich die "Känguru-Rocker" und führen einmal im Jahr eine Motorradtour durch. Anfang Juli 2015 brechen sie zu ihrer 17. Tour auf.

Ihre Jahresberichte seit und Bilder haben sie ins Netz gestellt, so dass sich jeder ein Bild machen kann, auf was für eine muntere Gruppe er trifft, sollte er mit dem Gedanken spielen, mit von der Partie zu sein.

Es lohnt sich auf jeden Fall mal bei ihnen vorbei zu surfen:

www.kaenguruh-rocker.de

Michael

MICHAELII

287 posts
Donnerstag, 5. Februar 2015 - 01:09

Kaugummi nach kolorektalem chrirurgischen Eingriff

Jeder kennt die Angst der Chirurgen nach der OP. Arbeitet der Darm noch? Die Maßnahmen sind gerade nicht unsanft. Und statt des Treppenstiegen schon einmal zu üben, verharrt man mehr oder weniger lang bei fast leeren Verdauungsorganen vor dem stillen Örtchen.

Ein Darmverschluss ist nach einem größeren Eingriff ist nicht selten. Forscher vom Catharina-Krankenhaus in Eindhoven haben nun festgestellt, dass Kaugummikauen die Darmtätigkeit anregt und kann somit nach kolorektalen chirurgischen Eingriffen, dem post-operativen Ileus, vorbeugen kann.

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?newsletter=2015_02_04/NL&id=56262

Michael

Gast
Donnerstag, 5. Februar 2015 - 17:47

Positive Gefühle hemmen Entzündungen

Die Ganzheitsmediziner, die immer Körper, Geist und Seele Blick haben, dürfen sich wieder einmal mehr bestätigt fühlen. Es gibt eine Verbindung zwischen positiven Emotionen und einer geringeren Menge an entzündungsfördernden Zytokinen, so die Wissenschaftler von der University of California in Berkeley, USA.

Verschiedene positive Gefühle, darunter Erheiterung, Ehrfurcht, Mitgefühl, Freude, Liebe, Schönheit und Stolz wirken entzündungshemmend, besonders das Gefühl von Ehrfurcht und Staunen (zum Beispiel beim Anblick eines berauschenden Naturwunders, eines Kunstwerks oder bei einer spirituellen Erfahrung). Hier werden niedrigsten Werte gemessen für das Zytokin Interleukin 6, das als Marker für Entzündungen gilt.

Bei den Zytokinen handelt es sich um Eiweißstoffe, die das Immunsystem dabei unterstützen, Infektionen oder Krankheiten zu bekämpfen. Tätigkeiten, die o.a. Emotionen hervorrufen, wie in der Natur spazieren zu gehen, sich in einem Musikstück zu verlieren oder sich in den Anblick eines Kunstwerks zu vertiefen, können somit einen direkten Einfluss auf die Gesundheit haben.

Also, nichts wie ab in den verschneiten Winterwald und in die 5 Jahrzeit.

Michael

sYogi

282 posts
Donnerstag, 5. Februar 2015 - 18:37

[smiley:smiley-cool]

bestätigt unseren Ansatz :-) Mir tut das Innehalten und die Bewegung gut...

OP / Anlage Ileostoma: Ein Tipp für die ersten Tage nach OP. Da gibts zwei konkurrierende Ziele: Festigkeit des Stuhls und regelmässige Tätigkeit des Drams (des AP's). Bei mir hat die Eindickung dazu geführt, das der Darm dann generell streikte. Dies war bei mir mit Übelkeit und Erbrechen verbunden. Sehr unangenehm direkt nach der OP. Also empfehle ich: erst regelmässige Tätigkeit des Darms über mehrere Tage beobachten und erst danach mit dem Eindicken beginnen (z.Bsp. Flohsamen).

sYogi

Chicana

413 posts
Freitag, 6. Februar 2015 - 07:18

Der Darm ist ein Sensibelchen und nimmt alles persönlich. Aber ich frage mich, warum kann man ihm nicht die Zeit lassen, sich selber zu regulieren und muss alles steuern. Es ist einfach Tatsache, dass uns ein ganzes Stück fehlt und das macht sich ab und zu bei mir auch noch nach 6 Jahren bemerkbar. Aber die Zeit und Ruhe nehme ich mir und werde dafür mit viel Normalität belohnt.

Lg. Chicana

sYogi

282 posts
Freitag, 6. Februar 2015 - 09:26

Hi,

sehe ich auch so, aber in der Klinik war es so, das man die Medikamente meist ohne zu überlegen oder nachzufragen einfach akzeptiert. Nach der OP war ich zum Beispiel angeschlagen, vollverkabelt und hatte nur eingeschränkt mibekommen, was genau in den vielen Infusionsflaschen war. Sollte keine Empfehlung sein, in Regulierung einzugreifen. Ich glaube in meinem Fall war sie sowieso überflüssig, im Gegemteil wäre ich ohne zwei Tage früher zu Hause gewesen.

Freitag - das Wochenende naht !

Euer

sYogi

pevau

151 posts
Freitag, 6. Februar 2015 - 11:29

@Michael!

Ich sage nur: GLÜCKSHORMONE!!!

Liebe Grüße

Petra

Gast
Freitag, 6. Februar 2015 - 12:43

Hallo Petra,

deine Glückshormone beschäftigen mich schon lange, she 2.Link.

http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1173387/

http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/verdauung/darm/tid-13423/forschung-zehn-fakten-zum-darm-glueckshormon-verursacht-krebs_aid_372372.html

Die Schweizer wollen dir deine Erkenntnis madig machen.

Ich glaube jedoch, dass du mit deiner Auffassung richtig liegst.

Michael

sYogi

282 posts
Freitag, 6. Februar 2015 - 21:03

Hi Michael,

die Schweizer sagen nur, dass der Stoffwechsel bei Krebszellen bei dem Fehlen von Serotonin beeinflusst wird, nicht das Krebs verursacht wird. Der Vergleich ist kein Serotonin zu normale Serotonin Konzentration. Dies wurde isoliert betrachtet, um die Stoffwechselprozesse besser zu verstehen. Die Aussage ist nicht, dass Krebs durch Serotonin verursacht würde.

Glückshormone sind gut - das lassen wir uns nicht nehmen.

Das Wetter ist auch gut- war 8,5 km laufen in der Sonne (Mittagspuse) und ein paar Yogaübungen für Arme und Bauch. Vor allem mein Bauch ist noch schwach.

Das war eine gute Portion von den Hormonen!

Euch allen alles Gute

sYogi

Gast
Freitag, 6. Februar 2015 - 21:46

Hallo sYogi

Tipp

http://www.martha-maria.de/fileadmin/MP_KH_NUE_Chirurgie/PDF/Merkblatt_Dickdarm.pdf

Ziffer 4

Michael

MICHAELII

287 posts
Samstag, 7. Februar 2015 - 08:35

Gib der Angst einen Namen

Das Charité Comprehensive Cancer Center informiert in seinem Newsletter vom Jan 2015 zum Thema Angst, Trauer, Wut und Verzweiflung in der Pschoonkologie. Die leitende Psychoonkologin am CCCC, Dr. Ute Goerling, stellt fest, dass längst nicht jeder Patient psychoonkologische Unterstützung brauche und das Gespräch fakultativ sei.

Die Mehrzahl der Patienten sei dankbar für das Gesprächsangebot, das schon am Krankenbett beginne. In dieser Phase seien viele Patienten verunsichert oder unter Schock und müssten erst einmal aufgefangen werden. Ziel sei die Patienten zu stabilisieren, damit sie wieder Boden unter den Füßen gewinnen.

Die Psychoonkologen der Charité stehen in engem Kontakt mit den ärztlichen Teams und sind nach Auffassung des CCCC unentbehrlich. Fatigue sei eines der häufigsten Probleme in der Nachsorge, aber auch der Verlust von sozialen Kontakten oder der Arbeit machten den Patienten zu schaffen.

Michael

sYogi

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Samstag, 7. Februar 2015 - 10:13

Hi,

Psycho: ich finde es gut, dass es Psychoonkologen gibt. Was genau im Einzelfall an Hilfe möglich und sinnvoll ist, wird immer unterschiedlich sein. Habt ihr den Bericht zur positiven Wirkung von Marihuana (medizinisch, Thema u.a. Psyche und Schmerz, aber der Unterschied zu 'nicht medizinisch' wurde nicht erklärt) im Fernsehen gesehen?

Verhalten: Michael hat einen Link zitiert, wo empfohlen wird, leicht Sportarten ab KW4 (bzw nicht vor KW4) nach OP zu beginnen. Leistungssport wäre ab KW12 möglich. Ab KW6 ist Joggen erlaubt. So, etwas gekürzt, die Darstellung im Link. Also mir nicht alles nachmachen :-) Ich bin jetzt in KW4 nach SV Rückverlegung und KW15 nach grosser Darm-OP.

So, jetzt die Tabletten :-( Dann abwarten was der Darm macht und anschliessend einen kleinen Verstoß gegen die KW6 Regel (Naja, hab ja fast KW6 und wir wollen ja nicht kleinlich sein). Das Wetter ist schön bei uns.

Alles Gute

sYogi

Gast
Samstag, 7. Februar 2015 - 11:27

Hallo sYogi

eigentlich müsste es Aufgabe eines jeden Darmzentrums sein, den operierten Patienten darüber aufzuklären, was genäht, getackert usw. wurde. Auch müsste er wissen, wo ggfs. Netze eingesetzt worden sind oder nicht. Bei einigen Kliniken - wie z.B. der CCCC funktioniert dies sehr gut und ich sammle derzeit die Patienteninformationen, will sie auswerten und dann mich mal an die Stellen wenden, die die Zertifizierungen durchführen. Das ist ja schließlich kein Hexenwerk, nachdem es vorbildliche Informationen wie z.B. in Berlin und München gibt.

Im CCCC-Newsletter wird auch betont, wie wichtig der sehr enge Kooperation der einzelnen Fachdisziplinen ist. Wie wichtig es ist, sie auf dem Campus und nicht ausgelagert zu haben und es wird deutlich, dass die komplementäre Medizin und die Schulmedizin immer enger zusammenarbeiten.

Wichtig wäre es auch, dass die Zentren, die sich auf ein Teil-Programm spezialisiert haben (z.B. Lebermetasten) allen anderen bekannt sind. Dasselbe gilt für die jeweiligen Studien.

Viele Patientinnnen und Patienten fehlt der Mut, nachzuhaken und sich auch einmal an die CCCs zu wenden.

Michael

sYogi

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Samstag, 7. Februar 2015 - 19:22

Danke Michael,

vom CCCC Charité Comprehensive Cancer Center habe ich eben zum ersten Mal gehört. Lese mir das gerade durch.

Spannend

sYogi

Gast
Samstag, 7. Februar 2015 - 23:15

Hallo sYogi,

freut mich, dass der Hinweis dich interessiert.

Das NCCC HD und das CCC FR sind auch sehr offen für multimodale Therapien, sodass wir uns ibei Bedarf in der second und third line auch in unserer Nähe optimal versorgt wissen dürfen.

Der eiskalte Wind hat sich nicht gerade positiv auf mich ausgewirkt. Trotz herrlichen Sonnenscheins blieb ich deshalb heute im Haus. Morgen aber muss ich wieder raus.

Vor zwei Jahren hätte ich mir noch nicht träumen lassen, dass das Wetter mir etwas anhaben kann.

Michael

sYogi

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Sonntag, 8. Februar 2015 - 09:53

Hi,

fand eben einen interessanten Bericht im benachbarten Forum http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=65290

Dort geht ein ebenfalls Betroffener auch auf Erfahrungen mit alternativen Methoden ein. Spannend fand ich vor allem die Hinweise zum Schluss, Thema Sport. Aber nennt er ein Vitamin D4 - das hatten wir noch gar nicht diskutiert, sagt mir aber auch (noch) nichts.

Heute bin ich zu einem Yoga Workshop angemedet und ich hoffe, der Darm spielt mit.

@Michael: was für Symtome hast Du denn bei kaltem Wind? Bei mir sind es noch Nachwirkungen von Oxaliplatin und das Hand/Fuß Syndrom, aber nicht wirklich schlimm derzeit. Daher ignoriere ich diese Nebenwirkungen und gehe trotzdem raus. Aufpassen muss man, dass man sich in der Kälte nicht zu sehr belastet, das schwächt extrem. Für das Immunsystem und für den Stoffwechsel ist Kälte gut!

So jetzt nochmal Tabletten :-( (entwickle eine innere Allergie dagegen) - morgen nochmal, dann ist Halbzeit!

sYogi

Gast
Sonntag, 8. Februar 2015 - 11:48

Hallo sYogi

D4 - (Lasse den vermeintlichen Strohhalm liegen)

Das synthetische Vitamin D 4 (Dihydrotachysterol) wird in der Regel zur Behandlung von Unterfunktionen der Nebenschilddrüse eingesetzt und soll die Calciumkonzentration im Blut zu steigern. Hast du Calciummangel?

Das Medikament wird z.B. unter dem Handelsnamen Tachystin® liquidum/ -forte liquidum am Markt angeboten.

Der Forumsteilnehmer sollte sich bei der Einnahme im Klaren sein, dass er damit eine Hyperkalzämie frohlocken kann. Vitamin D4 setzt nach meiner Kenntnis u.a. Calcium aus den Knochen frei und sorgt für eine verstärkte Phospahatausscheidung. Es kann zu Störungen im Magen-Darmbereich kommen (ob wir das wollen?)Manchmal ist Übelkeit, Erbrechen und Apetitlosigkeit die Folge (ob wir das wollen?). Nicht genug. Keiner sollte bei der Einnahme andere Gründe für Kopfschmerzen und Allergien suchen und sich wundern, wenn er beim Essen von Nüssen und Soja Probleme bekommt.

Ich glaube, da bist du bei dem Yoga - Workshop und einer natürlichen Ernährung ( u.a. mit Brunnenkresse aus Eigenproduktion)sowie mit Sonne pur besser beraten.

Mein Problem: Wind-Nebenhöhle und Ohren. Daran arbeite ich.

Michael


sYogi

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Sonntag, 8. Februar 2015 - 18:36

Hi,

Ernährung: Ok, wir vergessen das D4. Vitamin D haben wir wegen der Sonne ja ehh genug und Calzium auch.

Morgen sehe ich nochmal, ob ich das mit dem Kresseprojekt irgendwie weiter bringe :-) Und: das Gomasio Salz ist echt lecker - war das Thema Selen. Und: ich achte auf eine hohe Eiweissaufnahme soweit möglich, damit habe ich auch gute Erfahrungen. Die anderen Tipps werden auch umgesetzt, soweit möglich. Die Zuckeraufnahme (Glucose) konnte ich nicht komplett auf Null setzen, da fehlt mir noch die 'Härte'. Reduzieren ging. Habe heute gesehen, dass in meinem kleinen Rasen jemand einen Rosmarinstrauch zum Leben erweckte :-) Muss mal Fragen wer das war.

War ein sehr schöner Tag heute.

sYogi

sYogi

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Sonntag, 8. Februar 2015 - 18:40

Hi Michael,

zum Sport bei kaltem Wind: Mütze? In Radläden gibts auch anderen guten Ohrenschutz. Du atmest doch hoffentlich nur (!) durch die Nase, ein und aus? Der Mund ist nicht so auf Kälte ausgelegt, die Nase müsste das eigentlich ohne Probleme verkraften.

sYogi

sYogi

282 posts
Sonntag, 8. Februar 2015 - 18:48

Hi,

og. Link geht nicht mehr. Daher kurz zum Inhalt. In Bezug auf Sport wurde in dem Artikel darauf hingewiesen, dass es in einigen Kliniken Studien stattfinden, wo mögliche positive Wirkungen von gezieltem Krafttraining erforscht werden. Ich habe noch keine gesehen, aber das sollte man m.E. beobachten.

D4 interessiert uns ja nicht, hab auch den Zusammenhang vergessen.

sYogi

Gast
Sonntag, 8. Februar 2015 - 21:34

Hallo sYogi,

vermute, dass der von dir angegebene Link wahrscheinlich inzwischen von einem Administrator gesperrt wurde. Da hat jemand Physiotherapie bzw. leichte Thromboseübungen mit Krafttraining verwechselt, um es gelinde auszudrücken.

Wer genau wissen will, was er sich zumuten kann, weil er bestimmte Leistungsgrade von sich fordert, sollte konkret seinen Operateur fragen.

Wer zu früh belastet und Schmerzen bekommt, riskiert die wiederholte Bekanntschaft mit dem Skalpell oder sehr oft auch kaum behandelbare neuropathische Komplikationen.

Michael

sYogi

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Montag, 9. Februar 2015 - 21:10

Hi Michael,

bei mir haben sich die Chirurgen immer gedrückt, wenn es um konkrete Empfehlungen zu Belastungen ging - das blieb immer sehr allgemein. Ist also eine Mischung zwischen Empfehlung der Ärzte und Eigenverantwortung.

Verhalten: Vielleicht etwas für Inge: "Gut zu Fuß ein Leben lang" / Trias (ein Buch). Da sind klasse Übungen drin für die Füsse! Tipp kommt von meiner Yoga Lehrerin. Auch sehr gute Erklärungen. Viele davon sind für jeden zugänglich (ich habe aber noch nicht alles gelesen, nur Ausschnitte).

Chemo: So, jetzt nochmal Tabletten - dann ist HALBZEIT / Bergfest! Xelox, 3*Oxaliplatin, 4*FU5 Tabletten.

Euch alles Gute

sYogi

Gast
Dienstag, 10. Februar 2015 - 09:26

One Health

Hallo sYogi,

der Krebsbehandlung steht ein Begriff vor und der heißt: One Health.

Die Erkenntnis, dass nur der ganzheitliche interdisziplinäre Ansatz komplexer Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fachrichtungen dem Patienten ein Optimum bieten kann, hat sich wohl durch die seit einigen Jahren bestehende Zertifizierung durchgesetzt. Dazu gehört jedoch, dass die hierfür erforderliche Kommunikation auch praktiziert wird. Warum es da hapert, beschäftigt mich schon lange. Ich glaube nicht, dass die Gründe in einer mangelnden Ausbildung der Ärzte zu suchen ist, wie so oft argumentiert wird. Die Frage der Offenheit, der Transparenz hängt eng mit dem Eingeständnis zusammen, dass Wissen, Können und Erfahrung immer begrenzt sind und wie überall im Leben auch in der Medizin natürlich Fehler passieren.

Gegenseitige Ehrlichkeit und Verständnis sind die Voraussetzung für ein vertrauliches Miteinander von Patient und Therapeut. Kein Behandler bricht sich eine Zacke aus der Krone, wenn er dem Gesprächspartner offen seine Einschätzung mitteilt und am Ende seines Lateins an eine andere Kompetenz verweist.

Was vergibt sich ein Chirurg, wenn er seinem Patienten eine klare Antwort gibt, z.B. "Ich glaube, dass es in Ihrem Fall für die Heilung von Vorteil wäre, wenn Sie 8 Wochen ... . Danach empfehle ich Ihnen, sich nochmals mit mir in Verbindung zu setzen." oder: "Diese Schmerzen treten sehr selten auf. Es gibt nun eine Reihe von Möglichkeiten, nach den Ursachen zu suchen und viele therapeutische Ansätze. Ich schlage ihnen vor, sich an ... zu wenden. Meine Erfahrung ist, dass die Kollegen dort systematisch nach einer für sie optimalen Therapie suchen und sie ihnen auch anbieten werden."

Es gibt Kliniken, da funktioniert das, entweder auf Grund der dort aufgebauten Hierarchie oder idealerweise aufgrund des souveränen Umgangs miteinander. Und es gibt leider eine Reihe von Anbietern, die würden besser heute als morgen dicht machen. Natürlich sollten auch Patienten manchmal besser an sich selbst arbeiten, als einen regelrechten Praxen-Tourismus zu entwickeln.

Bei den Herstellern von Beton gab es mal den Slogan "Es kommt darauf an, was man draus macht." In der Medizin ist es nicht anders.

Michael

MICHAELII

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Dienstag, 10. Februar 2015 - 12:07

Hallo Petra,

deine Erkenntnisse erhielten gestern auf dem BKK Tag einen wissenschaftlichen Background:

Stress abbauen und der Angst eine Absage erteilen.

Positiv Agieren und gute Freundschaften pflegen.

Die Psychoneuroimmunologen erforschen die Wechselwirkungen zwischen Nerven-, Hormon- und Immunsystem und sind dabei einen Paradigmenwechsel in der Medizin einzuleiten.

Dabei bestätigen sie die weit verbreitete Vermutung, dass psychischer Stress auch Krebs fördern kann. Der Grund: Das Nervensystem korrespondiert direkt mit Tumorzellen.Dieser Nachweis ist gelungen.

«Die Angst vor dem Rückfall ist ein Killer.», so Professor Dr. Christian Schubert von der Medizinischen Universität Innsbruck beim gestern in München.

Die Aktivierung des sympathischen Nervensystems steigere die Resistenz gegen Chemotherapeutika und triggere die Vermehrung und Metastasierung von Krebszellen.

Körper und Seele können natürlich auch positiv interagieren, also dann, wenn Menschen sich wohlfühlen, in guten Beziehungen leben und ausgeprägte Lebensziele haben. Das wichtigste Lebenselexier seien positive menschliche Beziehungen.

Außerdem stellte der Wissenschaftler fest, Spiritualität wirke immunprotektiv. Mit dieser Festsellung gibt Schubert auch allen Gottesdienstbesuchern eine positive Prognose.

Michael

sYogi

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Dienstag, 10. Februar 2015 - 21:44

Hi zusammen,

kam eben im NDR (Visite) Ernährung:

Kreuzblütler können auch Stammzellen angreifen (irgendein Senf Inhaltsstoff sei hier verantwortlich). Achtung: beim Kochen geht eine benötigte chemische Verbindung verloren. Dann einfach mit Rohkost Kreuzblütler ergänzen. Beispiel: Blumenkohl/Brokolisuppe ergänzen mit Radieschen/Sprossen-Brötchen. Davor eine Rettichrohkost. In Heidelberg werden gerade Studien zu diesem Thema erstellt. Es werden die Inhaltsstoffe konzentriert getrocknet in Kapseln parallel zur Chemo eingesetzt.

Verhalten: Jetzt habe ich ja ein minimal Trainingsprogramm für eine Woche hinter mir. Unter anderem Läufe zwischen 5 und 10km mit etwa 6:30 Min/km. Die Trainingseinheiten waren vergleichbar zu denen in der letzten Dezemberwoche. Die Werte, vor allem Kreislauf, waren in dieser Woche wesentlich besser als im Dezember (Vergleich von 5 Läufen). Unterschied waren zum einen die jetzt längere Pause vom Oxaliplatin und die Stomarückverlegung. Also im Moment profitiere ich wesentlich von den Entscheidungen.

Stomarückverlegung: Woche 4 nach OP ist zu Ende. Klar, die Normalität ist noch nicht erreicht, aber das Leben gestaltet sich so langsam wieder alltagstauglich. Essen kann ich jetzt so ziemlich wieder alles - heute z.Bsp. wieder Rote Beete mit Sauerkraut. Das Aufbauprogramm macht auch Fortschritte, nur bei der Bauchmuskulatur hapert es noch. Kleine Einschränkungen gibts noch bei den Rückbeugen.

Viele Grüsse

sYogi

sYogi

282 posts
Dienstag, 10. Februar 2015 - 21:54

Hi Michael,

eine kleine Anmerkung zur Spiritualität:

diese sollte man von einem Glauben trennen, da man als Christ ohne jedes Problem die Spiritualität des ZEN, Buddhismus oder Yoga leben kann. Auch in christlichen Klöstern wird Spiritualität gelehrt und gelebt. Diese kann dann auch von Moslems gelebt werden und umgekehrt. Bei der Spiritualität geht es um die Dinge, die man im Leben selbst für sich umsetzt. Bekannteste Vertreter sind eben wieder unsere alten Bekannten: Achtsamkeit, Meditation, Atmung, Körperübungen. Diese Erfahrungen gilt es dann in den Alltag zu integrieren. Dabei lernt man, seine Beziehung zur Umwelt und Mitmenschen neu wahrzunehmen und zu gestalten. Die Spiritualität macht hier sehr genaue Vorgaben.

Seht Euch das mal an :-)

sYogi